Alles wird lauter !

komprimieren find ich geil!
laut find ich auch geil!
ich finds auch total geil sonen drumkitmal so richtig überzukomprimieren...
ich finds aber auch geil wenn jemand nicht gleich ausmacht weil die musik nicht so laut ist ("ah, das ist nix professionelles, viel zu leise")
wenn roger waters green is the colour spielt dann muss das nicht laut sein, damit ich es geniessen kann...
für mich ist bei diesem aspekt trent reznor eine der herausragenden gestalten...
die neueren nine inch nails sachen sind klanglich trotz der lautstärke selbst bei hohen dezibelwerten doch noch überraschend boxenfreundlich 8)
ne is aber schon klar, das wichtigste element von musik ist und bleibt die stille....
 
Also in den meisten Punkten geb ich euch schon recht, das es einfach teilweise
schwachsinnig ist auf Kosten der Qualität mehr Lautstärke rauszuholen, aber trotzdem
finde ich auch das manche Art von Musik einfach sehr stark komprimiert werden muss.
Ich selber mache Hip Hop und da wird ja schon echt viel komprimiert aber wenn ich mir
die Anteilung der Hardstyle oder Hardcore Produzenten anschaue ist das selbst mir zu viel.
Dort ist alles so stark komprimiert das man teilweise gar nicht mehr wahrnehmen kann ob es
sich um einen [g=118]Bass[/g] oder BD handelt.

Alles in allem ist es wie immer in der Musik einfach eine Geschmackssache!
 
Im Rahmen eines Threads bei KVR habe ich mal einen dort diskutierten Song vom neuen MUSE-Album in Wavelab importiert und analysiert.

Der hat einen RMS-Durchschnittswert von -4.61dB links und -5.27dB rechts!

Das ist echt Wahnsinn, im Wave Editor Fenster ein einziger dicker Balken...

Man darf aber nicht vergessen, dass heutzutage die wenigsten Leute noch konzentriert Musik hören. Musik ist zu einem besseren Nebenprodukt im MP3-Player oder Dudelfunk geworden, und dort zählt wohl in erster Linie, dass ein Song "bemerkt" wird, also schön laut ist.
Die Klangqualität auf der HighEnd-Anlage zuhause spielt keine so grosse Rolle mehr.
 
was steht denn da :) ?
 
Vironnimo schrieb:
wenn der song toll ist, reißt einen das auch unabhängig vom sound mit. alles altbekannt und ich will es nicht im mindesten bestreiten.

also ich weiss nicht so recht!
gerade gestern abend:
wir haben von einer "kollegen-band" ein demo tape zugeschickt bekommen, wobei dazu zu sagen ist dass sie das cover haben gestalten und drucken lassen, und auch die [g=420]cd[/g] im presswerk vervielfältigt wurde. optisch also durchaus recht professionell wirkend (bis auf ein paar kleine details). die jungs machen sone art metal.

so dann haben wir uns das angehört: songs, die wirklich potenzial haben! sehr schöne melodien, riffs und gesangsideen. soweit so gut:
ABER das erste was ich gemacht habe als der sound aus den boxen kam war der gesichtsausdruck eines kleinkindes das zum ersten mal in eine zitrone beisst. ich habe etwas besseres erwartet für eine so professionell wirkende [g=420]cd[/g].
das drum klang nach bandraum, die [g=422]gitarre[/g] klang blechern und britzelig, der [g=118]bass[/g] selbst hatte kaum [g=118]bass[/g] :D und das ganze hatte einfach keinen druck.

und da waren wir uns alle einig: WENN diese songs besser produziert wären, würde das soooo viel ausmachen! dann würde das zuhören gleich viel mehr freude machen und auch emotionen wecken!

vorhin hat jemand geschrieben dass viel [g=118]bass[/g] und lautheit vorallem die nicht-musiker überwältigt. aber das kann ich nicht unterschreiben! ich meine wenn man sich auf einer geilen anlage mal einen guten song von sagen wir mal hatebreed oder dry kill logic anhört, und das selbe dann auf pc-speakern macht, dann ist doch ganz klar dass nicht nur der song (wenn er denn gut ist) sondern auch der sound eine menge ausmachen kann. ich würde sogar sagen - um endlich auf den punkt zu kommen - dass eher weniger gute songs durch dicke masterings besser wirken als sie in der tat sind.

aber heute gehört das einfach irgendwie dazu! wer will denn schon z.b. parkway drive hören wenn die aufnehmen scheisse klingen? oder besser gesagt: würde es wirklich noch genau so einfahren? und die jungs sind wirklich top was songwriting und handwerk angeht! ich meine klar gibt es leute denen der sound sowas von egal ist und sich alles reinziehen. aber ich finde ohne diesen druck der modernen produktionen fehlt einfach was - es gehört irgendwie dazu, und alle haben sich schon daran gewöhnt. ausserdem denke ich liegt es in der natur des menschen, alles immer weiter in richtung maximum zu treiben, da braucht man nur zum fenster raus schauen.

