Versuch Vergleichsmessung Planen/Folien um Steinwolle bzw. Mikro

efix

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Da ich derzeit in der Endphase der Planung meines angedachtes "Studio"-Raumes bin, möchte ich gerne die häufig diskutierte Frage für mich entscheiden ob Folie oder Plane um die Steinwolle-Absorber kommen soll oder nicht.
Meist wird ja gesagt, je dicker die Folie, desto eher werden auch hörbare bzw. immer tiefer gehende Frequenzen reflektiert, was ggfs. gewünscht sein kann um den Raum nicht zu "tot" klingen zu lassen.
Da ich sehr viel Steinwolle verwenden will, ist das für mich wichtig.

Daher habe ich mit meinen noch begrenzten Mitteln und Kenntnissen mal einen Schnellversuch gewagt:
Mikro Behringer ECM8000 (mit beiliegender Stoff-Schutzkappe) ca. 60 cm direkt vor Hochtöner einer Box, dann:
1. ROT = Messung ohne Folie
2. BLAU = dünne sog. "Abdeckplane Standard" (Hornbach, transparent) über das Mikro "geworfen"
3. PINK = das gleiche nun mit etwas dickerer sog. "Malerplane Stark" (Hornbach, transparent)

Da ich noch sehr wenig Erfahrung mit sowas habe: Was sagt ihr zum Ergebnis?

Versuchsaufbau sinnig?

Messdatei: http://www.sendspace.com/file/56fazp

SPL im Frequenzverlauf anbei.
 

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Hallo

Tolle Sache :)

Zeichne doch noch ne bemaßte Skizze wie du was dabei gestellt hast (Raum, Absorber , Mic Monitor ........)

Wird auch entscheindend zur Beurteilung sein


Gruß
Bert
 
Hab mich da wahrsch. undeutlich ausgedrückt:
Ist wirklich nur ein Schnellschuss in unbehandeltem Raum (der auch gar nicht umgebaut werden soll), d.h. einfach einen Monitor angeschaltet, Messmikro (ausgerichtet nach oben) ca. 60cm gerade vor den Hochtöner gehalten, dann Folie übers Mikro gelegt, fertig.

Einen wirklichen Vergleich was passiert, wenn man große Eckabsorber einpackt kann ich evtl. nächste Woche machen, je nachdem wie ich voran komme und es mit der "Montage" generell klappt.

Zumindest mein erster Eindruck vom bisherigen war aber, dass die verwendeten Folien bisher noch zu dünn sind, um einen großen Unterschied zu machen, ein kleiner Unterschied evtl. bei der "Malerplane Stark" so ab 14kHz...
 
Ach so

Die Folie übers Mic.
Sorry

Gruß
Bert
 
verstehe ich das richtig? Warum Folie übers Mikro?
 
Naja, Ziel ist ja herauszufinden, ob die Folien ein Einfluss auf die Höhen haben oder nicht, bzw.. welche Folie bei welcher Frequenz beginnt einen Einfluss zu haben.
Natürlich ist das vom Ausmaß der Abweichung dann nicht vergleichbar damit, wenn ein Absorber im ganzen Raum mit Folie verkleidet ist, aber zumindest ob es überhaupt einen Einfluss haben kann, sollte man nach meiner Logik so ja schon herausfinden können.
Habe einen ähnlichen Versuchsaufbau bei Bezugsstoffen in einem anderen Forum gelesen und kam heute so drauf, als ich mich näher mit den Folien zum Einpacken der Eckabsorber beschäftigt habe.
Lass mich auch gern eines besseren belehren, mir schien es zumindest logisch so :)
 
hm, was durch die Folie zum Mikro ankommt sagt relativ wenig aus über was von der selben Folie reflektiert wird.

LG
 
Mmmhh ;) Verstehe was du meinst, aber das muss sich doch eigentlich entsprechend (gegensätzlich?) verhalten, oder? D.h. entweder wird eine Frequenz reflektiert oder nicht (dann absorbiert) bzw. entweder habe ich eine Änderung im Frequenzgang oder nicht.
Ist doch egal, ob direkt durch die Folie auf's Mikro (vermutlich ist dann der Einfluss stärker) oder von der Folie irgendwo im Raum reflektiert und dann auf's Mikro?

Oder auf meine Messung oben bezogen: Wenn sich da am Frequenzgang nichts oder nur minimal etwas ändert, dann kann sich doch erst recht nichts durch Einpacken der Eckabsorber ändern..., oder?

Vielleicht stehe ich auch grad auf dem Schlauch, ich überleg morgen nochmal :)
 
Ist doch egal, ob direkt durch die Folie auf's Mikro (vermutlich ist dann der Einfluss stärker) oder von der Folie irgendwo im Raum reflektiert und dann auf's Mikro?

