Alles so schön digital hier...

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DonChris

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Hi Leute,

ursprünglich stellte ich mir die Frage, ob hier überhaupt noch jemand analog recordet.
Ich komme nämlich eigentlich vom 4Spur-Tape-Recording (Tascam 424) und war's
irgendwann Leid, auf so traurige Edit-Möglichkeiten beschränkt zu sein und dann das
ewige Gebounce mit Klangverlusten...

Dann dachte ich mir, viele jammern immer über die sinkende Qualität in der Musik,
könnte es da einen Zusammenhang geben?
Denn heute ist es für jeden, der's sich leisten kann und Zeit investieren will, möglich,
Musik selber zu machen - und dies auch Dank der Entwicklung im Computerbereich.

Mit dem Tape-Recorder war ich z.B. gezwungen, die Spuren sauber einzuspielen,
jetzt kann ich kleine Fehler lässig ausbügeln, muss mir also nicht mehr so viel Mühe geben.
Vielleicht kauf ich mir noch nen PC - bloß ne Fleißarbeit ein Klavier zusammenzuklicken.
Keinen Plan von nix, egal, hau nen Multibandkomp. auf die Summe, aah ja, klingt fett.

Noch was: früher lag die Hauptschwierigkeit für mich darin, ein Lied zu komponieren
und das sauber einzuspielen.
Kauf ich mir aber nen PC, hab ich plötzlich tausend neue Probleme - ein Blick in's
Forum bestätigt diesen Horror schnell.

Klar, die Zeit bleibt nicht stehen und viele Vorzüge des Digitalen nutze ich auch mit Freuden,
aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass analog auch sehr schön ist...
(hab ich jedenfalls in Erinnerung)

Was ich eigentlich sagen will, ist mir jetzt auch nicht so richtig klar, aber ich hab beschlossen,
den alten Recorder mal wieder auszubuddeln und damit was aufzunehmen :)

und wenn's soweit ist, lass ich's Euch hören...

Grüße!
c
 
Weiß zwar auch nicht was du sagen wolltest, aber viel Spass beim aufnehmen. :D

mfg Flo
 
Du hast schon irgendwie verdammt recht. Ich würde jetzt nicht unbedingt alte Bänder zurückhaben wollen, aber die ganze Recordinggeschichte ist mir in letzter Zeit auch schon fast zu einfach geworden.

Gruß,
ColdSteel
 
Was soll denn "zu einfach" heißen? Recorden war schon immer einfach: Record-Button drücken, Aufnahme läuft. Heute ist es sicher um einiges schwieriger, da man sich erstmal mit der Materie auseinandersetzen muss: welche Audiokarte, was sind A/D-[g=60]Wandler[/g], welches Kabel kommt wo rein? Es wird nicht einfacher, allerdings klingen die Ergebnisse im Schnitt besser.

BTW: ich recorde zwar nicht analog, aber (zumindest Teilweise) Analoges (d.h. analoge Synths). Somit bin ich quasi zwischen den Stühlen zu Hause :)

T.
 
Habe vor einiger Zeit meinen Yamaha MT4X wieder herausgeholt... dann ist er aber doch wieder im Schrank verschwunden.
Für mein Musikempfinden haben meine alten Aufnahmen einen guten Klang :)
Aber vielleicht liegt es auch daran, daß ich viel "alte", analoge Musik höre.
Externes Hallgerät dazu, nix Kompressor, Limiter, [g=8]Plugin[/g] hier, [g=8]Plugin[/g] da,
ein [g=116]Mikrofon[/g] vor einen lebendigen Gitarrenamp gestellt, das wars.
Und der Recorder ging einem nicht mit hoher Eigenlautstärke auf die Nerven wie jeder PC.

Viel Spaß !
 
hi ...

irgendwie kann ich dir wirklich recht geben ...
besonders deine idee, dass du früher probleme mit dem schreiben hattest und nun gibts 100 tausend andere sachen, die auch passen müssen ...
aber digital macht es, wie du sagst einfach, mal was gut klingen zu lassen .. aber zu einem super song gehört auch eine tolle komposition ..
aber man verliert sich eben leicht ...

lg, stephan
 
Hi Chris,

ich komme ja auch aus der Analogecke, sehe das aber heute alles eher pragmatisch.

