Bandaufnahmen, wir möchten zusammen einspielen

[Nicolai]

Hallo,
wir möchten demnächst mit der Band aufnehmen und ich würde mich im Vorfeld gerne nochmal ein bisschen beraten lassen wie wir das am besten anstellen. Wir sind uns einig, dass wir die Songs zusammen einspielen und den Gesang später drüber legen. Wir spielen irgendwie eine Mischung aus Punk und weiß nicht, gemütlich.
Hier mal die "Fakten"
Die Gitarristen spielen einen VOX AC30 (mit den neueren Speakern) und einen Orange Dual Terror mit einer (mir unbekannten) 2x12 Marshall Box. Fürn Bass gibt's einen Marshall MB450H mit einer Ashdown ABM 410H Box. Das Drum ist ein Sonor Performer Deluxe mit runden Gratungen -> vintage Sound.
ZumAufnahmeequipment (und der geplanten Verwendung):
-Presonus Firestudio Project
-Presonus Inspire
es gibt wohl laut Presonus eine Möglichkeit beide gleichzeitig zu benutzen, falls erforderlich.
-2 x Beyerdynamic M69 (jeweils für die Gitarren geplant)
-2 x Rode NT-1A also OH für die Drums (und später für den Gesang)
-1 x MBHO MBNM 440 (eventuell für die Snare??)
-ein diy Subkick
-dann noch ein paar SM58 und noname Mikros
-Den Bass würde ich notgedrungen per DI Aufnehmen weil leider kein Mikro zur Verfügung steht (?)

Mit den Gitarren werden wir bald ein bisschen los experimentieren wo sich die Mikros am besten machen. Für die Drums dachte ich an "Recorderman", allerdings ist der Aufbau so "eigenartig", dass das 2te Mikro in meinem Gesicht wäre . Mir ist wichtig, dass das Set auch nach Vintage klingt. Was gibt's da noch an einfachen, natürlich klingenden setups? Außerdem spiele ich relativ wenig HiHat, wenn dann mit dem Fuß und häufig Becken, ein wenig Keith Moon inspiriert.
Wie machen wir das am besten mit der Aufstellung um Möglichst keine Übersprechungen auf den Mikros zu haben und aber trotzdem alle angucken können? Wir haben einen hohen Proberaum, 3m - 3,5m Deckenhöhe.

Ich bedanke mich schonmal und freu mich auf Tipps oder Anregungen

 

[m4d3raIn]

Gitarrenamps AUS, oder in einen Nachbarraum.
Per DI aufnehmen und danach reampen o.ä..

Anders werden die Schlagzeugaufnahmen extrem mies und fast unmischbar.

Wenn du die Amps ausmachst und per DI einspielst kannst du die Mikros auch noch für das Schlagzeug verwenden. Die Snare benötigt nämlich zwei Mikrofone
Toms können mit SM58 aufgenommen werden, machen Profis auch.

Recorderman brauchst du eigentlich nicht, ist eigentlich die Technik, um Mikros zu sparen.
Mir gefällt vorallem auch die Ortung nicht...

 

[Nicolai]

Beide (Röhren) Amps haben keinen DI Out. Verstehe ich das richtig, dass beim Reampen die Gitarren ohne Amp per DI aufgenommen werden und später die Aufnahme durch den Amp geschickt wird? Wenn ja, kann ich die Gitarren dann in die beiden Instrumenteneingänge am Firestudio aufnehmen? Und wie bekomme ich dann ein "echtes" Gitarrensignal wieder in den Amp?

 

[m4d3raIn]

Verstehe ich das richtig, dass beim Reampen die Gitarren ohne Amp per DI aufgenommen werden und später die Aufnahme durch den Amp geschickt wird?

Jopp.

Wenn ja, kann ich die Gitarren dann in die beiden Instrumenteneingänge am Firestudio aufnehmen?

Joa

Und wie bekomme ich dann ein "echtes" Gitarrensignal wieder in den Amp?

