Trancetrack Mixen, Stereobreite, Verbesserungsvorschläge

[Tiamus]

Hallo Leute,

ich bin neu hier im Forum und habe einige Fragen zum Mixen und Mastern von rein elektronischer Musik.
Auf Seite des Hardware Equipments hab ich nichts großartiges im Einsatz. Eine Steinberg UR22, Monitore von Fluid Audio und einen ATH AD500 Kopfhörer.

Mich würde interessieren ob es möglich ist mit Softwareplugins , wenn nicht eben nur mit den interenen EQs usw. zB. von Ableton ein konkurrenzfähiges Ergebnis zu erzielen das eben den professionellen, kommerziellen Tracks zumindest fast ebenbürtig werden kann. - Skill natürlich vorausgesetzt.

Hab den Track - siehe unten - mit verschiedenen Techniken (Spuren doppeln, Stereobild aufteilen, Frequenzen bearbeiten) versucht zu mischen und zu mastern (teilweise Youtube tutorials).
Bitte verzeiht an dieser Stelle wenn mein Thread nicht doch eher in den Mastering Thread passt.
Jedoch fehlt an der Produktion meiner Meinung nach die Fülle und Breite bzw. auch teilweise der hochaufgelöste, klare Sound.
Mit welchen "Tricks" arbeiten die Profis um den letzten Kick aus den Produktionen rauszuholen?

Ich bin mir auch nicht mehr sicher ob mit der Steinberg UR22 die selbe Soundqualität zu erreichen ist im Vergleich mit zB. einem Interface von RME. (Babyface zB.) (ich weiss, dieses Thema wurde schon oft diskutiert).
Externe Synths besitze ich nicht, somit sind Wandler nicht das Thema.

Anbei mein Track auf soundcloud:
https://soundcloud.com/tiamus/tiamus-cosmic-beauty

Ich freue mich über jeden Tip bzw. Ratschlag. Und vielleicht hört einer von euch genau das raus, an was es den Track fehlt bzw. fehlen könnte und hat eventuell einen Lösungsansatz für mich.

Vielen Dank und lg
Tiamus

 

[ModulationMatrix]

Das Interface hat keinerlei Auswirkung auf den Klang, wenn du ausschliesslich mit Samples und VSTis mischst.

Den Mix finde ich ganz ok. Das Piano klingt ganz übel arg Plastik-mäßig. Ansonsten fallen mir keine groben Schnitzer auf.

Am Anfang fand ichs gut, später wirds doch ein bisschen 90ies oldschoolig, will das heut noch jemand hören?

 

[Tiamus]

Hallo ModulationMatrix, dank dir für deine rasche Antwort!
Ja, beim Piano hab ich nur einen Pan Delay im Einsatz. Meinst du der Sound vom Piano ansich?
Ja das kann sein dass es ein bisschen einen 90iger Touch hat .

Aber es ist meiner Meinung nach nicht ganz so hochaufgelöst, wie diverse andere Produktionen finde ich. Deswegen die Frage an euch.

Vielen Dank fürs Reinhören!

lg Tiamus

 

[Soundkraft]

Das Interface hat keinerlei Auswirkung auf den Klang, wenn du ausschliesslich mit Samples und VSTis mischst.

Innerhalb der DAW ist das so.
Aber sobald man über das interface abhört, ob nun Boxen oder Kopfhörer ist das ja der KLang an dem du dich orientierst beim mixen. Insofern hat das dann ja schon ne Auswirkung auf den MIx den man damit macht.
Aber da geht beim Hobbymixer sicher mehr über die Monitore, Kopfhörer oder den Raum verloren....also ne Investition in ein besseres Interface wird sich da kaum lohnen bevor nicht auch alles andere mehr oder weniger optimal ist...das Interface ist sicher das kleinste Problem, wenn es nicht grade ein Onboardsoundchip ist

Aber es ist meiner Meinung nach nicht ganz so hochaufgelöst, wie diverse andere Produktionen finde ich. Deswegen die Frage an euch.

Was meint denn dein Analyzer dazu...und benutzt du Referenzsongs schon während des mixens?
Was genau meinst du eigentlich mit "hochaufgelöst"....ist dieselbe Frage wie ich mir immer beim Wort "warm" stelle Evtl. zu wenig Höhen? Evtl nur auf der ein oder anderen Spur? Mir fällt jedenfalls nix negatives auf..ist aber auch nicht "meine" Musik und ich bin kein Fachmann...Soundcloud ist aber jedenfalls nicht die beste Wahl um nen MIx beurteilen zu lassen...falls sich dann doch mal ein Fachmann findet

Mit welchen "Tricks" arbeiten die Profis um den letzten Kick aus den Produktionen rauszuholen?

BIn kein Profi...aber mit M/S -Techniken sollen sich ja ne Menge Sachen ganz gut machen lassen,,,,bei dir kann es sich ja eigentlich nur um solche Feinheiten handeln, da dein MIx für mich schon wie gesagt ziemlich gut klingt.

Und Patentrezepte gibts halt ja sowieso nicht.

