Noch ein wenig was zu den Sequenzern:
Du kannst fragen wen du willst, Leute die eine DAW nutzen und zufrieden sind loben ihre zum Himmel, aber ich bin der Meinung DU und nur DU musst mit der DAW klar kommen.
FL Studio, Cubase, Ableton Live, Reason, Studio One, Cakewalk Sonar sind sicher alle auf einem ähnlichen Niveau und man kommt mit allen zum Ziel. Aber ob DU als Anfänger letzlich damit klar kommst, kannst nur DU entscheiden. Du fragst nach einem Anfängerfreundlichen Programm, da kann dir keiner eine Antwort geben...das wirst du selbst entscheiden müssen.
Ich schreibe mal
mein subjektives empfinden zu den DAWs die ich (mal mehr mal weniger) ausprobiert habe:
Ableton Live:
Mir kam z.B. Abelton Live am einfachsten vor. Deswegen würde ich an deiner Stelle, auch wenn du nicht live arbeitest, mal Live ausprobieren. Bei Live gibt es ein schönes Anfänger Tutorial beim ersten Programmstart, was dir vieles zeigt. Live ist zwar für Live Anwendungen auch konzipiert worden, aber es kann genauso auch im Studio verwendet werden. Das Arbeiten mit Live macht wegen der Session Ansicht allein schon richtig Spaß.
Mit
FL Studio bin ich nie so richtig warm geworden, dafür mit Cubase und Ableton Live, aber das kommt wirklich ganz auf dich an und ich habe FL Studio nicht nur einen Versuch gegeben. Mir war die Oberfläche zu dunkel, das automatisieren von Filterverläufen an meinem externen Synthesizers, habe ich auch nicht gut hingekriegt, mir war das zu frickelig. Ich habe so den Eindruck Fl Studio kommt am besten mit nur Software Synthesizern und wenigen externen Geräten klar. Audio Aufnahmen waren auch eher komisch mit dem Edison Audio Editor. Du siehst es kommt auch darauf an was man vor hat. Die Life Time Free Upgrades sind allerdings bestimmt eine schöne Sache und auch dass man auch hier so etwas wie eine Art "Session Ansicht" (ich glaube hier heißt das Performance View?) aktivieren kann. Damit habe ich mich dann aber nicht mehr so richtig auseinander gesetzt.
Reason: Hier wird vieles wie Hardware Racks dargestellt. Der Rackaufbau hat mir nicht so zugesagt. Aber auch das ist sicher Geschmacksache, wenn man z.B. davor schon selbst viele Hardware Racks besitzt, dann gefällt einem so etwas besser. Wenn ich mich nicht täusche wird auch viel bei der vollen Version mitgeliefert. Das Ziel von Reason war es meine ich, ganz ohne Fremdhersteller auszukommen. Was sicher ein Vorteil ist aber auch ein Nachteil sein kann. Denn wenn dein Genre nicht abgedeckt wird, dann ist das auch eher nachteilig. Aber ich denke für das was du vor hast könnte es sich durchaus eignen.
Cakewalk Sonar: Ich habe das Programm gestartet, bin erstmal nicht klar gekommen, selbst mein Audio Interface wollte das Programm trotz Einstellereien nicht erkennen. Es sah für mich auch irgendwie altbacken aus. Letzendlich, als ich erfahren habe dass es auch hier eine Art "Session View" gibt, ist meine Demozeit abgelaufen. D.h. ich kann leider nicht mehr darüber sagen.
Studio One: Viele Funktionen für relativ günstiges Geld (EDU Vollversion ca. 190 €!). Ich fand die DAW schon schön. Sie ist Cubase ähnlich, die Verwendung eines Fensters hat mir zugesagt (ich habe nur einen Monitor), aber die Bedienung war für mich auch hinderlich, weil ich davor viel mit Cubase 4/6 LE schon gemacht habe und ich den Workflow von Cubase drinnen hatte.
Tracktion: War nach Reaper und Cubase 4 LE(vom Audio Interface) meine 3. DAW wo ich angefangen habe mehr zu machen und auch schon mehr Ahnung hatte. Allerdings wurde dann der Support von Mackie, dem früheren Hersteller, eingestellt und das Programm ist mir ziemlich oft dann abgeschmiert. Es war damals schon mehr Nischenprodukt. Aber es ist relativ einfach gehalten. Mittlererweile hat der Programmierer es wieder aufleben lassen. Wäre vielleicht als Einstieg auch eine günstige Überlegung (entweder warens 30 oder 50 €?). Eine Demo gibts. Keine Ahnung wie stabil das läuft. Allerdings bin ich seitdem kein Fan mehr von Nischenprodukten. Wenn sich ein programm ständig aufhängt und der Hersteller keine Updates mehr liefert, dann ist das echt nur noch Ärger.
