Wieviel für Film/Werbemusik ?

  • Ersteller Traumwandler
  • Erstellt am
Traumwandler

Traumwandler

Registriert
25.01.11
Beiträge
2.251
Reaktionen
468
Punkte
3.783
Hallo Community,

ich wende mich an euch, da ich jetzt schon einige Male Musik für Werbe- oder Imagefilme gemacht habe. Was ich allerdings immer noch nicht weiß ist, wie viel ich verlangen sollte, bzw. wie schnell ich sein sollte.
Als Tagessatz für Filmmusik nehme ich 350 Euro, was ich im Prinzip okay finde, das sagt aber ja nichts darüber aus, wie lange ich tatsächlich dann an dem Musikstück dran sitze.

Da würden mich eure Erfahrungswerte sehr interessieren, also wieviel ihr pro Minute Filmmusik verlangt und wie lange ihr dann tatsächlich braucht.

Ich bin eben noch zu langsam mit dem Komponieren, deshalb interessiert mich vor allem, wie schnell ich sein sollte. Allerdings habe ich den Anspruch, dass die Musik, die mein Studio verlässt auch wirklich eine gute Qualität hat, auf das Bild zugeschnitten und fein ausgearbeitet ist. Alles andere können sich die Kunden auf Gemafrei-Portalen kaufen. In den Markt will ich erst mal nicht rein.

Danke schon mal für Eure Antworten.
 
Man geht ungefähr von 4 Minuten fertig komponierter Musik pro Tag aus.
Schöne Lektüre dazu: "Filmmusik" von Andreas Weidinger.

Edit: Im Dokumentarbereich im öffentlich-Rechtlichen Bereich wird ca. 180 Euro / Minute bezahlt + GEMA. Tatsächliche Werbung wird viel höher vergütet. Alleine nur das Layout mit 2500 Euro ++, 10K für 30 Sekunden + GEMA für gekaufte Versionen..... Das sind mal ungefähre Adressen.
 
Edit: Im Dokumentarbereich im öffentlich-Rechtlichen Bereich wird ca. 180 Euro / Minute bezahlt + GEMA. Tatsächliche Werbung wird viel höher vergütet. Alleine nur das Layout mit 2500 Euro ++, 10K für 30 Sekunden + GEMA für gekaufte Versionen..... Das sind mal ungefähre Adressen.
Das sind eher seriöse Zahlen. 350,- pro Tag ist sehr merkwürdig niedrig.


Frank
 
Danke schon mal für Eure Antworten.

Ja, natürlich macht ein Tagessatz auch wenig Sinn, deswegen frag ich ja hier. Der Preis pro Minute ist aussagekräftiger. Vier Minuten pro Tag schaff ich aber bis jetzt noch nicht. Ich mein, bis ich mich mal eingegrooved hab Sounds gesucht und synthetisiert und einen Loop gebaut hab braucht es bei mir alleine einen Tag. Jenachdem, wie viel Abwechslung man reinbaut dauert es ja auch länger oder kürzer und ein Orchester-Arrangement braucht zum Teil auch länger wenn man viele Details einbaut und das ganze echt klingen lässt. Bei einem kurzen Film kann man die Vorbereitsungszeit ja dann auch nicht so stark auf die Minuten umlegen wie bei einem längeren Werk. Die ganze Korrespondenz, die einem Projekt voran geht braucht ja zudem noch seine Zeit. Von daher würden mich da auch noch mehr Meinungen interessieren, wie viel Zeit man wohl braucht, um eine Minute Film/Werbung zu bearbeiten.
Ich mein, für so Standard-Lounge-Zeug brauch ich auch nicht viel länger als Stratocast oben schreibt aber ich will mich da eher in anspruchsvolleren Gefilden bewegen.

Stratocast: kannst Du das nochmal etwas näher erläutern? Ich mein, die Aussage "viel höher" bei Werbung hilft mir ja nicht viel weiter. Ich bearbeite hauptsächlich Imagefilme für größere Firmen. Bin aber noch relativ neu im Business. Und den Preis will ich natürlich unter keinen Umständen kaputt machen.
Ist es beim Layout denn egal, wie lange der Film ist? Was heißt 10K?
Machst Du einen Unterschied, ob Du alle Rechte abgibst oder nur die beschränkten Verwertungsrechte?
Bei der Gema bin ich nicht. Mir ist der Laden bisher ziemlich unsympatisch.

Danke für den Buchtipp, das hol ich mir vielleicht.
 
Edit: Im Dokumentarbereich im öffentlich-Rechtlichen Bereich wird ca. 180 Euro / Minute bezahlt + GEMA. Tatsächliche Werbung wird viel höher vergütet. Alleine nur das Layout mit 2500 Euro ++, 10K für 30 Sekunden + GEMA für gekaufte Versionen..... Das sind mal ungefähre Adressen.

und wie kommt man an diese Jobs ran ? Mit der Maischberger schlafen ?
 
