Assi-Proll-Rap in daineh Fraizze, beejatch!

Ennui

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Hallo Community,

da ich ja jetzt schon einige male die Fresse ganz weit bezüglich Rap aufriss, lass ich jetzt mal die Hosen runter.

Überspringbarer Bla-Bla-Teil:
Das ist ein Text, dem ich schon ein paar Feuertaufen unterzogen habe, u.a. habe ich ihn in einer Lesung voller seriöser Leute vorgetragen und - das härteste bisher! - in einem Gedichte-Kurs, der mich schon vor Beginn in ein wollig-weiches Fluidum entgegengebrachter Misandrie hüllte. Der Text wurde analysiert und von Leuten auseinandergenommen, die Fehler finden wollten, weil sie es nicht ertragen können, dass Rap bzw. ich als Hobbymusiker so etwas wie Substanz haben kann. Deswegen freue ich mich auf einen weiteren Feuerreifen, den dieser Text springen darf, vielleicht spar ich mir dann Frisör und Sugaring, wenn es an den richtigen Stellen Feuer fängt.

Und ja, ich reiße das Maul deswegen jetzt so auf, damit ihr möglichst hart an den Text rangeht. Ich will wachsen und nicht lesen, was für ein braver Junge ich bin. ;) Aber Lob ist natürlich erlaubt, ein bisschen, nicht zu viel.

Nicht überspringbarer Bla-Bla-Teil:
Der Text bildet ein Konzept mit meinem Trip-Hop-Text.
Yessir, ich poste nur Bilder meines Textes und habe auch schon begründet warum. Dafür sind die Zeilen durchnummeriert, d.h. ihr könnt schreiben "Ey Ennui, Zeile 69 ist zu ordinär, du Ferkel!" Das "(p)" bzw. "(P) ist nur für mich als Vortragender. Reime bzw. für mich nötige Betonungen sind unterstrichen.
Hatte einen 3/4-Takt im Kopf als ich schrieb.

Vielleicht kann man Vorurteile mal kurz zur Seite legen. Nur kurz. Viel Spaß beim Zerpflücken!

Seite 1

Seite 2
 
Puuuuuuhhh .. ansich ein inhaltlich guter Text, aber handwerklich überhaupt nicht (mein Ding).

Zuviel Tick und Tack und zuviel Zeitbezogenes versaut (mir) den prinzipiell interessanten Inhalt.

Flowen lässt sich das sicher ziemlich geil, aber mich nervt JETZT SCHON das ganze Geticke und Getacke.

Muss ja nix heißen, dass es mia nich jefällt, denn ... der Hellgay hat eh keine Ahnung
:heul:





(der holgi, der Fasaga, übrigenz uch nicht :smil47eddbd8e1ae8:)
 
Alles cool! :) Danke für deine Offenheit.
Zuviel Tick und Tack und zuviel Zeitbezogenes versaut (mir) den prinzipiell interessanten Inhalt.

Der Text entstand aus einem Zeitraum, in dem ich alleine in einem Bürozimmer arbeitete, weil die anderen Kollegen gingen oder gegangen wurden. Das zusammen mit einem unbefriedigenden Arbeitsumfeld machte das ständig hörbare Tick und Tack der Uhr zur Wasserfolter. Wenn du schreibst...

Flowen lässt sich das sicher ziemlich geil, aber mich nervt JETZT SCHON das ganze Geticke und Getacke.
...dann habe ich diese "Wasserfolter" ungewollt im Text gut vermittelt. ^^
 
Danke für deine Offenheit.

Dafür muss man sich NIE bei mia bedanken - die gibbet immer per se und Gratis dazu ...

SOZUSAGEN :-D


dann habe ich diese "Wasserfolter" im Text gut vermittelt

Sicha dat, nur: WILL ich mir sowas anhören?

Ja ... weil ich ein neugieriger Mensch bin und ...

Nein ... nach diesem einem Mal sicher nicht mehr.
Eben WEIL es nerven KÖNNTE.

Mussma sich dat ÄNT-Ergebnis mal anhören.
 
Für den Gedichtekurs hatte ich den Text mal auf einen Bonobo-Beat im Schnellschussverfahren gerappt, damit die Damen den Flow verstehen können. Werd's mal suchen, ist irgendwo archiviert.
 
So, nun steht aber wirklich "Rap" drüber.

Zu Uhrängste:

konkret:

Bereits in Zeile 3 scheiden sich unsere Geister. "Neue Wagen, "teure Marken" oder "treue Sklaven" würde ich im Rap nie schreiben.

