Wie Compressor "richtig" testen?

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Hi,
mir geht es da wie Alsion, nur mit Kompressoren: Ich habe am Wochenende diverse Kompressoren bei gleichen Einstellungen und gleichem Audio-Material mit A|B-Umschaltung verglichen. Aber die oft angeführten Unterschiede (die sicher in der Not, treffende Worte zu finden, oftmals überhöht dargestellt werden), kann auch ich nicht hören.
Speziell habe ich

- Sonalksis 517
- Kjaerhus Gold
- Kjaerhus Classic

verglichen und bin für mich zu der Überzeugung gekommen, daß es das Freeware-[g=77]VST[/g] allemal tut.
Etwas anderes ist die Bedienbarkeit, das GUI. Da habe ich schon meine Vorlieben. Das hört man aber dem Mix nicht mehr an.

Geht es Euch ähnlich, oder sind meine Ohren schon zu alt?

Gruß Micha
 
willst du ihn als "allround"-[g=322]compressor[/g] für einzelspuren verwenden?

heikel sind [g=118]bass[/g]-spuren, das ist meistens das erste, was ich mir ansehe (höre). zumindest bei hardware-compressoren.

software hab ich nicht viel ausprobiert: cubase intern und 2 andere; in einen von der bedienung her verliebt, am klang nichts auszusetzen gehabt -> entschieden ;-)
 
Also bei Kompressoren höre ich schon eher unterschiede als bei EQs ;) Aber mal schauen was in dem Thread hier noch so kommt.

Grüße,
Ingo
 
Sowohl für Einzelspuren, als auch für die Summe. Wie gesagt, es geht mir weniger um Einstellbarkeit/Feinfühligkeit als um den reinen klanglichen Unterschied.

Gruß Micha
 
also ich antworte trotzdem, obwohl ich der eindruck habe dass die leute meine beiträge nicht verstehen wollen... (so wie bei den eqs)... :(
----------------
natürlich klingen die comps unterschiedlich.
es gibt payware-comps mit welchen man so extrem komprimieren kann dass es in ohren eine art "unterdruck" (so wie unter dem wasser) entsteht (sonalksis, urs)...
mit so manchen comps kann man enorm viel einfluss auf "färbung" des signals vornehmen.
kjaerhus classic ist da eher neutral. als leveler tut er seine dienste sehr gut. aber "unterdruck" macht er nicht.
der fruity comp kann auch gut "drucken".
mein fazit:
also in allgemeinem die teuere plugins erzeugen hörbare änderungen im verdichtung des signals.
die "günstige" machen das signal lauter, aber so richtig "verdichten" tuen die nicht.
vg
dragan
 
Ich habe auch etliche getestet und muss sagen das ich da grosse Unterschiede gehört habe. Gerade wenn man extreme Einstellungen fährt, verhalten sich die Biester ganz verschieden...
 
Ich habe auch etliche getestet und muss sagen das ich da grosse Unterschiede gehört habe. Gerade wenn man extreme Einstellungen fährt, verhalten sich die Biester ganz verschieden...
 
O.K. - extreme Einstellungen - das ist doch schonmal ein Ansatz.
Habe ich bisher nie verwendet, weil ich doch meistens auf [g=4]Dynamik[/g] Wert lege und nur soviel, wie unbedingt nötig komprimiere. Sind ja auch eher stillere Sachen.
Aber sagt doch mal ein Beispiel, was zum Testen und Vergleichen die Unterschiede am deutlichsten machen könnte :?

Micha
 
@Bender24:
Ich weiß nicht woran es liegt, aber mir geht es mit Kompressoren genauso wie Dir.
Könnte daran liegen, dass ich überhaupt ein sehr gespanntes Verhältnis zu Kompressoren habe. Ich denke, ich bräuchte da tatsächlich noch ein paar Jährchen Training, um die Kompressor-Feinheiten raus zu hören :(

hilft Dir jetzt auch nicht weiter, aber wollte es mal gesagt haben ;)
Stefan
 
Cooler Thread

Dia: War das auf mich gemünzt? ;-)
 
@Wishbone:
Danke fürs Mut machen. Ich dachte, mit dem richtigen Beispiel kriege ich hier mal das Aha-Erlebnis
Gruß Micha
 
Also ich hab mal Limiter verglichen,
und fand da auf der Summe auch relativ große Unterschiede.
Beim Voxengo Elephant konnte ich schließlich
einfach "am lautesten machen", also am meisten komprimieren/limitieren,
ohne dass das negativ hörbar war.

