Wie Basedrum "natürlich" mischen

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Hallo zusammen, wieder mal eine Frage zum leidigen Thema Drummixing bzw. Basedrum-Mixing.

Ich weiß dass man im Rock die Basedrum praktisch nur durch ihren Kickbereich zu hören kriegt, allerdings habe ich da nur begrenzt Erfolg beim Umsetzen.

Weil die Therorie klar ist, mir aber nur die Praxis bzw. die richtige Umsetzung fehlt, habe ich wieder mal eine Raushör-Aktion gestartet, sprich mich bei diversen Bands durch die Songs gehört und auf das Mixing der BD geachtet.

Gerade bei vielen Metalsongs ist mir aufgefallen, dass anscheinend nicht wie ich es bisher immer betrieben hab, der Kcikbereich bei der BD reingedreht und bei den anderen Instrumenten rausgedreht wurde, sondern der Sound klingt irgendwie natürlich, oder zumindest nicht nach viel EQ-Einsatz an der BD selbst. Vielmehr klingt es so, als wenn (wahrscheinlich mittels Sweeping) der Kickbereich Frequenzmäßig ausgemacht wurde und dann dieser Bereich bei allen anderen Instrumenten herausgeschnitten wurde.

Daher meine Frage: Angenommen, der besagte Bereich läge bei 1300-1500Hz, könnte man dann mittels Highpass oder sowas nur diesen Bereich komplett rausschneiden?

Wie wird das sonst "professionell" gemacht? Senkt und hebt ihr den Bereich nur an oder habt ihr andere Tricks, die Basedrum klar klingen zu lassen??
 
tschuldigung
....... bassdrum......
 
Also eins muss klar sein: An erster Stelle steht mal die Aufnahme an sich die GUT sein muss....
Ich setze mal voraus du hast die für dich beste einstellung gefunden und anständige mics verwendet!

Eine gut aufgenommene Kick drückt von Haus aus schon sehr gut!
Das Problem im Mix besteht eigentlich nur darin eine ausgewogene Mischung zwischen [g=118]Bass[/g] und Kick zu finden...
Also grob ob [g=118]Bass[/g] unter der Kick liegt oder umgekehrt!
Der Bereich den ich bei der Bassdrum immer großzügig rausdreh ist um 400Hz herum die "Pappe".
Danach bei 80 - 120 Hz etwas anheben und eventuell bei 4000 herum etwas geben (Anschlaggeräusch - hängt aber vom Stil ab)

Ich hoffe ein bißchen geholfen zu haben

Grüße
Emil
 
Hallo,
wie nehmen die BD immer mit zwei Mics auf, eines innerhalb des Kessels (Kick Klanganteil), ein anderes außerhalb (Körper Klanganteil). Die Signale werden nach der Aufnahme mit einem schmalbandig eingestellten EQ mit viel [g=105]Gain[/g] durch das relevante Frequenzspektrum "gesweept", damit findet man die Resonanzpunkte des Instrumentes, einmal im "Kickbereich" einmal im Klang des Trommelkörpers. Harmonische dazu findet man natürlich auch damit (Oktaven). Dies ist die Resonanzpunktmethode.
Je nach Genre und Geschmack werden einzelne Frequenzbereiche mittels EQ abgesenkt wenn störend oder leicht betont wenn passend. Beide Signale werden dann zusammengemischt. Wiederum nach Genre und Geschmack ergibt sich jetzt ein passender BD-Sound, der mittels gutem Kompressor noch deutlich verdichtet werden kann.
Schlagzeugspuren werden vor dem Komprimieren -auch wenn es keiner gerne zugibt - mit viel Fleiß gegated (mit Ausnahme der OVHDS und HH), um die Sache klanglich sauber im Submix in den Griff zu bekommen.
Als letztes wird ein klitzekleiner Raum mittels Hallprozessor gebaut (40x50cm), mit etwas predelay versehen und leicht hinzugemischt (Booster). Dieser spezielle Raum kann sogar auf einem E-[g=118]Bass[/g] verwendet werden.
SNR und Toms bekommen andere Räume sofern gewollt. Aber ein ausgefeiltes Hallkonzept ist nochmal eine besondere Wissenschaft...

Ansonsten ist die Abstimmung der BD mit dem [g=118]Bass[/g] entscheidend, mal liegt der Hauptresonanzbereich der BD oberhalb des Basses (HipHop), mal darunter (Rock). Jedenfalls sollten sich beide Instrumente frequenzmäßig nicht zu sehr in die Quere kommen.