Hi Traumwandler,

das Buch ist quasi Pflicht, habe ich festgetellt. Die paar Kröten würde ich investieren - zudem ist Weidinger eine solide Größe im Filmmusikergeschäft.
4 Minuten / Tag ist natürlich die Richtlinie eines Pro´s - und natürlich bezieht sich´s auf komplexe Musik.
Das darf man nicht vergessen.

Die GEMA erscheint Dir unsymptahisch - mir teilweise auch, dennoch macht sie, vor allem im Fim/Fernseh und Werbegeschäft NUR Sinn.
Ich kenne keine alternative und vernünftige Institution, die die Schaffenden so vertritt!
Klar macht die GEMA auch Unsinn, aber wer macht das nicht?

Nach deinen Ambitionen zu Urteilen, wird sie für Dich über kurz oder lang sehr wichtig werden.
Kleines Beispiel (leider betrifft das nicht mich, sondern eine befreundete Band&Label):
Für die Komposition der Musik einer bekannten Häuslebauerbank bekamen sie die erwähnten 10.000 Euro´s, PLUS 20.000 GEMA-Ausschüttung. (Über drei Jahre verteilt)
Ich denke, das macht doch Sinn.
Imagefilme sind ganz andere Kaliber, teilweise viel Aufwändiger, viel länger und schlechter bezahlt - zudem ist die GEMA in den meisten Fällen auf diesem Gebiet ein Fremdwort... leider.

Jetzt habe ich vergessen, was ich eigentlich schreiben wollte. :)

Gruß!


Edit: Ach, jetzt weiss ich: Nochmal zur GEMA. Stell Dir vor, ein befreundeter Regisseur macht einen grandiosen Film und möchte, dass Du die Musik dafür schreibst. Allerdings hat er KEINEN Heller auf der Kante, aber Du meldest Dein Werk letztendlich bei der GEMA an.
Der Film wird der Knaller, läuft Europaweit.. und Du verdienst im Nachhinein am Erfolg des Filmes. Was besseres gibt es nicht, finde ich!
 
Hallo Stratocast,

danke vielmals! Das ist ja ordentlich! 10.000/30s. Ich werde das beherzigen sollte ich jemals in den Markt kommen. Bis jetzt sind´s eben Imagefilme bei mir.
Bei meinem aktuellen Projekt bekomme ich ~1500,- für ca. 7 Minuten Imagefilm. Also wohl schon noch Platz nach oben.

Das Buch werde ich mir auf jeden Fall holen und die Gema zieh ich dann einfach mal ab dem Zeitpunkt in Betracht wo meine Werke auch im Fernsehen ausgestrahlt werden sollen. Bisher warens nur Messe und/oder Internet-Angelegenheiten.

Hab auch noch ein Electronica/Trance-Projekt nebenher laufen mit dem ich immer besser werde und womöglich eines Tages mal einen Erfolg haben werde. Also noch ein Grund.

Ja, okay, die vier Minuten pro Tag halte ich schon für schaffbar, allerdings nur ohne Entwicklungsbedarf, also wenn man genau weiß was man macht. Deshalb halt ich mich auch fit indem ich immer dran bleibe und produziere und wenn´s hart auf hart kommt, dann eben auch auf vorhandenes zurückgreifen kann.

Also danke nochmal für die Antworten und viel Erfolg Dir!
 
Wenn ich das richtig verstanden/gelesen habe auf deiner Homepage , arbeitest Du in einer, für Dich sehr potentiell-Interessanten Instituition... :)
Die ein- oder andere Dokumentation sollte doch schaffbar sein...

Für die Antworten sehr gerne! Spiegelt natürlich nur meinen Horizont wieder - es gibt mit Sicherheit kompetentere Meinungen in diesem Forum bezüglich der Verwertungsdauer und Rechteabtretungen undundund..
Ich hatte das Glück, dass ich da irgendwie nur reingerutscht bin und einfach mit relativ fairen Menschen zu tun hatte - was die Zukunft bringt, weiss ich nicht.

:)

Hier noch mal ein nützlicher Link:
http://composers-club.de/service.html

Vielen Dank für die Erfolgswünsche..:) Dito!
 
Hallo!

Ich hänge mich auch mal hier mit ein. ich hoffe das passt vom thema. Mich beschäftigt die Rechte und Vergütungsgeschichte auch gerade.

Wird in irgendeiner Form bei der Art der Musik unterschieden, was die Vergütung betrifft? Ein Orchesterarrangement ist ja z.B. meist aufwändiger als z:b: ein einzelnes Klavier. Gibt es da unterschiede?Is ja doch was anderes 5 Minuten Orchester zu schreiben/produzieren, als 5 Minuten Kalvier. Oder sehe ich das falsch?

