Wie finde ich einen passenden Bass zu einer schon vorhandenen Melodie?

[Mikkel]

...ohne einfach eine oder zwei Oktaven tiefer zu doppeln?

 

[clemenserwe]

Falls Akkorde dazu vorliegen, sind die Grundtöne der Akkorde schon mal ein Ausgangspunkt.

Falls nicht, kenne ich schon den Titel von Deinem nächsten Thread

Ohne ein bisschen Kenntnis von Harmonielehre kommt man da nicht aus. Wie der Bass gehandhabt wird, hängt dazu auch stark von der Musikrichtung ab.

Clemens

 

[Reason1909]

Bringt es Dir was wenn ich erzähle das neben dem Grundton die Quinte meist der "ungefährlichste" Ton ist... gefolgt von Terz, dann Sept, None, Quart, Sext..?

Du siehst: Das kleine Einmaleins brauchts schon. Aber das langt dann eigentlich auch schon für den Anfang.

Danach kannst Du Dich mit verwandten Tonarten und Durchgangstönen auseinandersetzen.... für alles außer Jazz ist damit im Grunde alles abgedeckt.

 

[magnazeon]

Bringt es Dir was wenn ich erzähle das neben dem Grundton die Quinte meist der "ungefährlichste" Ton ist...

Ui! Aber auch rein vom Klang her auch der ungünstigste.

 

[Mikkel]

was ihr mir da vorschlagt ist nichts weiter als doppeln...

die grundtöne der akkorde und die eine oder zwei oktaven runter, na super, das bringt mich auch nicht weiter...(ist das angesprochene doppeln, öde)
nee, wie der bass gehandhabt wird ist was genreübergreifendes, daher die frage.

neben der quinte hast aber noch die Quarte vergessen. und das ist auch nicht besser als eine oktave nach unten...

 

[kickback]

was ihr mir da vorschlagt ist nichts weiter als doppeln...

Nein, ist es nicht. Ich fürchte, du hast die Antworten nicht ganz verstanden.
...oder spielt deine Melodie immer nur den Grundton?

 

[Mikkel]

eine oktave tiefer wäre wieder die gleiche note, wenn ich eine quinte tiefer gehe, dann ist es genau wie die oktave ein sehr konsonantes intervall und damit nichts weiter als doppeln einer note.
aber die bässe der musik sind nicht doppeln, da sie sich von den hochtönen abheben.

 

[kickback]

eine oktave tiefer wäre wieder die gleiche note

Von einer Oktave tiefer hast eigentlich nur du gesprochen.

Vielleicht ein Verständnisproblem?
Mit Grundton ist nicht der der Melodie gemeint - auch wenn's einmal der gleiche sein kann.

 

[Wennto]

"finden" wirst Du den Bass zu einer Melodie durch aus- und rumprobieren....Vorausgesetzt Du hast das Gehör dafür!


Das "Wissen" was der Bass spielen soll und was gut klingt, wird Dir wohl kaum einer in einem Thread nahebringen können, ohne das Du nur "Bahnhof" verstehst.

Entweder Du postet Deine Melodie und jemand hilft Dir oder Du beschäftigst Dich erstmal mit
ein wenig Harmonielehre.

Mach doch beides!

 

[Reason1909]

nee, wie der bass gehandhabt wird ist was genreübergreifendes, daher die frage.
.

Das ist Quatsch (genauso wie das die Quinte meist der ungünstigste Ton wäre).
Der typische Metal-Bass metert durch, im Funk mag er es gern synkopisiert mit Moll- und Dur-terz , im Blues mag der Bass Quinten, Quarten und Septen sowie auch mal chromatische Läufe, Disco-Bass liebt Oktaven... usw. usf.

Da Du da offenbar noch recht praxis-los bist empfehle ich Grundtöne zu Anfang. Konzentrier Dich erstmal auf die Rythmik. Da fängt imho was Bass angeht alles an und da hörts letztlich auch auf.
Die Rythmik des Lead-Instruments zu kopieren ist natürlich eine Möglichkeit, die aber ganz schnell langweilig wird.

Edit sagt ich soll P.S.'n.
Also:
Ein Ansatz wäre sich eine Kommunikation zwischen dem Bass und der Hauptmelodie vorzustellen.
Melodiefetzen -> Bass antwortet...
Nur als Beispiel.

