Welchen Anteil hat eigentlich die Band am fertigen Song?

Guti

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Nabbend allerseits!

Ich habe da mal eine Frage, die ich schon immer mal loswerden wollte. Ich versuche also zu beschreiben, was ich meine...

Euch ist doch sicher schonmal aufgefallen, dass bei so erfolgreichen Bands wie z.B. U2 oder Coldplay (etc.) der Sound eine ganz wichtige Rolle spielt! Das klingt jetzt vielleicht vollkommen trivial, ich meine es aber folgendermaßen. Natürlich spielt der Sound immer eine wichtige Rolle bei der Musik, es soll halt "gut" klingen. Aber, um mal beim Beispiel Coldplay zu bleiben, es ist ja viel mehr als das!

Es geht bei der Produktion der Musik solcher Bands offensichtlich um mehr als nur die Eliminierung störender Eigenfrequenzen mit dem EQ oder die Komprimierung der Kickdrum für mehr Druck usw...Das alles nenne ich mal toningenieurmäßiges "Handwerkszeug".

Aber wer hat eigentlich die Ideen für diesen speziellen Coldplay-Sound? Es spielt ja schließlich eine wichtige Rolle, welcher Pad-Sound wo hin soll, welcher Orgel-Sound die Passage spielen soll, wie genau der E-Gitarren-Sound sein soll...Macht das auch alles Coldplay?
Und das geht ja noch weiter! Denn wer hat eigentlich die Ideen für diese ganzen Details, die einem guten Song erst die richtigen Akzente verleiht! Diese kleinen Klangschnipsel hier und da, die einem Song erst die notwendige Abwechslung und Charakteristik geben? Macht das alles Coldplay selbst? Ich kann's mir einfach nicht vorstellen!

Wie entstehen letztendlich die fertigen Songs einer Band wie Coldplay? Das können doch unmöglich alles nur die Ideen der paar Bandmitglieder sein!?

Wenn ich mir vorstelle, dass der Sänger am Klavier im Proberaum sitzt und zu ein paar Akkorden singt, und dann der Gitarrist noch mit einsteigt, dann entsteht vielleicht das grobe Konzept eines Songs, die Harmoniefolge und der Text und so, der grobe Ablauf von Strophe, Refrain, Bridge usw...Doch das Lied auf der [g=420]CD[/g] klingt am Ende eben nach viel mehr als nur 4 Leuten an Klavier, Gitarre, [g=118]Bass[/g] und Schlagzeug!

Ich habe aber eben den Eindruck, dass bei vielen Songs diese oben genannten Details gerade den Ausschlag geben, ob der Song supergeil oder nur irgendwie eine gewöhnliche und langweilige Akkordabfolge ist...

Wisst ihr, was ich meine? Ich habe einfach den Eindruck, dass "einen Song schreiben" und "einen Song fertig für die [g=420]CD[/g] zu produzieren" ein himmelweiter Unterschied ist! Ich habe da manchmal das Gefühl, dass das ein einziger Mensch nicht auf dem Niveau hinbekommen kann! Ich meine, man selber misst ja doch die eigenen Werke irgendwie mit diesen mega professionell durchproduzierten Songs, aber kann man da eigentlich alleine herankommen?

Man kann die Frage wahrscheinlich auch nicht 100%ig beantworten, jedenfalls nicht, wenn man nicht zu den sogenannten "alten Hasen" im Musikbusiness gehört, die vielleicht schonmal selbst mit den ganz großen bands zusammengearbeitet haben... Aber vielleicht ist ja sogar jemand unter euch, der zu diesem Thema etwas "aus dem Nähkästchen" plaudern" kann!?

Es würde mich wirklich mal brennend interessieren!

Schöne Grüße und Danke für die Ausdauer ;)
Guti
 
ich denke das meiste von dem was du aufgezählt hast macht Coldplay selber.
Ich mein wer sonst.
Coldplay sind eben die Kings das ist alles.

Sicher haben die viele sehr gute leute die ihnen helfen, das zu erreichen was sie sich vorstellen, aber die eigentliche vision kommt von der band.
 
Bei einem wirklich guten Song ist es vollkommen egal wie er klingt und mit welchen Instrumenten er gespielt wird.
Das will nur keiner akzeptieren.

