Wenn die Katze erstmal aus 'm Sack iss ... Urheberrecht

[TingelTangel]

Vielleicht kommt ja daher Dein Nick? -

Es ist ganz einfach: Wenn es dieses ganze Zeug nicht gäbe, würde kein Mensch mehr Dinge erfinden, Kompositionen oder Bücher schreiben oder Bilder malen!

Falls es doch so Leute gäbe, würden andere Leute an deren Ideen Geld verdienen. Sie selbst würden aber meistens leer ausgehen. Da käme dann Microsoft und würde jede Idee vermarkten, die irgendwo ein Deutscher mit wenig Kapital in Angriff genommen hätte... - puh... - gar nicht auszudenken!

Urheberrecht greift (zumindest in Deutschland) erst, wenn eine "geistige Schöpfung" vorliegt - ein Pfurz oder Akkord gehört da glücklicherweise noch nicht dazu... --

Greetz,

TT

 

[pleitegeier]

Hi TT.

Vielleicht kommt ja daher Dein Nick?

Nee
Ich hatte mal 'ne site www.staatskonkurs.de (über Staatsverschuldung) und die emailADR pleitegeier@staatskonkurs.de fand ich einfach ZU geil ...

Es ist ganz einfach: Wenn es dieses ganze Zeug nicht gäbe, würde kein Mensch mehr Dinge erfinden, Kompositionen oder Bücher schreiben oder Bilder malen!

Danke, dass Du mir einen romantischen Zahn ziehst . Ich dachte nicht, dass all die Typen+Typinnen hier (so als Beispiel) mit der Musikke rumpfriemeln, weil's dafür irgendwanneinmal Kohle geben könnte. Ich dachte -wohl unberechtigterweise?- dass es denen einfach Spass macht. O.K. - ich lerne.

Falls es doch so Leute gäbe, würden andere Leute an deren Ideen Geld verdienen. Sie selbst würden aber meistens leer ausgehen. Da käme dann Microsoft und würde jede Idee vermarkten, die irgendwo ein Deutscher mit wenig Kapital in Angriff genommen hätte... - puh... - gar nicht auszudenken!

Witzich iss nur, dass gerade Goliath Microsoft, wenn erst einmal die Softwarepatent-Regelung europäisch durch iss, mit dieser Deklaration "geistigen Eigentums" allen anderen David'schen TuXXen den Garaus machen wird - Monopole sind staatlich subventioniert. Immer!

Urheberrecht greift (zumindest in Deutschland) erst, wenn eine "geistige Schöpfung" vorliegt - ein Pfurz oder Akkord gehört da glücklicherweise noch nicht dazu...

"NOCH NICHT" - Du sagst es. Aber es kommt mit Riesenschritten. Genau diese Tendenz ist absehbar, schon längst in den Schubladen der Gesetzesproduzenten, um die gesellschaftlichen LobbyGroups auch schön wahltechnisch im Griff zu behalten.

GuhtZ Nächtle (Deutschland ...).

Gruss
Andreas

 

[TingelTangel]

Der große Motor der Menschheit ist halt nunmal das Geld.

Klar. Es gibt viele Leute, die Musik als Hobby machen. Oftmals klingt es aber halt auch so... -
Abgesehen davon, gäbe es ja die ganze Soft- und Hardware gar nicht, wenn die jeweiligen Programmierer dafür nicht ihre Kinder großziehen könnten... -

Okay. Der Herr Steinberg hätte ja eigentlich auch hauptberuflich putzen können um nebenher - hobbymäßig, quasi- noch Cubase zu entwickeln. Aber das kann ja auch nicht der Sinn sein.

Viel erschreckender finde ich, dass Musik (rein harmonisch - vom Text mal abgesehen ) - immer -nun ja... sagen wir- "einfacher" wird.

Früher: Klassik - oder Jazz - da gab es noch Vierklänge!! Dann kam Rock - ging ja noch... - Mittlerweile sind wir aber echt am unteren Ende des Mastes angekommen - 3 Harmonien pro Song - wenn überhaupt.
Die meisten Produzenten spielen nichtmal mehr ein Instrument und zurzeln sich ihr Playback zusammen... - vom Rechteklau anderer Stücke (sampling) oder Magix Music Maker Clonen mal ganz abgesehen... -

Gibt´s schon nen Thread drüber: Vocaloid... -

Groove Agent übernimmt Drums, Virtual Guitarist die Gitarren, Vocaloid singt und ein REX File mimt den [g=118]Bass[/g]... -

Da fängt für mich dann die urheberrechtskritische Frage erst an...