Da wirst du wohl eine Reamping Box benötigen, wegen der Impedanzwandlung.
Z.b. einfach zum testen bei Thomann bestellen

 

[Nicolai]

Autsch, die sind teuer.
edit: ich glaube es wird die "anderer Raum" Variante, die sind aber jeweils nur ca. 8qm groß, macht das was aus wenn ich die Amps eh recht nah mit dem Mikro abnehme?

edit2: Ich habe jetzt gelesen, dass man auch eine passive DI Box einfach Rückwärts verwenden kann oder zur Not auch den Kopfhörerausgang des Interfaces, stimmt das? Jetzt mal von etwaigen Klangunterschieden zu einer richtigen Reamp Box abgesehen. Ich will keine Versicherung anhauen, weil ich die teuren Amps zerschossen habe oder so ^^

 

[Moiterei]

Hallo,
wir möchten demnächst mit der Band aufnehmen und ich würde mich im Vorfeld gerne nochmal ein bisschen beraten lassen wie wir das am besten anstellen. Wir sind uns einig, dass wir die Songs zusammen einspielen ...

Wie machen wir das am besten mit der Aufstellung um Möglichst keine Übersprechungen auf den Mikros zu haben?

vielleicht doch nicht gleichzeitig einspielen, sondern doch lieber nacheinander einzeln Instrument für Instrument.

 

[Nicolai]

Dafür sind wir alle zu schlecht im Timing

 

[Moiterei]

und meinst du, das würde weniger auffallen oder irgendwie "besser" werden, wenn ihr zusammen einspielt?

 

[m4d3raIn]

Dafür sind wir alle zu schlecht im Timing https://recording.de/uploads/smil451c757f8273e.gif

ist das ironie?

 

[funkyfloh]

Gitarrenamps AUS, oder in einen Nachbarraum.
Per DI aufnehmen und danach reampen o.ä..
Anders werden die Schlagzeugaufnahmen extrem mies und fast unmischbar.

hab ich glaub schon mehrfach erwähnt im forum, aber ich hab da andere erfahrungen gemacht.
wenn der raum eine gewisse mindestgrösse hat (ca 25m²) und man die amps nicht bis zum anschlag aufreisst, und die overheads nicht zu räumlich aufnimmt kann das auch gleichzietig ganz gut werden.

wenn ihr selber sagt ihr seid eher schlecht im timing, würde ichs allerdings nacheinander einapielen, das hat den vorteil, daß es dann jeder für sich vergeigt und ettliche male wieder probieren kann, und man das auch nachher schneiden kann wenns nicht passt.
DAS geht nämlich bei gleichzeitigme einspielen in einem raum definitiv nicht.

 

[m4d3raIn]

hab ich glaub schon mehrfach erwähnt im forum, aber ich hab da andere erfahrungen gemacht.
wenn der raum eine gewisse mindestgrösse hat (ca 25m²) und man die amps nicht bis zum anschlag aufreisst, und die overheads nicht zu räumlich aufnimmt kann das auch gleichzietig ganz gut werden.

wenn sie weitere räume haben wäre das dennoch die bessere variante

 

[Nicolai]

Der Raumist deutlich über 25qm


Zum nacheinander aufnehmen:
das würde zwar sicherlich mit mehr Zeitaufwand klappen, aber ob ich den Rest der Band davon überzeugen kann? Bisher noch nicht, und es ist schon länger in Planung und irgendwie scheine nur ich den Anspruch auf halbwegs gute Aufnahmen zu haben

. Naja, wie dem auch sei, vielleicht nehm ich mir im Vorfeld die Zeit und halt den einfach Drumaufnahmen vor die Nase und sage "spielt"

was mich nochmal zum Anfang bringt: wie bekomme ich denn nun den "besten" Vintageklang? Jede Tom aufzunehmen etc. wäre doch schon etwas übermotiviert dafür? Und Snare mit 2 Mikros? Hm, ich glaube das wird ein einziges Phasendesaster, ich lerne erst

 

[m4d3raIn]

Jede Tom aufzunehmen etc. wäre doch schon etwas übermotiviert dafür? Und Snare mit 2 Mikros? Hm, ich glaube das wird ein einziges Phasendesaster, ich lerne erst https://recording.de/uploads/smil47fdb69c90e26.gif

Kommt drauf an was du erreichen willst

 

[montybunker]

Jetzt mal ohne Witz. Wenn die Songs "in click" nicht bei jedem ansatzweise sitzen, dann macht doch ein Recording "noch" keinen Sinn... Oder es soll "nur" ein Livemitschitt sein, dann kann aber der Aufwand kleiner sein. Ansonsten kannst Du eine Doktorarbeit darüber schreiben, ob und wie Du Uebersprechnungen haben willst, oder nicht. Ganz ohne wird nur mit viel Aufwand, entsprechend teurer Technik und Räumen gehen...
Ich schliesse mich meinem Vorschreiber an, dass nacheinander deutlich sinniger erscheint. Hr verinnerlicht die Songs, entdeckt vielleicht neue Ideen, tretet Euch gegenseitig in den #### nd bekommt sicher mit deutlich weniger Aufwand und ohne zusaetzliche Investitionen finanzieller Art bessere Ergebnisse. Ist aber nur meine Meinung und ich bereue den Beitrag jetzt schon, denn das war nicht Deine Frage...
Übrigens finde ich persönlich an Bassaufnahmen via DI nix negativ.
Für die Gitten schwöre ich auf sm57, gerade bei Punk und Co...

