VST3 Plugin Programmierung

[thesoundlab]

Hi zusammen,

ich möchte hier gerne einen Thread aufmachen zum Thema Plugin Programmierung und mal hören ob hier ebenfalls jemand von euch programmierend unterwegs ist. Auch fänd ich's klasse, wenn man sich gegenseitig helfen könnte auf dem Weg zu seinem ersten eigenen Plugin.

Kurz zu meinem Vorhaben: ich habe angefangen mich mit dem VST3 SDK auseinanderzusetzen. In meinem Praxissemester vor einigen Jahren hatte ich schon mit dem VST2.4er Framework gearbeitet, VST3 ist aber tatsächlich nochmal ne andere Kiste, außerdem ist das schon ne Zeit her und das 2.4er Framework wird nicht mehr von Steinberg unterstützt. Ich nutze MS Visual Studio 2010 als IDE und programmiere somit nur für Win.

Warum noch Plugins programmieren, wo es doch schon so viele gibt? Weil's mir Spaß macht. Ich rechne nicht damit etwas marktsprengendes zu programmieren. Ich fänd's nur klasse irgendwann mein eigenes Set von Plugins benutzen zu können. Außerdem bekommt man einen enorm tiefen Einblick in die digitale Signalverarbeitung. Vielleicht sehen das andere ähnlich?

Meldet euch!

Gruß
Thomas

 

[thesoundlab]

oha. könnte 'n alleingang werden hier. :-/

 

[RefinedRough]

Wenn's dir hilft kann ich gerne Ideen liefern was du dann umsetzen musst oder könnte in Sachen GUI was machen.

 

[Kuno]

Ich hatte vor Ewigkeiten mal versucht, mich in das VST2.4 SDK reinzuwursteln, bin dabei aber kläglich gescheitert.
Hab leider auch nur sehr spärliche Kenntnisse, was C betrifft.

Wollte eigentlich auch mal meine eigenen Plugins coden, aber irgendwie ist die Einstiegshürde dann doch recht hoch.
Ich habe allerdings gerade angefangen, mich mal in JAVA und Minecraft-Modding reinzuwursteln ... das scheint mir etwas einfacher zu sein (auch weil's ne Menge Tutorials gibt). Wenn ich da dann fit bin, werde ich mich bestimmt mal wieder an nem Plugin versuchen.

 

[stoman]

Vor 20 Jahren, als C/C++ noch meine genetisch verankerte Muttersprache war, hat mich das tatsächlich mal interessiert. Ich hatte mir sogar in den Kopf gesetzt, Linux VST-Plugins beizubringen. Aber letztlich ist es dann doch an den nicht vorhandenen Kenntnissen im Bereich Audio-Signalverarbeitung gescheitert.

Inzwischen ist die Begeisterung am heimischen Programmierhobby auch auf 0 gesunken, da ich das täglich 8 Stunden in der Firma mache (dort allerdings nach wie vor mit großem Enthusiasmus). Die Zeit investiere ich jetzt zu Hause lieber in die Musik.

Aber wenn Dich das Thema interessiert, setze Dich doch mal mit dem Ardour-Entwickler in Verbindung. Vielleicht schafft Ihr es gemeinsam, der Linux-Version von Ardour auch VST beizubringen. Das wäre m.E. mal ein nützliches Projekt.

Ansonsten ruht meine Hoffnung diesbezüglich auf BitWig. Ich könnte mir vorstellen, wenn deren Umsetzung unter Linux gut funktionieren sollte, dass zunächst die Freeware-Entwickler und dann eventuell nach und nach auch die größeren ihre Plugins für Linux anbieten werden.

Schön wäre es jedenfalls.

Ciao,
Steffen

Schöne Grüße,
Steffen

 

[ewo]

Hola Thomas,

vor ein paar Monaten hab ich mir das 3.5 SDK angeschaut und für ein Projekt kurz ausprobiert. Mit Hilfe der Beispiele solltest du in ein paar Tagen ein komplett eigenes Plugin bauen können. Hilfe im Netz hab ich allerdings wenig gefunden, aber die Beispiele zusammen mit der Dokumentation sind wirklich gut genug. Ich hatte mit in dem zusammenhang auch Juce, wdl, fftw u.ä. angeschaut und ein wenig herumgespielt, aber nichts wirklich brauchbares damit implementiert (mich stresst immer die GUI Entwicklung). Ich fand das nakte SDK für meine Zwecke absolut ausreichend. Wenn es dir aber in erster Linie um Signalverarbeitung (und z.B. Filterdesign) geht, dann würde ich dir Matlab empfehlen um dir Code zu generieren, den du vorher simulieren kannst.

Cheers,
-ewo

 

[thesoundlab]

@ stoman, Danke für den Vorschlag. Allerdings hört sich das nicht wirklich nach einem Einsteigerprojekt an. Auch mit Linux habe ich mich nie beschäftigt und werde es vermutlich auch nicht tun. Ich mag den Spruch, den ich mal gehört habe: Linux ist für Leute mit wenig Geld und viel Zeit. Nicht ernst nehmen.

@ ewo, hört sich gut an. Ich muss sagen, dass ich die GUI Entwicklung gar nicht so schlimm fand, zumindest unter 2.4. Auch bei den 3.6er Beispielprojekten sind schon grundlegende Sachen implementiert, bei denen man gut abschauen kann.

Matlab ist auch eine feine Sache, hatte während meines Studiums damit mal etwas Kontakt. Aber das ist eben auch eine Welt für sich, mal abgesehen davon, dass es nicht wirklich kostenlos ist... Das Filterdesign Tool hat mit sehr gut gefallen, zumal es auch C Code ausspuckt, soweit ich mich erinnere.

Mittlerweile kann ich meine zarten Pluginversuche mit vsthost vom Hermann Seib direkt aus MS Visual Studio debuggen. Das ist schon viel wert. Signalgeneratoren bringt das SDK ja auch mit. Insofern kann man da schön starten.

Es ist so viel zu tun und so wenig Zeit...

 

[ewo]

Wohl wahr, wohl wahr...
Ich hab gerade meine Projekt durchsucht und noch ein paar nützliche Links gefunden:
Sehr gute DSP Filter Bibliothek:
https://github.com/vinniefalco/DSPFilters
Ein riesiger Haufen guter, mäßiger und schlechter Implementationen von Filtern, Effekten, Generatoren:
http://www.musicdsp.org/archive.php?classid=3
Und noch ein netter FIR Filter Designer:
http://t-filter.appspot.com/fir/index.html

 

[thesoundlab]

@ ewo, vielen Dank für die Links! Äußerst nützlich. Man muss ja nicht das Rad neu erfinden.