Bass über Gitarrenamp aufnehmen?

[Turquoise]

Zum aufnehmen zu Hause benutze ich für den Bass eine ältere Trace Elliot Combo mit 15" Speaker. Das Ding rauscht und brummt wie die Ostsee bei Windstärke 6. Störgeräusche vom Notebook werden gnadenlos verstärkt. Trotzdem - er klingt irgendwie warm und voluminös bassig. Deshalb habe ich den Bass immer darüber eingespielt.

Jetzt habe ich, weil ich keine Lust hatte, hinten den Netzstecker umzustecken, den Bass mal an mein kleines Marshall-Türmchen gespielt. Höhen rausgedreht, Bässe bisschen rein - und was soll ich sagen? Ein fantastischer Klang für den Heimgebrauch. Klar und definiert, ohne Rauschen und Brummen.

Da ich den Bass überwiegend mit eigenem Melodiespiel einsetze, ärgere ich mich gerade ein bisschen, dass ich nicht schon eher auf die Idee gekommen bin, das auch einmal bei einer Aufnahme so zu machen.

Macht das jemand von Euch auch so?

 

[oliveramberg]

Ich mache genau das Gegenteil. Ich nutze gerne Bass-Amps für die Gitarre. Kann mir aber gut vorstellen, dass es wie in Deinem Fall auch geile Sounds geben kann.

 

[Jeff]

Mache es immer wieder bei Amp-Sims, da ich keinen Bass-Verstärker habe.
Bin auch eher durch Zufall drauf gekommen, als ich einfach meinen Bass eingestöpselt habe und noch eine Vox AC30-Sim aktiv war.
Gut, liegt vielleicht daran, dass ich einen Violin-Bass spiele, der in den 60ern wohl auch das eine oder andere Mal über nen AC30 gespielt wurde. Aber auch eine Fender Twin Sim klingt z.B. sehr gut mit dem Bass.
Habe vor Jahren auch mal einen 5-Saiter-Bass über einen Gitarren-Preamp (Hughes & Kettner Tubeman) aufgenommen - war schön knurrig, leicht angezerrt.
Also, wenn es passt - warum nicht? Ich denke rein technisch spricht nichts dagegen.

 

[Turquoise]

Vor allem gefällt mir der Grundsound über den Marshall. Dicht, aber trotzdem offen - weiß gar nicht, wie ich es genau beschreiben soll. Irgendwie elastisch, wie ein gespannter Bogen. Hell, aber nicht glasig. Und weniger "verfälscht". Mir kam es so vor, als höre ich zum ersten mal den Grundklang von meinem Bass. Vorher war es immer, wie wenn so eine Pampe über den Grundklang drüber gekleistert wird. Jetzt war es einfach viel näher an dem, wie ich es mir wünschen würde.

 

[NiCKEL]

Nutze beim einspielen von Gitarre und Bass einen kleinen Laney Cub Combo fürs latenzfreie Monitoring. Bin recht glücklich mit dem Sound, habe das aber noch nie mit aufgenommen.
Was in eine ähnliche Kerbe haut... und mich noch viel mehr beeindruckt hat: Hatte unserem Gitarristen mal meinen ENGL Savage 120 Amp ausgeliehen und bin im Proberaum spasshalber mit nem Tech21 Bass Driver in den FX Return gegangen und hab den Amp an die 8x10er Ampeg angeschlossen. DAS war mal ein geiler Bass Sound!! Da iss mir fast ein Ei aus der Hose gesprungen

 

[asli]

Ich verwende in Cubase häufig für meinen Precision Bass neben der DI Spur auch per send eine Marshall Ampsimulation und mixe beide Spuren. In den 70ern/80ern habe ich für Liveauftritte immer über einen Orange Matamp mit einer 4 x 12" Box gespielt. Für unseren Stil ( so called "Progressive" Rock mit Chris Squire Basssound passte das ganz gut )

 

[jet2]

dass man mit bässen gitarren-amps zerbraten kann, dürfte bekannt sein.

mir ham se allerdings mal im proberaum meine bassbox mit verzerrten gitarren kaputtgeschreddert.

bei virtuellen amps hat man das problem jedenfalls nicht...

 

[pitsieben]

Meist sind nur die EQ's falsch ausgelegt, die Kisten zu klein berechnet und die Pappen zu schmächtig. Behält man das im Auge und der Grundsound passt, kann man sehr positive Überraschungen erleben.

 

[Turquoise]

Hatte unserem Gitarristen mal meinen ENGL Savage 120 Amp ausgeliehen und bin im Proberaum spasshalber mit nem Tech21 Bass Driver in den FX Return gegangen und hab den Amp an die 8x10er Ampeg angeschlossen. DAS war mal ein geiler Bass Sound!!

