Wie kann ich als Anfänger Orchesterplaybacks erstellen?

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SirWinslow

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Hallo Leute,

habe schon einiges hier im Froum zum Thema Orchester Libraries gelesen. Ich bin ein absoluter Neuling bei dem Thema. Beschäftige mich streng genommen jetzt erst seit 2 Wochen damit. Mittlerweile habe ich mehr Fragen als vorher. ;)
Das ist am Anfang aber wohl normal.

Ich möchte für eine Musicalproduktion in der ich als Sänger mitwirke Orchesterplaybacks erstellen. Für die meisten Stücke habe ich die Klaviernoten, teilweise mit Noten der Solo-Orchesterinstrumente. Es sind alles Stücke zu denen es keine Playbacks zu kaufen gibt.


Ich überlege folgende Anschaffungen zu machen:

[g=539]Cubase[/g] 5 mit East West Rocktober (EWSO Gold, EWQL Goliath, EWS Coirs)
oder [g=539]Cubase[/g] 5 mit VSL Special Edition Full

Als Stand alone Lösung steht mir folgendes zur Verfügung:
Samsung R70 Core 2 Duo 2*2Ghz. mit Vista 32 und 2 GB Ram und ein
Kurzweil SP2X.

Die Playbacks sollen möglichst modernen Musicalproduktionen gerecht werden. Also im Stile von Elisabeth und Tanz der Vampire (Orchester, aber auch sehr rockig mit E-[g=422]Gitarre[/g] und Drums).

Meine Idee ist über den Score Editor von [g=539]Cubase[/g] 5 die Noten aus den Klavierauszügen zu übertragen (meine Klavierspiel steckt nämlich auch noch in den Kinderschuhen) und dann versuchen den pianotrack mit den Orchesterinstrumenten zu ergänzen. Ich bin zwar recht "musikalisch" und war ein paar mal im Studio als Sänger und Gitarrist und habe zu Hause ein paar Aufnahmen mit einer alten ProTools Version gemacht, aber ich habe keine Erfahrung im Orchestrieren.

Mein Fragen sind also:

1) Ist diese Vorgehnsweise realistisch oder werde ich hoffnungslos überfordert sein?
2) Welche der beiden Libraries ist für mein Vorhaben und für meine Kenntnisse die "bessere".

Ich habe den Eindruck VSL ist filigraner und kommt damit einem Musicalorchester wahrscheinlich näher als die bombastischen Sound von EastWest, welche sich vielleicht besonders gut für Filme oder Games eignen. Wie kann ich dann aber den rockigen Sound erzeugen? Genügt mir dazu die Instrumente in VSL und [g=539]Cubase[/g] 5?
Auf der anderen Seite habe ich mehrfach gelesen, dass EastWest vielleicht gerade für einen Anfänger einfacher zu bedienen ist, da der Raumklang bereits in den Samples integriert ist.

Vielen Dank fürs Lesen!

Thorsten
 
Hallo Thorsten,
1) Ist diese Vorgehnsweise realistisch oder werde ich hoffnungslos überfordert sein?
Ja, und JA!

Im Prinzip handelt es sich um eine ganz normale Produktion. Von Null angefangen bis hin zur letzten Mischung. Da du (wie man rausliest) kaum bis keine Erfahrung im Produzieren hast, wirst du es schlichtweg nicht hinkriegen. Muss man einfach mal so sehen wie es ist.

Die Noten der Instrumente kannst du sturr einhacken, aber was willst du drumrum machen, wenn du nicht arrangieren kannst? Geschweige denn wirklich mit der Virtuellen Studioumgebung KOMPLETT umgehen zu können.

Von daher ist auch die Frage nach der perfekten Library irrelevant. Weil du an einer ganz anderen Stelle schon scheitern wirst.

tut mir Leid.
Ari
 
1) Ist diese Vorgehnsweise realistisch oder werde ich hoffnungslos überfordert sein?

-----> Erhlich gesagt ja! Wenn du keine Erfahruing darin hast, wirst du nicht so schnelle vorankommen. Denn:

2) Welche der beiden Libraries ist für mein Vorhaben und für meine Kenntnisse die "bessere".

---> Egal, für welche Library du dich entscheidest (dir empfehle ich die VSL)
wirst erst damit lernen müssen umzugehen.

Sowas lernt man nicht von heute auf morgen!
Am schnellsten geht es wahrscheinlich, wenn du dir das von jemanden zeigen lässt.

Außerdem will auch das Orchestrieren gelernt sein. Von der Musiktheorie ganz zu schweigen.
 
Servus!

