Wie "produziert" man folgende Soundeffekte?

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Grischa

Grischa

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Hallo,
obwohl ich mich mit Dynamics, EQs und diversen Effektgeräten im Prinzip ganz gut auskenne (ich weiß, was welcher Regler macht), fehlt mir die praktische Erfahrung um folgende "Effekte" realistisch zu hin zu bekommen.
In den Fällen 1+2 habe ich normale (gute, trockene) Gesangsaufnahmen mit einem Großmembranmic ink. Popschutz im Studio als Ausgangsmaterial.

Erreichen will ich folgende "Klangfarben":

1) Die Stimme soll entfernt klingen, so als ob der Sänger im Nebenraum steht - oder noch genauer gesagt - hinter der Bühne (für die Spezialisten, vgl. erster Auftritt vom "Vater" in Engelbert Humperdicks Oper "Hänsel und Gretel" - der Vater kommt nach Hause und singt noch hinter der Bühne stehen, dann erst betritt er den Raum)
Wie erziele ich diesen Effekt? EQ? welche Frequenzen müssen weg / verstärkt werden? Hall? welche Einstellungen

2) Auf vielen modernen Produktionen klingt die Stimme extrem direkt und clean, so als ob der Sänger direkt neben Dir steht - fast (oder gar kein?) Hall - gutes Bsp. ist die letzte CD von Grönemeyer - die Ballade, die er für seine verstorbene Frau geschrieben hat, 2tes Lied glaube ich, hab den Titel jetzt vergessen.
Was immer ich mache, bei mir klingt es nie so prägnant und direkt.

3) Zerhacken von Pads oder anderen längeren WAVs: ich möchte ein bestehendes Sample (mehre Takte) per Midikeyboard zerhacken, d.h. das Sample ist nur zu höhren, wenn ich die Taste drücke - es soll aber nicht! bei jedem Tastendruck neu gestartet werden (in den Sampler laden geht also nicht - und ich hab auch keinen Sampler). Das ganze soll wie ein umgekehrter Kill-Button auf einem Discomischer funktionieren - also das durchlaufende WAV bei gedrückter Taste spielen und ohne Taste muten - eventuell könnte man das mit der Mutetaste machen und Automatisierung aufzeichnen aber das wird sicher nicht sehr "funky" auf diese Art :) (vgl. Mirwais Ahmadzai's "Die Another Day" produziert für Madonna für den Titelsong des letzten James Bond - eine geniale Nummer übrigens!)

Ich nehme an, das ist der Unterschied zwischen einem engagierten Hobbyproduzenten und einem echten Profi :) - ich kenn zwar meine Geräte aber wie man was genau erreicht, weiß ich leider nicht.

Ach ja, realisieren will ich das ganz in Cubase SX 2.0 mit den dort verfügbaren Effekten. Ansonsten hab noch einen TC M-One anzubieten, der aber vermutlich nicht mehr beitragen kann, als Cubase ohnehin schon bringt.

Danke Grischa
 
Hi,
zu 1) Nehm mal die Mitten ein wenig raus, den Bass ein GANZ KLEIN WENIG rein und einen KLEINEN Hall.

zu 2) Kompressor, Exciter, ...

zu3) Ich weiß nicht, ob ichs richtig vesteh aber wenn ja dann:
Spiel das Sample im MIDI Editor einmal ganz ein und da kannste es ja "zerhacken" auf alle 8tel 16tel,...

Aber dafür gibts auch ein Plug In...Wenn ich drauf komm wie s heißt meld ich mich wieder :-D

Gruß, Denaun 8-)
 
zu 1

bei Hörspielaufnahmen werden oft große räume verwendet in denen dann auch wände stehen etc!

zu 2.) guter mic pream, + kompreession to #### wie der Engländer sagen würde

zu 3 Midi Gate..an sich macht ein Gate ja nichts anderes.steuern kann man über ne Spur die als SIdechain Signal dient und in der man z.B. eine Snare mit dem gewünschten Rhythmus programmiert oder noch einfacher ein Gate, das sich per Midi Befehle steuern lässt also auf und zu macht! Halt nur auf Plug-In Ebene verfügbar..da programmierst Du eine Midi Spur mit dem Rhythmus ind steuerst damit das Gate an!
 
zu 1..... genau ;-) bisschen panning, etwas eq und hall.... so müsste es hinhauen. die einstellungen musste da schon selber finden. ach, vielleicht noch ein ganz leichtes echo....

zu 2..... ja, also da kann ich nur sagen das wenn die stimme schon gut aufgenommen wurde klingt sieschon gut. obs "clean" ist, hmmmm)))kA da können dir andere hier besser helfen

zu 3..... es gibt midi-steuerbare filter/gates... schau mal unter http://www.smartelectronix.com/users/destroyfx/extras/ da dann zu dem midi gater... denke das ist genau das was du suchst..... aber du hast doch sx 2.0, da sollte doch ein midi-gate enthalten sein.....

stay phat

jason
 
Hi Grischa,
da ich von Mikrofonie wenig Ahnung habe überlasse ich das den bewanderten Leuten. Ich kann aber eventuell zu 3. etwas beisteuern.

