MBV - Loveless. Wie bekomme ich diesen Sound hin?

Brunhilde

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Manche kennen es, andere wiederum nicht, aber es geht um DAS Sheogaze Begründungs Album schlechthin: Loveless von My Bloody Valentine (1991.)
Zugegeben, nicht jedermanns Geschmack. Ich wiederum mag es aber sehr und ist eine große Inspiration für meinen Sound (möchte ihn nicht kopieren, btw)!
Was mich an dieser Stelle interessiert:
Wie sind die Vocals im Mix eingebettet? Wie bekommt man diesen Sound hin? Was fällt euch auf, was mir verborgen bleibt?
Leider reicht mir meine "Expertise" nicht ausreichend aus, um mir mehr daraus zu erschließen, falls ihr wisst was ich meine....

Album Loveless(1991):
 
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Klingt alles recht mono-ish. Dazu legt der Gesamtsound recht viel Fokus auf die Mitten, da tummelt es sich nicht nur im Panorama, sondern auch auf der Frequenzebene. Dazu noch relativ viel Fuzz, der die Saiteninstrumente und die Vocals um den Platz kämpfen lässt.

Die Vocals sind von den Levels ziemlich "im" Mix, d.h. eher nicht so laut, so dass man -so scheint das gewollt- nicht immer alle Lyrics direkt versteht. Die Vox scheinen zudem insgesamt recht "verhuscht/hauchig" eingesungen zu sein. Reverb und andere zeitbasierte Effekte höre ich kaum, aber da scheint trotzdem so na Art Chorus/Schwebung auf den Vocals zu liegen. Wahrscheinlich mehrere Takes gestackt, mit natürlichen Abweichungen im Mikrotuning.
 
Das ganze Album klingt wie ein Kassettenrekorder in der Garage. :oops:

Oh ja. Ich mag das sehr. Hoffentlich ist das so der Fall gewesen. Wie könnte ich da, deiner Meinung nach, sinnvoll simulieren? (oder emulieren?)

@NuckChorris
Interessantererweise erzählst du genau gegenteiliges, was ich sonst so kenne.
Die allermeisten sind der Meinung da ist besonders viel Hall auf den Vocals.
Ich habs, wider Experimenten, nicht rausgefunden bisher.
 
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Das ganze Album klingt wie ein Kassettenrekorder in der Garage. :oops:
Tape Simulator:

Garagen Reverb:

Pedale und Amps Presets könnte hier jemand auf Guitar Rig erstellen, der Ahnung hat.
 
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Tape Simulator:

Garagen Reverb:

Pedale und Amps presets könnte hier jemand auf Guitar Rig erstellen, der Ahnung hat.

Das klingt erschreckend einfach ☹️
Ich hab tape emulator und sogar ein Oldschool Digitech, so als verkebtes hardware teil 😀
He hehehe...
 
Wenn es dir um vocals geht sind die beiden Videos vielleicht etwas für dich :

oder

für den git-sound gibt es auch sehr coole videos aber um gewisse pedale kommt man dann nicht herum.
 
Space Delay, Tape Delay. Viel Dreck, sehr viel Dreck mit beimischen.
Ich mag die Valentines.
Cocteau Twins, This Mortal Coil waren so neben Pixies die Größen des 4AD Labels.
 
In den 80er nannte man das noch Gothic Rock.
Slowdive, Ride und Jesus and Mary Chain waren auch cool.
 
Hier eine Erklärung von H. Glöckler:

 
Oh ja. Ich mag das sehr. Hoffentlich ist das so der Fall gewesen. Wie könnte ich da, deiner Meinung nach, sinnvoll simulieren? (oder emulieren?)
Ich glaube nicht, dass es aus technischer Sicht so gewollt war. Ich nehme an, es hört sich so an weil die techn. Mittel oder Finanzen gefehlt haben.
Die Mixtur ist nicht meins.
Die Spuren sind nicht nach Frequenzen gestaffelt und auch nicht im Panorama verteilt. Die Gitarren sind mir zu lofi und Gesang ist mir zu leise oder hat zu wenig Punch.

Was den Stil und Kreativeffekte angeht, kann man es sicher nachempfinden.
 
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Ich glaube nicht das da was am Geld gescheitert ist. Die Bands gingen zu 4AD weil sie die Musik so vermarkten wollten und nicht irgendwelche Hits zu landen. Das war damals das Label der alternativen Szene. Komischerweise hatte Russel gutes Händchen, denn viele der Bands haben mehr als ein Jahrzehnt überlebt.
 
wer die Band nicht kennt und von solcher Musik keine Ahnung hat, mal zur Einordnung und Aufklärung.

Man beachte den Titel: Das Meisterwerk von My Bloody Valentine

Sehe ich auch so, einfach großartig. Ich liebe sie. Hat der Autor sehr schön dargestellt. Kann ich nur unterschreiben. Finde auch die LP davor Isn’t Anything sehr gut .
Muss nicht jeder was mit anfangen können, aber im Artikel ist zu lesen, dass es nicht dahingeschissen wurde und kein Geld da war, eher im Gegenteil.

Der Gesangssound ist schwierig, stimmt. Ich muss aber noch mal in meine CD reinhören, das YT Ding klingt irgendwie etwas verwaschener und undurchsichtiger, meine ich. Kann mich aber auch irren.