(Soll jetzt keine Empfehlung sein, gibt sicherlich auch noch bessere als den Elephant)

Das hat für mich den Ausschlag gegeben.

Ansonsten höre ich persönlich eigentlich bei Eq's größere Unterschiede als bei Kompressoren, diese "Extremwerte" zum Vergleichen halt ich auch für sinnvoll-


LG Marcel :)
 
Kann es sein, daß die Unterschiede, die man hört, proportional zur Qualität der Abhöre größer werden...?
Das zumindest würde erklären, warum ich ebenfalls wenig bis garnichts an Differenzen bemerke...:)

Pepe
 
JonnySun schrieb:
Cooler Thread

Dia: War das auf mich gemünzt? ;-)

neiiin, ich habe bis jetzt nur über deinen rosa browser gelästert... ;)
im ernst:
ich habe erst später gelesen (nach meinem schreiben hier) dass du ähnliche erfahrungen wie ich mit eqs gemacht hast...
aber ich habe keinen rosa browser, also davon kann nicht kommen - das heisst, unsere aussagen müssen stimmen. ;)
vg
dragan
 
Dann ist ja gut, habe schon Schuldgefühle bekommen ..
Man muss ja nicht immer antworten; ein innerliches "okay, das hat der Diagnostix geschrieben" ist manchmal wohltuender, als sich die Mühe zu machen, als es ihm auch noch zu sagen, dass man seine Erfahrungen teilt. Welch ein AUFWAND!!

Ich kann jetzt nur von einem konkreten Fall erzählen, wo ich ein relativ dynamisches Arpeggio-Spiel besänftigen und dynamischerseits etwas unter Kontrolle bringen wollte.
Hatte ein paar Komps im [g=84]Insert[/g] und wollte das Signal wie gesagt einfach gleichmäßiger gepegelt haben. Ein paar haben unverhofft gepumpt, andere haben so komisch nachgesetzt beim Aufholvorgang (Release mein ich jetzt), wieder andere haben die [g=4]Dynamik[/g] platt gemacht, aber das klang dann halt auch so.
Letztendlich hatte ich mich für den 24/c entschieden. Und das gar nicht mal im All-Buttons-Mode :) So ein Vintage-like-Komp ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig.

Ich glaube, das Pump-Verhalten spielt eine große Rolle. Mal abgesehen davon, dass das natürlich von den Zeitkonstanten Attack und Release stark abhängt, aber hier gibt`s halt auch Unterschiede.

Der Waves RenComp gilt als ziemlich sicheres Leveler-Tool, soweit ich das mitbekommen habe. Meine eigene Erfahrung hat dies auch bestätigen können. Warum das so ist, weiß ich auch nicht. Sind zwar alles Softcomps, aber unter der Haube unterscheiden sie sich dennoch.

Ich denke mal, dass ein Komp, der nicht so schnell zu unerwünschten Lautstärkeschwankungen neigt, schon mal vorzumerken ist.

Dann habe ich irgendwo auch gelesen, dass er verdichten und trotzdem das Signal noch natürlich klingen lassen soll. (Als Definition, was einen guten Kompressor von einem weniger guten unterscheidet)

Es macht sicher Sinn, ganz zum Anfang dieses Threads zurück zu gehen und sich zu fragen, ob eine Gegenüberstellung "guter Kompressor vs. schlechter Kompressor" überhaupt Sinn macht.
Oder ob man nicht viel besser fragen sollte, welcher Kompressor sich bei welchem Einsatzzweck irgendwie am besten nützlich machen kann. Irgendwo tun sie all dasselbe oder wollen es tun. Aber solange wir hier nur so spärliche Anhaltspunkte haben, was einen guten von einem schlechten Kompressor unterscheidet, kann man erst mal nichts anderes machen, als sich auf die Kompressor-Bedienungs-Basics zu berufen, seine Attack & und Release-Zeiten bilderbuchgerecht einzustellen, den [g=359]Threshold[/g] zu setzen, den Output-[g=105]Gain[/g] anpassen und dann HÖREN, was mit dem Signal passiert.
 
