Vergütung bei Musikproduktion für App

tilman

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hallo recording-freunde!

ich habe demnächst ein paar projekte, die mir ermöglichen würden meine
musik in einer iphone/ipod/ipad, android applikation unterzubringen.

nun würd ich mich gern informieren, was als einsteiger die
übliche vergütung in diesem rahmen ist.

klar wäre eine prozentuale beteiligung je nach erfolg der app
abzuwägen (was ohnehin wahrscheinlich über sieg und niederlage entscheided),
aber ich wollte dennoch einfach mal fragen, ob eher eine derartige
beteiligung nach wert der app oder eine "einmal-zahlung" sinnvoll ist.

wie steigt man in so eine verhandlung ein, was kann ich erwarten?
ich brauche natürlich keine konkreten zahlen, nur möglicherweise gibt es ja
modelle die einem den einstieg erleichtern.

freut mich, wenn sich jemand dazu meldet!
danke euch.
 
Hi tilman,

Das ist ein ziemlich komplexes Feld, bei dem es prinzipiell unterschiedliche Herangehensweisen gibt:

1. Pauschalvergütung: Du vereinbarst mit dem Kunden einen Betrag für die Entwicklung/Produktion und berechnest über eine Prognose einen Bonus, der den Erlösen aus dem Vertrieb des Produktes entspricht. Normalerweise kann jeder professionelle Entwickler eine aussagekräftige Vertriebsprognose für seine Produkte abgeben. Beides zusammen ergibt dann den Pauschalbetrag.

2. Reine dynamische Vergütung: Ihr vereinbart einen Prozentsatz/Betrag, den du als Umsatzbeteiligung vom Vertrieb des Produktes erhälst. Dabei gibt es entweder eine zeitlich unbegrenzte Variante oder eine zeitfixe Zielvereinbarung bis zu einem Betrag x. Wichtig ist ein juristisch einwandfreier Vertrag, bei dem dir in periodoschen Abständen auch Verkaufszahlen usw. präsentiert werden müssen, damit du volle Einsicht erhälst. Der Prozentsatz richtet sich nach dem Aufwand, aber du solltest nach 6 bis 12 Monaten deine Auslagen gedeckt haben.

3. Dynamische Vergütung mit Sockelbetrag (üblich): Du und der Kunde vereinbaren in einem Vertrag die Summe x (häufig Produktionskosten) und definiert darüber hinaus eine Umsatzbeteiligung als Vergütung für die Idee/das Patent/Vertriebsmodelle/etc. Der Vorteil: Du hast deine Betriebsausgaben aus der Produktion heraus weitestgehend gedeckt und verdienst dir monatlich ein Paar EUR dazu. Typische Tantiemen liegen in der Softwareentwicklung bei 4-8%, in der Musikbranche bei 4-20%, je nach geleisteter Arbeit.

4. Donationware: Lass dir nach Zeit x vom Kunden einen Betrag y spenden :D

Bedenke bei jeder Berechnung aber immer auch die Kosten, die der Kunde mit der Entwicklung/Vermarrktung/Support des Produktes hat. Solche Beteiligungsvereinbarungen sind eine Symbiose zwischen den Vertragspartnern. Vertrag kommt von vertragen :D

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig die Augen öffnen.

Cheers
SharkeyO
 
WOW! super antwort : D

danke dir vielmals! eigentlich sollte das für mich als
jurist in kinderschuhen eine gute übung sein.

aber ich kenn mich halt in dem rahmen gar nicht aus und dein
beitrag hilft mir wirklich sehr weiter! es kamen von der anderen seite auch
schon vorschläge in der richtung, insofern ist es gut zu wissen,
dass dies zumindest keine unbekannten methoden sind.

danke! : 3
 

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