Voraussetzungen erfüllen die späteren Mix möglich machen

[Ravi]

Hallo Forum

Ich bin unsicher und brauche eure Hilfe. Ich habe schon viel hier gelesen und mich nun endlich angemeldet um mich gleich mit einem Anliegen an euch zu wenden:

Ziel: Herstellen eines Demos für eine Akustikband

Instrumente: 3x Akustikgitarre, E-Bass, Cajonschlagzeugset, Gesang, Backing Voc.

Fragen:
1. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit später ein Mixer gut weiterarbeiten kann?
2. Welche häufigen Fehler können am Anfang schon vermieden werden?

Technische Möglichkeiten der Band:
Wir haben ein Interface zur Verfügung (M-Audio Fasttrack Pro), Mischpult, Ableton Life light 8, Magix MM, div. Micros: Kondensator, und Dynamische (Shure SM 58), einfaches Microset für Schlagzeug.

So würde ich vorgehen:
1. Alle Instrumente nacheinander mikrofoniert und gleichzeitig direkt ins Interface (Gitarren, Bass) aufnehmen und dafür zwei Spuren verwenden. Verzerrungen unbedingt vermeiden und die Finger von den Effekten lassen. Der Grundsound sollte den Musikern gefallen.
2. Schlagzeug mikrofonieren und über das Mischpult ins Interface aufnehmen. Grundmix sollte dem eigenen Ohr gefallen.
3. Darauf achten, dass alle Spuren zur gleichen Zeit beginnen und auf dem Takt spielen. (Klick verwenden)

Bin ich auf dem richtigen weg?

Danke im Voraus für eure Anregungen.

cu Ravi

 

[le_zaarth]

Hey Ravi,

Ich würde mir zunächst überlegen, was ihr mit dem Demo erreichen wollt, d. h. wie professionel das klingen soll. Dann würde ich die Songs nehmen, die ihr am besten spielen könnt und diese aufnehmen. Das klingt jetzt erstmal naheliegend, aber oft genug nimmt man einfach mal so drauf los auf ohne sich Gedanken zu machen und ärgert sich hinterher, weil es doch nich so überzeugend ist.

Ihr mach Akustik Musik, d. h. ihr seid wahrscheinlich nicht so laut eventuel könnt ihr auch unverstärkt spielen und Mixt euch also selbst beim Proben und Spielen.
Ich weis nicht genau was ihr für Musik nacht, aber mein Vorschlag wäre:
Ich spielt einfach so wie ihr immer spielt und nemmt das ganze mit einer Stereomikrofonierung in einem gut klingenden Raum auf. Das könnte schon reichen.
Fall der Gesang dann nicht genügenden Intimität hat, könnt ihr einfach die ganze Band ohne Gesang mit den Stereomikros aufnehmen und den Gesang dann nachträglich aufnehmen.

Worauf ich hinaus will: Versucht so viel wie möglich auf einen Schlag auzunehmen, gerade bei Akustikmusik kann das super gut funktionieren.

LG

 

[SymbiontRecordings]

Fragen:
1. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit später ein Mixer gut weiterarbeiten kann?
2. Welche häufigen Fehler können am Anfang schon vermieden werden?

1. gute musik machen, rythmisch genau und ausdrucksstark spielen (alle zusammen oder dubbing, eigentlich erstmal egal), mikros sinnvoll aufstellen (ohne erfahrung sollte man da jemanden ran lassen der sich mit sowas auskennt), clipping vermeiden, interessantes arrangement erstellen
2. siehe oben, nur gegenteilig

 

[Marc1610]

Erstmal das Instrument stimmen dann schau einfach zu das die eingefangen Sounds genug Substanz haben, prüfe sie dahingehend, eq nutzen ansosten Mikroposition ändern, hören ob der Aufnahmeraum zuviel ist oder schlecht klingt, da haben viele Probleme weil der Aufnahmeraum einfach kagge klingt und so der Sound indirekt klingt, den Sound kann man dann schon gleich verwerfen.