Rapper beziehen ihre Omnipotenz ja garade aus der konkret verifizierbaren Automarke wie Mercedes AMG, BMW 535d, Lamborghini Aventator oder wenigstens VW Touareg. Gleiches gilt für teure Produzenten fü Uhren oder Klamotten.

Dieses Namedropping hat drei große Vorteile: Es entstehen sofort Bilder im Kopf, dazu noch omnipotente und außerdem neue, völlig unverbrauchte Reime!

Und um mal ehrlich zu sein: Wer lifehaftig mit solchen Schlitten, Accessoires oder Klamotten rumfährt, ist in Sachen Erfolg äutomatisch glaubwürdiger als ein Texter, der unbeholfen von neuen Wagen, teuren Marken und treuen Sklaven spricht. Das sollte jeder überlegen, der es mit den Platzhirschen aufnimmt.

Und so geht es weiter. Du benutzt meistens die abstrakteren Überbegriffe (Fassaden, Redner, Visionen), wo die Rapper konkrete Namen für Strassen, Stars oder Figuren benutzen, um Freund-und Feinbilder zu produzieren.

allgemein:

Das ist das aktuelle Problem von Poptexten. Schlichter Rap für Halbwüchsige benennt teure, anfassbare Statussymbole. Schlichter Pop quält sich mit allgemeinen Symbolen herum. Intelligenter Pop muss das Glaubwürdige und Faszinierende in konkreten Details finden. Ich nenne als positives Beispiele dafür mal spontan Rio Reiser, Element of Crime oder Niels Frevert und international nenne ich immer Randy Newman an erster Stelle.

Lieber Ennui, darin sehe ich das Problem ALLER Poptexter gegenüber dem Rapreimern: Machtstatus gegen Alltagsromatik....






 
Hi artname,

ich weiß nicht, ob du mich subtil auf den Arm nimmst oder ob ich deinen Beitrag ernst nehmen darf. :D

Rapper beziehen ihre Omnipotenz ja garade aus der konkret verifizierbaren Automarke wie Mercedes AMG, BMW 535d, Lamborghini Aventator oder wenigstens VW Touareg.

Es geht darum, wovon Arbeitskollegen bzw. Vorgesetzte eines stinknormalen Brotberufs im Büro erzählen, nicht um Rapper. Da fuhr der eine 'nen Porsche, der andere 'nen Audi und der nächste 'nen schnittigen BMW, keine Ahnung welche genau, aber teuer. "Teure Wagen" halt.

Gleiches gilt für teure Produzenten fü Uhrenoder Klamotten. Dieses Namedropping hat drei große Vorteile: Es entstehen sofort Bilder im Kopf, dazu noch omnipotente und aus mit diesen Markennamen lassen sich neue, völlig unverbrauchte Reime bilden!

Hätte halt dann mit der Message des Textes nix mehr zu tun.

Wer lifehaftig mit solchen Schlitten, Accesoires oder Klamotten rumläuft ist in Sachen Erfolg glaubwürdiger als ein Texter, der unbeholfen von neuen Wagen, teuren Marken und treuen Sklaven spricht.

Da fühl ich mich jetzt null angesprochen. Hast du den Text überhaupt gelesen?

Und so geht es weiter. Du benutzt meistens die abstrakteren Überbegriffe (Fassaden, Redner, Visionen), wo die Rapper das konkrete Detail benutzen, um Freund-und Feinbilder zu produzieren.

Voller Vorurteile. (EDIT-Anmerkung.: Das gehört zu Post #8 und bezieht sich nicht auf den obigen Quote, sorry, mein Fehler.)

Schlichter Pop quält sich mit allgemeinen Symbolen herum.

Also ist mein Text schlichter Pop? Kannst du das genauer erläutern?

Seite 1 ist absichtlich etwas unpoetischer gewählt, um den Durchschnitts-Rap-Hörer abzuholen ("Mittelfinger" etc.) und dann in der zweiten Strophe in etwas für ihn neues einzuführen (poetische Bildsprache am Beispiel "Sanduhr").

Intelligenter Pop muss das Glaubwürdige und Faszinierende in konkreten Details finden. Ich nenne als positives Beispiele dafür mal spontan Rio Reiser, Element of Crime oder Niels Frevert und international nenne ich immer Randy Newman an erster Stelle.
Kenn ich. Alles fürchterliche Rapper. ;-)
 
Kleiner Zusatz noch:
Lieber Ennui, darin sehe ich das Problem ALLER Poptexter gegenüber dem Rapreimern: Machtstatus gegen Alltagsromatik....
Das zeugt von so viel Unkenntnis bzgl. Rap, von festgefahrenen Denkstrukturen und kommuniziert ein arrogantes Statusgefälle. Dazu noch ein dickes Brett vorm Kopf, das nur die eigene Realität zulässt und sich gegenüber anderen Dingen verschließt ohne einen kurzen Blick zu riskieren. Sorry, falls ich dir damit zu sehr auf den Fuß steige, ich finde so eine Denkweise einfach nicht schön. Sehr destruktiv.
 
