Abmischung von Bass Music

[krischkros]

https://soundcloud.com/kingyosef/cos
https://soundcloud.com/seanleon/81-prod-by-eestbound
https://soundcloud.com/eestbound/refuge-eestbound
kann noch mehr Beispiele liefern von anderen Produzenten.. (bei Bedarf auch auf kommerzieller Ebene)

Um an den Klang auf Mixing-Ebene zu erreichen muss man den Einsatz von Frequenztrennung, saubere Hallverteilung (+ Delays) und gezielter Kompression trainieren, richtig?

Sagt mir bitte wenn ich mich irre.

Bei diesem Style ist der Einsatz von diesen Mitteln üblich:
- Haas-Effect auf perkussive Instrumente wie Hi Hats, OH, partiell SD etc.
- ähnliches beim Schaffen des Kontrastes zwischen zwei melodischen Spuren mit Channel-Delays und Reverb
- ändern des Frequenzganges mit z. B. Freq. Shifter

Ich denke die große Kunst neben dem Auswählen geeigneter Samples ist das EQn, oder?

Habt ihr dazu gute Tipps, die vor allem auf Low End Abmischungen recht gut passen?

Bin durch expiermentieren auf ähnliche Resultate gestoßen, war jedoch noch nicht zufrieden genug. Wohlmöglich hängt das mit meinem EQ zusammen. Mir kommt es so vor das ich beim EQn recht viel aufdünne.. nur wenn ich das nicht mache komm auf bescheuerte Übersprechungen.. (die mich vorallem in der Produktionsphase abfucken)

/e
Könnt ihr eigentlich die eingesetzen Effekte zuordnen? (Reverb, Delays, Comps, EQs eher weniger)
Ich denke hier spielt Valhalla eine entsprechende Rolle neben den FabFilter-Comp, EQ, MB und Limiter, oder?

 

[der_julian]

Was bei so 808lastigen Stücken immer wichtig ist, dass du den Subbass anzerrst und so Obertöne generierst. Das hilft enorm um Bass lauter/mächtiger wirken zu lassen obwohl er das auf einem Analyzer betrachtet gar nicht ist.

 

[PaRaDoX]

Fürs Low End z.B Saturation oder Exciter nehmen. Sonderlich verzerren wenn eher leicht weil ansonsten kratzig wird und Subbass ist an sich recht subtil weil kaum als Ton wahrnehmbar. Wenn Sounds selbst erzeugt werden kann man nen Sub Osc inform eines Sine 1 oder 2 Oktaven tiefer je nach Ausgangsmaterial dazuschalten. Um bei machen Sachen den Einsatz vom Eq zu begrenzen kann man Multiband Comoressor nehmen und den Rest des Spektrums ein wenig dämpfen wenn man die Kernfrequenzen kennt ist aber nur zusätzlich zum Eqing.

 

[krischkros]

Hab absolut keine Erfahrung mit MBs.
Ich weiß wie man generell komprimiert, aber nicht spezifisch auf verschiedenen Bändern.

 

[PaRaDoX]

Ich habe auch nur die Andeutung eines Multibands bislangt genutzt wo ich eine Kernfrequenz ausblenden bzw einblenden kann. Musltiband Compression funktioniert wie normale nur wenn man keine Übung hat muss man sich glaube ich mehr Mühe geben da man die einzelnen Bänder ja quasi trennt und unterschiedlich bearbeitet. Daher sollte auch jeden Fall eine moderate Dry / Wet Einstellung vorliegen um nur Akzente zu setzen und nicht zu deformieren. Am besten vorher mit Analyzer die Bereiche anschauen.

Fürs testen würd ich einfach diesen ausprobieren. Spektrum geht auch über MB hinaus jenachdem wie die Onbaordeffekte aussehen. Ist umsonst.

 

[krischkros]

Inzwischen hab ich für mich verschiedene Techniken gefunden.. jetzt exemplarisch im Bezug auf MBs.
Wenn mir 'n Peak so richtig auf die Eier geht, aber nicht konstant auftritt, greife ich auf einen MB zurück. Denn ein EQ alleine würde mir den Charakter zerstören, den ich mag.

Zwei Beispiele
A:
Hab eine Kick und eine 808.
Die Kick knallt auf meine 808, ist aber nicht im gesamten Spektrum aktiv. Das Problem nun.. die Kick hat nen guten Peak und die 808 einen konstanten Peak. Schlagen beide zeitgleich zu, kann es zum Overhead kommen der nicht immer gewünscht ist. An dieser Stelle nutz ich nen Sidechain im Bereich zwischen Fundamental und Resonanzfrequenz.
So bekomme ich auch gelegentlich Phasenprobleme in den Griff. Ein Phase-Alignment wäre auch eine denkbare Option, nur da wirst du irre wenn du über beschränkte Zeitressourcen verfügst.

B:
Du layerst die verzerrte Version deiner Original-Bassspur. So.. das nimmt Platz, vor allem in den Mids. Was da ebenfalls hilfreich ist, die Mids leicht zu komprimieren mit etwas weniger Makeup.
Das verschafft dir die Klarheit die dir am Anfang fehlt.

Es gibt einige Szenarien wo sowas verdammt nützlich ist.. bezüglich Lautheit etc. lieber nutz ich einen MB als jediglich alles in meinen Brickwall-Limiter zu jagen. Meine Transienten sind mir hoch und heilig.

# Problem
Nur das Problem ist.. man ist oftmals zu faul einen MB zu nutzen, aber inzwischen hab ich eingesehen, dass ein MB elementar ist.

Wer Tipps hat, kann sie gerne posten.
Es gibt leider zu wenig Deutsche die sich in diesem Bereich beschäftigen.. Bass Music, Distorted 808.. es einem eindeutigem Genre zuzuordnen ist momentan etwas schwierig.