Wenn´s richtig knallen soll, wird der [g=118]Bass[/g] gegated und das Gate durch den BD-Impuls geöffnet. Der damit erzwungene parallele Attack von BD und [g=118]Bass[/g] macht die Sache fett...

Hoffe etwas weitergeholfen zu haben, im Zweifel E-Mail an:

burkhard@bomp.de
BLUE ORANGE MUSIC PRODUCTION
www.bomp.de
 
thx für die posts, werd mal testen und berichten!
 
Grüße.


wichtig ist bei sowas auch immer: ein eq ist wirklich mit vorsicht zu genießen! zu schmaler q-faktor oder zu starke pegelveränderungen können den sound schnell verbogen klingen lassen. die kunst ist also, durch dezenten eq-einsatz ein gutes resultat zu erzielen. mal ganz vereinfacht und platt ausgedrückt heißt das unter anderem, mit einem guten eq schmalbandig abzusenken und breitbandig anzuheben, und jeweils nur in härtefällen mehr als 5dB zu cutten/boosten. (bevor einer schreit: ich weiß, dass man das so nicht verallgemeinern kann)

Du könntest natürlich auch mit bandsperrfiltern die jeweiligen frequenzen bei den anderen instrumenten komplett vernichten, aber dabei darfst Du eines nicht außer acht lassen: [g=43]filter[/g] produzieren für gewöhnlich an den grenzfrequenzen resonanzen. sagen wir also, Du willst den bereich bei 550Hz weghaben. dann hast Du die wahl zwischen einem steilen [g=43]filter[/g] bei 530Hz und einem flachen [g=43]filter[/g] bei 450Hz (alles nur beispiele!!!) bzw. nach oben hin dann eben 570 resp. 650 Hz. nimmst Du das flache [g=43]filter[/g], hält sich zwar die resonanz in grenzen, dafür aber beschneidest Du den bereich von 450-650Hz.... das wird man wahrscheinlich hören. nimmst Du das steile [g=43]filter[/g], wirst Du zwar "nur" den bereich von 530-570Hz raushobeln, dafür aber bei genau diesen eckfrequenzen relativ starke resonanzen bekommen, die den frequenzgang wieder verzerren.

genug getextet, ich glaube ich hab eh schon den überblick verloren. :D


Der Gruß

Griffin
 
nur +/- 5dB?? Hmm, manchmal bin ich da mit mehr bei der Sache... Sollte vielleicht sagen dass ich mit Drumkit from Hell arbeite, aber das ist ja ein echtes abmikrofoniertes Drumset, hoffe doch also, dass die Bedingungen ähnlich denen bei einer eigenen Abnahme sind, nur dass man sich eben den Mikrokram spart.

Probleme habe ich mit der BD immer dann, wenn der Song mit vielen Instrumenten vollgeladen ist, die alle aber rein müssen, also bsplsw. [g=118]Bass[/g], tiefe Rhythmusgitarre, mittlere Melodiegitarre, hohem Synthie/Streicher usw. und evtl. noch n Gesang. Obwohl ich schon darauf achte, dass diese Aufteilung sich in unterschiedlichen Frequenzbereichen abspielt, habe ich dann mit der BD das Problem, dass sie zwar alleine gut klingt und auch die bei ihr angehobenen Frequenzen bei allen in Frage kommenden Instrumenten abgesenkt werden, aber trotzdem kommt die BD dann nur schwer zu Gehör... Probleme hab ich auch, wenn dummerweise der Kickbereich genau in dem Frequenzband liegt, in dem ein anderes Instrument, welches für diesen Song leider nicht austauschbar ist, auch eine wichtige Frequenz hat. Es gibt Songs, da klappt das prima und andere, da sitz ich manchmal über ne Woche, verschiebe Intrumente, mache sie lauter/leise, suche andere Frequenzbereiche für die BD und komme trotzdem zu keinem brauchbaren Ergebnis. Muss mir die Sache mit dem Sinuston unter der BS mal ansehen, das klingt gut... Mit welchem Instrument sollte ich denn da den Sinuston erzeugen? Einfach nen Streicher-[g=77]VST[/g] tief spielen oder was bestimmtes?
 
Hi!


Das Problem liegt vllt. am Sample ... die BD im DFH ist zum kotzen :?