Ich habe meinem Posting nichts hinzu zu fügen. Du schriebst außerdem irgendwo anders (früher) davon, dass du Erfahrung mit Werbung hast. Ich assoziierte, dass das auch Erfahrungen mit der unmittelbaren Wirkung konkreter Bilder einschließtt. Über diese Wirkung reflektierte ich in meinem letztes Posting.

Ich tu mich halt schwer mit deinem Text, weil er bei mir (zumal unter der Treadüberschrift) nicht voll in der Fresse landet, sondern eher in seiner Allgemeinheit, Detaillosigkeit meine Augen ermüdet. Sorry. Ich hab ihn nicht bis zu Ende geschafft. Das ist ja vielleicht auch eine Info.

Sollten wir unsere Meinung nicht klar formulieren?

Ich will dich NICHT! verarschen. Und du steigst mir auch nicht schmerzhaft auf die Füße. Warten wir einfach auf weitere Reaktionen.

Lg
 
Ich tu mich halt schwer mit deinem Text, weil er bei mir (zumal unter der Treadüberschrift) nicht voll in der Fresse landet, sondern eher in seiner Allgemeinheit, Detaillosigkeit meine Augen ermüdet. Sorry. Ich hab ihn nicht bis zu Ende geschafft. Das ist ja auch eine Info.
Die Ironie der Threadüberschrift zu erklären macht sie unlustig. Sie sollte das hier kreisende Image des Proll-Rappers konterkarieren, eben weil der Text NICHTS mit "Assi-Proll-Rap in daineh Fraizze, beejatch" zu tun hat.

Komisch, dass ich das tatsächlich erklären muss.
smil451e7746efcd9.gif


Ich hab ihn nicht bis zu Ende geschafft. Das ist ja auch eine Info.

Bis Zeile 3 zu lesen - unvollständig - ist tatsächlich eine Info. ;-) Wir verstehen uns nicht, können nicht wohlwollend miteinander reden und weiß Gott, das müssen wir auch nicht. Alles ok. :)
 
Nein. Ich hab den Text schon bis zu Ende gelesen. Aber mein Interesse nahm ab Zeile 3 rapid ab. Bis dahin war ich sehr offen. Dann ärgerte ich mich darüber, dass ich die teuren Marken selber assoziieren soll. Obwohl der Texter es anspricht. Und diese Unzufriedenheit nahm im Laufe der Lektüre zu.

Ich verstehe schon mühelos, dass Du den Proll-Rapper konterkarieren willst. Aber du verlierst bei mir diesen Wettbewerb, weil du eben nicht offen bist für die Bildhaftigkeit, welche die "Proll-Rapper" einsetzen - obwohl deren prahlerische Absicht keinesfalls meine ist, was ja die Benennung einiger meiner Favoriten unterstreichen sollte!

Du sprichst eingangs von deinem Wunsch, aus Kritik zu lernen. Ich glaube dir das auch weiterhin! - Aber manchmal entfaltet sich eine Kritik vielleicht erst später...

Lg
 
Dann ärgerte ich mich darüber, dass ich die teuren Marken selber assoziieren soll. Obwohl der Texter es anspricht. Und so ging es fort.
Das Denken nehme ich meinen Hörer natürlich nicht ab, am Ende muss ich noch das Denken übernehmen, nee, für Rap geht das ma' ga' nich'! :D
Der Text kommuniziert ja auch ein Unwohlsein mit den Gesprächen der "Kollegen". Sich da Details wie Markennamen wirklich zu merken und sie aufzählen zu können, wäre schon wieder zu viel Aufmerksamkeit im Gespräch.

Aber du verlierst bei mir den Wettbewerb, weil du eben nicht offen bist für die wirkungsvollen Waffen, welche die "Proll-Rapper" einsetzen - welche übrigens keinesfalls meine sind!