So sehr wie ich auch, nachwievor, analoge Bandmaschinen mag, allein das Punch In und Out war schon oftmals der reinste Horror und meist mußte man dann eh neu einspielen, weil man den nächsten Takt mit angelöscht hat :D

Ein anderer klarer Nachteil, ich kann die alten Tapes, trotz fachgerechter Lagerung, nicht mehr abspielen.
Der Zahn der Zeit nagte an den Bändern.

Ansonsten ist das recorden letztendlich auch eine "Frage der Ehre".
Ich versuche immer so sauber wie möglich einzuspielen, wenn`s geht in einem Rutsch.

Wenn`s dann um kleine Korrekturen von wenigen Takten oder noch weniger geht, dann lobe ich mir doch die digitalen Möglichkeiten.

Was ich allerdings garnicht mag, ist z.B. eine Strophengitarre einzuspielen und diese dann in die nächste Strophe zu kopieren.

Aber das soll jeder halten wie´n Dachdecker.

Mit analog/digitalem Grusse
Frank
 
Hi,

Heute ist es sicher um einiges schwieriger, da man sich erstmal mit der Materie auseinandersetzen muss: welche Audiokarte, was sind A/D-[g=60]Wandler[/g], welches Kabel kommt wo rein? Es wird nicht einfacher, allerdings klingen die Ergebnisse im Schnitt besser.

Hast Du schon mal eine 24-Spur-Bandmaschine neu eingemessen? Ich hab mal zugesehen - viel Spass :D .

Generell hatte/hat jede "Generation" seine Problemchen mit der aktuellen Technik. Das wird sich in Zukunft auch nicht ändern. Die Bereiche verlagern sich einfach nur.

Der Trend geht ja auch wieder zur analogen Technik (Röhren-Preamps, Röhren-Kompressoren etc.). Aber genial wird es erst, wenn beides Kombiniert wird. Analoger Sound (der natürlich vernünftig digitalisiert werden muss) mit digitaler Bearbeitungsmöglichkeit.
 
Hi Jeff.

Naja ... mein 4-Spur-Rekorder war schon sehr überschaubar ;) Aber Du hast natürlich vollkommen Recht, eine 24-Spur-Geschichte, das ist schon komplizierter. Allerdings hat sich die auch nur der gekauft, der entweder Ahnung oder zu viel Kohle hatte. Und einen Computer hat mittlerweile ja schließlich (fast) jeder...

Und klar stimme ich Dir auch zu, wenn Du behauptest, dass man eben das Beste aus beiden Welten (analog/digital) mischen sollte. Analoges Equipment wird auch in Zukunft die klangliche Spreu vom Weizen trennen. Allerdings fraglich, inwiefern das die 0815-[g=114]mp3[/g]-Tester interessiert. Wahrscheinlich gar nicht.

T.
 
..ich hab früher auch analog aufgenommen und zwar die "HITPARADE" mit meinem Mono-Telefunken-Kassettenrecorder (Direktabnahme vom Fernseher) ..dass war auch ´ne Heidenarbeit..so musste ich immer die Minisekundenpasue zwischen dem Endlosgesabbel von DTHeck und dem nächsten Lied abpassen und rechtzeitig auf Record drücken, um ja den Anfang nicht zu verpeilen... :D


Gruß

tkay
 
Ich denke nicht, dass prof. Aufnehmen immer einfacher wird, ich denke das Wissen dafür wird immer zugänglicher!
Mußte man früher noch eine Schule besuchen und studieren oder jahrelange Erfahrung machen um gängige Tipps und Tricks sich zu erarbeiten, reicht es heute schon aus einfach mal zu googlen. Ganz schnell landet man dann in so einem qualitativen Forum wie dieses hier wo einfach eine riesige Menge von Informationen verhanden sind und noch viel wichtiger: Leute die bereit sind zu erklären und Wissen zu vermitteln und denen man jederzeit eine Frage stellen muß.