Mal jedes Instrument vorher antesten, Drum, Toms und Becken anschlagen, bei Becken schaun das diese sauber klingen, dann kann man die OH auch mal etwas mehr im Song betonen und muss diese nicht leise mitzischeln lassen, die sind nicht nur zur Akzetuierung da die bilden auch den Groove mit. Was soll die Drum im Song abbilden den unteren Bereich eher Bauchig oder Härter so um die 100 Hz und vielleicht sogar 1000 Hz oder nur Kickanteile bringen und die Bassgitarre füllt den Tiefenbereich, die Toms werden auch oft vernachlässigt und plonken nur rum, die Snare ist sehr wichtig, da diese nicht den Groove mit bildet sonder auch zur Atmo des Song beisteuert.
Die Gitarre mal anspielen ihr wisst ja wo im Song der Gitarrist schneller oder härter spielt, wenns zu sehr schrammelt könnte das unschön wirken, so Stellen würde ich da zuvor anschecken, ebenso bei der Bassgitarre falls ihr die auch mit dem Mikro einfangen wollt.
Nur so lernst du und bekommst ein Gefühl dafür.
Wenn unterschiedliche Mikros vorhande sind dann auch die mal austauschen und mit den verschiedenen Instrumenten antesten.

Jetzt müssten die Jungs nur noch Timingfest sein, passendes Dynamisches Spiel beherrschen und schon klingt die Demo brauchbar und gut.
Also investiere etwas Zeit bevor du den Aufnahmeknopf drückst.

 

[Ravi]

Hallo Le Zaarth, Symbiont und Marc,

vielen Dank für eure Anregungen. Nach dem langen WE in Köln beim Summerjam und einigem Alltagstrubel habe ich heute erst Zeit zu reagieren.

Die Tipps die ihr mir gegeben habt werden mir/uns bestimmt helfen. Die wichtigste Botschaft die ihr mir vermittelt ist wohl die, Geduld zu haben. Wir werden uns somit Zeit nehmen für jedes Instrument. Die beste Mikrofonierung wird wohl subjektiv für unser Ohr gefunden werden müssen. Wenn wir dann alles aufgenommen haben, stelle ich euch hier das Ergebnis vor und freue mich auf eure Reaktionen. Denn, ob der Song gut ist und wir ihn gut eingespielt haben, können wir selbst am wenigsten beurteilen. Da sind wir sicherlich ein wenig "Bandblind" und wirkliche Erfahrung fehlt uns auch.

Ok, nochmals vielen Dank an euch und wir lesen uns, es wird zwar noch einige Zeit dauern, dennoch bin ich zuversichtlich. Mindestens irgendein Ergebnis werde ich euch vorstellen.

Ich wünsche euch eine gute Zeit ..

Ravi

 

[AndiPaulo]

Überlegt euch ob ihr nacheinander aufnehmen wollt oder gleichzeitig.

Nacheinander eröffnet mehr Möglichkeiten am Sound zu schrauben. Man muss es aber können. Wenn ihr das nicht gewöhnt seid einzeln und mit Kopfhörer zu spielen kann es sein daß das Feeling auf der Strecke bleibt.

Gleichzeitig kann auch sehr gut klingen wenn man mit 2 guten Kleinmembrankondensator-Mikros (ausleihen?) in einem guten Raum aufnimmt, wie le-zaarth schon schrieb. Ihr spielt dann zusammen ohne Kopfhörer so wie immer. Das kann dann wesentlich unverkrampfter rüberkommen als ne Aufnahme wo jeder einzeln spielt.

Wenn ihr probieren wollt was besser ist schlag ich vor daß ihr zuerst ne Stereo-Aufnahme macht, sozusagen als Pilotspur, und mit der auf dem Köpfhörer kann dann jeder nochmal sein Instrument einzeln aufnehmen. Hinterher könnt ihr vergleichen ob Stereo oder Mehrspur besser ist.

Noch ein Trick um Mikropositionen für Einzelinstrumente zu finden:
Wenn ihr 2 baugleiche Mikros habt stellt die an 2 verschiedene Positionen zB vor ne Gitarre und nehmt was auf 2 Spuren auf. Dann anhören welche Position besser klingt, das schlechtere Mikro stellt man dann woanders hin. Wieder aufnehmen und vergleichen, das schlechtere umstellen usw.

Noch´n Trick:
Wenn man sich ein Ohr zuhält kann man mit dem anderen Ohr sich vor einem Intrument hin und her und rauf und runter bewegen, so hört man ganz gut wo ne gute Mikroposition sein könnte.

(Klick verwenden)

Auch das muss man können. Muss aber nicht sein. Im Gegenteil, wenn ihr live gut grooved könnt ihr euch das versauen wenn ihr angestrengt nach Klick spielt. Wenn ihr locker nach klick spielen könnt dann macht das, aber nicht wenn ihr das nicht gewöhnt seid.

...und ohne Sch***: vor jedem Take nach Stimmgerät stimmen!