Warum hören sich rhytmische pattern in einer bestimmten folge "richtig" an?

[der_julian]

Ich denke ich weiß was du meinst. Gerade wenn man mit einer rhythmisch etwas komplexeren Melodie im Intro anfängt, ohne das ein Drumset die Orientierung gibt, kann sie manchmal seltsam klingen. Meistens klingt es aber nicht "falsch" oder "verloren", sondern der Hörer dichtet sich den Groove dazu, setzt aber die 1 nicht unbedingt dahin wo sie eigl hingehört. Um dem entgegen zu wirken kann man einen hittigen Sound (zb.: Crashbecken) als eine Art rhythmische Initialzündung setzen. Dann weiß man als Hörer intuitiv wie es "gemeint" ist.
Im Übrigen kann man dieses "falsch verstehen" auch ganz gezielt einsetzen. Du führst den Zuhörer an der Nase herum in dem du so tust, als würde die Melodie auf der 1 anfangen. Eigl ist sie aber offbeat und fängt erst auf der 2 an. Wenn dann die erste Kick kommt überrascht du ihn, weil der Hörer erst später damit gerechnet hat. Er orientiert sich im Laufe des Takts aber direkt um.
Sowas sorgt für Spannung und Überraschung, und du belohnst ihn im nachhinein mit diesem Aha-Erlebnis Man muss das aber sehr gekonnt umsetzen. Ansonsten kann es passieren, dass nur noch ein großes Fragezeichen übrig bleibt, weil der Hörer den Switch nicht verstanden hat.

 

[Cruba]

Meinst Du so wie hier? Reden wir dadrüber?

 

[der_wahre_Noplan]

Mit Hörgewohnheiten hängt das wohl nicht so viel zusammen.
Der "grundierendste" (= meist tiefste und schwerste) Impuls eines Patterns wird natürlicherweise als Ausgangspunkt, als Nullpunkt wahrgenommen.

Ja, und warum wird es natürlicherweise als Ausgangspunkt wahrgenommen? ----> Hörgewohnheit. Bitte sehr.

 

[Kosaken-Kaffee]

Was für ein geiles Lied. Der Keyboard Part zum Strophengesang ist sensationell; natürlich auch der Beat mit dem Versatz.

 

[Cruba]

Jop... und obwohl ich seit dem 12. Lebensjahr Schlagzeug spiele verpasse ich immer den Einsatz, also dieses Break... lol

Bei 0:05 bin ich im Takt drin und werde ich gleich wieder rausgeworfen. Echt gut gemacht und muss man auch erstmal drauf kommen.

Ein weiterer Favorit ist Riding the Scree... Selbst beim hören komme ich raus, und das als Drummer... Collins ist schon verrückt...

 

[tylerhb]

[ref=[media=youtube]T7b27t7lxCw[/media]

Echt geil, kannte ich überhaupt nicht.

 

[Kosaken-Kaffee]

Ein weiterer Favorit ist Riding the Scree... Selbst beim hören komme ich raus, und das als Drummer... Collins ist schon verrückt...

In der Tat. Auch Mike Portnoy - der Ex-Drummer von Dream Theater - macht Sachen, da kommt man mit dem Hören fast nicht mehr mit. Einfach nur klasse, wie die Jungs rhythmisch das durchhalten.

 

[Cruba]

[ref=[media=youtube]T7b27t7lxCw[/media]

Echt geil, kannte ich überhaupt nicht.[/quote]
Da kannste dieser Platte danken, die ich mir nie gekauft hätte, damals geschenkt bekam, als die Eltern meiner Sandkastenfreunde merkten, dass Märchenplatten bei mir nicht mehr ziehen. Originalzitat einer Mutter damals (werd' ich nie vergessen): "Du weisst aber schon, das da nur Musik drauf ist. Da wird nichts erzählt?"... Ich: "Ja". rofl

So habe ich auch Undercover of the Night (Stones) und Hyperactive! (Thomas Dolby) kennengelernt, über das ich so nie gestolpert wäre. Hammerdinger die mich fast verpasst hätten. Modern Love von David Bowie habe ich als Kind rauf und runter gehört. Die Rillen waren doppelt so tief wie normal.

https://www.discogs.com/de/Various-EMIs-No-One-Das-Album-Der-Superstars/release/3909316

 

[Hyp]

---sorry---

 

[Hyp]

Jetzt richtig

[ref=[URL]https://recording.de/Community/Forum/Songwriting/Musiktheorie/206120/Post_2374052.html#23]der_wahre_Noplan[/URL] schrieb in #23: [/ref]
und warum wird es natürlicherweise als Ausgangspunkt wahrgenommen? ----> Hörgewohnheit. Bitte sehr.

Eher physikalische Gesetzmäßigkeit, dass der grundierendste Punkt, der das Fundament setzt, von dem aus sich nach oben hin Spannung aufbauen kann, natürlicherweise als Ausgangspunkt empfunden wird.

 

[schnuffke2]

Ich denke, dass es letztendlich eine Mischung ist. Also Hörgewohnheit und etwas was natürlicherweise von uns Menschen auf eine bestimmte Art interpretiert wird.

Darüber, wo da jetzt die Grenze zwischen antrainiert und angeboren liegt, bin ich nicht in der Lage zu diskutieren. Wobei ich trotzdem mal den Hörgewohnheiten einen größeren Einfluss einräumen würde, einfach so.

 

[robotdance]

setzt aber die 1 nicht unbedingt dahin wo sie eigl hingehört.

dieser effekt tritt ja grundsätzlich bei der snare und bei der hihat auf, das wird vor allem dann deutlich wenn diese alleine spielen, weil dann liegt die snare/hihat plötzlich nicht mehr im offset, sondern auf der 1.

@cruba:
wow...

wird sowas nicht auch im breakbeat gerne angewendet?

sowas dann noch kombiniert mit einem ungeraden takt und synkopen, na dann gute nacht...
---> sollte jemand mal ausprobieren!

 

[Cruba]

wird sowas nicht auch im breakbeat gerne angewendet?

Uh? Was meinste jetzt genau?