Oder auf meine Messung oben bezogen: Wenn sich da am Frequenzgang nichts oder nur minimal etwas ändert, dann kann sich doch erst recht nichts durch Einpacken der Eckabsorber ändern..., oder?

Du willst doch aber wissen, inwiefern die Folie Einfluß auf Reflexionen am Abhörplatz hat, oder habe ich da was falsch verstanden ?

Wenn Du das Mikro einpackst, kannst Du vielleicht die "Durchlässigkeit" der Folie für bestimmte Frequenzen ermitteln, aber das ist meiner Ansicht nach nicht gleichzusetzen mit Reflexionen, die unter Umständen durch derartige Maßnahmen am Abhörplatz entstehen können, denn diese hängen ja auch vom Winkel der Module und einigen anderen Faktoren ab.

Selbst wenn also die Folie reflektiert (was sie mit Sicherheit tut - zumindest in den Höhen), muß das noch nicht unbedingt störend am Abhörplatz sein. Um das zu ermitteln, müßtest Du die Module einmal mit Folie und einmal ohne Folie an der Abhörposition messen.

LG
 
Mmmhh ;) Verstehe was du meinst, aber das muss sich doch eigentlich entsprechend (gegensätzlich?) verhalten, oder? D.h. entweder wird eine Frequenz reflektiert oder nicht (dann absorbiert) bzw. entweder habe ich eine Änderung im Frequenzgang oder nicht.
Ist doch egal, ob direkt durch die Folie auf's Mikro (vermutlich ist dann der Einfluss stärker) oder von der Folie irgendwo im Raum reflektiert und dann auf's Mikro?

Oder auf meine Messung oben bezogen: Wenn sich da am Frequenzgang nichts oder nur minimal etwas ändert, dann kann sich doch erst recht nichts durch Einpacken der Eckabsorber ändern..., oder?

Vielleicht stehe ich auch grad auf dem Schlauch, ich überleg morgen nochmal :)
kommt drauf an was du dir anschauen willst. folie übers mic bedeutet halt *alle* rückwürfe werden gefiltert. im prinzip wäre das der "worst case". man könnte es wohl am ehesten damit vergleichen wenn der ganze raum absorber mit folie hätte.
 
Du vergisst, dass am Absorber eine Fläche entsteht und somit auch völlig andere Spiegelung von anderem Ort.
 
Also, nochmal kurz einen Tag später: Ich verstehe eure Einwände, insb. dass die gespannte Folie wahrscheinlich anderes Reflexionsverhalten zeigt als die "drüber geworfene".
Grundsätzlich halte ich meine Logik von "keine Änderung hier --> kann auch keine Änderung da sein" zwar schon noch für richtig, werde aber versuchen zur Klärung insofern beizutragen, indem ich den "Folie-über-Mikro"-Versuch noch einmal mit einer richtig dicken Folie/Plane wiederhole und wenn möglich auch bei Einrichtung des zukünftigen Homerecording-Raums bei mir mal eine Testmessung mit rohem und eingepackten Eckabsorber mache.
 
wahrscheinlich anderes Reflexionsverhalten zeigt als die "drüber geworfene".
Zumal Du ja das Mikro nicht eingepackt hast, die Folie also unten offen war.
So wird das dann ja wohl nichts.

Ausserdem wäre es sinn voll, wenn Du - da Du ja auf die Höhen spitz bist - dann auch nur den Verlauf bei den Höhen darstellst.
Bei dem Programm, welches Du benutzt, kann man ja nun nicht von einem detailierten Schrieb reden - die Striche sind ja die reinsten Balken und die obenliegenden decken das drunterliegende heftigst ab.
Wie soll man da was erkennen?
 
Also ich bin auch sehr skeptisch was der Versuch mit der Folie über dem Mikro bringen soll.

Für die Raumakustik ist die Frage nach dem Frequenzverhalten von Materialien DURCH das Material relativ uninteressant. Der Effekt von Material an den Wänden wird eigentlich erst im Verlauf der Nachhallzeit deutlich (Stichwort Wasserfalldiagramm) Die Folien über den Absorbern sind ja dazu da, die Nachhallzeit im oberen Frequenzbereich wieder zu erhöhen und nicht dazu da dem Direktsignal oder den Early Reflections mehr Höhen zu geben. Der Effekt von diesen Folien wird also eher an der Nachhallzeit der verschiedenen Frequenbändern deutlich, als an dem Folientest über Mikro.

