Was würde so ein Auftrag kosten? (12-Track-Album aufnehmen und mixen)

Lucky, Du alter Lurch! Jetzt ist alles klar. Du willst doch nur *icken ;-) ... Spaß beiseite.

Au weia, und jetzt schreibe ich auch noch was, von einer Songwriterin B :D

Hey, bevor hier Spekulationen aufkommen: Der Lucky ist in der glücklichsten Beziehung des Universums und seine Traumfrau während aller Produktionen strahlend anwesend :)
 
...Zu 100% "schenken" sollte ich denen das auch nicht, oder?
Du scheinst ja einerseits Bock drauf zu haben und andererseits ist das offensichtlich nicht Deine Haupterwerbsquelle. Also mach doch einfach! Eben erst mal für lau und wenn die größer rauskommen und der Rubel besser rollt, können sie Dich ja noch mal bedenken.

Das wäre allein "Songwriterin A" (700 €) gegenüber schon nicht fair.
Kennen die sich denn gegenseitig? Ich würde auf jeden Fall über Finanzen immer Stillschweigen vereinbaren und bewahren.
 
mhm... das würd ich ganz anders angehen.

1) mach eine ep mit ihr und kein ganzes album.
nur weil man sich sonst gut versteht muss das nicht heißen, dass man auch zusammen arbeiten kann. gerade wenn in so einer mischform (bissl managment, bissl booker...) würd ich mich da nicht an eine langwierige albumproduktion klammern die eine große prüfung für alle beteiligte sein kann, gerade wenn kein/wenig geld fließt und es nicht nur um eine bezahlte dienstleistung geht.

außerdem bleibt so das ganze schön überschaubar, mit weniger risiko und wenn die zusammenarbeit gut läuft kann man ja immer noch das album machen. nur dann mit viel mehr erfahrung und einem konkreteren gemeinsam plan in welche richtung es denn gehen soll.

2) ihr macht euch einen deckelbetrag aus und bis dahin gehen 100% der verkäufe an dich. dafür kann sie sich auch die 700 euro sparen die sowieso nur ein tropfen auf den heissen stein wären und und das geld irgendwie anders sinnvoll investieren (merchandising, grafik, webpage...)....
so trägst du am anfang zwar mehr risiko, aber dafür zahlt sich das viel schneller zurück.

damit sie trotzdem eine motivation hat die cds zu verkaufen könntest du das so arrangieren, dass sie die cds bei dir kaufen muss um den verkaufspreis und dann dafür den erlös bei den gigs behalten kann.
 
Ganz ehrlich gerade bei guten bekannten und Freunden ist das immer so ein Problem.

Aktuell habe ich auch so einen fall mit einem Musiker mit dem ich zusammenarbeite, und der kennt dann wieder andere Musiker(die aber sogar mehr als genug Geld und auch ein dickes Label haben) welche von mir Songs für ihr nächstes Album gemischt und anschließend gemastert haben wollen.

Diese tun einfach mal so nach dem Motto Du machst ja super arbeit, aber bezahlung sieht es nicht so gut mit aus... mehr als 100€ pro Song können wir nicht zahlen..... Haha für 100€ fahr ich noch nicht mal den Rechner hoch, geschweige das ich mich dann 10-15Std pro Song davor setze.

Also ich finde wenn man ins Projekt eingebunden ist, und u.a sogar arangier Arbeiten usw tätigt ist 500€ als allermindeste was man bekommen sollte! PRO SONG versteht sich ! Alles was drunter ist, rechnet sich für mich Zeitlich und auch kostenfaktor technisch nicht, wenn man bedenkt das ganze Gear frisst auch unmengen an Strom, und Miete usw muss für die Räumlichkeiten auch gezahlt werden usw usw ....

Ne 20€ pro Std. ist wirklich das mindeste was man verlangen sollte, davon gehen dann ja ggf auch noch mal Steuern usw ab !
 
