Also ich versuch mal meine Meinung abzugeben den Sequenzer durch Live zu ersetzten, da es bei mir zur Zeit ziemlich aktuell ist.
Am Anfang hat mich Live überhaupt nicht interessiert. Dann habe ich es mir geholt und mal ab und zu etwas mit gemacht. Irgendwann hab ich mich mal eine Stunde hingesetzt und ALLE Funktionien gelernt und dann hat es bei mir "Klick" gemacht.
Mittlerweile bin ich auch am überlegen ob ich meinen Sequenzer abschaffe, und nur noch Live benutzte.
Was mich total fasziniert: Ich kann super geil - super schnell damit Arrangieren. Dabei benutzte ich nicht mal die Session funktion (also das Arrengement LIve aufnehmen).
Z.B.: Man spielt ein [g=32]Midi[/g] Beat Loop ein. Dann kann man den Part einfach 2 Minuten lang ziehen und es wird automatisch wiederholt. Dann schneidet man einfach mittendrinnen ein Taktraus und verschiebt z.B. die Drums (oder ändert die Melodie).
Geil ist auch, daß man man Quantisiert aufnimmt. Also z.B. Resampling (anstatt zu Bouncen): aufnahme drücken (Live startet die Aufnahme dann automatisch bei takt anfang und auf wunsch auch bei Taktende) und danach einfach die Orginal Spur auschalten. In wenigen Sekunden gebounced ohne das man den Song anhalten muß. Neue Sachen kann man genauso schnell aufnehmen.
Mal anders rumm: was ich vermisse wenn ich auf einen Proffessionellen Sequenzer verzichte:
-Keine DirektX Plugins ! (Vorallem fehlt mir ein Limiter im Master! - Aber da gibst glaube ich auch ein Adapter für die Plugins)
-Keine Quantisierung der Notenlänge - muß man halt per Hand machen
-Als quantiesierung gibt es keine Triolen - nur normale und Punktierte Noten
-Das schlimmste: [g=32]Midi[/g] Ansteuerung von externen Equipment ist (soweit ich weiß) bischen verzögert ! Je nach Audio [g=5]Latenz[/g], müßte man bei aufgenommenen die Verzögerung manuel ausgleichen.
- Man kann aufgenommenes nicht so einfach zerschneiden (z.B. aufgenommene Vocals) und nachträglich zum Takt syncronisieren. Man kann zwar z.B. nur einen kleinen Teil der Aufnahme abspiele und dann auch den Abspielpunkt verschieben, aber auch nur wiederum im Takt. So weiß ich auch nicht, wie ich die Verzögerung von Externen Geräten ausgleichen soll ohne auf einen externen Editor zurückgreifen zu müssen.
Was ich noch persönlich vermisse/nicht gut finde:
Es ist eine Kleinigkeit aber: die Lokartoren zu einem ausgewählten Part um den Loop im Arrengement schneller einzustellen.
Die Spuren im Mixer finde ich bei umfangreichen Arrengement etwas unübersicht, weil sich [g=32]midi[/g] und Audio spuren äußerlich nicht unterscheiden. Ein Beispiel:
Man erzeugt eine Midispur und haut Battery rein. Jetzt will man ein weiteren Audioausgang von Battery abgreifen. Also erstellt man eine neue Audio Spur und wähl als Quelle "battery ausgang 3+4". Dann will man in Battery die Base als eigene [g=32]Midi[/g] Spur: Also [g=32]Midi[/g] SPur erstellen, [g=32]Midi[/g] Ausgang Battery angeben. Schnell hat man auf einmal 14 Spuren nur für Battery und man kann die [g=32]Midi[/g] nicht von den Audio unterscheiden. Das macht es beim Abmischen unübersichtlich. Schade eigentlich.
Mein Fazit: Ableton Live hat im elektonischen Bereich meinen Sequenzer ersetzt! Ich muß zwar auf die ein oder andere Kleinigkeit verzichten, werde dafür aber mit einem schnelleren, einfacheren und produktivieren Workflow belohnt.
In Sachen Gesang und Gitarre einspielen kann Live meine Sequenzer bis jetzt noch nicht ersetzten, da das Audiomaterial nicht so einfach zerschnipselt werden kann. Zumindest kenne ich keinen Weg dafür.