Auch der Gesang der zweiten Gitarristin Bilinda Butcher wurde höchstens als gleichwertiger Soundbeitrag zum übermächtigen Dröhnen und Heulen und der tief im Hallraum mit Vibratoeffekten eiernden Verzerrergitarren eingesetzt.

Was wichtig ist, bei der Musik geht es um Klangschichten, Soundwände die zusammengefügt werden, viel Effekt und da wird der Gesang nicht ausgenommen. Wobei zu viel Reverb höre ich da nicht (oder nicht mehr :)) sonst würde man ja gar nichts mehr mitbekommen. ;)

Man muss sich wohl auch mit Kevin Shields Vorstellungen von Musik und Sound befassen, um es etwas besser verstehen zu können, was er sich da gedacht hat. Gibt einige gute Interviews. Ist ja auch einer der ikonischen Jazzmaster Player.

Jetzt, rund 27 Jahre nach seiner Veröffentlichung, gilt Loveless weithin als eines der einflussreichsten Alben der 90er Jahre.


Ansonsten mal auf YT gucken/suchen. Da habe ich mal ein Video gefunden/gesehen, da hatte jemand den Shoegaze Sound nachgebaut. Wichtig war wohl, so weit meine Erinnerung, ein Rückwärtshall (oder Delay? hm...), also neben dem Fuzz Zeug.

Noch hier drüber gestolpert. Die hängen sich ja auch überall rein. :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der Produktion wurden die Gitarrenspuren in einen AKAI S1000 gesamplet und von dort angetriggert- im Ernst!


Ich habe einen S1000, und der klingt viel besser als dieses Album. :cool:
 
Ja, da liegt Magie über dem Album. Von der Soundgüte des täglichen Rockgeschäfts her lässt sich das nicht erklären warum Songs wie "when i sleep" oder "sometimes" einen jahrelang berührt und wegträumen haben lassen (wobei ich andere Songs von MBV wie "Soft as snow, but warm inside" oder Cigarette in my bed " noch mehr liebe....).
Den Sound verflucht habe ich allerdings immer wenn ich das probiert habe das Album im Auto abzuspielen. Da wurde es einfach zu schrottig. Schon der Küchenrecorder war kritisch ....
 
Ich experimentiere auch gern mit Sampler, wenn auch rein digital.
In einem Artikel über den S1000 habe ich vorhin gelesen, dass mein Held Gary Numan auch mit diesem Gerät gearbeitet hat. Hehe

Den Sound verflucht habe ich allerdings immer wenn ich das probiert habe das Album im Auto abzuspielen. Da wurde es einfach zu schrottig. Schon der Küchenrecorder war kritisch ....

Ja, ist mir auch schon oft aufgefallen, dass das Ding einfach nicht über alle Geräte klingen mag.
Da fühlt man sich doch gleich verbunden 🥴
 
In einem Artikel über den S1000 habe ich vorhin gelesen, dass mein Held Gary Numan auch mit diesem Gerät gearbeitet hat.


Gary Numan auch noch? Wir teilen ja ziemlich die gleichen Vorbilder, gibt es denn schon was bei dir was man irgendwo anhören kann?
 
Manche kennen es, andere wiederum nicht, aber es geht um DAS Sheogaze Begründungs Album schlechthin: Loveless von My Bloody Valentine (1991.)
Zugegeben, nicht jedermanns Geschmack. Ich wiederum mag es aber sehr und ist eine große Inspiration für meinen Sound (möchte ihn nicht kopieren, btw)!
Was mich an dieser Stelle interessiert:
Wie sind die Vocals im Mix eingebettet? Wie bekommt man diesen Sound hin? Was fällt euch auf, was mir verborgen bleibt?
Leider reicht mir meine "Expertise" nicht ausreichend aus, um mir mehr daraus zu erschließen, falls ihr wisst was ich meine....

Album Loveless(1991):


Das Geheimnis heißt:

1. Fender Jazzmaster (beim Spielen den Arm bewegen)
2. Berge von Fuzz
3. Reverse Reverb Pedals (Ich kenne allerdings kein einziges, welches gut klingt. MBV nutzen alte Rack Hallgeräte aus den 80er Jahren...)
Dazu gemischt werden noch diverse andere Sounds oder noch mehr Fuzz. Zudem sollte man Fuzz mal vor dem Reverse oder auch hinters Reverse klemmen. Oder beides gleichzeitig. Da geht es um Texturen der Zerrungen.

Das ganze verursacht dann diesen schrecklichen Soundbrei, bei dem sofort jeder angeekelt auf Stopp drückt und das Radio anmacht. Genau das war damals wohl "cool" oder sowas. Die Sounds waren halt neuartig.

Es gibt etliche Bands, die das nachmachen. Zum Beispiel Ringo Deathstarr:


Elliot nutzt das MBV Wissen und steht auch mit dem Gitarristen von MBV in Kontakt. Zum Sound trägt wohl auch eine Marshall Endstufe bei. Ist alles eine Wissenschaft für sich.

Man kann das auch mit dem EHX Cathedral hinbiegen, wer es billigst will.
 
Hier auch nochmal das Reverse Zeug:

 

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