Hat jemand gute Eselsbrücken für Kompression?
Kann mich oftmals nicht entscheiden ob ne höhere oder niedriegere Attack/Release besser ist..
eben so ne Erfahrungssache..

LG

 

[AWF]

Kann mich oftmals nicht entscheiden ob ne höhere oder niedriegere Attack/Release besser ist..

Stell dir den Kompressor einfach wie einen Volumenfader vor.

Kurzer Attack schnelles herunterfahren und langsamer Attack langsames herunterfahren.
Wie weit du hinunterfahren tust, hängt dann von Ratio ab.
Wie schnell du wieder zurück fahren tust, wieder von Release.

Wenn du so denkst, dann kommst du mit dem Kompressor und seine mögliche Wirkung besser klar.

Einfach mal eine Kick in den Audio Editor anschauen und schauen, bei wie viele Milisekunden z.B. der Anschlag in den Ausklang übergeht, dann hast du auch ein Gefühl für die Werte.

Das ist eine sehr vereinfachte Art um mit dem Kompressor warm zu werden.


Wegen Lowend:

Ich lege immer einen Lowcut auf die Summe 200Hz und schaue dann wie Bassline und Bassdrum zusammen arbeiten. Gehe dann auf 100Hz runter und höre wieder.

Wenn ich bei 100Hz bin, dann sollten nicht mehr all zu viele Instrumente unten zu hören sein, alles was nicht mehr musikalisch/ryhtmisch klingt, bekommt einen Lowcut bis ich es nur noch leicht wahrnehmen kann, d.h. ich bearbeite die Spuren während auf dem Master ein Lowcut sitzt.

Klingt jetzt merkwürdig, aber es funktioniert (für mich).

 

[synthpark]

Habt ihr dazu gute Tipps, die vor allem auf Low End Abmischungen recht gut passen?

ganz einfach: das Lowend sollte immer von der Kick dominiert werden, auch aufm Analyzer.

 

[rktic]

Kann mich meinem Vorredner bei Bass Music nicht anschliessen.

Man hört den drei Tracks oben deutlich an, dass die Kicks ziemlich hart beschnitten werden. Ähnlich wie bei D&B, die knallen eher in den Solar Plexus als die Magengegend. Da geht man gerne mal mitm Highpass bei 80hz und drüber ans Werk.

Generell würde ich auf das Finetuning der Tonhöhen von Kick und Bassline achten, dass die gut zusammenspielen.

Und AWFs Tipp mit dem Lowpass-Check ist ziemlich gut um die Überlappungen hinzubekommen und das fokussierter abzuhören. Die Bassline ordentlich sättigen auch.

Ich würde je nach Fall einen dynamischen EQ die TDR Nova in Petto haben um ggf etwas von der Bassline dort bei Seite zu schaffen, wo der Kick unten rum endet. Einfach um etwaigen Phasenüberlappungen aus dem Weg zu gehen und in der Summe etwas an Dynamik für den Club zu gewinnen.

 

[synthpark]

Kann mich meinem Vorredner bei Bass Music nicht anschliessen.

Man hört den drei Tracks oben deutlich an, dass die Kicks ziemlich hart beschnitten werden.

Ich hör das nicht. Ich hör ne deutlich lautere Kick als den Bass, zB bei Beispiel 3,
die hat auch ordentlich Tiefen.

 

[krischkros]

AWF, super Tipp. Klingt nicht komisch. Ich hab mir sowas ähnliches auch gedacht, hatte nur angst meinen Mix zu killen, aber heute denke ich über Parameterjustierungen anders.

rktic, denke auch das die Kicks i.d.R. eher midlastiger sind.. weiß nur nicht.. low end von der kick behalten oder nicht.. aber dann bekommt eben der Bass kein Sub..
Immer diese Entscheidung zwischen LowEnd Kick, Mid Bass oder Mid Kick und Low/Sub Bass..
Was denkt ihr wies Wonda und Eest machen? Eher Low Kick oder Mid Kick bzw. Sub oder Mid Bass?

synthpark, A & O, im Analyser muss die Kick deutlich peaken, klar. Hast da schon recht insofern ich deine Aussage verstanden habe.

 

[soylent-green]

Deleted

 

[synthpark]

Basedrum auf den Grundton des Stücks pitchen, sonst gibt's Brei. Bassfrequenzen generell Mono, hast Du ja geschrieben.

und wenn der Song mal eben in eine andere Harmonie wechselt?

 

[Tonminister_V2]

und wenn der Song mal eben in eine andere Harmonie wechselt?

Automatisieren

 

[Kollege]

und wenn der Song mal eben in eine andere Harmonie wechselt?

Kicksynth.

Diese Grundtonstimmerei.. völliger Käse.

 

[AWF]

Kein Witz, aber es gibt tatsächlich Tracks wo die Bassdrum der Bassline folgte beim Wechsel.
BBE, Dr. Kucho und noch ein paar.

 

[AcidPain]

Lowcuts bis ca. 100 Hz mach ich immer mit einem Linear Phase Eq, aber das ist bestimmt nichts neues für dich

+1 für Melda


Geiles tool für zb. Sidechain

 

[krischkros]

Sind die Melda-Vsts recht CPU-lastig?

 

[soylent-green]

Deleted

 

[AcidPain]

Kann ich dir leider nicht viel zu sagen ... hab das nur neulich bei nem kumpel gesehen und hab nicht auf die Cpu geachtet. Auf jedenfall gibt es viele Plugin Optionen be denen man sicher etwas Cpu Sparen kann, wenn es nicht benötigt wird, und wenn ich es recht in Erinnerung habe wird alles Optische komplett von der GPU berechnet wenn man will.