Mal ehrlich gesagt: einen schlechten Kompressor gibt´s gar nicht. Fuer irgend einen Schweinesound kann man noch die schlimmste Pumpe verwenden.

Die Unterschiede kommen erst dann heraus wenn es "natuerlich" klingen soll aber eben nicht so dynamisch.
Bestes Beispiel Stimme: Es gibt keinen Kompressor den ich als Alleinigen einsetzen wuerde, es gibt da bei mir immer eine Art Kaskade.

Zuerst kommt ein Leveller mit langer Attack und Release.
Dann ein normaler Komp und zum Schluss ein Limiter.

Jeder macht so im Schnitt 2-4 db.
Wenn ich das nur einem Komp machen lassen wuerde waere er komplett ueberfordert und staending am [g=147]pumpen[/g].

Und jetzt gibt´s eben fuer jeden der 3 einen der es besonders gut macht.
Und den muss man fuer seinen Sound finden.
 
Drei-Teilung, auch nicht schlecht ;-)
 
@Wolfgang

Zuerst kommt ein Leveller mit langer Attack und Release.
Dann ein normaler Komp und zum Schluss ein Limiter.

Jeder macht so im Schnitt 2-4 db.

Meinst du das etwa so:

1. Leveller zum Ausgleichen der unterschiedlich laut gesungenen Töne

Ratio 1,5 -3 :1, [g=359]Threshold[/g] etwa 4 dB Reduktion
(Attack 30-40ms, Release ca 300ms)

Hier würd es dann ein eher neutraler Komp tun, zB auch das SX3-interne Teil oder auch der Kjaerhus Classic

2a. Röhrenkompressor zur Klangfärbung

mittlere Attack ca 4db Reduktion Release al gusto

zB Urei 1176


3. Limiter als eher klangneutraler Lautmacher

zB Voxengo Elephant, BuzzMax3 (Freeware) oder Sony Oxford (teuer, teuer)

Ist bei Gesangseinzelspuren tatsächlich ein Limiter angesagt ?

Nach dem Röhrenkompressor kann man auch noch 2b) einen PSP Vintagewarmer für mehr Wärme reintun, dann hat man vier Schritte. :)

@Diagnostix

Der FruityKomp ist meines Wissens auch bei Sonar onboard. Ein Grund mehr zu wechseln ;)
 
apachi schrieb:
Meinst du das etwa so:

1. Leveller zum Ausgleichen der unterschiedlich laut gesungenen Töne

Ratio 1,5 -3 :1, [g=359]Threshold[/g] etwa 4 dB Reduktion
(Attack 30-40ms, Release ca 300ms)

Hier würd es dann ein eher neutraler Komp tun, zB auch das SX3-interne Teil oder auch der Kjaerhus Classic

2a. Röhrenkompressor zur Klangfärbung

mittlere Attack ca 4db Reduktion Release al gusto

zB Urei 1176


3. Limiter als eher klangneutraler Lautmacher

zB Voxengo Elephant, BuzzMax3 (Freeware) oder Sony Oxford (teuer, teuer)

Da ich ja mit PT arbeite habe ich keinen Vergleich zu euren Plugins aber mal zur Veranschaulichung:

Der Leveller ist ein MCDSP 4 Bandkompressor der auf mind. 120ms Attack laeuft.
Multiband deswegen weil er mir von vornherein unschoene Mittennasen wegkomprimiert und den Rest in Ruhe laesst.

Als "normaler" Kompressor kommt ein Oxford mit 30ms, 2,5/1 danach kommt mein Massenburg EQ (hat jetzt mit der Kompression aber nichts zu tun) und am Schluss der Massey Limiter der nur noch die Spitzen (bei komischen Anlauten) wegmacht, max 2-3db GR, der spricht hoechstens 10 mal im Song an.

Falls noetig kommt dahinter noch ein Deesser.
 
schau Dir mal diesen Sticky-Thread aus dem KVR Forum an. Sehr viele Hörbeispiele von Kompressoren, alle mit den gleichen Soundschnipseln.... Die Rohdateien sind auch vorhanden, man kann also auch selbst probieren...

Kompressorvergleich
 

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