Es kommt darauf an. Wenn du die Orchestrierung bis zu einem bestimmten Termin fertig haben musst, sagen wir mal in ein paar Monaten, dann wird das wohl nichts.
Orchestrieren lernt man nicht mal eben so auf die schnelle, aber das weißt du ja. Allerdings braucht es auch eine Zeit, bis man die technischen Probleme, die so eine Library & Sequenzer Konstellation mit sich bringen, überstanden hat bzw. die Bedienung verstanden hat, wie beides funktioniert.

In dem Fall wäre es besser, hier jemanden zu suchen, der dir die Musik Orchestriert. Davon kannst du nur lernen und hast für spätere Projekte einen guten Ansatz.

Wenn es aber keine Rolle spielt, wie lange du daran arbeitest, liegt es natürlich an deinem Lerneifer, Freizeit und Talent, ob dich das überfordert oder nicht.

Reinen Gewissens kann ich dir nach deinem derzeitigen Wissensstand aber weder die eine noch die andere Library empfehlen. Mein Rat wäre deshalb, falls du Cubase 5 kaufen möchtest, dir die mitgelieferte Halion Library für 80 (?) Zuzahlung zu kaufen. Diese kannst du auch (für 30 Tage glaube ich) gratis testen. Das sollte für den Anfang mehr als reichen.
 
Wow! Vielen Dank für die schnellen und ehrlichen Antworten!

Werde mir das wirklich gut überlegen müssen. Ganz aufgeben möchte ich das Thema aus folgenden Gründen noch nicht:

- Was am Ende rauskommt, muss (und nach euren Antworten muss ich mir wohl eingestehen: kann) nicht perfekt sein. Es sollte natürlich harmonisch stimmen, aber wenn ich z.B. die Streicher bei manchen Stücken partu nicht hinbekomme, dann habe ich eben nur ein Band-Playback.

- Unsere Alternative ist nämlich eine Band mit Klavier (nur Klaviersound), [g=118]Bass[/g] und Schlagzeug. Hier fehlen also Streicher und Bläser komplett. Für mehr langt das Budget nicht. Ich bin davon ausgegangen, dass auch ein Auftrag für die Orchestrierung zu teuer werden würde.

- Die Produktion ist max. semi-professionell. Hättet ihr die Band bei unserem letzten Projekt gehört, würdet ihr mir vielleicht mehr zu der Playback-Variante raten. ;)

- Ich habe ungefähr Zeit bis Ende März 2010. Insgesamt müsste ich ca. 20 Minuten erstellen. Darin enthalten sind genau 4 komplette Stücke. Der Rest besteht aus musikalischen Übergängen zwischen bereits vorhandenen Playbacks.

- Ein befreundeter Pianist, hat mir gesagt, dass er mir das zutrauen würde und dass er im Rahmen seines Studiums auch etwas "Orchestrieren" gelernt hat und hat sich angeboten mir etwas unter die Arme zu greifen.

- Ich kenne auch ein paar Leute die ein Studio betreiben und wollte sehen, ob ich für einen Freundschaftspreis die letzte Mischung oder zumindest das Mastering dort erstellen lassen kann.

- An die Halion Symphonic Library habe ich auch schon gedacht zumal das Angebot wirklich extrem günstig ist. (Zuzahlung 99 Euro). Davon abgehalten hat mich bisher, dass ich von Usern noch keine Kritik gelesen habe, denen diese Library gefällt (v.a. hier im Forum gibt es ja einen langen thread dazu), außerdem finde ich im Internet keine User, die sich über diese Library austauschen. Als Anfänger habe ich mir gedacht, dass ich ein Produkt brauche über das ich mich auch mit ein paar Leuten austauschen kann...


Trotzdem nehme ich eure Bedenken sehr ernst. Es wäre zwar eine große Leidenschaft von mir mich diesem Thema zu widmen und ich könnte auch einiges an Freizeit dafür aufbringen, aber natürlich möchte ich auch nicht ein paar Monate investieren, um am Ende festzustellen, dass ich das vorher doch hätte studieren müssen.

Thorsten
 
Hallo Thorsten,

studieren musst Du das sicher nicht. Aber Selbststudium setzt neben viel Üben, Ausprobieren, Wissen und Tipps zusammensuchen voraus, es ist ein Lernen Stück für Stück. Erfordert also Zeit. Wobei learninnby doing vielleicht gar nicht so schlecht ist, wenn Du Talent hast.

Wäre im Budget evtl. ncoh ein Keyboarder, der Bläser- und Streichersounds in der Bandbesetzung liefen könnte? Oder kommt sowas nicht in Frage?
 