Deine Theorie würde ja bedeuten, dass man aus einem uninteressanten Song einen Hit machen kann.
... und das versuchen auch alle.
Aber es funktioniert nicht.

Der Song steht an erster Stelle.

Nach einiger Zeit kann man dann irgendwann auch mit der Technik umgehen. Das ist aber ein sehr langer Prozess.
Die von Dir genannte Band hat natürlich auch genügend Kontakte zu kompetenten Leuten. Das ist doch normal.

Ab einem bestimmten Level macht man auch nicht mehr alles selbst.
Das Mastering für eine [g=420]CD[/g] die millionenfach verkauft werden soll, wird dort garantiert kein Musiker zuhause machen.

Es gibt für alles hoch spezialisierte Leute.
Pop und Rock müssen den Anforderungen der Industrie genügen.
Diese sind sehr hoch und waren es auch schon immer.
Trotz Homerecordingmöglichkeiten.

Eine 20-jährigen ist in dieser Hinsicht garnichts zuzutrauen.
Es sei denn, er hat mit 12 angefangen .
 
es wird von einem label ein produzent beauftragt, welcher für den ganzen projekt zuständig ist.
er kriegt die "kasse" und sucht sich mehrere tonings (aufnahmeleiter und mischmeister am meistens), arrangeure, das studio, passende equipment und falls nötig auch die studiomusiker.
das heisst, er ist am ende derjeniger welcher am ende das wörtchen hat.
manche produzenten übernehmen auch mehrere rollen (toning, arrangeur und organisation von einem mensch sind nicht selten) in einem projekt und deswegen verdienen die auch mehr.
normalerweise kriegt der produzent für seine "obhut"-rolle 5-10% von den einnahmen.
so viel in etwa kriegen auch die anderen beteiligten.
wenn ein produzent aber mehrere rollen übernimmt, verdient er auch mehr, logo.
du kannst dann in etwa ausrechnen wieviel dann dem label übrig bleibt.
der label bezahlt anschliessend die band - und wie die aufträge aussehen, hängt von dem label und dem band.
manche bands werden gut, und manche schlecht ausbezahlt.
die labels betreiben am meistens die devise: du ruhm, ich geld.
und wenn du geld haben willst, mach konzerte.
also: ganz wenige künstler leben von den tonträgern.
vg
dragan
 
Ich denke hier gibt es so viele Wege und Möglichkeiten bis ein Song fertig auf Platte ist, dass man da keine pauschalen Aussagen machen kann.

Wer den Song geschrieben hat, steht ja meistens dabei. Das sagt aber gar nichts darüber aus, wer alles mitgewirkt hat, dass der Song am Ende so klingt, wie er eben klingt.

Produzent, Toningineur, Mastering ... da sind bei jeder größeren Produktion schon eine ganze Menge Leute, die entscheidenen Einfluss auf das Endergebnis haben.

Aus eigener Erfahrung würde ich sagen, dass doch recht oft der Toningineur den Sound mehr prägt, als die Musiker selber. Das liegt einfach in der Natur der Dinge und daran, dass die meisten Musiker eben Musik machen, aber keine studierten oder erfahrenen Techniker sind. Sie prägen die Musik mit den verwendeten Instrumenten, ihren Spielweisen und ihrem Stil, nicht weniger, aber oft auch nicht mehr.

Ich glaube letztlich ist es ein Zusammenspiel von vielen Dingen, die zu einem Ergebnis führen. Die Musiker sind da eben nur ein Teil davon.

Am Ende hängt es wohl auch davon ab, ob sich die Musiker mit ihrer Musik vertrauensvoll in die Hände anderer begeben, oder maßgeblichen Einfluss ausüben wollen. Letzteres kommt der Musik nicht immer zu Gute.

meint der Gerd
 
Bei einem wirklich guten Song ist es vollkommen egal wie er klingt und mit welchen Instrumenten er gespielt wird.
Da bin ich mir auch ziemlich sicher. Ich meine, wenn Axl Rose dir damals November Rain ganz alleine am Klavier vorgespielt hätte, wärst du wahrscheinlich trotzdem völlig begeistert gewesen.
Aber du hast schon recht: Der bandeigene Sound trägt definitiv stark zum Wiedererkennungswert (der ja mit das Wichtigste ist) einer Band bei. Und den macht sicher nicht die Band selber. Trotzdem glaube ich, dass die Band den größten und wichtigsten Anteil an einem Hit hat.
 