man könnte also fast sagen: so wie zu den alten songs von kiss und co. die weniger fette produktion gehört, damit der charakter so ist und bleibt wie er eben ist, gehört zu den modernen produktionen der enorme punch, [g=118]bass[/g] und die lautheit, damit der charakter eben so ist, wie er ist. man sollte diese beiden "welten" vielleicht nicht zu stark miteinander vergleichen.

die grenze liegt für mich aber da wo cds nicht mehr korrekt abgespielt werden könne weil sie über 0db gehen. oder oder da wo "schlecht" gemastert wurde, sodass alles zusammenbricht (die neue exilia imho geht in diese richtung).

aber zum abschluss ein beispiel der extremen kompression, welche mir trotzdem gefällt, und anders nicht sein soll: die neue born from pain. EXTREM laut, aber die transienten der [g=149]snare[/g] hauen nur so rein. sehr stark komprimiert, aber die transienten sind heftiger als bei manchen leiseren produktionen.

gruss,

phantom
 
@phantom
also da kann noch so´n toller moderner sound daherkommen, das wird mich nicht daran hindern z.b. foxy lady von hendrix laut aufzudrehen, und ich finds trotz des bescheidenen sounds extrem geil...
es ist schon durchaus klar, dass ein guter song mit einem spitzensound deutlich cooler anzuhören ist, als derselbe song in bescheidener qualität, aber
sofern der sound nicht so schlecht ist, dass es quasi in den ohren wehtut entscheide ich mich bei dieser frage im zweifelsfall ganz eindeutig für den guten song mit der schlechteren quali, und nicht für den schlechten song in top-quali...
am allerbesten ist es natürlich wenn alles zusammenkommt, keine frage, und das finde ich gilt ebenso (mit verweis auf die argumente für die lautheit) für die dynamikbearbeitung...

das lautstärkewettrennen ist vor dem hintergrund des konsumverhaltens vieler hörer durchaus zu verstehen, auf der baustelle hört man den lautesten tune einfach am besten....
was aber keineswegs heisst, dass er deswegen besser im hirn bleibt, da muss dann schon ein ordentlicher hook her, laut oder leiser 8)
gruß
boris
 
vorab: mein gesamter post bezieht sich primär auf die pop und rock musikrichtung.
hiphop und dance musik beispielsweise sind für mich ein anderes thema.

und da waren wir uns alle einig: WENN diese songs besser produziert wären, würde das soooo viel ausmachen! dann würde das zuhören gleich viel mehr freude machen und auch emotionen wecken!

du sprichst mit deinem beispiel am thema vorbei. "gut produziert" hat nichts mit "laut und krass komprimiert" zu tun.
alte beatles und doors songs sind auch genial produziert - aber alles andere als "laut", was ja eigentlich hier das thema ist.

über das thema "wie gut oder schlecht ist etwas produziert" brauchen wir also gar nicht reden;)

hier geht es (so wie ich es verstehe) aussschliesslich darum, dass die letzten jahre / jahrzehnte kommerzielle produktionen immer lauter und lauter und krasser komprimiert wurden / werden.

ich werde vielleicht alt.....aber mir persönlich gefällt der doors- oder beatles sound auch heute noch richtig gut. sogar besser als das meiste derzeit aktuelle.

so wie zu den alten songs von kiss und co. die weniger fette produktion gehört

die frage ist natürlich, was bei dir "fett" bedeutet. aber wenn du nen geilen kiss song (z.b. "i was made for loving you") in der gleichen lautstärke hörst wie aktuelle rock sachen, dann hat der auch druck und kommt "fett" daher. und vor allem hat er ne gewisse stimmung, die man heute kaum noch findet.

auch fehlt mir bei aktuellen produktionen oft die [g=4]dynamik[/g]. auch wenn der vers "schwächer instrumentiert" ist und der sänger eigentlich "sanfter singt", wirds dennoch keinen tick leiser und "drückt" genauso im ohr wie dann der refrain oder das ende vom song ----> gefällt mir nicht. ich mag musik mit [g=4]dynamik[/g], mit schönen ruhe- und höhepunkten.


ich vergleiche das auch gerne(!) mit alten pornos. ganz ehrlich. schaut euch mal 70er pornos und aktuelle an. früher war da oft noch witz und flacks dabei und man hatte den eindruck, die darsteller haben teilweise echt spass bei dem, was sie da tun. es drehte sich nicht alles um nahaufnahmen und plastik.

und so für mich auch in der musik-sound-welt. vor lauter "in die fresse" und "immer fetter und lauter und krasser komprimieren" geht für mich ein stück weit die "seele" verloren. genauso wie beim porno vor lauter "hauptsache die ische sieht geil aus und hat viel plastik - ob die natürlich und herzlich rüberkommt is egal", nahaufnahmen und "immer extremer" aktionen der spass am sex irgendwo verloren geht....
 