Mal ein Beispiel: Fliesen mit großer Fläche (Wand) reflektieren ja alle Frequenzen relativ gleichmäßig. In einem Bad hat man so über so ziemlich alle Frequenzen eine ziemlich hohe Nachhallzeit. Wenn du dir vorstellst das Mikrofon mit ein paar Fliesen einzugipsen (oder halt die mal ne Fliese vors Ohr) dann wird das Ergebnis wohl ein eher dumpferer Frequenzverlauf sein (hohe Frequenzen gehen verloren). Du siehst also das Reflektionsverhalten relativ wenig mit dem Verhalten beim Durchgang durch das Material zu tun hat.

Gruß Johannes
 
Mal ein Beispiel: Fliesen mit großer Fläche (Wand) reflektieren ja alle Frequenzen relativ gleichmäßig. In einem Bad hat man so über so ziemlich alle Frequenzen eine ziemlich hohe Nachhallzeit. Wenn du dir vorstellst das Mikrofon mit ein paar Fliesen einzugipsen (oder halt die mal ne Fliese vors Ohr) dann wird das Ergebnis wohl ein eher dumpferer Frequenzverlauf sein (hohe Frequenzen gehen verloren). Du siehst also das Reflektionsverhalten relativ wenig mit dem Verhalten beim Durchgang durch das Material zu tun hat.

Finde ich ein sehr schönes Beispiel. Gibt mir auch zu denken...
Die grundsätzliche Problematik bleibt für mich trotzdem bestehen, denn dass das Signal bei Eingipsen mit Fliesen dumpfer klingt wäre ja dann z.B. ein Grund für die Annahme, dass auch Einfliesen von Eckabsorbern den Frequenzgang ändern wird (denn wo die Absorption (richtig geschrieben?) anders ist, muss ja auch die Reflektion anders sein, gibt ja nur die zwei Möglichkeiten bei auftreffenden Schallwellen).

Bei meinen bisherigen Messungen ändert sich auch die Nachhallzeit bzw. der Waterfall nicht deutlich (siehe ggfs. Messdatei von REW oben).

Stimme wie gesagt trotzdem den Einwänden zum Versuchsaufbau zu.
Mal schauen, was nächste Woche Messungen sagen, vielleicht baut ja auch gerade jemand anderes Absorber, die er einpacken möchte?

Auf jeden Fall danke für eure Kommentare!
 
Mal ein Beispiel: Fliesen mit großer Fläche (Wand) reflektieren ja alle Frequenzen relativ gleichmäßig. In einem Bad hat man so über so ziemlich alle Frequenzen eine ziemlich hohe Nachhallzeit. Wenn du dir vorstellst das Mikrofon mit ein paar Fliesen einzugipsen (oder halt die mal ne Fliese vors Ohr) dann wird das Ergebnis wohl ein eher dumpferer Frequenzverlauf sein (hohe Frequenzen gehen verloren). Du siehst also das Reflektionsverhalten relativ wenig mit dem Verhalten beim Durchgang durch das Material zu tun hat.
wenn man es so misst, muss man danach einmal um die ecke denken. das was beim mic durch abdecken nicht durchkommt wird im raum dann später reflektiert werden.

ich denke der versuch ist schon sinnvoll, denn man will ja wissen wo die grenzfrequenz der folie ist. bei fliesen wäre die wohl sehr niedrig, d.h. beim micro kommen keine höhen & mitten durch & im raum würde dann folglich alles über der grenzfrequenz reflektiert.
 

Danke für den Link, sehr interessant, vielleicht war das sogar der Thread den ich in Erinnerung hatte, hatte aber im Kopf, dass Bezugsstoffe getestet wurden. Wie auch immer...
Der Versuchsaufbau dort scheint aber sinniger zu sein; auf jeden Fall liefert er sehr andere Ergebnisse... bin gespannt wie es bei mir mit richtig dicker Folie wird.

@karumba: Genau, so meinte ich es auch. Schall wird entweder reflektiert (ggfs. anteilig) oder nicht, d.h. wenn sich der Anteil des reflektierten Schalls ändert, muss sich auch der Anteil des durchgehenden geändert haben.
Dass die Ergebnisse im verlinkten Thread so anders sind, spricht allerdings natürlich schon für einen inkorrekten/suboptimalen Versuchsaufbau bei mir.
 
Dass die Ergebnisse im verlinkten Thread so anders sind, spricht allerdings natürlich schon für einen inkorrekten/suboptimalen Versuchsaufbau bei mir.
du müsstest mal die anzeige umstellen, denn so kann man nicht viel erkennen - die kurven zappeln stark. ich würde mal auf 1/3 octave mitteln.
 

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