Guti schrieb:
Aber wer hat eigentlich die Ideen für diesen speziellen Coldplay-Sound? Es spielt ja schließlich eine wichtige Rolle, welcher Pad-Sound wo hin soll, welcher Orgel-Sound die Passage spielen soll, wie genau der E-Gitarren-Sound sein soll...Macht das auch alles Coldplay?
Und das geht ja noch weiter! Denn wer hat eigentlich die Ideen für diese ganzen Details, die einem guten Song erst die richtigen Akzente verleiht! Diese kleinen Klangschnipsel hier und da, die einem Song erst die notwendige Abwechslung und Charakteristik geben? Macht das alles Coldplay selbst? Ich kann's mir einfach nicht vorstellen!

Wie entstehen letztendlich die fertigen Songs einer Band wie Coldplay? Das können doch unmöglich alles nur die Ideen der paar Bandmitglieder sein!?
Also bei Coldplay läuft das so: Die Jungs setzen sich hin und hören Platten von U2, Radiohead, Kraftwerk und einigen anderen. Dann überlegen sie, wie sie daraus am besten einen Song zusammenklauen können :D

Ne mal im ernst. Was du meinst nennt man Songwriting und vor allem: Arrangement.
Der Produzent hat da oft einen gewissen Anteil dran, aber das meiste und wichtigste kommt bei "richtigen", gewachsenen Bands von der Band selber. Die Leute sind so gut!
Die haben aber auch meist schon viele Sachen fertig, bevor sie ins Studio gehen, und dann auch noch Monate zeit, die Sachen aufzunehmen, da kommt dann einiges an Spuren und Overdubs zusammen ... dazu kommt eine teure Produktion, gut und groß klingende Räume - und dann hat man eben auch den "Big sound".

Bei U2 wird viel im Studio noch geändert oder auch erst komponiert, da spielt Geld eben keine Rolle. Bei den von Eno und Lanois produzierten Alben hatten die auch teilweise sehr großen Einfluss, haben auch Gitarren und Synth spuren dazu beigetragen. Wenn jemand externes eine Sache arrangiert hat, steht das meist auch auf der Platte dabei, z. B. String Arrangement by ...

Oder nimm Radiohead, das andere offensichtliche Vorbild von den süssen Coldplays, die haben ihr letztes album sogar coproduziert, will jetzt den Nigel Godrich nicht abwerten, der macht einen superjob, aber die Jungs habens eben drauf, JA, DIE HABEN DIE IDEEN WIRKLICH! :D

nebenbei macht thom Yorke auch noch einiges an Artwork für die Cover ... (zusammen mit dem Stanley Donwood, der wohl schon die Hauptarbeit macht) .. der Mann ist echt krass ... ;)
 
Es kommt alles auf die Band an, wie diagnostix schon richtig anmerkte. Ich weiß nicht, wie es bei Coldplay aussieht, aber im Pop-Bizz haben fast alles Songwriter, die still im Hintergrund alles schreiben.
Auch bei renommierten Bands, wie z.B. den Red Hot Chili Peppers oder Aerosmith ist das so. Die haben gute Ideen, aber nicht immer. Und dann werden Leute ins Boot geholt. Gerade Aerosmith haben sich in letzter Zeit sehr viel Hilfe geholt (I don't want to miss a thing is zu 0% aus deren Feder).
Man kann das also nicht generalisieren.

Dann kommen noch Faktoren hinzu, wie: Was hast du zu sagen? Die meisten Bands "besitzen" ihre Songs gar nicht - d.h. die Rechte liegen bei dem Label. Gerade so Tokio-Hotel-Zeugs. Die haben ne Idee und der Produzent kommt und macht das. Dann kommen solch Aussagenb, wie "Hm, is ja schon schön, was du da mit dem [g=118]Bass[/g] machst - aber hey, das hört man spätestens nach der ersten mp3-kodierung nicht mehr, also lass et wech!" oder: "schön und gut, das solo. sehr virtuos und wenn man das analysiert, sieht man auch, dass du da einiges verstehst, aber - das peilt keiner. Also lass mal die 16tel-Triolen weg und mach daraus halbe Noten und sowieso: 8 Takte Solo. Ne, komm, lass sein!"