 

[Ewert]

zusätzlich zu den bisher guten beiträgen noch ein kleiner tip, zwar nicht zur melodie, aber zur phrasierung, was ebenso entscheidend ist:

der bass bekommt den richtigen drive, wenn er zeitgleich zur bassdrum gespielt wird.
kannste als faustregel sehen,

wenn du dann noch die fills dazu schreibst, also die überleitenden noten und die slides, dann hast du mit genügend kreativität eine gute basslinie.

 

[clemenserwe]

eine oktave tiefer wäre wieder die gleiche note, wenn ich eine quinte tiefer gehe, dann ist es genau wie die oktave ein sehr konsonantes intervall und damit nichts weiter als doppeln einer note.

Nochmal langsam:

Du hast eine Melodie geschrieben.
Wenn man diese Melodie begleiten will sucht man passende Akkorde dazu.
Diese Akkorde haben Grundtöne.
Diese Grundtöne haben nichts mit dem tiefsten (oder sonst einem) Ton der Melodie zu tun.
Von diesen Grundtönen ausgehend sucht sich ein Bassist dann (entsprechend der Harmonik) Bassläufe zusammen.

nee, wie der bass gehandhabt wird ist was genreübergreifendes, daher die frage.

Ok, so wie ich es gerade geschildert habe, ist es genreübergreifend.
Aber was ein Bassist aus dem Wissen um Grundtöne macht, hängt sehr stark vom Genre ab. Natürlich auch vom Charakter des jeweiligen Stückes.

Clemens

 

[Mikkel]

danke erstmal,
ich habe natürlich auch schon einiges rumprobiert aber letzendlich lande ich meist beim oktavabstand.
mit der rhytmik habe ich eher keine probleme, wo bei mir die probleme beginnen, ist der verlauf der tonhöhe. da fällt mir nichts anderes ein als brav im gleichbleibenden notenabstand(meist eine oder zwei oktaven) unter der melodie mit zu spielen.
aber es geht auch anders, das höre ich wenn die noten des basses aufwärts streben während die der hohen töne abwärts kommen.
aber nach welchen regeln richtet man sich da ohne dass es nicht mehr zusammen passt?

 

[tubeless]

aber nach welchen regeln richtet man sich da ohne dass es nicht mehr zusammen passt?

Sorry, wenn Du glaubst, dass Du mit Hilfe irgendwelcher Regeln aus deiner eigenen beschriebenen Unfähigkeit, Bassläufe zu entwickeln, entkommen kannst, dann ahst du dich getäuscht.

Eine Regel hat man Dir geschrieben: Die verwendbaren Töne. Steht alles in den ersten Posts, die Du mal eben schnell mit "Alles Kappes, ist alles Doppeln!" gecancelt hast.
Eine andere ist die, sich an der BD zu orientieren - "The Bass and the Drums are the Heart of (.....) Music!"

Die melodische und rhythmische Abfolge aber - der resultierende Basslauf - kann man nicht in Regeln fassen. Sie sind zum grössten Teil von Deiner musikalischen Phantasie abhängig.

da fällt mir nichts anderes ein als brav im gleichbleibenden notenabstand(meist eine oder zwei oktaven) unter der melodie mit zu spielen.

Das ist genau das zentrale Problem:
Dir fällt nix ein. Das änderst Du auch nicht mit Regeln, denn die musikalische Phantasie lässt sich nicht mit Hilfe von Regeln auf Trab bringen.

 

[kickback]

aber nach welchen regeln richtet man sich da ohne dass es nicht mehr zusammen passt?

Nocheinmal:
Mit ein wenig Bereitschaft, die beiden Begriffe "Akkord" und "Grundton" zu verstehen, würdest du dir wohl immens leichter tun.

Auch das schon angesprochene Beispiel könnte helfen...

 

[clemenserwe]

aber nach welchen regeln richtet man sich da ohne dass es nicht mehr zusammen passt?

Das Regelwerk nennt sich Harmonielehre.

Auf diesem Youtube-Kanal gibts da einige gute Grundlagenvideos.

http://www.youtube.com/user/klauskauker#p/u/5/uzut23mMo-g

Clemens

 

[LulleuNulle]

aber nach welchen regeln richtet man sich da ohne dass es nicht mehr zusammen passt?

Nach dem jeweiligem Akkord bzw,Skala,der Rest ist Rhythmik,die sich nach dem Song richtet bzw,dem Groove der sich aus allen Instrumneten im jeweiligem Part zusammen setzt,da fetzt es auch,egal ob es sich um einen eher langsamen oder schnellen Song handelt.

