Wozu 96 khz? Profiaufnahme?

Pansen schrieb:
Erstens: Hat man denn mit Klangverlusten zu kämpfen wenn man (auch wie wir jetzt feststellten nur geringen Qualitätsunterschieden) mit 196 kHz aufnimmt und dann auf 44,1 kHz runter-dithert (gibt’s das Wort?), oder ist es besser gleich mit 44,1 kHz aufzunehmen.

Zweitens: Wenn ich etwas mit 24 Bit aufgenommen habe, weil damit die meistens Soundkarten an ihre Grenze gestoßen sind, und ich transportiere dieses Signal nun von Wavelab nach z.B. Cubase, macht es Sinn nun 32 bit zu verwenden?
Oder z.B. ein Schlagzeugsample laufen lassen und dann dies mit 32 bit aufnehmen. Na, ihr wisst schon was ich meine.

Man sollte immer bedenken, daß VOR dem Runtersamplen auf das Endformat im Sequenzer noch einiges mit den Signalen passiert. EQ, Effekte, Zusammenmischen usw. Und da bei der digitalen Bearbeitung jedes Signals Rechenfehler entstehen (Rundungsfehler etc.), die sich in mehreren Bearbeitungschritten evtl. sogar noch addieren, ist es natürlich theoretisch nicht falsch, wenn die Signale nicht unbedingt in dem Format vorliegen, indem das Resultat enden soll.
"Theoretisch"! Wie ich bereits zuvor schon mal erwähnt hatte, bringt eine hochauflösende Aufnahme mit beispielsweise 192kHz/32Bit herzlich wenig, wenn sie beim Sampeln schlecht gewandelt wurde, von daher kann man sich ruhig darauf einigen, daß wir im Homerecording-Bereich mit 44,1kHz/24Bit sehr gut auskommen.

Mal ein dummer Vergleich aus der digitalen Bildbearbeitung.
Nimm einfach mal ein Bild, daß du in höherer Auflösung vorliegen hast und verkleinere es auf sagen wir 200 x 200 Pixel.
Wende auf dieses kleine Bild mehrere [g=43]Filter[/g] hintereinander an und schaue auf das Resulatat.
Nun nimmst du das originale Bild mit der hohen Auflösung und wendest die gleichen [g=43]Filter[/g] an und erst am Ende verkleinerst du es auf die besagten 200x200 Pixel, dann wirst du sehen, daß bei dem Bild, daß du vorher verkleinert hast, die sog. Rundungsfehler deutlich stärker zu sehen sind als bei dem Bild, daß du erst am Ende verkleinert hast.

Gruß
Jens
 
Ok, wenn jetzt also der [g=60]Wandler[/g] der entscheidende Baustein in der Qualitätskette ist, wie erkenne ich denn ob eine Soundkarte einen guten [g=60]Wandler[/g] hat? Gibt es eine spezielle Masseinheit für gutes wandeln oder lest ihr einfach die Testberichte der Karten? (und hier dürftet ihr dann ja nicht mehr auf die bit und kHz über den Standarts achten, da die ja kaum etwas bringen.) ;)
 
Kann man so auch nicht sagen, dass der [g=60]Wandler[/g] der entscheidende Baustein in der Kette ist. Das komplette Frontend ist wichtig. Das Mikrofon (bei akustischen Aufnahmen) ist das wichtigste Glied. Danach kommt der Preamp, danach [g=60]Wandler[/g]. Damit die hochwertigen Mikros auch ein schönes Signal erhalten, darf der Raum nicht schlecht klingen.
Das ist alles wichtiger als die Sampling [g=349]Frequenz[/g]... Und zwar viiiiel wichtiger.

Ein guter [g=60]Wandler[/g] produziert u.a. kein oder kaum Jitter (messbar) und klingt angenehm und *warm* (eher subjektiv)... und sind sauteuer ;) (Stichwort Apogee, Radar, Benchmark, ...)
 
also der Begriff "dithern" hat nur bei der Amplitude also bei der Bittiefe etwas zu suchen.

bei der Samplingrate ist es eher ein rauf oder runterrechnen (upsampling-dowsampling). Hier muß, wenn keine ganzzahligen Vielfachen von 44,1 khz verwendet werden(z.B. 88,2 khz) immer interpoliert werden. Soll das auch noch realtime geschehen wird das System ganz schön belastet und man hat IMMER Ungenauigkeiten.