Es geht bei der Produktion der Musik solcher Bands offensichtlich um mehr als nur die Eliminierung störender Eigenfrequenzen mit dem EQ oder die Komprimierung der Kickdrum für mehr Druck usw...Das alles nenne ich mal toningenieurmäßiges "Handwerkszeug".
Früher haben sich Bands über die Spielweise definiert (Peter Puck von R.E.M. erkennt man bei jeder Einstellung mit jeder [g=422]Gitarre[/g] dieser Welt!), heute ist es der Sound. Dieses voran getrieben hat sicherlich Mark Knopfler von den DireStraits, der den Twang-Sound der Strat mit einem mit Kaugummi zwischen Mittel- und Brückenposition fixierten Switch den Twang-Sound erstellt hat.
Wie oft hört man: "Das Solo stimmt zwar von den Noten her - aber es klingt trotzdem total falsch!"?
Ich denke, es wird heute tontechnisch ausprobiert - passt es, wird die Band erfolgreich (zumindest für einen Track) und alle kopieren's. Und so werden dann Bands, wie Coldplay auch groß. Und wer einmal seinen Sound gefunden hat, braucht nich mehr viel entwickeln.


MfG,
Daniel
 
...vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten!

Bei einem wirklich guten Song ist es vollkommen egal wie er klingt und mit welchen Instrumenten er gespielt wird.
Das sehe ich tatsächlich anders. Ich denke, der Sound und diese ganzen kleinen Details geben dem Song erst seine Atmosphäre, seine Charakteristik, seine Anziehungskraft. Natürlich spielt der Aufbau des Songs, die Akkorde, die Gesangslinie usw. eine erhebliche Rolle, doch
Es ist meiner Meinung nach oft ein schmaler Grad zwischen einem drögen Schnulzensong mit langweiliger Lagerfeuerstimmung und einer charmanten und stilvollen "Ballade". Manschmal kann da eine coole vintage Orgel oder ein intelligentes Beatsample einer Nummer einen ganz anderen Anstrich verpassen! Ich meine, ich höre wirklich oft Songs, bei denen ich denke: Also so eine Akkordfolge und die entsprechende Gesangs-Hookline mit "Ohrwurmcharakter" kannst du auch komponieren (in aller Bescheidenheit :) ), doch den "Flavour" dieser Songs hast du überhaupt nicht! Diesen coolen Sound eben!

Das fängt doch schon bei der Stimme eines Chris Martin oder Bono an!
Nein, es ist icht nur ein guter Song, der auch gut bleibt, wenn ihn ein Peter Müller mit seiner "Karstadt-Einheitsstimme" singt, es ist auch ein so geiler Song, weil die Stimme so genial ist. Und das ist ja letztendlich auch eine Soundfrage...

es wird von einem label ein produzent beauftragt, welcher für den ganzen projekt zuständig ist.
Das kann ich mir schon eher vorstellen, auch wenn es schon irgendwie ernüchternd ist...mit so viel professionellem KnowHow kann man wohl nur schwerlich alleine mithalten...

Greetz,
Guti
 
Es ist meiner Meinung nach oft ein schmaler Grad zwischen einem drögen Schnulzensong mit langweiliger Lagerfeuerstimmung und einer charmanten und stilvollen "Ballade". Manschmal kann da eine coole vintage Orgel oder ein intelligentes Beatsample einer Nummer einen ganz anderen Anstrich verpassen!
Das kommt eben ganz auf den Song an, darauf wie "stark" er ist. Wenn ein Song von sich aus richtig stark ist, ist es IMO völlig egal wie er arrangiert wird. Das bedeutet natürlich nicht, dass man aus einem Song, der nicht sooo stark ist, mit einem guten Arrangement und geilem Sound nicht noch etwas rauskitzeln kann (wie etwas weiter oben behauptet wurde). Ist nur meine Meinung, aber ich glaube nicht, dass ich damit alleine stehe.
Achja, ich hab mir auch bei so manchem Song im Radio schon gedacht: Hey, den hätteste auch schreiben können. Aber das war dann eben keiner dieser "Über-Songs", bei denen o.g. zutrifft.
 
Wieder mal eine Gelegenheit für ein Statement.

