Welches Mikro: SB B1, AT 2020 oder MK 219

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poppolo

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Hi,

habe gestern mein SC450 geschrottet - zu stark reingepustet, was auch immer. Hatte mit dem SC 450 keine schlechten Erfahrungen gemacht - klar ist kein Neumann, aber mit etwas tweaking, schrauben etc. waren die Ergebnisse ok, wenn auch beim Singen der Raumanteil immer zu groß war.


Nun muss ich billigen Ersatz schaffen. Es scheint bessere Alternativen als as das SC450 zu geben. Ich will vernünftige Demos machen. Preamp ist der TB202. Ich bevorzuge einen offenen, natürlichen Sound. Mein Genre ist Funk, Jazz auch mal Pop. Das Mikro brauche ich für
- Aufnahme Vocals (habe eine tiefe eher sonore Stimme)
- Aufnahme akustische [g=422]Gitarre[/g] (Nylon und Stahl)
- Aufnahme akustischer [g=118]Bass[/g]
- Aufnahme Percussion
- Raumaufnahme Drums
- Aufnahme Hihat (Close)
- Aufnahme [g=118]Bass[/g]-, Gitarrenamps

Die folgenden Mikros sind in der engeren Auswahl
- Audio Technica AT2020
- Studio Projects [g=332]B1[/g]
- Octava MK219

Das AT2020 beeindruckt mich erstmal durch die positiven Reviews, den hohen Schalldruck und die gesunde Übertragung der tiefen Frequenzen (ich bin von Hause aus Bassist).

Das [g=332]B1[/g] scheint ja hier in dem Forum die eierlegende Wollmilchsau - der Leatherman des Recording zu sein.

Das Octava Mk 219 wiederum scheint ein Klassiker bem Recording zu sein - und es ist günstig.

Könnt Ihr mir auf die Sprünge helfen???

poppolo
 
erstens: damit du das nächste nicht wieder schrottest: popschutz kaufen!

sonst:

probieren welches zur stimme passt

ich hab das [g=332]b1[/g]... würd es auch jedem für low bereich empfehlen.. das 2020 wurde von ben sehr gelobt ob des sehr direkten klanges
 
Danke für die prompte Antwort.
ThinK schrieb:
erstens: damit du das nächste nicht wieder schrottest: popschutz kaufen!
Habe einen Popschutz. Das Mikro ist mir runtergefallen - da funktionierte es noch. Habe es dann als Raummikro gehabt. Zum testen leicht reingepustet - und nun funktioniert es zwar hier und da ... manchmal kommt aber ein übles Rauschen .. manchmal ist der Ton wieder weg.

Ist das [g=332]B1[/g] denn ok von der Empfindlichkeit - res. SPL??

Poppolo
 
Moin.

Ein [g=116]Mikrofon[/g] in dieser Preisklasse zu finden, dass die von Dir angegebenen Anwendungen zufriedenstellend abdeckt, ist nicht ganz einfach - Du wirst auf jeden Fall starke Kompromisse machen müssen. Keines der von Dir angepeilten Modelle ist m.E. ein wirklich guter "Allrounder"...

Den SP- und Oktava-Mikros wird zudem eine relativ starke Streuung, was die Qualität betrifft, nachgesagt.

Dem AT2020 wiederum wird in einigen Reviews eine nur bedingte Eignung für Aufnahmen mit starkem Raumanteil bescheinigt.

Ich denke aber, wenn Du Deine Ansprüche nicht zu hoch schraubst, kannst Du mit jedem dieser Mikrofone ordentliche Aufnahmen machen.

LG,

Tomstein.
 
merke: NIE in ein kondenser mic pusten... nicht mal zum testen!!!
 
Tomstein schrieb:
Moin.

Ein [g=116]Mikrofon[/g] in dieser Preisklasse zu finden, dass die von Dir angegebenen Anwendungen zufriedenstellend abdeckt, ist nicht ganz einfach - Du wirst auf jeden Fall starke Kompromisse machen müssen. Keines der von Dir angepeilten Modelle ist m.E. ein wirklich guter "Allrounder"...

Den SP- und Oktava-Mikros wird zudem eine relativ starke Streuung, was die Qualität betrifft, nachgesagt.

Dem AT2020 wiederum wird in einigen Reviews eine nur bedingte Eignung für Aufnahmen mit starkem Raumanteil bescheinigt.

Ich denke aber, wenn Du Deine Ansprüche nicht zu hoch schraubst, kannst Du mit jedem dieser Mikrofone ordentliche Aufnahmen machen.

LG,

Tomstein.

Danke für die Antwort. Nun - ich habe ja Erfahrungen mit dem SC450... kennne also den limitierenden Faktor der Billigheimer - wie gesagt... es ist für Demos, Songideen etc. Ein gewisses Rauschen u.ä. nehme ich in Kauf. Ich suche also eher den Passat als den Ferrari.