Ich möchte für eine Musicalproduktion in der ich als Sänger mitwirke Orchesterplaybacks erstellen. Für die meisten Stücke habe ich die Klaviernoten, teilweise mit Noten der Solo-Orchesterinstrumente. Es sind alles Stücke zu denen es keine Playbacks zu kaufen gibt.

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Es gibt nichts Anspruchsvolleres, als einen vorhandenen Klavierpart
in einen wohl klingenden Orchestersatz umzuwandeln. Da gibt's 1000 Klippen zu umschiffen. Was auf dem Klavier gut klingt, klingt noch lange nicht gut, wenn es von Orchesterinstrumenten gespielt wird.
Du müsstest dann also auch einzelne Stellen umschreiben.
Einmal abgesehen davon, dass du Experte sein musst in Sachen [g=244]Harmonik[/g] und Stimmführung.

Ein weiteres Problem: Wenn das Ganze dann als Playback laufen soll, musst du die Libs auch technisch tiptop beherrschen.

Du hast dir da ein Mammutprojekt vorgenommen.

Mein Rat wäre, das mit dem Orchester-Playback sein zu lassen.
Lass den Klavierpart einach von nem Keyboarder spielen...
 
Hallo EarlGrey,

ja, dass mit dem Keyboarder hatte ich das letzte mal auch schon angeregt, ist wohl auch wegen Budget nicht möglich gewesen. Ich wollte auch den Pianisten überreden, ab und zu ein paar Streicher zu spielen, der hat sich aber standhaft geweigert und spielt ohnehin nur das was in den Noten (Klavier) steht. Mehr Zeit will er aufgrund der geringen Gage auch nicht investieren. Kann ihn da sogar verstehen.

Da wir hauptsächlich klassische Pianisten kennen, müssten wir für einen zweiten Pianisten übrigens auch entweder die Noten für die Streicher und Bläser auftreiben oder dieser vorher setzen. Hier dreht sich der Kreis irgendwie...

Der Pianist hat das letzte Mal übrigens mein Keyboard verwendet. Das sagt schon alles, oder? Obwohl er wirklich gut Klavier spielen kann...

Thorsten
 
Hallo Hartmut,

vielen Dank für deine Antwort. Ich verstehe was du sagst und kann das - glaube ich - auch nachvollziehen, wie schwer das sein muss.

So wie ich das sehe habe ich für 3 von den 4 Stücken, welche ich komplett erstellen müsste, eine Art Keyboarder-[g=112]Partitur[/g]. Darin enthalten sind die Klaviernoten und die Noten und Angaben zu einigen Instrumenten (harp, synth. Sound, choir sound), welche im Orchester überhaupt nicht vertreten waren. Ich gehe also davon aus, dass die sounds auch live mit samples vom keyboarder eingespielt wurden. Natürlich hilft mir das bei den Streichern und Bläsern nicht weiter. Aber ich hätte schon mal ein paar sounds die auf jeden Fall dazu gehören.

Ja, ein Mammutprojekt. Hmm...
Bis Ende nächster Woche muss die Entscheidung festehen, ob wir das Projekt wieder mit der Band angehen, oder ob wir diese Playbacks erstellen. Ist auch blöd ein Band zu bezahlen, wenn 70% der Show ohnehin mit Playbacks läuft!?!

Thorsten
 
Bis Ende nächster Woche muss die Entscheidung festehen, ob wir das Projekt wieder mit der Band angehen, oder ob wir diese Playbacks erstellen. Ist auch blöd ein Band zu bezahlen, wenn 70% der Show ohnehin mit Playbacks läuft!?!

Thorsten
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Es kommt bei so nem Projekt darauf an, Kräfte sinnvoll einzusetzen. Und mit dem Vorhaben, eigene Orchester-Playbacks zu erstellen, wären Energien am falschen Ort gebunden.

Wie gesagt, du wirst es nicht schaffen, bis Ende März einen 20-minütigen (!) wohlkingenden Orchestersatz zu schreiben - als Einsteiger in die Materie.

Wenn du mit Orchesterarrangements anfangen willst, machst du das am besten ohne den Druck eines Projekts.
Kauf dir dazu am besten die VSL SE, die lässt sich, denke ich, besser in Pop-Arrangements einbinden als die East West-Library.

Wenn du erst mal nen gut klingenden vierstimmigen Streichersatz von. sagen wir 2 Minuten, geschrieben hast, hast du die erste Hürde genommen.
Ich verspreche dir, dass dir dabei noch manches graue Härchen wachsen wird.;-)
 

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