Ich behaupte mal, dass JEDE Melodie und JEDE Musik sprich Rythmus/Tonfolge das Potential zum Hit und zum Flop hat und alles was dazwischen liegt.

Das möchte ich mal als Grundsätzlich festhalten.

Was einen Song aber zum Hit macht, ist, das zeitgemässe Lebensgefühl rüberzubringen, also das, was die (westliche) Welt heute darstellt.
Umso besser das gelingt, umso wahrscheinlicher ist der Erfolg.

Wir leben ja in einer Art Sklaverei. Der Lohnsklaverei.
In dieser Sklaverei sind wir unglücklich.
Wir wollen aber alle frei sein (so wie es in der Werbung und in den Medien beschrieben wird).
Um diese Freiheit zu erlangen, müssen wir Geld verdienen. Weit über das absolute Überleben hinaus.

Dieses Verhalten beschreibt das angepasste Erwachsenen- Verhalten. Ein ewiges Nachlaufen eines Esels nach seiner an den Kopf gehängten Möhre.

So, in dieser Gesellschaft gibt es aber noch eine andere Lebenanschauung. Nämlich derjeniger, die selbst keine Notwendigkeit haben, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.
Nämlich der Jugend.

Diese beobachtet nämlich das Möhrenverhalten der Erwachsenen und wollen ihr Leben so aber nicht leben.
Sie wollen aber ebenfalls frei sein (von den Möhrenleuten)
Darum gibt es eine Jugendkultur, in der Dinge anders/ verkehrt und auch absurd laufen.

Das Sprachrohr dieser Bewegung ist Musik.
Die Sprecher sind die Sänger und Musiker.
Der, der was zum AKTUELLEN Stand zu sagen hat, wird gehört- Und die Jugendlichen lechzen nach Leuten (Vorbildern), die ihnen was zu sagen haben, weil die unselbstständig- angepassten Möhrenerwachsenen keine Vorbilder sind.
Der, der nichts zu sagen hat, wird auch nicht angehört.

Also, zuerst kommt die Band, die was zu sagen hat und dann kommen die Produzenten, die das Gesagte schön auf Pergamente schreiben und mit ihren Möglichkeiten alles tun um die Botschaft erstrahlen zu lassen.

Ohne Jesus nutzen auch die 12 Apostel nichts.

Umso besser und einzigartiger die Message der Band umso besser und einzigartiger der Sound.

Ergibt sich von selber.
Die Persöhnlichkeit der Musiker drückt sich in der Persöhnlichkeit des Sounds aus.

Ein guter Produzent hilft den Musikern lediglich, den Kern nicht aus den Augen zu verlieren.

Er erkennt die Goldader und schürft einfach.
 
Ein guter Produzent hilft den Musikern lediglich, den Kern nicht aus den Augen zu verlieren.

Es wäre schön, wenn es so wäre. Ich denke, dein ja fast philosophischer Ansatz hat schon irgendwo seine Richtigkeit (gerade das mit dem zeitgemäßem Auftreten - andernfalls wäre Nirvana sicherlich nie bekannt geworden), aber:
1. Nicht jede Band bringt in ihren Songs Messages unter.
2. Du idealisierst die Rolle des Produzenten. Er sollte den Musiker lediglich helfen - meist ist er aber derjenige, der den Leuten seinen Stil aufdrückt.


Daniel
 
Bekannte Bands bestehen nicht sooo selten einfach auch aus guten Musikern, denen die im Eröffnungspost beschriebene Kreativität durchaus zuzutrauen ist.
Siehe "Inside the Rhapsody" auf der Queen GH 1 DVD.
Klar, daß gerade wir dahinter gerne mal einen Zauber(er) wittern... ;)

Pepe
 
Also es gibt da folgende grobe Aufteilung, die natürlich nicht immer genau passt, aber eine ungefähre Vorstellung bieten kann.

Erlösaufteilung am Beispiel eines [g=420]CD[/g]-Albums mit einem Verkaufspreis von 15 Euro.
bild1.gif


Man sieht an der 14%MwSt. das die Abbildung älter ist, denke aber in der Art trifft das immernoch im Durchschnitt zu. Zumindest beim [g=420]CD[/g] Verkauf, bei Auftritten verdient die Band plus Tourmanager den Grossteil.
 
@Tyler80:
Woher hast du diese interessante Zeichnung? Wär nett, wenn du mir die Quelle nennen würdest.

