True Phantom 48V Power Supply

[Dreyfus]

Hat schon mal jemand was von den "True Phantom" Netzteilen von Alex Buurman gehört?

Quelle: http://truephantom.nl/



Die Essenz ist wohl ein Widerstand von 2 MOhm anstatt der herkömmlichen 6,8 kOhm, was sich in weniger THD und Rauschen bemerkbar machen soll. Siehe dazu auch folgendes AES-Paper: http://www.sound-link.co.uk/pdf/AES... Microphones Using a Novel Approach rev23.pdf

Habe zu diesem Teil in den deutschsprachigen Medien kaum etwas gefunden.
Was meint ihr?

VG
Dreyfus

 

[HannesMac]

399.-€
Bei einem wirklich guten Vorverstärker wahrscheinlich nicht nötig.

 

[Dreyfus]

Angeblich soll das Teil auch in Form von Chips gefertigt werden. In so fern könnte das Design also auch künftig in Interfaces oder Preamps zum Einsatz kommen.

Die Beispielaufnahmen auf der Seite klingen schon ganz gut. Fragt sich nur, wie sich das Konzept unter nicht-Marketingbedingungen schlägt.

 

[Loftone]

Sieht nach Seelenfänger aus, aber wer Highend-Mics nutzt hat auch entsprechende Preamps. Diese Distortionproblematik habe ich noch nie erlebt evtl weil zu verwöhnt mit Pres. Kann wer die Distortionproblematik bestätigen ? Auch das dort genannte Feature Eigenrauschen kann ich nicht bestätigen. Ich hatte mal einen DBX 786, selbst kurz vor Gainanschlag gabs da nix. Davon abgesehen fällt mir keine Anwendung ein, wo man das Gain des Mics überhaupt mehr als kurz vor 12 stellen müßte meist deutlich drunter. Ich habe 4 Preamps zur Zeit und bestimmt in den letzten 20 Jahren um die 8 gehabt. Derlei Kummer nie erlebt.

 

[Mit Senf]

Ergibt sowas noch Sinn, wenn mein Preamp zu 90% auf 300 Ohm gestellt ist?

 

[mikroguenni]

Ich habe mir mal das AES Paper durchgelesen. Offensichtlich bringt das "true phantom" etwas bei Mikrofonen bei denen der Ausgang als Emitterfolger ausgelegt ist. (z.B. einige Schoeps Mikros). Der Ausgangs Emitterfolger wird durch den nachfolgenden Mikrofoneingang belastet. Die beiden 3.6k* Speisewiderstände sind genaugenommen keine Last für das Mikrofon sondern Teil der Ausgangsstufe.

Darüber wie sich "true phantom" bei herkömmlich aufgebauten Ausgangsstufen bemerkbar macht ist nicht dargelegt.

*edit: sollte natürlich 6.8k heißen.

 

[mikroguenni]

Ergibt sowas noch Sinn, wenn mein Preamp zu 90% auf 300 Ohm gestellt ist?

nöö

 

[Entone]

Schnäjk Eul

 

[mikroguenni]

Schnäjk Eul

??? versteh ich nicht

...
Die Essenz ist wohl ein Widerstand von 2 MOhm anstatt der herkömmlichen 6,8 kOhm, was sich in weniger THD und Rauschen bemerkbar machen soll.
..

Das ist wohl die Lösung für ein nicht vorhandenes Problem.
Der Klirrfaktor reduziert sich von 0.00095% auf 0.0006%
Die Ausgangsspannung des Preamp bei einer bestimmten Verstärkung erhöht sich von 0.1V auf 0.1001V
Das Rauschen des Mikros wird durch Kapsel und FET bestimmt und kaum durch die nachfolgende Elektronik.

Der gleiche Effekt wird mit herkömmlicher Phantomspeisung und einem Eingangswiderstand des Preamp von 1.5kOhm anstatt der (willkürlich) angenommenen 1kOhm. Meistens ist der Eingangswiderstand eher über 2k.

Keine Angabe finde ich darüber wie gleich die beiden Zweige der "true phantom" Versorgungsspannung sind. In der Norm werden für die Standard P48 eine Gleichheit der Speisewiderstände von 0.4% gefordert.

 

[Loftone]

Schnäjk Eul

??? versteh ich nicht

...
Die Essenz ist wohl ein Widerstand von 2 MOhm anstatt der herkömmlichen 6,8 kOhm, was sich in weniger THD und Rauschen bemerkbar machen soll.
..

Das ist wohl die Lösung für ein nicht vorhandenes Problem.
Der Klirrfaktor reduziert sich von 0.00095% auf 0.0006%
Die Ausgangsspannung des Preamp bei einer bestimmten Verstärkung erhöht sich von 0.1V auf 0.1001V
Das Rauschen des Mikros wird durch Kapsel und FET bestimmt und kaum durch die nachfolgende Elektronik.

Der gleiche Effekt wird mit herkömmlicher Phantomspeisung und einem Eingangswiderstand des Preamp von 1.5kOhm anstatt der (willkürlich) angenommenen 1kOhm. Meistens ist der Eingangswiderstand eher über 2k.