 

[Signalschwarz]

Da könnte man noch ordentlich komprimieren. Und pumpen muss das.

Paar kleine Spielereien bei den Becken könnten die Struktur ein wenig auflockern.

Hab's auch nur ganz profimäßig auf'm Handy gehört.

 

[genesysx]

Also für Trance braucht der Track noch ein etwas anderes Feeling. Momentan ist es zumindest für mich ne Mischung aus Trance und Schlager. Frag mal bei Helene Fischer ob sie was für dich einsingt

Ok Spass bei Seite:

Du produzierst ja Musik in erster Linie für den Club. Bassdrum und Bassline sollten im Vordergrund stehen, das muss richtig gut sein. Als nächstes kommen die Synthesizer um die Melodie und die Atmosphäre. Die Samples, die du verwendest sind in Ordnung würde es aber wesentlich härter mischen. Die Bassline muss kerniger sein und mehr in den Vordergrund, die Hihats nicht irgendwo rum zischeln sondern das muss klatschen. Die Bassdrum ist dein wichtigstes Element, nach vorne damit.
Ansonsten ordentlich Bewegung rein. Es gibt gute Trancetracks die haben einen Offbeatbass, das geht in Ordnung. Oft wird da aber auch noch eine zweite Bassline drüber gelayert wobei hier die tiefen Frequenzen rausgefiltert werden.

Da würde ich erst mal ansetzen. Alles etwas härter und kerniger, Bassdrum nach vorne. Bewegung rein bringen ist immer gut. Filterverläufe. Bau deine Rythmuspattern weiter aus. Die Snare geht gnadenlos in deinem Song unter. Mach mal ordentlich Dampf und bau dann den ganzen Melodie/Atmosphärenkram drumherum

 

[Signalschwarz]

Da ist echt 'ne Snare dabei? Die hab ich übers Handy gar nicht gehört. Dann ist sie wohl definitiv zu wenig präsent.

 

[Tiamus]

Hey, dank euch für die Posts!

@ Soundcraft: mit "hochaufgelöst meine ich dass diverse Frequenzbereiche bzw. Samples noch klarer hörbar sind. Auch die Fülle im Stereobild ist ein Thema.
Anbei ein Track, um es eventuell verständlicher zu machen:
https://soundcloud.com/dreaml4nd/waves-in-ocean

@ genesysx und digital_domination: dank euch für die zahlreichen Tips! Ja, die Snare bzw. der Clap ist zwar vorhanden, hab aber entschieden den ziemlich in den Hintergrund rücken. Werde mal "schrauben". Mit Base in den Vordergrund meinst du, genesysx, noch mehr Druck und Dominanz nehme ich an?!

lg
Tiamus

 

[Soundkraft]

mit "hochaufgelöst meine ich dass diverse Frequenzbereiche bzw. Samples noch klarer hörbar sind. Auch die Fülle im Stereobild ist ein Thema.

Achso...du meinst "aufgeräumter"
Naja..eigentlich steckt die Antwort doch schon in deiner Erklärung: Da wirst du halt noch mehr mit dem EQ die wichtigen Frequenzbereiche für die einzelnen Instrumente herausschälen müssen...und wenn sich das dann immer noch zuviel maskiert es mit Sidechaining probieren (geht ja nicht nur mit Kick und Bass ) oder eben die Instrumente selbst austauschen oder layern....meistens stinkt der Fisch ja am Kopf zuerst

Zum Stereobild: Wenn man alles breit macht ist am Ende nix mehr breit.

 

[genesysx]

@ genesysx und digital_domination: dank euch für die zahlreichen Tips! Ja, die Snare bzw. der Clap ist zwar vorhanden, hab aber entschieden den ziemlich in den Hintergrund rücken. Werde mal "schrauben". Mit Base in den Vordergrund meinst du, genesysx, noch mehr Druck und Dominanz nehme ich an?!

Das kommt ein bisschen darauf an welchen Style du genau verfolgst, wenn du für den Club produzierst müssen Bassdrum und Bassline nach vorne. Vielleicht nimmst du dir ein paar Lieder die du magst und wo du selber sagst "wow, das ist ein cooler sound, sowas möchte ich auch können" und vergleichst die mit deinen sachen. Jetzt geh aber nicht hin und sag "okay das knallt alles viel mehr und klingt professioneller" weil davon hast du nix. Hör dir die einzelnen Elemente in ihrer Relation zueinander an. Welche Instrumente sind wo und wie laut lokalisiert, welche Elemente spielen zusammen, welche hört man immer nur getrennt voneinander. Mach das auch im Hinblick auf die Auskleidung des Frequenzspektrums. Stell dir deinen Song wie ein Gemälde mit Zeitachse vor. Du kannst Elemente nach links und rechts stellen, nach oben und nach unten. Du kannst sie auch nach vorne und nach hinten stellen. Manche Elemente kann man überlagern, wenn man andere Elemente überlagert vermischen sie sich und man erkennt sie nicht mehr.
Versuche die Songs auf diese Art und Weise zu analysieren, daraus wirst du viel lernen.