Hinsichtlich des AT2020 habe ich auch schon einmal gelesen, dass es für Raumsachen nur bedingt geeignet sei. Im Soundcheck-Test allerdings wiederum heißt es:

"Auffällig ist die bestechend feine Auflösung der das AT2020 zu Werke geht, ohne aufgeregt zu wirken. Das macht schon das einfache gesprochene Wort zu einem Hörgenuss. Bei größeren Absatänden stellt sich nicht zuletzt wegen der relativ breit angelegten Nierenchracteristic ein auffälig natürlicher Höreindruck ein. Auf seitliche Einsprechrichtungen reagiert das [g=116]Mikrofon[/g] mit einem selten gleichmäßigem Höhenabfall, der dem des menschlichen Ohres erstaunlich nahe kommt. Zusammen mit dem guten Impulsverhalten ergeben sich erstaunliche Möglichkeiten für räumliche, puristische Aufnahmen, wenn man tieffrequente Störgeräusche ausschließen kann."

Das klingt doch ganz gut...

Poppolo
 
1. Mach dich nicht verrückt. Zwischen Mikros, die etwa gleich viel kosten, liegen in der Regel keine qualitativen "Welten".

2. das MK219 klingt auf jeden Fall sehr mittig und "unoffen" im Vergleich zu den beiden anderen. Geschmackssache.

3. Ob ein Mikro zu dir passt und deinen klanglichen Vorstellungen entspricht, kann NUR der Selbsttest zeigen. Egal(!) wie viel Reviews und Meinungen du liest - wie du das Mikro im Vergleich hörst, kann keiner im voraus sagen. Das hängt auch von deinem Equipment ab, von deinem Raum und vor allem(!) davon, wie du das Mikro einsetzt, (Stichwort [g=97]Nahbesprechungseffekt[/g], Abstand zum Mikro, Ausrichtung des Mikros zur Schallquelle, Aussteuerung der Verstärkung, etc...) wie du abhörst (sind alle gleich laut ausgepegelt beim Abhören? Hörst du die Aufnahmen ohne Effekte ab? Hörst du die Aufnahmen auch mal im Song, um zu hören, wie gut sich Mikro xy durchsetzt?) und auch womit. Hast du ein paar billige Boxen daheim stehen, kommst du womöglich zu dem Schluß "die klingen irgendwie alle gleich....".

Beim AT2020 ist der [g=97]Nahbesprechungseffekt[/g] (deshalb weiss ich auch nicht, wie du hier von "gesunder Übertragung der tiefen Frequenzen" sprechen kannst) sehr schwach ausgeprägt - auch etwas, das man beachten muss beim Testen (weshalb ich auch immer sage "nah ran gehen bei dem Mic" ).

Ich kanns nicht oft genug betonen: Teste so viel selbst, wie du kannst. Und kaufe Mikros nicht nur aufgrund von Meinungen und Reviews.
 
Moin nochmal.

Ich denke viel falsch machen kannst Du mit dem 2020 tatsächlich nicht.


LG,

Tomstein.

Edit: Aber stimmt, vorher anhören solltest Du es natürlich in jedem Fall!
 
bensommerfeld schrieb:


Ich kanns nicht oft genug betonen: Teste so viel selbst, wie du kannst. Und kaufe Mikros nicht nur aufgrund von Meinungen und Reviews.
Klar - natürlich sollte man testen. Das Problem ist, ich habe leider zuwenig Zeit in die Läden zu gehen und ausgiebig zu testen ... Job, 3 Kinder etc.

Ich weiß, dass subjektive Empfindungen den Eindruck eines Mikros prägen - und fraglich ist immer, welches Mikro zu der eigenen Stimme passt. Deswegen versuchte ich, meine Anforderungen etwas breiter zu schildern - vielleicht kann man ja doch die Bandbreite einengen.

Poppolo
 
Die folgenden Mikros sind in der engeren Auswahl
- Audio Technica AT2020
- Studio Projects [g=332]B1[/g]
- Octava MK219

AT kenn ich nicht - frag ben

[g=332]B1[/g] hat viel untere mitten, relativ viel höhen - mitten etwas unterrepräsentiert nach meinem geschmack - braucht etwas eq um in meine mixes zu passen. klingt aufs erste hören auf stimmen eigentlich immer relativ gut.

MK219
relativ große streuung - ich hab ein älteres, das weniger untere mitten hat und etwas mehr höhen - das kommt sehr nahe an mein gefell mit m7 kapsel ran. die neueren mk219 haben wesentlich mehr unternrum, obenrum dünner - klingen also allgemein etwas dunkler. was sie gemein haben sind relativ runde mitten.

Ist das [g=332]B1[/g] denn ok von der Empfindlichkeit - res. SPL??
verwendest dus nur für stimme? ich hab das [g=332]b1[/g] oft außen an der bassdrum, das sollte beweis genug sein.