Keine Angabe finde ich darüber wie gleich die beiden Zweige der "true phantom" Versorgungsspannung sind. In der Norm werden für die Standard P48 eine Gleichheit der Speisewiderstände von 0.4% gefordert.

Wow, also doch ein Seelenfänger für 488 EUR

 

[HannesMac]

@mikroguenni @Entone

Schnäjk Eul - Versteht doch jeder!

 

[mikroguenni]

Jetzt habe ich es kapiert.

 

[Entone]

Jetzt habe ich es kapiert.

Das war holländisch. Oder so.

 

[Dreyfus]

Naja, was heißt Schlagenöl... Der demonstrierte Vergleich des Entwicklers steht ja. Man könnte höchtens sagen, dass sich der praktische Nutzen mit den meisten Mikrofonen und Preamps sehr in Grenzen hält. Auf deren Seite steht allerdings ausdrücklich:

- 4~10 dB lower harmonic distortion of every microphone.
- noisefloor 6 dB lower
...

Standard phantom power (P48) is a poor solution. It creats a load for the microphone and the bigger the load, the bigger the distortion. With the True Phantom®, a current source feeding, there is no load and the microphone distorts 4 to 10dB less.

Das müsste man überprüfen.

Bis zu 10 dB weniger THD wären vor allem bei Hochpegelanwendungen sehr praktisch. Wenn es allerdings wirklich nur für Emitterfolger zutrifft...

Ist die Leistungsanpassung bei den heutigen 48V-Schaltungen (den Preamp jetzt mal außenvor gelassen) überhaupt ein verbesserungswürdiges Thema?

 

[Gelöschtes Mitglied 79485]

Also eine gute externe PP Versorgung, um generell sicher zu gehen , finde ich im Tonstudio schon attraktiv.
Ich verwende sowas:
https://www.thomann.de/de/palmer_pan_48.htm

Das ist für mich aber auch schon an der Preisgrenze und ich habe es damals "second hand" erworben.

Das Triton Audio geht für mich in Richtung Esoterik. Ich denke das entsprechend Datenblatt Unterschiede vorhanden sind, welche aber weit, weit aus dem für menschliche Ohren wahrnehmbaren Bereich statt finden.

 

[mikroguenni]

Naja, was heißt Schlagenöl... Der demonstrierte Vergleich des Entwicklers steht ja. Man könnte höchtens sagen, dass sich der praktische Nutzen mit den meisten Mikrofonen und Preamps sehr in Grenzen hält. Auf deren Seite steht allerdings ausdrücklich:

- 4~10 dB lower harmonic distortion of every microphone.
- noisefloor 6 dB lower
...
Standard phantom power (P48) is a poor solution. It creats a load for the microphone and the bigger the load, the bigger the distortion.
...
Ist die Leistungsanpassung bei den heutigen 48V-Schaltungen (den Preamp jetzt mal außenvor gelassen) überhaupt ein verbesserungswürdiges Thema?

Es geht bei true phantom ausschließlich darum den Mikrofoneingang höherohmig zu machen!

Die beiden Speisewiderstände 6.8k liegen parallel zur Elektronikschaltung von 2-3k. Unter bestimmten Umständen kann eine geringere Last durch die Eingangsimpedanz zu einer geringeren Verzerrung des Mikrofonausgangs führen.
Das zu verallgemeinern ist schon sehr mutig. Warum gibt es dann Vorverstärker bei denen die Eingangsimpedanz umschaltbar ist? Damit könnte man danach nur die Mikrofoneigenschaften verschlechtern !?

Warum das Rauschen dann auch noch herunter gehen soll erschließt sich mir gar nicht. Wenn ich ein modernes Mikrofon anschaue das mit 14dB bei 20mV/Pa rauscht, dann liegt das Rauschen bei 2 mikrovolt. Davon kommen 1,6 mikrovolt von Kapsel und FET, 0,4 mikrovolt von der restlichen Elektronik incl. Ausgangsstufe. Das Rauschen von Kapsel und FET bleiben unbeeinflußt von der Speisung solange sie groß genug ist.
Das Rauschen der Restelektronik könnte theoretisch minimal beeinflußt werden, das zu messen wird schon schwierig.So wie die Verringerung der Verzerrungen von 0.00095% auf 0.0006%

Sicherlich mit modernen Systemen wie Audio Precision kann man vieles messen, auf viele Stellen hinter dem Komma genau. Daraus Klangeigenschaften ableiten zu wollen ist aber abenteuerlich. Eine Erhöhung des Klirrfaktors von 1 auf 3% kann man hören, eine Erhöhung der Verzerrungen von 0.001% auf 0.003% hört man nicht. (außer man hat die Ohren vorher mit Schlangenöl gefettet)

Leistungsanpassung ist gar kein Thema bei Mikrofonen, sie werden in Spannungsanpassung betrieben.

Also eine gute externe PP Versorgung, um generell sicher zu gehen
...

Eine gute Phantom Versorgung ist eine der wichtigen Voraussetzungen um ein Mikrofon betreiben zu können. So wie die P48 genormt ist genügt sie allen Anforderungen.