Danke.
Daniel
 
oh, joa - dass die vo außen eingebunden is, darauf hätt ich ja auch kommen können...


Dank dir trotzdem, Ben!

Daniel
 
@Tyler80:
Man sieht an der 14%MwSt. das die Abbildung älter ist, denke aber in der Art trifft das immernoch im Durchschnitt zu.
Wenn eine [g=420]CD[/g] brutto 15 € kostet, dann sind das netto 12,93 €. Diese 2,07 € Differenz sind 16% vom Nettowert oder auch 13,8 % (also ungefähr 14%) vom Bruttowert!
Das is also nicht veraltet.
 
@flying_eagle
Tatsächlich, hatte ich jetzt nicht nachgerechnet ;)
 
Hallo,

eins mal vorweg: Mich nervt es zienlich, dass hier immer wieder irgendwelche übertriebenen Pauschalaussagen und Halbwahrheiten hingeworfen werden. Davon wird ein Klischee auch nicht wahrer. So einfach ist das eben nicht mit dem "Biz". Da gibt es eben sone und solche. Man sollte schon versuchen, das alles so differenziert sehen, wie es wirklich ist.

diagnostix schrieb:
es wird von einem label ein produzent beauftragt, welcher für den ganzen projekt zuständig ist.
So ist das nicht immer. Eine unbekannte kleine Band bekommt u. U. gerne mal einen Produzenten vor die Nase gesetzt. Ist sie etwas größer, bekommt sie eine Liste, aus der sie auswählen darf. Dann kommt es natürlich drauf an, wer grad Zeit hat, und was die Leute kosten im Verhältnis zum erwarteten Verkauf. Eine mega- Band wie U2 oder mittlerweile auch Coldplay SUCHT sich den Produzenten auch eher schonmal SELBST aus ... da wird auch mal mit der Aufnahme gewartet, bis der "Meister" Zeit hat ... ;)
normalerweise kriegt der produzent für seine "obhut"-rolle 5-10% von den einnahmen.
so viel in etwa kriegen auch die anderen beteiligten.
Das kann man wieder alles so pauschal nicht sagen. Je berühmter der Produzent ist, desto mehr Beteiligung bekommt er im Normalfall, bzw. desto teurer ist der einfach. Allerdings sind normalerweise Mischformen üblich, also z. B. 50.000 $ und 3 Points (%). Wobei 10 % arg viel sind und bei der klassischen Produzentenrolle bei "richtigen Bands" eher nicht drin sein sollten.

flying_eagle schrieb:
Ein guter Produzent hilft den Musikern lediglich, den Kern nicht aus den Augen zu verlieren.
2. Du idealisierst die Rolle des Produzenten. Er sollte den Musiker lediglich helfen - meist ist er aber derjenige, der den Leuten seinen Stil aufdrückt.
"Produzent" ist ein sehr schwammiger Begriff. Im Hip Hop und Dance bereich komponieren Produzenten oft auch viel und produzieren ganze instrumentals. Im Rockbereich ist der Einfluss der Produzenten sehr unterschiedlich. Das kann man nicht so pauschal sagen. Der Produzent prägt im Normalfall den Sound einer Platte, das ist klar - das sollte man aber nicht pauschal negativ sehen. Das kann auch ein sehr konstruktives und fruchtbares Miteinander sein, der Produzent ist nicht zwangsläufig Diktator.