Den SP- und Oktava-Mikros wird zudem eine relativ starke Streuung, was die Qualität betrifft, nachgesagt.
oktava: ja - allerdings eher auf den zeitpunkt der produktion bezogen.
SP und AT - da mach ich mir keien sorgen bezüglich qualitätskontrolle.

ansonsten bin ich voll bei ben.

lg
flox
 
@floxe:
Nimmt das [g=332]B1[/g] viel vom Raum auf?

Ich bin im gegensatz zu meinem Eröffnungpost doch zu dem Ergebnis gekommen, dass das Mikro wenig vom Raum aufnehmen sollte, weil dieser Besch... klingt. Trotzdem aber sollte dei Aufnahme räumlich wirken (wahrscheinlich erzähle ich gerade Kappes).

Poppolo
 
Nimmt das [g=332]B1[/g] viel vom Raum auf?
ich hab die [g=98]richtcharakteristik[/g] nie explizit mit anderen modellen verglichen. alle genannten sind niere - manche vielleicht etwas enger, manche etwas weiter.

Trotzdem aber sollte dei Aufnahme räumlich wirken (wahrscheinlich erzähle ich gerade Kappes).
ich weiß jedenfalls nicht was du damit meinst :)

lg
flox
 
Ich bin im gegensatz zu meinem Eröffnungpost doch zu dem Ergebnis gekommen, dass das Mikro wenig vom Raum aufnehmen sollte, weil dieser Besch... klingt. Trotzdem aber sollte dei Aufnahme räumlich wirken (wahrscheinlich erzähle ich gerade Kappes).
ja, du redest kappes;)

und nochmal: mach dich nicht verrückt.
 
also:

wenn du ein möglichs direktes signal möchtest .. ben ist zum ergebnis gekommen dass das 2020 ziemlich raumarm ist.. also wäre das perfekt für dich...

das [g=332]b1[/g] nimmt schon bei lautem gesang viel vom raum mit... tönt zuweilen ohne reflexionsfilter oder ähnlichem nicht sehr toll

raum würde ich per plug in effekt hinzufügen
 
..hach .. Ihr macht es mir ja nicht einfach. Idiot trifft auf Wissende, die durch Renitenz die eigene Blödheit spüren lassen.... ;)

So weit ich verstehe, sollte man an das 2020 nah ran, um eine gute Aufnahme zu verwirklichen. Der Nahsprechungseffekt ist nur unterbelichtet, gleichwohl nimmt das 2020 (wenn man nahe genug ran ist) viel Frequenzen auch im Fundamentalbereich auf. Ergo habe ich bei einer Aufnahme, bei der ich nahe genug an der Schallquelle dran bin nur wenig Raumanteil, richtig? Oder wieder nur Kappes???? :?

Poppolo
 
Bei Nahbesprechung hat man bei allen Mikros weniger Raumeinfluss!!!

AT2020:

Sehr sauber und fein aufgelöst. Aber sehr helle Charakteristik, wenig [g=118]Bass[/g]. Wenig Raumeinfluss. Ich hab nur mal Samples von Ben angehört, mir klangs zu dünn. Dürfte sich aber sehr komfortabel im Mix unterbringen lassen.

SP [g=332]B1[/g]:

Mehr [g=118]Bass[/g] und Tiefmitten als das AT, etwas scharfe Höhen. Nimmt mehr Raum auf (angeblich, ich hatte damit bisher nie Probleme).

Oktava MK-319(!):

Sehr geiler Bassbereich, samtige Höhen. Für Sprache und leisen/tiefen/sanften Gesang super. Leider etwas aggressive Mitten, daher für lauteren Gesang und Schreien nicht so dolle.
 
jein stimmt schon... die [g=98]richtcharakteristik[/g] des 2020 scheint auch etwas mehr in richtung hyperniere zu gehen als in richtung niere... das [g=332]b1[/g] is ne klassische niere
 
... so, habe mir nun das SP [g=332]B1[/g] bestellt. Ich habe vikele Soundproben angehört und muss einfach sagen, mir schmeichelt der Klang des SP [g=332]B1[/g]. Selbst [g=149]Snare[/g]-, Bassdrum- und Tom-Abnahmen fand ich ganz ansprechend. Auch die Abnahmen von Amps waren m.E. vertretbar. Bei Stahlsaiten-Gitarren finde ich das SP [g=332]B1[/g] geradezu gut.

Der [g=118]Bass[/g] beim SP [g=332]B1[/g] ist etwas prominent. Da könnte ich Probleme mit den Resonanzen meines Akustikbasses bekommen. Aber das ist eine Frage des EQs bzw. geschickter Low Cut.

Die Höhen des SP [g=332]B1[/g] sind nicht sehr seidig und schmeichelnd. Aber genau das kann ein Mikro dieser Presiklasse nicht bieten. Gerade die Abbildung luftiger, transparenter und weicher Höhen ist m.E. eben ein Gebiet, das gutes Equipment erfordert.

Im Vergleich zu meinem SC450 ist das SP [g=332]B1[/g] ein guter und besonders günstiger Schritt nach vorne - so denke ich.

Vielen Dank für die Ratschläge.

Poppolo
 

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