Wie bekomme ich diese Harmonien hin?

MartyK

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Hallo,

ich versuche derzeit, meine alten mit meinem betagten Ensoniq EPS-16-Plus-Sampler aufgenommenen Song-Ideen mit heutigen Software-Synths so authentisch wie möglich zu erneuern, was mir teilweise recht gut gelingt.

Allerdings scheitere ich an gewissen Harmonien, die sich gewissermaßen "schräg" anhören, aber dennoch nicht unharmonisch wirken. Das hört sich erst mal ziemlich widersprüchlich an, deswegen hier mal drei Audio-Beispiele, die mein Ansinnen verdeutlichen sollen:







Jetzt kann man natürlich sagen, dass diese Harmonien damit zu tun haben, dass es sich um wenige Samples oder gar nur um ein Sample handelt, weswegen es so klingt, wie es klingt. Wenn das aber damit zu tun hat, müsste es ja dann ausreichen, einen ähnlichen Sound eines Software-Synths mit dem Sampler Track in Cubase zu sampeln.

Auf die übliche Weise bekomme ich solche quasi disharmonischen Harmonien jedenfalls nicht hin und weiß bis dato auch nicht, wie ich vorgehen soll.

Vielleicht hat der eine oder andere ja die entscheidende Lösung parat, ich würde mich total freuen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ab Melodyne 5 Editor kann man mehrstimmig analysieren, siehe Track 1:
 

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Beispiel 1 ist B (also H, aber da wir international sind...), F#/A#, F#m/A, G#7sus4, G#7 und geht dann zu einem C# (vermutlich später deutlich C#m).

Beispiel 2 ist Ganz schnöde Asus2, Am. Die oberen Töne in dem Arpeggio sind B-A-E und dann C-A-E.

Für Beispiel 3 bin ich gerade zu faul.

Und ob du die Harmonien hinbekommst, hat nix mit einem, zwei oder dreihundertsiebenundsechzig Samples zu tun, sondern nur damit, ob du dich mit Harmonien auskennst oder nicht.
 
Beispiel 1 ist B (also H, aber da wir international sind...), F#/A#, F#m/A, G#7sus4, G#7 und geht dann zu einem C# (vermutlich später deutlich C#m).

Beispiel 2 ist Ganz schnöde Asus2, Am. Die oberen Töne in dem Arpeggio sind B-A-E und dann C-A-E.

Für Beispiel 3 bin ich gerade zu faul.

Und ob du die Harmonien hinbekommst, hat nix mit einem, zwei oder dreihundertsiebenundsechzig Samples zu tun, sondern nur damit, ob du dich mit Harmonien auskennst oder nicht.
Danke, das ist schon mal ganz interessant. Es klingt aber sehr dünn, wenn ich die Tasten so anschlage, dass sie mit dem Grundton des Originals übereinstimmen. Ich habe eben mal vom 1. Beispiel die entsprechende Spur mit der Bass-Spur exportiert:


PS. Ich kenne mich theoretisch mit Harmonielehre nicht wirklich aus, habe aber ein gutes Gehör.
 
Danke, das ist schon mal ganz interessant. Es klingt aber sehr dünn, wenn ich die Tasten so anschlage, dass sie mit dem Grundton des Originals übereinstimmen. Ich habe eben mal vom 1. Beispiel die entsprechende Spur mit der Bass-Spur exportiert:
Ist ja klar, wenn du nur die Grundtöne spielst. Du musst die Drei-und Vierklänge spielen.
= Gis-Dur Vierklang mit (reiner) Quarte statt Terz.
= A-Dur Dreiklang mit großer Sekunde statt Terz.
 
Wenn man mit den Pranken das ganze schön über zwei bis drei Oktaven verteilt......
 