 

[montybunker]

PS: Gerade wenn Du erst lernst ist der Aufwand für guten Sound im nacheinander Recording meiner Meinung mach viiiiiiiiel kleiner. Ihr habt mehr Zeit für gute Songs md gute Proben nd verliert Euch nicht im Homerecording Wahn auf der Suche nach einem Sound, für den am Ende doch anderes Equipment md andere Räume her müssten. Ein guter Song wird aber auch bei einem einfachen Livemitschnitt begeistern und andere für Euch gewinnen

 

[Moiterei]

Käme eventuell in Frage, Drumsounds mit passend klingenden Samples zu ersetzen oder zumindest dazumischen? Müssen ja die "konservativ denkenden" restlichen Bandmitglieder nicht unbedingt wissen

 

[Moiterei]

Übrigens finde ich persönlich an Bassaufnahmen via DI nix negativ.
.

Daumen hoch.

 

[montybunker]

sorry für die Tippfehler, wollte mal wieder zu schnell zu viel

 

[Nicolai]

Dann setzt ich mich jetzt durch und es wird endlich mal geübt.
Drumsound technisch stell ich mir so einen 60er/70er Rocksound vor. (um vielleicht am Ende zu merken, dass es nicht mit dem Rest harmonisiert, aber das ist es mir wert)
Und zum Bass über DI, das klingt immer so blechern, oder mach ich was falsch?

 

[Burkie]

Hi,

wenn die Mikros für die Gitarren ziemlich dicht vor den Boxen stehen, gibt es da kaum übersprechen anderer Instrumente in die Gitarren-Tracks.

Wenn sich die Sänger angewöhnen, die Mikros mit Lippenkontakt zu besingen (damit es laut wird), kann der Vocal-Mic-Gain runtergedreht werden - > weniger reinbluten anderer Instrumente.

Das Schlagzeug ist das Sorgenkind. In das Overhead oder das HiHat-Mikro wird ziemlich viel übersprechen.
Echter Schlagzeug-Vintagesound ist sowieso Mono. Dann also ein Overhead möglichst nahe am Geschehen, also Toms und Becken. Evtl. mehrere Mikros, um Toms und Becken getrennt aufzunehmen. Stereo muss es nicht werden.
Über die Overheads sind die Bass-Drum und evtl. Snare und HiHat zu leise.
Also ein Mikro vor oder in die Bass-Drum. Tiefpass-Filter, evtl. Noise-Gate, und gut ist für die Bass-Drum.
Bei der Snare finde ich es ganz gut, ein Mikro seitlich auf den Kessel zielen zu lassen. Macht aber Übersprechen von allem. Evtl. Noise-Gate? Kompressor? Auch Positionen über dem Schlagfell oder unter dem Resonanzfell sind beliebt, auch beide gleichzeitig.
HiHat ist ebenfalls ein Sorgenkind, da wird auch alles übersprechen. Also Filter/EQ, um das Zischeln der HiHats nötigenfalls, falls es über die Overheads oder das Snaredrum-Mikro nicht kommt, zugeben zu können.

Mach Dir keinen Kopf um Phasendesaster. Sowas wird überbewertet. Ausserdem kannst du nachträglich in der DAW/Sequenzer jede Spur um so-und-soviel Millisekunden nach vorn oder hinten verschieben, sodass die Laufzeit der Schallwellen immer ausgeglichen werden kann. Wenn es im Ohr gut klingt, ist es gut, egal, ob sich da Phasen auslöschen oder nicht.

Insgesamt würde ich raten:
Entweder nur ein Overhead so in der Mitte zwischen Toms und Becken und recht nahe an den Schallquellen.
Oder, falls mehrere "Overheads", bitte ganz nahe an den Klangerzeugern, damit die eigentlichen Schallquellen sehr laut im Mikro sind.

Grüße