Gruß, Randy
 
Wenn´s richtig knallen soll, wird der [g=118]Bass[/g] gegated und das Gate durch den BD-Impuls geöffnet. Der damit erzwungene parallele Attack von BD und [g=118]Bass[/g] macht die Sache fett...
...das heisst also neben der normalen [g=118]bass[/g]-spur läuft diese gegatete spur mit und öffnet sich bei Bassdrumsignal...richtig?
Und das klingt?
Könntest du da vielleicht mehr drüber erzählen...wie du die signale im Verhältnis zueinender mischt etc. :)
 
In alten englischen Produktionen (Cure, U2, etc. ) wirst du feststellen, dass man bei Soundschlachten / vielen Instrumenten , die BD kaum wahrnimmt. Würde sie fehlen, würdest du es aber sofort merken. Mit Filtern bin ich vorsichtig, da gerade bei Soundteppichen erheblich "Wärme" flöten geht.(gebe aber gern zu dass ich nicht soviel Erfahrung da habe)
Probier mal folgendes:
Drums alleine so mischen wie sie dir gefallen. [g=108]Hall[/g] (ausser gate) nur den nehmen, den du eventuell auch für die anderen Instrumente benutzt und bei 68 Hz gibst du der BD einen. Wenn du die oberen Kickfrequenzen haben willst, dann nur ganz eng eine Spitze hochziehen (1000-2500 Hz)Das ganze auf ne Subgruppe und nur mit Vol in den Rest fahren bis du das Gefühl hast, das alles andere noch "stehen" bleibt. Dazu mische ich den [g=118]Bass[/g] möglichst tief , dann verschmelzen beide im unteren Frequenzbereich und du hast genug Platz für oben.(bei einem Plektrumbass muß der natürlich auf die BD wie die Faust aufs Auge treffen, sonst hast du 2 Signale in dem Frequenzbereich) Was natürlich für Puristen ein Unding ist, ich gebe den Drums oft vor allem noch einen dezenten [g=322]Compressor[/g] mit auf den Weg.

Ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten
Gruß Jo
 
Grenzfläche (in die BD legen) + BD-Mic oder Grossmembran vor die BD + (nicht zwingend aber doch recht fett...) ein umgepolter alter Studiospeaker ala NS10.

Natürlich genug? :D
Ausser Komprimieren und evtl. gaten braucht man dann kaum einen EQ...

Im Metalbereich sehr gern verwendet: Das EVoice RE20. Sehr kickig und geil.
Ansonsten halt muss man sich mit der schlechten aufnahme abfinden und durch ein Sample ersetzen... ;)

Gruß gfmo
 
Also ich hab die Bassdrum immer mitm Großmembran Kondensator
etwa 50cm vom Schallloch entfernt und nem dynamischen Mikro
nah am Schlagfell (für den Kick) aufgenommen.
Dann mitm EQ n die pappigen Frequenzen aufspüren und absenken
und bei etwa 4-6 khz nicht zu schmalbandig n bisschen anheben,
wenn sie noch zu dumpf klingt. Kompressor mit kurzen Attack.
In wiefern Du da dann noch den Tiefbassbereich anhebst/absenkst,
musst Du dann später im Mix gucken. das gilt auch für die Kickfrequenz.
 
joborn schrieb:
In alten englischen Produktionen (Cure, U2, etc. ) wirst du feststellen, dass man bei Soundschlachten / vielen Instrumenten , die BD kaum wahrnimmt. Würde sie fehlen, würdest du es aber sofort merken.

Richtig. Das ist eine Sache die bei vielen modernen Produktionen dank Triggern etc. leider nicht mehr wirklich passiert, was ich persönlich eher schade finde so das ich mit meinen Mixen auch wieder in diese Richtung gehe (ja, auch im Metal *g*) und mehr mit Automation etc. arbeite - man meint gar nicht was so ein halbes DB "up" alles ausmacht.
 
Nobody cares by now but...

Modern rock & metal: Shure 91 inside, AKG D12 outside.

More classic or straight ahead rock sound: 421 inside, D12 outside.

Old school sound: just the D12, maybe in, maybe out.

Single mic inside, predictable quick setup, or live: D112 or maybe beta 52.

Cool, open roomy sound, U47fet outside.

Some others that have been interesting at times: M88, ATM25, RE20.

The D112 is not the evil that some think it is in kick, though it doesn't always fit, and I usually prefer one of the D12 combos above.
 
Modern rock & metal: Shure 91 inside, AKG D12 outside

das 1(1)2er so ein bisschen rein und einen subkick (speaker-mic) davor, dann hast du [g=118]bass[/g], mitten, höhen an fadern und musst dich (genügend kanäle vorrausgesetzt) am wenigsten plagen.

lg, christoph
 
ich nehm immer mein crown PZM.. das watchelt so fröhlich vor sich hin. der attack ist bereits beim einspielen komprimiert, mit unterstüztung vom 421 reisst du damit bäume ab.

insbesondere über die neuen Tonelux preamps/EQs ist das 421 sowieso der knaller.

cheers el tagi
 

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