Greetz,

TT

 

[DJAxeman]

Hi,
Copyright Hin, Copyright her..

Es ist eine Frage des Standpunktes:
Solange Du von anderen ( Und deren geistigem Eigentum ) in irgendeiner Weise profitierst, ist es besch****

Sobald Du in irgendeiner Weise durch dasselbe Recht in irgendeiner Weise fuer DEIN geistiges Eigentum was bekommen solltest ( und es nicht bekommst ) ist es besch***

- Aber andersrum!

Leider ist es nur noch eine Frage der Zeit und des Wahnsinns, bis sich auch ein Furz schuetzen laesst, doch bis dahin - keep on rocking... ( Gedanken und Fuerze sind ( noch ) frei, hoffentlich versteht jemand all die Anspielungen )

Gruss, Pete.

 

[pleitegeier]

Hi DJAxeman

Es ist eine Frage des Standpunktes:
Solange Du von anderen ( Und deren geistigem Eigentum ) in irgendeiner Weise profitierst, ist es besch****

:-?

Also ich profitiere ganz ungeniert von Herrn Werckmeister (temperierte Stimmung), Herrn Bach (Wohltemperiertes Klavier), ... , Herrn Schönberg (Atonalität), ... , den Herren Rolling Stones (...) ... Herrn John Cage (Zufallsmusik) ... etc. etc.
Deren Ideen und deren Realisierungen habe ich ich mich aufgenommen, nach eigener Rezeptur in mir verwurstet und mache/schreibe/denke ganz in dieser (kostenlosen) Tradition.
Wenn die alles das sich hätten patentieren können (und das auch aus Profitgeilheit gemacht hätten), ja, dann ...

Sobald Du in irgendeiner Weise durch dasselbe Recht in irgendeiner Weise fuer DEIN geistiges Eigentum was bekommen solltest ( und es nicht bekommst ) ist es besch***

Nee, dann haste dich nur ungeschickt angestellt .

Leider ist es nur noch eine Frage der Zeit und des Wahnsinns, bis sich auch ein Furz schuetzen laesst, doch bis dahin - keep on rocking... (Gedanken und Fuerze sind (noch) frei, hoffentlich versteht jemand all die Anspielungen)

Noch. Aber die Schlinge zieht sich zu ... sowohl um Fürze wie Gedanken.

Gruss
Andreas

//*EDIT
Noch 'n interssanter Link, der in etwas meine Position erläutert:
The Libertarian Case Against Intellectual Property Rights
*//

 

[pleitegeier]

Hi TT.

Der große Motor der Menschheit ist halt nunmal das Geld.

Nee! Der Grosse Motor ist die Fähigkeit des Menschen, Ideen, Phantasien zu haben. Dafür zu ackern und zu kämpfen. Ohne das kannste auch mit idiotisch viel Geld niX machen.
Das Geld kommt erst dann richtig in's Spiel, wenn Du mit Deinen Ideen vor die Mensch tritts und dieselben Deine Ideen geil finden - schlicht: sie kaufen, ihre Weiterentwicklung damit finanzieren, dir neue Ideen und Träume ermöglichen etc.
SO rum wird ein Schuh daraus (und zwar ein kapitalistischer )

Gruss
Andreas

 

[systemfehler]

TingelTangel schrieb:
Viel erschreckender finde ich, dass Musik (rein harmonisch - vom Text mal abgesehen ) - immer -nun ja... sagen wir- "einfacher" wird.

Dem kann ich echt nur zustimmen, ich habe nicht einmal mehr Melodien oder Gesang.

 

[TingelTangel]

Jeder Mensch strebt im Grunde nur nach Glück.

Wie man nun Glück definiert, bleibt ja jedem selbst überlassen... -


Wenn Geld (und die damit verbundene Macht) nicht wäre, wären die meisten Menschen auch nicht in der Lage ihre Phantasie in Realität wandeln zu können!

Und Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass alle Erfindungen und Schöpfungen nur um des Menschen Fähigkeiten entstanden sind?