Reaper: Mit Reaper habe ich angefangen, weil man es eben herunterladen kann und bis auf den Nag Screen am Anfang eigentlich keine Einschränkungen hatte. Damals als ich angefangen hatte, hatte ich noch recht wenig Ahnug trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, es kann nicht mit den großen DAWs wie Cubase, Live etc mithalten. Ich bin der Ansicht zum hineinschnuppern ist Reaper gut geeignet. Ich weiß nicht, es gibt auch Reaperfans die sagen, das ist eine Top DAW die vollwertig und alles ist. Naja, mein Eindruck war irgendwie mehr "Basterlprojekt" damals. Heute fand ich die Menüs überladen und ich hatte auch nicht den Nerv mir diese alle genauer anzuschauen. Zudem wird eben rein gar nichts bis auf ein paar Effektplugins mitgeliefert.
Bitwig: Gibts noch nicht, soll aber noch diesen Sommer herauskommen. Ist von Ableton Mitarbeitern hat auch Ähnlichkeiten und soll manche Schwachpunkte von Ableton ausmerzen. Könnte ganz interessant werden. Die Frage ist wie stabil wird das Programm laufen. Wie ist es im Vergleich zur Konkurrenz. Ich bin trotzdem sketpisch wegen der Tracktion Erfahrung, dass der Hersteller den Support einstellen könnte. Wer weiß, ob sich Bitwig am Markt halten kann. Ich finde trotzdem es schaut interessant aus. Es soll auch hier einen "Session View" geben...
Cubase: letzendlich habe ich mich (statt für Ableton Live/Studio One) erst vor einer Woche für die volle große Cubase Version entschieden. Ich habe mir mehr vorgenommen Richtung Pop/Rock zu gehen, da ich Keyboarder bin, auf dem Cajon herumtrommle, und mir auch ein wenig Gitarre beibringe. Die große Version wegen VariAudio, Notensatz, Control Room etc. schien mir ideal im EDU Preisleistungsverhältnis. Dazu die vielen Cubase LE Versionen aus der Keys (die 6er, dann die 4er vom Audio Interface). Man war durch diese einfach recht beschränkt aber auch geprägt. Ich bin voll mit der 7er Version zufrieden. Es macht einfach nur noch Spaß
.Die Cubase Artist Version ist zwar abgespeckter, aber ich denke bei dir könnte das auch ein heißer Kandidat sein. Mir ist allerdings auch aufgefallen, dass ich mit Ableton Live in der Demophase mehr Elektro gemacht habe und mit Cubase mehr Pop/Rock. Für mich hat cubase den größten funktionsumfang und ich mag einfach den Workflow mittlererweile, an den ich mich in den LE Versionen schon leicht gewöhnen konnte. Für MICH die ideale DAW. Es heißt aber nicht, dass man mit Cubase nicht auch Dubstep etc machen kann. Es geht alles.
Achso noch was im Thread hat einer noch etwas von der Beat Zeitschrift im Abo erzählt. Das 3 Monate? Demoabo kann man machen, damals gabs als Häppchen ein Mik... heute nen USB Stick?. Aber dauerhaft würde ich so Zeitungen nicht bestellen, wenn der Geldbeutel eher knapp ist. Da lieber ein gutes Buch zum Thema. Klar sind Loops, Syntehsizer etc. dabei, aber gegen Komplete, oder Massive etc. schauen die sachen auch meist eher alt aus. Da lieber dahin sparen. Klar können auch gute Sachen dabei sein.
Ansonsten findet man auch viel auf Google, Youtube, Delamar, Bonedo, Soundonsound im Netz.
Gut fand ich auch in Sachen Abmischen das hier:
http://www.rolanders-home.de/homerecording_neu.php
Auch wenn du nicht abmischt, da werden auch die Effekte die es gibt gut erklärt und worauf man denn achten muss. Ist zwar auf Cubase ausgelegt, aber genauso auch auf anderen DAWs umsetzbar. Ich denke wenn man so etwas gelesen hat dann weiß man auch etwas mehr worauf es denn beim DAW Kauf in Sachen abmischen ("dass es eben auf deiner Anlage/dem Küchenradio/dem Autoradio etc gut klingt") ankommt.
Ansonsten willkommen an Board, viel Spaß genieß das schöne Wetter auch und melde dich, wenn du fragen hast.
Viele Grüße
Pianomann