Ich hoffe ihr versteht was ich meine.

gruß
 
Hallo

naja,ich denke der Vorteil von analog ist prinzipiell der:man muss sich gedanken machen.nicht ums warum ("warum ist cubase schon wieder aubgestürzt????") sondern ums wie.wie schaffe ich es mit den bescheidenen mitteln die mir zur verfügung stehen das maximum herauszuholen? heutzutage frägt man sich doch :Wie schaff ichs mit den 1000 plugins die ich hab nur das zu tun,was nötig ist.oder:Wie halte ich mein system stabil?jeder der digital aufnimmt sollte zumindest einmal in seinem leben analog aufgenommen haben...einfach um den zweck und die vorteile eines rechners zu verstehen.
 
Also ich hab auch analog angefangen. Hab mir 1999 ein Yamaha MT-8X gekauft, war aber ein Fehlkauf (zu wenig Informationen eingeholt, kann nur 8 Spuren auf einmal aufnehmen). Also das Teil wieder verkauft und ein Tascam 688 gekauft. Damit aufnehmen hat schon richtig Spaß gemacht. Hab dann ein paar Jahre damit zugebracht und bin dann letzten Endes beim Yamaha AW-4416 gelandet, das Teil halte ich für so eine Art Mischform zwischen den alten "all-in-one" 4 und 8 Spur Geräten und dem modernen Computer.

Früher wollte ich unbedingt immer analog aufnehmen, aber als ich 1996, 1997 und 1998 mit meiner Band in einem kleinem Tonstudio war (smiling records, das Tonstudio des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz) hab ich zwei Sachen festgestellt:

1. die halbzoll Bänder sind sauteuer (100 DM)
2. mit den digitalen Teilen hat man schon mehr Möglichkeiten

Für das was ich mache (hauptsächlich alle Songs meiner eignene Band dokumentieren) ist der erste Faktor eigentlich der wichtigere (CD-Rs für Backups sind minimal billiger ;) ). Da ich jetzt irgendwie nicht mehr weiß, worauf ich hinauswill, hör ich mal lieber auf.
 
von DonChris an 23.02.2005 18:51

Mit dem Tape-Recorder war ich z.B. gezwungen, die Spuren sauber einzuspielen,
jetzt kann ich kleine Fehler lässig ausbügeln, muss mir also nicht mehr so viel Mühe geben.

mhh, das stimmt, schon, das man dann ein wenig schlampig wird beim digitalen, so nach dem motto"kein bock noma einzuzockn, wegen dem einen falschen ton... schnippeln wa zusammen gut is". hab das ganze selber bei unseren aufnahmen gemerkt. unsere ersten hatten wir mit einem harddisc recorder gemacht und wir mussten alle songs live einspielen, so lange bis alle zusammen den kompletten song fehlerfrei durchgezockt hat, das mit dem punch in wollten wir uns ersparen. unsere 2ten aufnahmen hatte ich dann mit meinem rechner gemacht, jeder einzelnt eingespielt. sie waren dann qualitativ besser vom sound her, aber nicht annährend so druckvoll und sauber wie die mit dem harddiscrecorder. fehler war, meine wie oben angesprochene "klick ich am rechner wieder richtig" metalität... naja und das wir übertrieben hatten mit 10 songs an 2 tagen...

nu geh ich das ganze auch anders ran, jetzt wird sich zeit gelassen und jeder zock so lange, bis jeder die spuren komplett sauber reingehauen hat um auf das "richtigschnippseln" soweit es geht zu verzichten. da ist es auch egal ob man nur 2 songs in 3 tagen schafft, dafür macht man ja homerecording -> um zeit zu haben seine sachen aufzunehmen die man im teuren studio nicht hat (andere faktoren wie spaß daran natürlich auch!). auf jedenfall merken wir scho einen großen unterschied, wenn man vorher schon alles sauber eingespielt hat, als auf dem rechner die stücke zusammenzuklicken.

gruß

lessi
 

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