Danke, das ist schon mal ganz interessant. Es klingt aber sehr dünn, wenn ich die Tasten so anschlage, dass sie mit dem Grundton des Originals übereinstimmen. Ich habe eben mal vom 1. Beispiel die entsprechende Spur mit der Bass-Spur exportiert:

Da ist ja auch nur Bass- und Oberstimme. Die Akkordtöne dazwischen brauchste natürlich auch noch.
Ganz grob (hab das nach dem C# Akkord mal spaßeshaber in einer weiteren Klischee-Wendung fortgesetzt, den Part gab's ja in deinem Beispiel nicht mehr).


Das klingt in der Vorlage natürlich aufgrund der verwendeten Patches ganz anders, da lappen etliche Töne über und vielleicht liegen sehr leise auch noch andere Sachen rum. Aber rein harmonisch kommt das ungefähr so hin.
 
= A-Dur Dreiklang mit großer Sekunde statt Terz.

Üblicherweise auf jeden Fall, hier aber eher als A-Moll gehalten (also auch das sus2 Dingens), wg. Kontext (ansonsten findet man die meisten terzlosen Akkorde aber in der Tat innerhalb eines Dur-Kontextes, von Ausnahmen halt abgesehen...).
 
Du meinst damit dann eine kleine Sekunde und eine kleine Terz?

Nein, die Sekunde bleibt groß. Bei Sus2 Akkorden wird immer die Terz durch die große Sekunde ersetzt. Wenn's eine kleine Sekunde wäre, müsste es susb2 heißen, so einer ist mir aber noch nie vorgekommen.

Meist findet man das eben im Durzusammenhang bzw. klingen Sus2-Akkorde freigestellt nach Dur, vermutlich deshalb, weil die große Terz in fast allen grundtonerzeugenden Geräten als Oberton recht laut mitschwingt (klar, bei reinen Sinustönen und Co. natürlich nicht, aber vermutlich ist unser Gehör/Hirn auch schon dahingehend geeicht).

Deshalb gibt's auch so'ne Art "Regel", die da lautet, dass man für "freistehende" Mollakkorde 'ne Terz braucht (womöglich mit einziger Ausnahme m7b5/11, das wollen wir hier aber lieber nicht vertiefen), für Durakkorde aber auch ganz gut ohne auskommt. In dem Beispiel hier greift es aber halt nicht wirklich, da kommt dann eben sehr kurz nach dem Ersten sus2-Arpeggio die kleine Terz angerauscht und sorgt dafür, dass der Gesamteindruck mollig wird.
 
Also verstehe ich das so richtig?


Amsus2 und Asus2 sind der gleiche Dreiklang, da die Terz (egal, ob groß oder klein) immer durch die große Sekunde ersetzt wird?

Amsus2 gibt es nicht, sondern nur Asus2. Ob der Akkord als dur oder moll fungiert, ist vom Kontext abhängig, idR wird das aber eben als dur empfunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist ja klar, wenn du nur die Grundtöne spielst. Du musst die Drei-und Vierklänge spielen.
Ich weiß, das haut aber soundtechnisch nicht hin. Weder beim ersten Beispiel (wie folgend) noch bei den anderen Beispielen:



Hier habe ich die Melodielinie jeweils nach unten und oben oktaviert - beginnend jeweils mit B2, B1 und B3. Ich wollte die tiefsten und höchsten Töne jeweils etwas leiser machen, was aber gar nicht geht in Cubase: Die Veränderung der Velocity ergab keinen Unterschied, und die KI hat in Bezug auf den benutzten Hive-Synth nur erwähnt, dass Velocity lediglich in Verbindung mit dem Shape Sequencer, mit den Functin Generators und mit der Modulations-Matrix funktioniert. Ich wüsste jetzt also gar nicht, wie ich mit Hive die Töne dynamisch einstellen kann in Cubase. :confused:
 
Wenn man mit den Pranken das ganze schön über zwei bis drei Oktaven verteilt......
s. Antwort an Seratos. Ich weiß nicht, wie ich das vor Jahrzehnten mit dem Ensoniq-Sampler hinbekommen habe, aber es funktionierte ja offenbar.
 

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