Über 2 Stunden für Audiodatei erzeugen?

[Frankk]

Ich habe ein Acer Laptop (Aspire 5920G) mit Windows 7 (32Bit) und 3 GB RAM. Studio one 2.5.2 Pro.

Als ich heute eine Stereospur (105 Takte) mit "Strg+B" in eine Audiodatei wandeln wollte, wurde mir von S1 angezeigt, dass es noch über 2 Stunden dauern wird. 45 Minuten waren da bereits vergangen. Den "Abbrechen" Knopf klicken hat auch nicht funktioniert. Ich musste S1 mit dem Windows-Taskmanager beenden. Dort wurde mir die CPU Auslastung mit 100% angezeigt.

Das ist doch bestimmt nicht normal, oder?

 

[TinDD]

Welche exotischen (möglicherweise buggy) Plugins hast du aktiv (Inserts etc)?

 

[Frankk]

Überhaupt keine, garnichts! Auch kein anderes Programm, absolut nichts!

 

[Frankk]

Ich habe mal ein Screenshot angefügt. Unten links in den Audioevents wird ein FX angezeigt, wie ihr aber sehen könnt, habe ich keines hinzugefügt. Ich habe wohl ein Tempomapping gemacht, wird das als FX behandelt?

 

[Ari]

Hallo Frank,

du hast sogar 2 Zeichen dort in allen Events.
Einmal das für Event-FX (da liegt also doch ein Effekt drauf. Direkt auf den einzelnen Events!) Und dann werden die Datein nicht in der originalgeschwindigkeit oder Samplerate abgespielt. Kann das sein?

Jedenfalls schau dir mal hier diesen Bereich an und klapp den Pfeil auf.

 

[Frankk]

Hallo Ari,

hier nochmal ein Screenshot mit aufgeklapptem "Event-FX", da ist nur Melodyne aufgeführt. Ist Melodyne ein Effekt? Ich habe den Mixer samt Main-Kanal geöffnet. Du kannst dort sehr gut sehen, dass ich keinerlei Effekte benutzt habe.

 

[Ari]

Natürlich ist Melodyne ein VST Effekt. Ein ganz normales Plugin.

 

[TinDD]

Natürlich ist Melodyne ein VST Effekt. Ein ganz normales Plugin.

Ja und zwar von der CPU Power her ein sehr aufwendiges (je nach Qualitätseinstellung, falls es die gibt).

 

[Soundkraft]

Aber 2 Stunden um eine Stereospur rauszurendern kann man mit Melodyne eigentlich nicht erklären

Immer wenn ich die Worte "Notebook" und "langsam" lese, ist mein erster Gedanke evtl eine Überhitzung der Cpu, so dass diese zum Selbstschutz runtertaktet. Das würde ich mal mit den passenden Tools testen. Erstens:wie heiss wird die CPU ...und zweitens: wie verhält sich die Taktung.
Wenn alles normal ist...ok dann weitersuchen...wenn nicht: Notebook säubern: Innen und aussen. (Kühlrippen stauben halt gerne zu und können dann ihre Funktion nicht mehr erfüllen.)

Notebooks sind zwar von Natur aus langsam aber sooo langsam is nicht normal, find ich.

 

[Frankk]

Aha, ich dachte Melodyne wäre ein Studio One-eigener Bestandteil. Ich habe die Datei zerschnitten und aus allen Teilen, wo es nicht nötig war, Melodyne entfernt. Dann wieder "Strg+B", jetzt rödelt S1 seit 1 Stunde und 39 Minuten, als "Verbleibende Zeit" wird 12 Minuten und 36 Sekunden angezeigt. Die Lüftung habe ich erst am vergangenen Donnerstag gereinigt. Als Prozessor arbeitet ein Intel Core 2 duo T7300 2x2Ghz.
Insgesamt werden nun 4x2 Takte in der Datei mit Melodyne bearbeitet. Was wäre denn erst, wenn ich so richtig mit Effekten zugeschlagen hätte?

 

[tanzpflicht]

Bevor du audio Dateien bearbeitest, solltest du melodyne mit einrechnen. Denn da merkt man halt dass ara doch nur ein erweiterter vst Standard ist... Ist bei mir nicht anders und ich habe es auch schon erwähnt.

 

[Ari]

Mir ist nochwas aufgefallen Frank.

Ich habe die Datei zerschnitten und aus allen Teilen, wo es nicht nötig war, Melodyne entfernt.

Wo war es denn nötig. Bzw kannst du nicht mal Melodyne komplett raussschmeissen und dann nochmal bouncen versuchen. Machs am Besten mal mit einem leeren neuen Song. Wenn dort das Bouncen immernoch so lange dauert, dann... weiss ich auch nicht. So langsam schreibt selbst die langsamste Platte nicht. Nichtmal die in Notebooks.