Nachdem Du eröffnet hast, dass es um eine Songwriterin geht, deren Potenzial Du unterstützen willst, dachte ich auch zuerst: ####. Friendzone. Das hast Du ja aber halbwegs klargestellt.

Gerade wenn es um eine Freundschaft geht, würde ich auch erstmal testen, wie die Zusammenarbeit funktioniert und dabei hin und wieder überprüfen, woher Dein Antrieb dafür kommt. Wenn Dir die Arbeit Spaß macht und Deine eigene Motivation nicht in erster Linie an einem eventuellen finanziellen Erfolg in ferner Zukunft hängt, der Zeitaufwand für Dich vertretbar ist und alles sowas ... dann versucht es doch, wie von DaVogi vorgeschlagen, erstmal mit einer EP und nicht gleich mit einem ganzen Album.

Wenn sie wirklich Erfolg haben sollte, kann (!) es sehr schnell passieren, dass sie sich nicht mehr daran erinnert, dass ihr jemand dabei geholfen hat. Das hat gar nicht mal unbedingt was mit dem Charakter zu tun, sondern ist eine von wenigen anderen typischen Reaktionen auf persönlichen Erfolg.

Wenn Du dann feststellst, dass Deine Absicht bei den Recordingsessions eine andere war als der Spaß an der Recordingsession selbst, wirst Du Dich ziemlich verarscht fühlen.

700 Euro ... da wäre es aus psychologischer Sicht für Dich ja schon fast besser, gar nichts zu nehmen. Egal ob (oder vielleicht gerade wenn) man das Geld gut gebrauchen könnte. Aber das wäre ein anderes Thema ...
 
700 Euro ... da wäre es aus psychologischer Sicht für Dich ja schon fast besser, gar nichts zu nehmen. Egal ob (oder vielleicht gerade wenn) man das Geld gut gebrauchen könnte. Aber das wäre ein anderes Thema ...

Das ist ja mal ein interessanter Standpunkt. Fast philosophisch ;) hat was... muss ich mal drüber nachdenken.
 
Denk lieber nicht zuviel drüber nach ;)
Was sich gut liest, funktioniert im profanen Alltag eher selten.
 
Ich bekomme im Verlauf der ganzen Diskussion langsam den Eindruck, dass dich die Rolle des "Musikproduzenten" (weitesgehend im künstlerischen, nicht exekutivem Sinne) ziemlich fasziniert, du aber noch nicht genau weißt, in was du dich hierbei überhaupt hineinstürzt. Ich kenne das von mir selbst aber genauso, da ich mich in den letzten Jahren sehr tiefgehend mit diesem "großen Wort" beschäftigt habe und mich in meiner persönlichen Euphorie in diverse Projekten gestürzt habe, mit denen ich ziemlich auf die Fresse gefallen bin, da ich mir überhaupt nicht klar war, in was ich mich hiermit hineinstürze, wo ich Grenzen ziehen soll etc...Und wenn man den Leuten zu viel verspricht und Hoffung macht, kann es sehr schwer sein, wieder herauszukommen. Um so "künstlerischer" die Leute verlanlagt sind, desto schlimmer oft...