@bluflame: ja stimmt schon, aber ich habe ja auch geschrieben

PHaNtoM schrieb:
man könnte also fast sagen: so wie zu den alten songs von kiss und co. die weniger fette produktion gehört, damit der charakter so ist und bleibt wie er eben ist, gehört zu den modernen produktionen der enorme punch, [g=118]bass[/g] und die lautheit, damit der charakter eben so ist, wie er ist.

bei neuen metal/hardcore sachen gehört es einfach dazu.... :)

phantom
 
klar, sowohl bei den neueren metal-produktionen von kaliban und co, als auch im hiphopbereich, sowie im houseberich (bd pust alles weg 8) ist krasse komprimierung auch als stilelement zu sehen....
ist ja auch geil wenn alles drückt wie sau...
was diesen sound angeht überzeugt mich der song leech von sevendust wirklich sehr...also das ist halt genau dieser drückende sound.....
ne band die tierisch drücken will, und es einfach nicht tut, das macht sich dann schon nachteilig bemerkbar, besonders wenn genau dieses stilelement den sound ausmacht....
greetz
boris
 
ich muss dazu sagen dass ich mich auch sehr oft dabei erwische etwas hard lautzurechnen.

Dies hat sich aber eingebürgert weil für viele der gleichung folgen:

laut = gut.

Grade auch durch die ganzen hobbyproduzenten, die zwar über das vielseitige softwareangebot (?) verfügen, jedoch nicht über das nötige anwendungswissen.

Um bestimte Instrumente bzw. Stimmen also präsenter zu bekommen hat es sich eingebürgert "einfach alles laut rechnen". und ebenfalls laut abzuhören. Dass der eine oder andere Tinitus nun den hohen Stringpart in allen Liedern, Lebenslang spielt, und Hörstürtze gang und gebe werden war ja schon damals nach der Erfindung des Walkmans Zukunftsdiagnose.

Na ok mit 18 wuste ich das ja auch nicht besser woher auch. Meines erachtens setzten sich aber viele dieser lauten lieder auch durch.

Auch die internet comunities wie besonic.com, mp3.de, myownmusic.de ........ trugen dazubei dass man es mit dem sound nicht mehr so genau sah (leider oder auch gott sei dank). und man sich sehr viel müll angehört hat hmm aber auch anhören wollte.

Grade im genre Hip Hop z.B.: ist der inhalt des mp3 players meist zu 100% aus dem netz und LAUT. Junge Künstler haben dort oft sehr aussage kräftige texte mit nem echt besch... mastering. EGAL!! ALTER!! Im Zug mp3 VOLLE PULLE AUF!!

Dass die musik industrie da irgendwann mitziehen muss ist zu erwarten um nicht leiser zu klingen einfach.

Ich kann mich da aber auch irren.
 
LuMar schrieb:

Im Rahmen eines Threads bei KVR habe ich mal einen dort diskutierten Song vom neuen MUSE-Album in Wavelab importiert und analysiert. Der hat einen RMS-Durchschnittswert von -4.61dB links und -5.27dB rechts!

Das ist ja echt krass - und zu viel; das wäre dann wohl der absolute Rekord in Sachen Lautheit.

Ich persönlich mag lauten, komprimierten Sound und hartes Limiting eigentlich ganz gerne, aber man sollte es wirklich nicht übertreiben. M.E. ist ein RMS-Pegel von ca. -9 bis -10 dB echt die Grenze, je nach Musikstil. Bei Pop- und Rockmusik finde ich das auch gar nicht so wichtig, wie laut der Shit klingt. Beim Hip-Hop hingegen, gibt es Beispiele, wo auch sehr laute Masters echt eindrucksvoll klingen; ein gutes Beispiel wäre für mich SEED's "Ding". Liegt RMS-mäßig bei ca. -8.5 dB und klingt, wie ich finde, hervorragend.

Grüße,

Tomstein.
 
bluflame schrieb:
ne band die tierisch drücken will, und es einfach nicht tut, das macht sich dann schon nachteilig bemerkbar, besonders wenn genau dieses stilelement den sound ausmacht....

:right: den nagel auf den kopf! das meine ich. :)

phantom
 
Hi,

laut und gut.

scnr.

Ich bin auch eher ein Freund von leisen dafür guten Produktionen, leider kommt es vielen doch eher auf die Lautstärke an.. Ein gutes Beispiel ist Mr. Bungles California, das ist verdammt gut produziert, aber es gibt Leute die es #### finden, weil es relativ leise ist...

mfg Flo
 
das mr bungle album ist einfach gut produziert, und es sind verdammt gute songs, soviel mal dazu...
okay: der rms-wert ist natürlich der dementsprechende messwert für lautheit, trotzdem kommt es meiner meinung nach entscheidet aber letzten endes der höreindruck, insbesondere die frage, ob trotz extremer lautheit noch ein eindruck von [g=4]dynamik[/g] erhalten bleibt, bei manchen songs ist schon bei einem rms von -12db der "bart ab" während man andere problemlos bis auf -9db ziehen kann, ohne dass man den eindruck bekommt die [g=4]dynamik[/g] sei völlig flöten gegangen....
sogesehen lässt sich die frage nach dem für und wider von lautheit nicht pauschal befriedigend beantworten
gruß
boris
 

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