Jedes Instrument füllt eine Lücke im Groove,wenn es gut gemacht ist was Betonungen angeht,wird der Song für einen immer als gut empfunden was den Groove angeht,sowas geht ab sagt man.

Wenn man jetzt alles stur auf zb,die Offs setzt bzw,betont wird es immer nach Mist klingen,sowas geht nicht in die Füsse oder den Körper weil es nicht grooved,das ist erstmal wichtiger als der beste Sound insgesammt,die besten Instrumente würde da versagen wenn der Groove schlecht ist.

Darum ist Perfomance insgesammt sehr wichtig,vorallem bei Gesang und alles an Instrumente die ein gewisses Gefühl rüberbringen zb, Piano oder Geige,alle Blasinstrumente,sogar Gitarre,ein Padsound usw,wenn die hart quartisiert daher kommen und recht undbetont oder gar falsch betont werden,wird der ganze Song als schlecht empfunden obwohl die eigendliche Song-Idee ganz brauchbar scheint.

Das solltest Du erstmal für Dich selbst rausfinden,das kann Dir keiner abnehmen.
Oder Du besuchst mal eine Musikschule.

 

[Reason1909]

Nur Akkord-eigene Töne benutzen!

(Schätze Clemens hat den Verständnisfehler entdeckt damit das man sich zu einer Melodie erstmal Akkorde sucht... richtig?)

Lies mal Tutorials zu "Walking Bass"...
Da wirst Du feststellen das man meist versucht eine Line zu finden die den nächsten Akkord ansteuert.
Also sagen wir Du spielst nacheinander Am und Dm.... Dann wäre eine typische Bassline "A, A, H, C, D, E, F, G". Im Funk würde man eher "A, G, A, Pause, C, C# und D, C, D" spielen. Im Jazz "A, F, E, D#, D, F, F#, G" und im Blues "A, G, A, E, D, C, D, G".

 

[maleficium2002]

Ich weiß nicht ob ich was überlesen habe, aber um dir ne fundiertere Antwort geben zu können ist es wirklich von Vorteil zu wissen ob du Akkorde unter der Melodie gebrauchst oder nicht und in welchem Stil das ganze ist.
Im Grunde, solltest du der Melodie (einstimmig? mehrstimmig?) nicht hundert prozent mit dem Bass folgen wollen, entstehen sowieso Akkorde, ob du willst oder nicht.
Deswegen auch die Fragen zu den Akkorden unter der Melodie. Wenn du zu jedem Ton der Melodie mit dem Bass eine Harmonie spielst entsteht halt jedesmal ein neuer Akkord. Kann man machen, funktioniert aber oft nicht gut wenn du schon ein Akkordschema darunter liegen hast.
Solltest du das aber so machen wollen ist es auf jeden Fall hilfreich zu wissen welche (Teil)akkorde entstehen wenn du den Bass dazulegst und ob du damit aus der ursprünglichen Tonart manchmal ausbrichst oder nicht.
Ich finde ein gutes Bsp dafür wie ein Bass zusammen mit einer einstimmigen Melodie Akkorde bildet und diese unterstützt ist die Bourree in E-moll von Bach (BWV 996). Hier wechselt der Basston entweder bei jedem Melodieton oder spielt 4tel unter einer 8tel Melodie und da nicht nur Oktaven gespielt werden bilden sich so fortwährend neue Akkorde. hier ein link:



Wenn du schon Akkorde zur Melodie hast finde ich die Sache recht eindeutig: Außer du willst perse ne Doppelstimmigkeit durch den Bass in der Melodie erreichen, unterstützt der Bass die Akkorde und wie oben schon ein paar mal erwähnt wurde ist sich an die Bassdrum halten was die Rhythmik betrifft nicht unbedingt schlechteste Idee.

hoffe das hilft dir ein wenig

 

[tubeless]

Außer du willst perse ne Doppelstimmigkeit durch den Bass in der Melodie erreichen

Er wills per se ja eben nicht.
Er machts quasi gezwungenermassen, weil ihm basslaufmässig nix einfällt und weil er mit Akkorden und passenden Basstönen schlichtweg nichts anfangen kann.

Das hat aber wesentlich mehr mit musikalischer Phantasielosigkeit zu tun denn mit Musiktheorie.