3. Mix Contest hsl mix deconstructed

[heimlichstillleise]

Hallo zusammen,




wie versprochen eine kleine Übersicht darüber was ich gemacht oder vielleicht besser nicht gemacht habe. Für die, die es interessiert. Stellt auch gern fragen.


Die erst Frage kam zu Abhörsituation und Hardware. Gemischt habe ich auf einem Unit System von United Minorities. Das sind 2 Breitbänder mit einem Tieftonlautsprecher.

Auf der Summe gab es ein wenig Hardware, die eine leicht Stereoverbreiterung gemacht und etwas Harmonische Verzerrungen hinzugefügt hat. Allerdings sehr subtil. Und sicher nicht ausschlaggebend für den Mix. Das ist eher so ein Mini Sahnehäubchen.


Anbei dann schon mal eine Übersicht, wo überhaupt Processing drauf ist.


Den Song habe ich in ca. 3 Stunden gemischt um 2 Plug Ins zu testen. Die sind der Kostelnikov und der Slick EQ von TDR. Dies sind auch die einzigen Eqs und Comps in der gesammten Session. Halt auf mehreren Spuren.


Der Mixansatz hat sich für mich relativ schnell ergeben. Die Spuren waren insgesamt relativ gut produziert, allerdings extrem undankbar was Bearbeitungen angeht. Daher war mein Ziel so weit wie möglich der Vorgabe durch die Produktion zu folgen und ich habe hauptsächlich am Leveling und Paning gearbeitet.


Hier die erste Übersicht der Plug-In "Ketten"

 

[heimlichstillleise]

Die ersten Fragen kamen zu Bass und Vocals.

Nun zuerst der Bass.

Der Kompressor macht in etwa 1 dB Gain Reduktion. Ein Hochpass im Side-Chain sorgt dafür, dass trotz der relativ kurzen Release Zeit keine Verzerrungen auftreten. ausserdem sorgt der Komressor mit einer Eingangs- und Ausgangsübertrager Simulation für sehr subtile Obertöne und etwas straffere Erscheinung.


Der EQ hat auch noch mal eine kleine Sättigung. Ausserdem ein Hochpass bei 30 Hz und eine Mini Anhebung bei 52 Hz sowie eine leicht Absenkung bei 500 Hz. Beides seeehr Breitbandig. DAs war es dann auch schon mit dem Bass. Der Bass hat keinen Raumanteil.

 

[Saurus]

Interessant - alle Fader fast auf Null.

Regelst Du das Gain eher über die MakeUp-Funktionen der Plugins? Gain-Staging?

 

[heimlichstillleise]

Die Vocals sind dann schon ein etwas komplexeres Thema. Hier war das wichtigste das Leveling untereinander und das Paning. Auf den male Vocals sind die Spuren minimal umgeschnitten um Harmonien im Paning zu "verschieben" Auf den ersten Bilder seht Ihr auch die kleinen Level Anpassungen die vor den Inserts passieren.

 

[heimlichstillleise]

Später mehr. Jetzt erst mal ne Kleinigkeit arbeiten.

 

[heimlichstillleise]

Interessant - alle Fader fast auf Null.

Regelst Du das Gain eher über die MakeUp-Funktionen der Plugins? Gain-Staging?

Genau so ist es. Viel wird schon über Clipgain geregelt. Dann noch ma über die Ausgangstufen der Plugins. Die Fader sind dann nur noch für letzte Anpassungen, oder finale Automationen. Automation nach Inserts gab es hier gar keine. Nur ein wenig davor.

 

[heimlichstillleise]

Hier nun die Bearbeitung auf den female Lead Vocals.

 

[heimlichstillleise]

Der Deesser fügt eigentlich nur die unterschiedlichen Parts zusammen, da bei den Pre Chorus Vocals das S sehr raussticht im Vergleich zum Chorus.

Der EQ entschlackt ein wenig im Tiefmittenbereich und gibt ein wenig Fundament Und öffnet ganz oben ein wenig.

Der Kompressor geht schon ordentlich ran. Bis zu 6 dB Gainreduktion bei extrem kurzer Attack. Die Release ist hier zweigeteilt. Ein kurzer Teil und bei höheren RMS Werten etwas langsamer. Ist ein ganz Praktische Feature bei dem Kompressor. Das ganze sollte die Vocals weicher und gleichmäßiger machen. Ausserdem gibt es noch Sättigung über die Übertrager Simulation.

 

[heimlichstillleise]

Die male Lead Vocals haben tatsächlich nur einen Kompressor bekommen und selbst der geht mit maximal 2.5 dB Gain Reduktion eher soft zu Werke. Die Spur hat besonders unangenehm auf Bearbeitung reagiert, daher ist sie trotz der relativ nervigen Hochmitten einfach ziemlich unbearbeitet. War der beste Kompromiss.

 

[heimlichstillleise]

Ach so hier auch dezente Sättigung.

Nicht das hier ein falscher Eindruck entsteht. Die Sättigung ist überall wirklich subtil. Es geht hier nicht um Zerre sondern nur um Obertonstrukturen.

 

[heimlichstillleise]

Die Backings haben jeweils nur eine Gruppenbearbeitung für male und female getrennt bekommen.


female

 

[heimlichstillleise]

male backings

kein EQ

 

[heimlichstillleise]

hier gehen die Kompressoren mit jeweils 6 oder mehr dB Gain Reduktion schon einigermaßen zur Sache. Unter anderem dadurch entsteht auch ein Eindruck von weiter hinten im Mix. Zusammen mit einem höheren Sendlevel in den Hall im Vergleich zu den Lead Vocals.

Die komplette Raumstruktur ist in diesem Fall übrigens nur über die Sendlevel zu R2 von Exponential Audio gelöst. Und natürlich über EQ und eben Kompression.

Die DirtDelay auf dem ein oder anderen Kanal sind ausschließlich Effekte und haben keine Räumlichkeitsfunktion im Sinne von Tiefenstaffelung.

Sehr wohl verleihen sie dem Mix aber Dichte.

 

[heimlichstillleise]

 

[heimlichstillleise]

Soweit Bass und Vocals.

Fragen?

Weitere Wünsche?

 

[heimlichstillleise]

Hier noch der Summenbus. Die Plug-Ins auf der Summe hole ich relativ früh dazu. Bis auf den Limiter.

 

[AWF]

Fragen?

Weitere Wünsche?

Ja.

a) Hattest du eine Vision für den Mix oder kam alles nach und nach, während dem Mischen?

b) Hast du eine spezielle Reihenfolge die du immer verfolgst wie z.B. immer mit den Drums anfange etc?

 

[andy_g]

heimlichstillleise, schöner Mix! Gefällt mir!

Grüße.
AndyGallas

 

[TonyPizza]

bin ich der einziger der nur bahnhof versteht? welcher mix, und welcher song?

 

[AWF]

bin ich der einziger der nur bahnhof versteht? welcher mix, und welcher song?

Der letzte Mix Contest. Mit diesem Reggea Dingens.