Ich für mich hab mir letztendlich ganz klare Regeln gesetzt, mit denen ich mittlerweile super fahre und arbeiten kann:
1. trenne ich zwischen Tätigkeiten als künstl. Musikproduzent (meistens auch Musiker) und Toningenieur. (Es sind einfach 2 zwei verschiedene Baustellen. Man kann sich hierbei an der Arbeitsweise der Amis gut orientieren und sich die Aufgaben aufteilen, macht oft wirklich sehr viel mehr Spaß und ist effekiver, selbst wenn man am liebsten alles machen würde.)
2. trenne ich zwischen geschäftlichen und persönlichen Projekten. Früher war ja ein klassischer "Produzent" ein angestellter von Plattenfirmen, der sich dann nicht mehr groß um finanzielle Dinge kümmern musste, sich Künstler suchen konnte und loslegen...was heutzutage nicht sehr viel mehr als ein Traum ist
3. mache ich persönlich nur noch Sachen, auf die ich zu 100 % Lust habe und KEINERLEI Kompromisse mehr.
4. Wenn ich auf Leute zugehe, z.B. auf eine interessante Sängerin, mit der ich gerne mal nen RnB Track machen würde und mich als "Musikproduzent" präsentiere, werde ich in diesem Fall kein Geld verlangen (wie es viele dann irgendwann doch hintenrum wollen, da sie merken, in was sie da reingezogen werden...so kommen die Rollen durcheinander und man bekommt das Image eines Produzenten, der hinterrum die Leute abzocken will). Aber ich setze den Leuten ganz klare Grenzen, z.B. wir bauen 1-2 Beats zusammen, schreiben an nem Song und nehmen auch ne grobe Vocalvorlage auf , richtig recorden und mixen werde ich in diesem Fall aber gar nicht, da ich mich hierbei oft sehr schnell ausgenutzt fühle. Von meiner Musik habe ich am Ende immer was, aber nicht als "Produktionssklave" oder "Wohltätigkeitkeitsverein für Künstler kurz vorm Durchbruch" speziell, was Recording und Mixing angeht. Ein Musiker kriegt ja auch bei potentiellen Plattenverkaufen/Labelverträgen meistens seine Anteile plus GEMA. Ein Toningenieur bekommt meistens gar nichts. Das ist dann nunmal einfach das Risko ein Produzenten. Wenn Leute aber auf mich zukommen ist es mit Geld natürlich anders.
5. Ich halte mir immer Absprungspunkte bereit und mache erstmal bloss 1-2 Songs zusammen, denn man merkt sehr schnell, ob man gut zusammen arbeiten kann, es muss von beiden Seiten stimmen.
6. Und bei größeren Projekten: Fang an mit Verträgen, auch wenn das ein unangenehmer Punkt für viele sein mag, selbst wenn du dir nur mal ein paar Seiten im Word aufschreibst, in denen du grob deine Richtlinien aufschreibst, macht das schon einen sehr viel besseren Eindruck und dir wird auch deine eigene Vision klarer. Es gibt zum Beispiel Künstler/Kunden, die ersthaft von einem erwarten, dass man ihnen noch ein Jahr später regelmässig Mp3s konvertiert, nur weil sie keine Ahnung von Computern haben, man reicht ihnen einen Finger und sie wollen die ganze Hand.
7. Und die wohl wichtigste und schwierigste Regel: Bei Konflikten oder Meinungsverschiedenheiten nicht emotional werden, sondern immer professionell und sachlich bleiben
 
Was der Künstler hier auch machen kann ist vorbereiten... Also schonmal die Songs kennen, wissen was noch eingespielt werden soll bzw schon einspielen (virtuelle Instrumente). Ich hab einen Stundensatz von 40 Euro und alleine das Mischen geht nicht unter 250€ pro Song (Mengenrabatt mal ausgenommen). In diesem Falle würde ich auch eher empfehlen den "normalen" Stundensatz zu nehmen (vielleicht Sonderkurs weil Freundin) und dann kann sie halt nur immer soviel aufnehmen wie sie sich grad leisten kann und Punkt. Dann dauerts halt ein wenig bis zur Fertigstellung. :)
 
Der Auftrag ist erst abgeschlossen, wenn der Songwriter wirklich wunschlos glücklich mit seinem Album ist, ansonsten geht's zurück zum Mischer -


Wir machen jetzt seit ca 35 Jahren Musik haben 5 oder 6 eigene Alben etwa 10 Alben für andere (also Studio-Heinis, früher als ein günstiges Studio noch 1/2 Mio kosstete) und 3 oder vier Alben als Studio-Musiker aufgenommen.

Ich hoffe, dass ich mit dem nächsten Album absolut glücklich bin.
Was würde mein ganzes Leben kosten wenn ich das für einen Kunden machen würde...
 