Ich geh mal davon aus, dass über 90% der "Schöpfungen" nur (oder vor allem) des Geldes wegen gemacht worden sind.

Aber ist nur meine bescheidene Meinung.

Greetz,

TT

 

[globo]

Ich geh mal davon aus, dass über 90% der "Schöpfungen" nur (oder vor allem) des Geldes wegen gemacht worden sind.

Da muß ich Dir widersprechen.

Ein wirklicher Künstler muß "schöpfen". Er hat überhaupt keine Wahl. Er kann nicht anders. Und ein wahrer Künstler denkt auch in dem Moment nicht daran, ob er damit Geld verdienen kann.
Nimm die großen Künstler der Vergangenheit. Musik oder auch bildende Künste. Ganz viele waren arm und sind arm gestorben. Ihre Werke wurden erst viel später entdeckt.

In der heutigen Popmusik gibt´s natürlich viele, die zuerst ans Geld denken, aber auch hier gibt es Künstler, die auch ohne Geld genausoviel Energie in ihr Tun stecken würden, wenn sie dafür nichts bekämen.
Es ist halt aber auch für die einfacher, wenn sie mit ihrer Kunst Geld verdienen und sich deshalb auch voll darauf konzentrieren können, anstatt noch einen Job zum Geldverdienen machen zu müssen.

Gruß, Globo

 

[TingelTangel]

Hi Globo,

ja stimmt schon. Im Musikbereich der früheren Zeiten. Allerdings begann spätestens mit der Etablierung der Unterhaltungsmusik (Big Band) der Umschwung von Kunst zu Kommerz. Nicht umsonst unterscheidet die [g=119]Gema[/g] noch heute zwischen E- und U-Musik...

Man muss auch bedenken, dass halt damals der Kapitalismus noch nicht so fortgeschritten war, wie er es heute ist... -

Was ich mit den 90% gemeint hatte, waren eher die "Schöpfungen" im Gesamten. Echolot, Farbstoffe, Odol, etc. - da steckten auch schon früher Leute dahinter, die das große Geld machen wollten (und es auch geschafft haben).

Künstler und Urheber sind ja nochmal unterschiedliche Sachen (wenn auch nur ein wenig). Künstler ist zwar zwingend Urheber - andersrum aber nicht unbedingt.

Greetz,

TT

 

[Microsoft-Gegner]

Ich denke Urheberrecht ist notwendig, aber man sollte einige Änderungen vornehmen. Abgesehen davon verstoßen einige Teile davon egtl. gegen Wettbewerbsgrundsätze.

Vor allem "Software-Patente" sind eine extreme Gefahr. Jemand der glaubt, damit würden die Kleinen geschützt, hat das ganze nicht verstanden. Dies ist eine Behauptung, die natürlich von den Großen aufgestellt wird, aber sie stimmt nicht, egal wie oft sie auch wiederholt wird. Ganz im Gegenteil werden damit Monopole noch mehr gefördert und der Markt vernichtet.
Software-Patente einzuführen, könnte ähnliche Wirkungen wie Kommunismus haben. Der Markt vernichtet sich selbst, da Ideen geschützt werden können und von anderen nicht mehr genutzt werden können. Mit der Zeit nimmt dann die Anzahl der Künstler und Ideen ab und der immer wieder propagierte Effekt tritt nicht ein. Dann macht keiner mehr etwas, weil Angst hat oder er macht etwas und muss es dann zurück ziehen. Außerdem stellt ein Patent auf etwas ein Monopol dar. Wenn einer eine Idee hat und nur er das anbieten kann/darf, ist das ein Monopol und das versucht die EU eigentlich zu bekämpfen.

Kapitalismus basiert darauf, dass jeder Geld verdienen kann, wenn er marktwirtschaftlich handelt.
Eine funktionierende Wirtschaft basiert darauf, dass es möglichst viele Handelnde gibt und das Geld möglichst gleichmäßig verteilt ist, sich aber dauernd bewegt.
Funktioniert die Wirtschaft nicht, geht es den (meisten) Kapitalisten schlecht und ein paar wenigen gut. Das ist genau die Monopolsituation zu der Software-Patente führen.

Insgesamt zerstört also ein zu grundlegendes Urheber- oder Patentrecht die Kreativität.