Mir ist aufgefallen, dass du bei Melodyne lediglich Rythmuserkennung anhast. Soll das so?
Also da wird nichts gerade gerückt von der Intonation her. Von daher kannst du das Plugin auch ganz abschalten.

Grüße
Ari

 

[Frankk]

Hallo Ari,

wo siehst du das denn mit der Rhythmuserkennung?
Ich habe Melodyne komplett aus der Datei entfernt und dann wieder "Strg+B". Es hat keine 3 Sekunden gedauert, da war die Spur umgewandelt!
Jetzt fehlen mir aber die gepitschten Teile der Spur, die ich mit Melodyne so komfortabel bearbeitet habe. Das muss ich nun neu machen, gibt es da irgendwelche Einstellungsmöglichkeiten, um Melodyne ressourcenschonend werkeln zu lassen? Habe ich etwas falsch gemacht?

Grüße
Frank

 

[stoman]

Ich umgehe dieses altbekannte Problem damit, dass ich (wie Ari übrigens auch schon einmal in einem anderen Thread vorgeschlagen hatte) die zu bearbeitende Spur in kleine (nur wenige Takte umfassende) Häppchen zerlege und abschnittsweise mit Melodyne behandele und rendere, um sie am Ende wieder zu einem Ganzen zusammenzufügen.

Um Melodyne wirklich so richtig total ganz loszuwerden, muss man die obsoleten Dateien händisch aus dem Pool löschen, inkls. der Angabe, sie auch physikalisch von der Platte zu löschen. Studio One behauptet dann, sie seien noch in Verwendung, aber das ist gelogen. Welche Dateien tatsächlich verwendet werden, siehst Du ja im Arrangierfenster.

Schöne Grüße,
Steffen

 

[Ari]

wo siehst du das denn mit der Rhythmuserkennung?

Das erkenne ich daran, dass in deinem Screenshot alle "noten" von Melodyne alle auf einer Höhe sind. Das sieht dann bei dir aus, wie ein Strich. Weil wäre das eine tonale Erkennung, dann wäre das Event voller lauter verschiedener Noten und keine durchgehende Linie.

Wir haben jetzt in dem Tohuwabohu leider irgendwie den reproduzierbaren Ansatz verloren.
Wie ich schon sagte, mach mal einen leeren Song, lade dort irgendwelche langen Audiospuren rein, schneide sie (ohne Melodyne!!!!) und dann bounce sie nochmal mit STRG+B.

Wenn es JETZT noch Probleme gibt, dann stimmt irgendwo was anderes nicht.

Grüße
Ari



@Stoman
Ich kann dir schon mal verraten, da ist Land in Sicht, was dein beschriebenes Problem betrifft.

 

[Ari]

Das muss ich nun neu machen, gibt es da irgendwelche Einstellungsmöglichkeiten, um Melodyne ressourcenschonend werkeln zu lassen?

Wie von Celemony selbst empfohlen... durchgehender 64 Bit Arbeitsfluß und ordentlich RAM im System.
Dann noch die Buffersize auf ab 512 und höher, und alles sollte rund laufen. Wir kennen zwar etliche Performanceprobleme, aber alle waren immer auf schwachen Systemen begründet. Daher würde ich die Firmenempfehlungen einhalten.

Edit:
Ach und natürlich das, was Stoman eben schrieb, was er schrieb, dass ich das schonmal schrieb.
Also einfach Melodyne nicht volle 5 Minuten Audiomaterial mühsam analysieren zu lassen, sondern häppchenweise in zb Strophen, Refrain, etc. aufteilen. Das schont enorm Ressourcen!!!

Grüße
Ari

 

[Ari]

ich habe Melodyne komplett aus der Datei entfernt und dann wieder "Strg+B". Es hat keine 3 Sekunden gedauert, da war die Spur umgewandelt!
Jetzt fehlen mir aber die gepitschten Teile der Spur, die ich mit Melodyne so komfortabel bearbeitet habe.

Pass auf, noch ein Tip!

Mach das Bouncen mal nicht mit STRG+B, sondern auf den Track Controls mit Rechtsklick und dann:
"Zu berechnetem Audio transformieren".

Das ist die effektivere Möglichkeit, deine PlugIn einzurechnen. Der Vorteil hierbei ist, dass du auch nach dem Cutten, jederzeit DIESE Datei wieder zurücktransformieren kannst.

 

[Frankk]

Vielen Dank an euch alle,

ich werde all eure Tipps und Anregungen beachten und in Zukunft sicher besser mit Melodyne zurechtkommen.

Ari, danke für den Hinweis mit dem "Zu berechnetem Audio transformieren", das Zurückwandeln ist echt genial.

Herzliche Grüße an euch
Frank