Deine Beschreibung hört sich ganz nach Gate Effekt an. Ich spreche zwar jetzt von FL Studio und dem Peak Controller, jedoch sollte es einen ähnlichen Controller/Funktion bei Cubase SX geben.
Und das funktioniert so:
Du weist dem Controller einen Rhythmus-Input zu - z.b. aus einem vorher eingespielten Midi-File d.h. auf derselben Tonhöhe spielst du Noten ein.
Dann muss der Controller noch mit deinem PAD verlinkt werden. Dieses wird dann ordnungsgemäß nach deinem *funky rhythm* zerhackt. :-D
Technisch kann ich dir leider für Cubase nicht sagen wie es da funktiert.

MfG,
Chris

edit: Da waren wohl Einige schneller... ;-)
 
1) Die Stimme soll entfernt klingen, so als ob der Sänger im Nebenraum steht
1. Sehr stark komprimieren - mit steigender Entfernung werden Lautstärkeschwankungen nämlich (relativ gesehen) geringer.
2. Die Höhen stark bedämpfen. Wenn der Sprecher HINTER einer Wand, Tür etc. stehen soll, dann alles über ca. 4kHs stark absenken.
3. Einen Hall mit Room-Charakteristik und einem hohen Predelay (z.B. 50 ms). Das Wet/Dry-Verhältnis sollte 50:50 oder mehr sein!

Was immer ich mache, bei mir klingt es nie so prägnant und direkt.
1. Richtig nah an's Mikro gehen! Popschutz 2cm vor's Mic und dann fast (aber nur fast) Lippenkontakt!
2. Die Vocalspuren mit 'nem Multibandkompressor komprimieren - der holt mehr raus.
3. Übliches EQing und kräftig bei 4kHz reindrehen.
4. Eine Röhre im Signalweg hilft. Oder minimale Distortion dazumischen.

Viel Erfolg!
 
Ich galub, da sind ein paar Antworten / Klarstellungen nötig:

ad 1) @florida: klinght interessant, werde ich probieren, ich dachte eher, dass vorallem die Höhen abfallen, aber bei mir hats ja auch nicht geklappt...
@frankye: leider hab ich aber keinen solchen Raum zur Verfügung und außerdem will ich ja gerade im Studio aufgenommene Vocals als Nachvertonung verwenden.
@J-Son: wenn s so einfach wäre die richtigen Einstellung zu finden, so dass es wirklich echt klingt, dann hätte ich die Frage nicht gestellt. Ich hab ja schon viel herum experimentiert, brings aber leider nicht hin.

ad 2) Kompression bis zum Umfallen hab ich natürlich schon probiert, kommt aber nocht ganz hin. Exciter wäre natürlich interessant aber das liegt eindeutig außerhalb meines Budgetrahmens :-x
Oder gibts das schon - halbwegs leistbar - als Plug-In?

ad 3) Bin nicht sicher ob da nicht ein Missverständnis vorliegt. Ich will nicht ein als Midi eingespieltes File zerhacken sondern ein bestehendes WAV-File - z.B. Aufnahme eines Streicherensembles wie in "Die another day". Ich will nur das "Zerhacken" per Keyboard steuern - oder kan ich genau das mit einem Midi-Gate (mit Midi-Effekten kenn ich mich nicht so gut aus)
Side Chain eines Gate klingt im Prinzip gut aber:
- dann unterbricht der Tastenanschlag den Sound und ich will genau das Gegenteil - der Sound soll nur zu höhren sein, wenn ich die Taste drücke.
- meines Wissens hat der Kompressor in Cubase keinen Side-Chain, oder? (da bin ich nicht sicher, bin ja erst seit ein paar Tagen auf SX 2.0 und direkt von VST 5 umgestiegen). Wie "verkabelt" man das dann? Der Kompressor kommt ja in einen der Inserts des Pads - wie komme ich mit dem Steuersignal dann zum Sidechain dieses Kompressors?

lg Grischa
 
@goetz: ad 1) klingt extrem vielversprechend!!!

ad 2) Ich verwende einen kleinen Röhrenvorverstärker (Alto Alpha Tubemic) und ein AKG C4000, aber so nah bin ich nicht ran (immer mind. 5 cm oder mehr Abstand) - vielleicht ist das der Unterschied.

Danke für die Tipps!
 
zu diesem midi-gater: wir meinen genau das was du willst. das plugin legst du in den audiokanal als insert und kannst dann per midi, also tastenanschlag, das gate öffnen und schliessen
 
@J-Son: Danke! Werd mal nachsehen ob es in Cubase so was gibt und wenn nicht Deinem Link folgen.

lg Grischa
 
hi, Grischa
hab gerade deinen beitrag gelesen -
vielleicht kann ich dir zu 1 noch nen tip geben:

versuch mal folgendes:
wenn du SM58 hast, head abschrauben - klingen einfach besser für recordings -
x y position
gib ein * leichtes pan auf die mikes ( sollten 2 sein, stereo aufnahmen kommen natürlicher)

EQ p.e. höhen = runter = hi cut
hi mid = bei 2khz. ca. - 6db senken
low mid = 600 hz runter - 2-3db
low = low cut >100hz
wenn du hast, setz nen de esser ein

*reverb +/- 20% mix mit starker dämpfung

edit: *sorry, mir is da ein fehler unterlaufen, es sollte natürlich heißen 80% effect und ca. 20% original signal, und kein leichtes sondern ein kräftiges panorama geben ..

wichtig: gib dem ganzen genug early reflection
parameter, damit kannst du die entfernung gut simulieren :)

hoffe ich konnte dir weiterhelfen, was die werte der EQ angeht solltest du ein wenig experimentieren mit dem raum ;-) ;-) ;-)
 

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