Gerade bei riesigen Samplelibraries ist das ein Problem. z.B. ist BFD von FXPANSION mit 24 bit /44,1 khz aufgenommen. Wenn man jetzt ein Projekt mit 48khz oder 96khz hat, muss realtime upsampling stattfinden, das belastet die CPU und kann den Klang dann doch schon merklich verändern... DAVON RATEN DIE ENTWICKLER VON FXPANSION IM SUPPORTFORUM EXPLIZIT AB.... User haben dort schon nach dem Quelldatenformat (mehrspurbroadcastwav) gefragt um Ihre Libraries offline mit besserer Qualität upzusamplen, da sie nunmal mit höheren Samplingraten arbeiten !!!

Es hängt also, wie du im ersten Post ja bereits geschrieben hast immer auch von den persönlich vorhandenen sonstigen Produktionsmitteln ab!! Den richtigen Kompromiß muß man IMHO für SEINE Umgebung finden.

Meine Wahl ist hier ganz klar 24 bit (höhere Auflösung, mehr [g=284]Headroom[/g]) und 44,1 khz (CPU Leistung, Spuren und Pluginanzahl + Zielformat+ Format der Samplelibraries).

Für die interne Bearbeitung nutzen manche meiner Plugins (z.B. der PLParEQ von refined audiometrics ein internes UPSAMPLING und DOWNSAMPLING auf ganzahlige Vielfache von 44,1, die > 50.000 khz liegen -> d.h. von dieser Seite kein Problem. Die

Der Punkt mit den guten und schlechten Wandlern ist IMO auch richtig. Die CLOCKS der [g=60]Wandler[/g] müssen diese Raten auch absolut zuverlässig und ohne Laufzeitschwankungen (Jitter) liefern können. Richtig gute Clocks und [g=60]Wandler[/g] kosten auch richtig viel Geld!!!

Eine höhere Bittiefe auf dem Summenbus kann ich THEORETISCH auch noch Nachvollziehen. Sonar und Tracktion bieten hier 64 bit.... Ob man es auch im Endprodukt HÖRT, kann ich noch nicht sagen. Ich erwarte mir auf dieser Seite lange nicht so viel als dass ich hier Luftsprünge machen müßte und ein besseres Mikro oder andere nette Dinge bringen da sicherlich mehr. Werde es bei Gelegenheit mal ausprobieren...

Mein Fazit: Bei Hobby und Semipro-Recordingkarten halte ich diese Samplingraten für "Werbemaßnahmen"...... Bei einer Karte für 200 EUR tatsächlich seine Projekte in 192 khz zu fahren ist also wirklich unrealistisch und fördert nur die profitsteigernde Unzufriedenheit mit Computern, die eigentlich völlig ausreichend wären.
 
NiCKEL schrieb:
Kann man so auch nicht sagen, dass der [g=60]Wandler[/g] der entscheidende Baustein in der Kette ist. Das komplette Frontend ist wichtig. Das Mikrofon (bei akustischen Aufnahmen) ist das wichtigste Glied. Danach kommt der Preamp, danach [g=60]Wandler[/g]. Damit die hochwertigen Mikros auch ein schönes Signal erhalten, darf der Raum nicht schlecht klingen.
Das ist alles wichtiger als die Sampling [g=349]Frequenz[/g]... Und zwar viiiiel wichtiger.

allerdings...

und zerbrecht euch nit zu lang den Kopfdrüber... in der Zeit hättet ihr schon längst nen paar interessante ideen verwirklichen können ;-)

und fest steht auch, dass ein guter Song mit ner schwachen qualität immer noch besser ist als ne gute Qualität auf nem schwachen Song!
 
hab heimlich mitgelesen und bin jetzt auch etwas schlauer geworden. danke.
@McJack
schön anschauliches beispiel mit dem bild!

es grüßt...drl
 
Ich habe von einem Kollegen gehört, dass eben wegen der Phasenverunreinigungen, die steilflankige [g=43]Filter[/g] zwangsläufig mit sich bringen, nicht alle [g=60]Wandler[/g] einen HiCut haben oder hatten, aber weiß leider auch nichts genaueres.

Tja, das Problem mit Ultraschall hatte man ja früher nicht, als man noch analog aufgenommen hat. Wenn man ne gute Bandmaschine hat, könnte man ja auch mal probieren, erst darauf aufzunehmen und dann von Band in die Soundkarte. Ultraschall dürfte dann kein Problem mehr sein und man hat den Bandsättigungseffekt den der ein oder andere auch mit Plugins zu simulieren versucht. In einem Interview in der Beat mit einem Tontechniker habe ich auch mal gelesen, dass dieser die Vocals, die er beispielsweise von Yvonne Catterfeld aufnimmt auch erst auf Band aufnimmt und dann erst digitalisiert, wegen der achso viel zitierten Wärme. Ist sicher auch ganz interessant.

Viele Grüße
Freealism
 

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