Also ich soll mich bei anderen Rappern anbiedern und es geht hier nur um die Nennung von Autoherstellern & teuren Marken? Ich soll also wie Leute sein, mit denen ich vermutlich nicht mal einen Tee trinken würde und durch Namedropping Werbung für Unternehmen machen, die ich nicht unterstütze. ^^

Gut, wenn ich "Ferrari" (oder war das "Ferrero"?) erwähne, ist der Text dann wieder gut? Die ständig tickende Uhr war natürlich eine Breitling und die Sanduhr aus einem Tabu-Spiel (von MB, Hasbro). In Amerika machen Rapper mit so etwas Geld, kein Witz. Und auch in Deutschland lässt man sich dieses lyrische Product Placement schon bezahlen, ist echt abgefahren. Ich mag's nicht.

Du sprichst eingangs von deinem Wunsch, aus Kritik zu lernen. Ich glaube dir das auch weiterhin! - Aber manchmal entfaltet sich eine Kritik erst sehr viel später...

Ich denke intensiv über deine Beiträge nach. Ich kann sie nur nicht in die Message meines Textes eingliedern, es wäre als würde ich im textlichen Verlauf einen Umweg machen. Vielleicht entfaltet es sich tatsächlich irgendwann später mal, du bist mir ja einiges an Erfahrung voraus und da sollte man schon zuhören.
 
@Ennui

Puh.
Langer Text. Und es gibt Zeilen darin die mich begeistern.
Schade, das du uns das in diesem Format präsentierst. So ohne Copy und Paste mag ich nicht zitieren, ist mir zu umständlich.
Du hast für mich jedenfalls schon was drauf und wohl auch was zu sagen.
Auch das Thema ist in meinen Augen relevant und auch glaubwürdig umgesetzt.
So weit, so gut.
Schade finde ich auch , das es dem Text an Konkretem fehlt, etwas wo ich jetzt als Zuhörer in den Film einsteigen kann. Ob man das nun mit zum Beispiel konkreten Firmennamen macht ( wogegen natürlich auch einiges spricht, ich würde nicht unbedingt werben wollen, allein schon durch die Nennung der Namen) oder durch konkrete Bilder, Gerüche, Geräusche , Gefühle, Geschichten.
MIR als Zuhörer ist das zu abstrakt, jedenfalls beim Lesen.( der vorherige Satz ist echt eine schöne Stilblüte geworden, sehe ich gerade beim nochmal durchlesen...:), )Es bleibt wenig hängen.
Es kann natürlich gut sein, das das mit Musik anders ist. Aber: Musik hat es sicher schwer bei einem solchem Text. Er ist in meinen Ohren nicht sehr musikalisch.
Was auch nicht schlecht sein muss. Und auch nicht stimmen. Ich höre dazu halt vor meinem inneren Ohr wenig.
Deutlich zu erkennen ist deine lyrische Ambition. Und auch dein lyrisches Talent.
Bin also sehr gespannt auf Musik dazu.
 
Lieben Dank für dein Feedback, MamaMuuht.
Puh.
Langer Text.
Rap halt. Bin lange gesessen bis ich ihn für einen Auftritt auswendig gelernt hatte.

Schade, das du uns das in diesem Format präsentierst. So ohne Copy und Paste mag ich nicht zitieren, ist mir zu umständlich.
Die Angabe der Zeilennummern hilft nicht? Ok, kann verstehen, dass du da nicht zwischen den Tabs hin und her wechseln möchtest.

Schade finde ich auch , das es dem Text an Konkretem fehlt, etwas wo ich jetzt als Zuhörer in den Film einsteigen kann.

Schwierige Sache, weil ich als Texter natürlich ein wahnsinniges Kopfkino bei dem Text habe.
Ich selbst liebe Texte und auch allgemein Songs, die sich nach dem ersten Hören nicht erschließen. Ich mag es, in einen Song reinzuwachen, nach mehrmaligen Durchhören immer neue Facetten zu entdecken, kleine Details, kleine Stilmittel. Fast alle meine Lieblingssongs fand ich nach dem ersten Hören schrecklich - sie entfalteten sich erst später (wahrscheinlich so wie mit artnames Kritik).

Es kann natürlich gut sein, das das mit Musik anders ist. Aber: Musik hat es sicher schwer bei einem solchem Text. Er ist in meinen Ohren nicht sehr musikalisch.
Ich suche die eingerappte Version.
 
MamaMuuht, dein Feedback bringt mich grade auf die Idee, eine Art "Spoken Word Intro" einzubauen, damit ich schon mindestens mal für den Hörer das ihn zu erwartende Setting abstecken kann (Büro, Arbeit, die tickende Uhr ...). Dann muss der Hörer nicht erst langwierig herausfinden, was wo wie abgeht - das lässt die Komplexität des Textes auch gar nicht wirklich zu, weil man dann schon wieder zu viele Gimmicks überhört.

Wichtiger Aspekt, da muss ich ein Auge drauf behalten.
 