Produktionskosten an sich werden warhscheinlich nicht berücksichtigt, da heute die meisten alles im Rechner machen oder? Zumindest für TV, Image, Werbung, oder? Oder würde man sagen ich schreibe für Orchester (aus der Dose), bekomme den "normalen Lohn" und wenn die ein echtes haben wollen, muss es der Kunde halt bezahlen?
 
Naja,

generell wird bei der Gema zwischen Unterhaltungsmusik (U-Musik für Unterhaltung) E-Musik für ernste Musik und F-Musik für Film unterschieden. Wobei bei der F-Musik auch die Kirchenmusik und die Militärmusik dabei ist. (siehe Wikipedia.) Aufwändiger ist es auf alle Fälle ein großes Orchester zu programmieren, was ich auch gemerkt habe ;-)
 
Naja,

generell wird bei der Gema zwischen Unterhaltungsmusik (U-Musik für Unterhaltung) E-Musik für ernste Musik und F-Musik für Film unterschieden. Wobei bei der F-Musik auch die Kirchenmusik und die Militärmusik dabei ist. (siehe Wikipedia.) Aufwändiger ist es auf alle Fälle ein großes Orchester zu programmieren, was ich auch gemerkt habe ;-)


Die Unterschiede sind mir klar. Das ein Orchester aufwändig ist, ebenso. Die Frage ist, inwieweit das sich in der bezahlung niederschlägt. Hier wurden ja schon Preise für Layouts und Sendefertige Kompositionen genannt. Aber wird da nicht irgendwie nach Aufwand unterschieden?

Ich habe Musik für eine Art Imagefilm gemacht. Der film geht 22 Minuten und ich habe ca. 7-8 Minuten Musik beigesteuert. Aber eben sehr verhalten. Hauptsächlich Klavier und Rhodes. Mal n paar einfache Streicher und ne Harfe, oder mal akustische drums und n Kontrabsass. Also immer max. 2 Instrumente gleichzeitig (abgesehen von den Strings). Es passt zum Film, aber is ja nicht mit einer Orchester Produktion zu vergleichen. Desweegn meine Frage, ob da in der Bezahlung irgednwie unterschieden wird. Würde ja irgendwie Sinn machen meiner Meinung nach.

Freue mich über weitere Infos dazu
 
Würde ja irgendwie Sinn machen meiner Meinung nach.
Aus Sicht des arbeitenden Musikers schon.
Aus Sicht der Marketingabteilung wahrscheinlich nicht. ;)

Schlussendlich wirds das geben, was wer bezahlen will, und das muss nicht vom nötigen Aufwand abhängig sein.
 
Schlussendlich wirds das geben, was wer bezahlen will, und das muss nicht vom nötigen Aufwand abhängig sein.

Aber es gibt doch sicherlich eine Größenordnung oder? Es ist klar, dass die Bezahlung so hoch ist, wie der Kunde bereit ist sie zu zahlen. Die Frage ist aber wie hoch setzt man von vorneherein an, wenn man einen Preis veranschlagen soll. Wie zum Beispiel in meinem Fall (siehe oben). 7 Minuten eher leichtes Arrangement. Oft nur Piano oder Rhodes alleine.
 
Ich möchte dieses Thema nocheinmal aufgreifen und würde mich freuen, wenn sich hier der ein oder andere einklinken würde.

1. Gibt es irgedneine Art von Übersicht/Richtwerten, was die Vergütung von Filmmusikl-Komposition/Produktion betrifft?

2. Sehe ich das richtig, dass idr nach abgelieferter Musik in Minuten bezahlt wird? Also z.B. 1 Minute Musik für einen Imagefilm kostet 150€.

Ich habe bisher einen Imagefilm vertont und evtl. die Möglichkeit bei weiteren tätig zu werden. Mich würde einfach interessieren, was ihr so nehmt bzw. was gängige Gagen sind. Sicherlich wird da auch in den Genres unterschieden.

Ich denke mal ein Imagefilm wird "schlechter" bezahlt als ein Werbespot und dieser wiederum "schlechter" als ein Kinofilm.

Oder finde ich die Antworten etwa in dem oben genannten Buch? ("Filmmusik")

Freue mich über Antworten.

Gruß

Rod
 

Ähnliche Themen

Glutamatjunkie
Antworten
114
Aufrufe
12K
Schludi
Schludi
Can
Antworten
1
Aufrufe
10K
Ethersis
Ethersis
moonbooter
Antworten
2
Aufrufe
9K
rootnix
R
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
2
Aufrufe
22K
moonbooter
moonbooter
Can
    • Danke
  • Artikel
Antworten
11
Aufrufe
50K
oove
oove

Neue Antworten


Oft gelesene Themen

Zurück
Oben