manche bands werden gut, und manche schlecht ausbezahlt.
die labels betreiben am meistens die devise: du ruhm, ich geld.
und wenn du geld haben willst, mach konzerte.
also: ganz wenige künstler leben von den tonträgern.
Alle hier genannten großen Bands könnten locker alleine von Tantiemen und Tonträgern leben. U2 ist neben den Stones möglicherweise eine der wenigen großen Bands, die vielleicht mehr Geld mit konzerten machen als mit Tonträgern ... ist aber eh nicht relevant, da U2 für die nächsten 100 Jahre genug Geld verdient haben :D
Andere Bands verdienen an Konzerten kaum was - da sind die Konzerte nur Promo für die CDs. Wenn eine Band 4 gigs in Deutschland vor je 500-800 Zuschauern gibt, lebt die meist nicht davon - und solche Bands gibt es haufenweise. Das ist ganz logisch: je kleiner die Venues werden, desto geringer der Umsatz im Vergleich zum Aufwand. Dass die Vorband nix verdient oder gar zahlen muss, um vor den Großen spielen zu dürfen, gibt es auch oft.
Diese Aussage "ganz wenige künstler leben von den tonträgern." ist vieeeel zu pauschal und stimmt so platt nicht, ich kann das langsam nicht mehr hören. Richtig ist, dass die Kohle für die Bands natürlich aus vielen verschiedenen Quellen kommt. Es gibt "indirekte" einnahmen aus Konzerten (Merchandise, [g=119]Gema[/g]) aus dem Airplay ([g=119]Gema[/g], GVL) und auch aus den Plattenverkäufen ([g=119]Gema[/g]). Wenn eine Band alle Lieder und Texte selbst schreibt, ist das ein Riesenfaktor. Wenn ein eigener Verlag im Spiel ist, ist der Faktor nochmal größer.
Und wenn jemand wie Coldplay jetzt eben nur in Europa von "A Rush Of Blood To The Head" und " X&Y" zusammen über 8 Mio. Einheiten verkauft, dann müssten die auch nur noch ein paar promo-Konzerte geben, wenn sie kein Bock auf Touren hätten. Leute wie Coldplay verkaufen in den Staaten übrigens nochmal etwa in der gleichen Größenordnung wie in Europa.

flying_eagle schrieb:
Es kommt alles auf die Band an, wie diagnostix schon richtig anmerkte. Ich weiß nicht, wie es bei Coldplay aussieht, aber im Pop-Bizz haben fast alles Songwriter, die still im Hintergrund alles schreiben.
Auch bei renommierten Bands, wie z.B. den Red Hot Chili Peppers oder Aerosmith ist das so. Die haben gute Ideen, aber nicht immer. Und dann werden Leute ins Boot geholt. Gerade Aerosmith haben sich in letzter Zeit sehr viel Hilfe geholt (I don't want to miss a thing is zu 0% aus deren Feder).
Wer schreibt denn den Chilis die Songs? Bei Aerosmith ist es schon lange immer mal Desmond Child im Boot, das ist nix neues. Bei den Chilis lese ich das zum ersten mal. Quelle? Namen? Da gibts ja immer Neider, die dann gerne irgendwas behaupten, es aber nicht beweisen können.
So wurde Juli unterstellt, dass sie den Kram nicht selbst schreiben, am Ende waren es ein oder zwei von 12 Liedern bei der ersten Platte, davon die beiden großen Hits komplett aus ihrer Feder.
"Im Pop-Bizz haben fast alle Songwriter" ist so pauschal nicht richtig, viele Covern eben auch mal, aber viele schreiben auch 99-100% selbst, bei den Indie-Bands ist es z. B. sehr unüblich, dass es zusätzliche Songwriter ausserhalb der Band gibt.

Dann kommen noch Faktoren hinzu, wie: Was hast du zu sagen? Die meisten Bands "besitzen" ihre Songs gar nicht - d.h. die Rechte liegen bei dem Label. Gerade so Tokio-Hotel-Zeugs.
Tokio Hotel ist ja keine ernstzunehmende Band, das ist ein schlechtes Beispiel. Hier ging es ja um "gestandene" Bands wie Coldplay. Wie besitzt man einen Song? ;) Natürlich liegen die Vertriebsrechte für die aufnahmen, die das Label bezahlt hat, meist exklusiv und mindestens für ein paar Jahre beim Label. Die Verlagsrechte müssen dann schon nicht zwangsläufig beim Label liegen. Und die Urheberrechte können in D z. B. gar nicht komplett verkauft werden, die bleiben also immer bei den Komponisten.

Früher haben sich Bands über die Spielweise definiert (Peter Puck von R.E.M. erkennt man bei jeder Einstellung mit jeder [g=422]Gitarre[/g] dieser Welt!), heute ist es der Sound.
Es war meist schon immer die Kombination aus Spielweise und Sound, schon Clapton hatte seinen typischen Sound. Der Sound ist heute wichtiger geworden, keine Frage allerdings würd ich z. B. den Bellamy von Muse auch immer Erkennen - Stimme auf jeden Fall und Gitarrenspiel wohl auch. Da gibts noch mehr moderne Beispiele wie Billy Corgan etc.
 

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