Ich frage mich bei den hier genannten Stundensätzen, warum die Leute überhaupt noch Geld nehmen und nicht alles als Hobby machen.

Es gibt ja mittlerweile genug Verbände, die immer wieder darauf hinweisen, dass diese Billigstundensätze sich 1) nicht rechnen können und b) auf Dauer der ganzen Branche schaden.

Zu Bemerken ist das zb an einer spürbar schwindenden Qualität im Live-Bereich, wo manche Firmen Menschen ans Pult stellen, die bei mir als Roadie laufen würden.
Nichts gegen Roadies..

zum TE:
Du willst also ein semi- bis professionelles Produkt, es steht aber kaum Geld zur Verfügung.
Probier das mal im Autohaus, Werkzeugladen, Restaurant.....
 
..hab ja nun auch schon ein paar Produktionen hier bei mir rumliegen und so wirklich zufrieden bin ich nur mit den wenigsten. Die Anmietung von "Profi-Studios" hat im Nachhinein nicht immer das gebracht, was man im Vorfeld erhofft hatte. Manch eigene Produktion, die man zwar mit technisch begrenzten Mittel realisiert hatte, man jedoch viel Zeitaufwand und Herzblut reinstecken konnte, gefällt mir heute wesentlich besser.

So wie ich die Sache verstehe, hast Du selbst großes Interesse an der Produktion aus den verschiedensten Gründe....weil Du die Künsterlin gut findest, weil es Dir Spaß macht etcetc...
Deshalb finde ich in diesem Fall den Ansatz von daVogi sympathisch und auf gewisse Weise auch diplomatisch.

1) Bei so ner Sache können die Beteiligten, auch wenn sie sich gut riechen können, schon mal in Reibereien reinkommen. Bei ner EP hätte man so ne Art "Testlauf"...

2) 700 € sind auch Sicht eines Studenten (ich war selbt mal einer) viel, hinsichtlich des eigentlichen Stundeaufwands jedoch sausauwenig...keine Frage. Der betrag wäre mE an andere telle tatsächlich besser investiert (Werbung o.ä.). Wenn Du die Sache mehr von der Warte siehst, als wär's dein "eigenes" Projekt (und so scheint es mir) fährst Du mit dem Vorschlag von daVogi eigentlich nicht schlecht...von der Warte aus "ich bin der auftragsmäßige, gebuchte Produzent" kämste ja mit den 700 € nicht zu rande....

3) wenn das Ding gut gelaufen ist, könnt ihr immer noch die "große" CD nachlegen....und ihr habt bis dahin evtl schon ein paar Erfahrungen gesammelt, wie sich die EP verkauft, wie das Ding ankommt bei den Leuten etc und könntet daraufhin wiederum das Nachfolgeprojekt (in puncto Zeitaufwand, Kosten, Art der Zusammanarbeit ...) besser einschätzen....
 
Ich wollte nur noch mal sagen, dass ich die vielen fundierten Meinungen hier sehr schätze und die Diskussion fruchtbar und informativ finde.

DANKE an alle!
 
Ich halte 100Euro die Stunde für angemessen oder billig . Wenn 1 Mann das überhaupt schaffen kann , am mixer - wer weiß , was für ein Material oder Vorstellung , im Kopf des Mannes vorgeht , der es bezahlen müßte .

10Euro oder 15Euro die Stunde für ein analoges Selbstbedienungsmischpult mit Rechner benutzung , im Hinterzimmer , wie bei einer autoselbsthilfewerkstatt . mit yamaha digital mixer von 1995 und einen 486er Pc .

Um die Sache aufzulockern , so muß die Ansage klingen :" 50.000Euro , pro Track!"
 
Ich denke, nach inzwischen neun Jahren dürfte das Problem gelöst sein. Oder man nimmt noch immer auf und mischt, denn auch diese Möglichkeit ist ja vorgesehen, wenn ich den Eröffnungsbeitrag richtig verstanden habe. :smil451c7211b9e19:
 

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