Das Denken nehme ich meinen Hörer natürlich nicht ab

Ich ärgerte mich, weil es zum Handwerk eines guten Autoren gehört, mit treffenden Worten Situationen oder Gefühle lebendig zu machen. Und meine Gefühl sagt mir, dass Du das Talent besitzt und den Ehrgeiz, lebendiger zu schreiben.

Und ich habe nicht den Ansatz, dass ein Leser oder Hörer sich vom Allgemeinen ins Detail denken sollte. Der Autor hat mMn die Aufgabe, anschauliche Kopffilme zu schaffen. Und das Publikum entlohnt ihn mit Beifall. Und Geld. Im besten Falle.

Also ich soll mich bei anderen Rappern anbiedern und es geht hier nur um die Nennung von Autoherstellern & teuren Marken?

Nein! Es reicht, sich zu fragen, warum die Rapszene weltweit eine derartige Akzeptanz besitzt. MEINE Meinung: Es ist ihre sehr bildhafte Sprache, die eine einfache Rezeption ihrer Texte ermöglicht.

Das trifft aber auch auf erfolgreiche Schriftsteller zu, unabhängig von ihrer politischen, sozialen oder ästhetischen Ausrichtung. Die Rapper stehen kunsthistorisch eher am Ende der Reihe bildreicher Autoren.

Und auch in Deutschland lässt man sich dieses lyrische Product Placement schon bezahlen, ist echt abgefahren. Ich mag's nicht.

Zuerst kam die Bildsprache der Rapper. Dann dockten die Industrie an. Ist doch nichts ungewöhnliches. Muss man nicht mitmachen. Mich turnt Product Placement absolut ab!

Aber du verstehst mich falsch. Kino ist auch Bildsprache. Und bedient dennoch die unterschiedlichsten Ansprüche.

Ich empfinde deine Lyrik als Gedankenlyrik, der es aber noch an Bildhaftigkeit mangelt. Und gerade deshalb wirkt dein "Kampf" gegen Prollrab momentan noch etwas wie Don Quichottes Kampf gegen Windmühlen.

Mal abschließend gesagt: Bei Kafka denken viele an die Verwandlung in einen Käfer, bei Grass an eine Blechtrommel, bei Benn an schwarze Milch, bei Nabokow an eine Lolita, bei ... ach denk dir eigene Beispiele... aber immer sind es zuerst BILDER, die uns eroberten.

Das intellektuelle Problematisieren ernährt nur die Feuilettonisten.
 
Nein! Es reicht, sich zu fragen, warum die Rapszene weltweit eine derartige Akzeptanz besitzt. MEINE Meinung: Es ist ihre sehr bildhafte Sprache, die eine einfache Rezeption ihrer Texte ermöglicht.

Das trifft aber auch auf erfolgreiche Schriftsteller zu, unabhängig von ihrer politischen, sozialen oder ästhetischen Ausrichtung. Die Rapper stehen kunsthistorisch eher am Ende der Reihe bildreicher Autoren.

(...)

Ich empfinde deine Lyrik als Gedankenlyrik, der es aber noch an Bildhaftigkeit mangelt. Und gerade deshalb wirkt dein "Kampf" gegen Prollrab momentan noch etwas wie Don Quichottes Kampf gegen Windmühlen.
Jetzt! Hat Klick gemacht!
Das kann ich für mich annehmen und daran kann ich arbeiten. Danke dir, artname! :)
 
Ennui schrieb in #8:
... Unkenntnis
... festgefahrene Denkstrukturen
... arrogantes Statusgefälle
... dickes Brett vorm Kopf
... nur die eigene Realität
... gegenüber anderen Dingen verschließt
... nicht schön
...Sehr destruktiv.

artname schrieb in #11:
Du sprichst eingangs von deinem Wunsch, aus Kritik zu lernen. Ich glaube dir das auch weiterhin! - Aber manchmal entfaltet sich eine Kritik vielleicht erst später...
Lg

;-)
 
Danke für deine aus dem Zusammenhang gerissene Zitierung, die ich bei aller Selbstreflexion nicht in Zusammenhang mit deinem Smiley bringen kann. ;-)
Ich hab das schon mit dem Gedanken im Hinterkopf geschrieben, dass mir das jemand vorhalten wird.
 
Letztes Statement von mir: Wer das Schreiben wirklich liebt, kämpft auch um seine lyrischen Kinder. Ich hab kein allzu großes Problem mehr damit. Reagiere teilweise ja sehr ähnlich! :D

Ist aber auch schön, wenn jemanden auffällt, dass ich mich in Beherrschung übe!

Lg
 

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