Vor meinem Marshall hatte ich Engl Special Edition und 4x12er Engl-Box. Da bin ich früher auch mal mit'm Bass rein. Hat aber nie gut geklungen. Immer viel zu hell und zu drahtig. Deshalb dachte ich, das wäre eben ein generelles Git-Amp / Bass-Amp Ding. Aber jetzt mit dem Marshall...

Gut, für live ist das nichts. Da ist untenrum zu wenig da. Aber zum Aufnehmen...

dass man mit bässen gitarren-amps zerbraten kann, dürfte bekannt sein.

Äääh - nö...
Was sollte man denn nicht machen? Keine aktiven Bässe? Nicht voll aufreißen? Oder kann es schon bei Zimmerlautstärke Probleme geben?

 

[pitsieben]

Oder kann es schon bei Zimmerlautstärke Probleme geben?

Nein.
Je nach Box darüber schon. Aber auch sterbende Pappen können geil klingen. Frag Geezer Butler...

 

[whitealbum]

Nicht nur für den Heimgebrauch, ein Bass macht sich gut an einem Gitarrenamp.
Ich nutze gerne den Fender Twin 65 für klare Basssounds, macht sich sehr gut auch fürs recorden...

 

[Turquoise]

macht sich sehr gut auch fürs recorden...

Danke! Gut zu wissen.

 

[jet2]

 

[JimiPb]

Recorde auch oft meinen Bass über meinen Gitarrenamp mit hochwertigem 8 Zoll Speaker. Muss man mal deutlich weniger cutten im tiefen Frequenzbereich.

 

[Turquoise]

Recorde auch oft meinen Bass über meinen Gitarrenamp mit hochwertigem 8 Zoll Speaker. Muss man mal deutlich weniger cutten im tiefen Frequenzbereich.

Ha! Ich denke, mein neuer Homerecording-Standard für Bass hat heute das Licht der Welt erblickt.

 

[Nachtschicht]

bass über gitarrenamp ist einer der schönsten sounds überhaupt.

 

[TonyPizza]

Tse B. O. D. into Softamp PSA.

Thank me later and never look back

 

[Ran]

Übertreibs halt nicht und guck dir den Speaker an. Wobbelt der extrem solltest du die Lautstärke runter drehen. Das Video hat das ja schon gut gezeigt, dass da auch mal was kaputt gehen kann. Im "Heimgebrauch" zum recorden sehe ich da keine Problem. Da steht der Master regler ja eher so auf 9 Uhr oder mal auf 12. Wenn du auf den "der Speaker kotzt gleich ab" Sound stehst, solltest du es nicht machen oder dich darauf einstellen, dass du alle 2 Monate neue Karlotten brauchst. Kann teuer werden. Ich schätze aber mal, dass das nicht der Fall ist. Sonst taste dich halt ran: Erst ganz leise, dann guckst du vorsichtig wo es anfängt anders zu klingen (und sieht kacke aus), dann wieder runter. Das ist dann die Schmerzgrenze, bei dem sich die Membranen langsam aber sicher verabschieden. Den Punkt niemals überschreiten und vorsichtshalber ein bisschen drunter arbeiten. Mit Speaker-Compression würde ich bei Bass in Git Amp nicht arbeiten, dafür fehlt mir gerade die Kohle, aber vielleicht hast du die ja locker sitzen, dann immer zu..auch wenn es schade wäre nur testweise mal n guten Speaker zu schrotten.

 

[NiCKEL]

Vor meinem Marshall hatte ich Engl Special Edition und 4x12er Engl-Box. Da bin ich früher auch mal mit'm Bass rein. Hat aber nie gut geklungen. Immer viel zu hell und zu drahtig. Deshalb dachte ich, das wäre eben ein generelles Git-Amp / Bass-Amp Ding. Aber jetzt mit dem Marshall...

Da hat die Vorstufe wohl die Bässe rausgefiltert. Bei meiner Schalte von damals war der BassDriver die Vorstufe

 

[whitealbum]

Ja gut das Video ist ja offensichtlich, wo bleibt der GMV?
Wer spielt bei so einem verzerrten Wobbelsound dann noch länger, is ja logisch das man das nicht macht.

Bass über Gitarrenamp fürs Recorden, da reicht eine geringe Lautstärke, und das klingt zum Teil richtig gut.

Also, mal ganz konkret, Fender Twin Reverb 65, Normal Channel, Volume=3,5, Treble: 2,5, Mids=5, Bass= 4 geht entweder über die internen Speaker oder über eine SG Grossmannbox, Greenback Speaker oder Bulldog Gold Speaker
Angeschlossen ein Rickenbacker 4003.
Da rumpelt gar nix, und es ist laut genug für gute Aufnahmen!