Tips zur Anschaffung eines Multimeters?

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Mein 20 Jahre alter Multimeter hat den Geist aufgegeben.
Er zeigt Spannungen an, wenn ich die Messspitzen aneinander halte und die gemessenen Werte lassen Plausibilität vermissen.

Eigentlich brauche ich "nichts besonderes" - aber wenn man mal was neues kauft ...

Vielleicht hat der eine oder andere von Euch kürzlich damit zu tun gehabt und kann mir einen Tip geben?
Tut's eines für 20€ oder bringt eines für 50€ wirklich mehr? (Das wäre im Moment eine Budget-Obergrenze)
Ist Voltcraft ein Qualitätsprodukt oder ungefähr so gut wie die "Profi-PA's" von Conrad?

Was bedeutet "2000 (oder 4000) Counts"?

Kann man Messgerät gebraucht kaufen?

Eine wichtige Frage kann ich leider nicht so gut beantworten - was will ich eigentlich damit messen?

Meistens nur Durchgangsprüfung oder mal checken ob irgendwo wieviel Spannung anliegt. Aber zur Zeit bin ich auch dabei, eine altes Roland-Fußpedal (FC-100) auf Midi umzurüsten - da wäre es ganz gut, wenn ich mit dem Gerät die Tx+ bzw. Tx- Leitungen bestimmen könnte. (Kann ein Multimeter das überhaupt?)
Ansonsten möchte ich demnächst vielleicht mal eine DIY-Box bauen - also Nachmessen von Frequenzweichenbauteilen - muss ein Messgerät dafür kalibriert sein oder reicht die in Handbuch angegebene Genauigkeit?

Vielen Dank für Infos, Erfahrungen und Tips,

Clemens
 
Kann ich dir morgen aus 1. Hand bescheid geben, wenn du möchtest.
Aus 2. Hand auch gen Ende der woche. Beides hätte absolut bewährten Industrieeinsatz. Wenn du da Wert drauf legst. :)
 
Das wäre sehr nett - auch wenn ich nicht weiss, ob ich mir ein Industrieprodukt leisten kann - aber man lernt ja nur dazu;)

Clemens
 
Ich habe ein ganz einfaches von Voltcraft. Einsatzzweck: Durchgang, Widerstand, Spannung ja/Nein, falls ja, wie hoch.
Dazu reicht das allemal. Habe auch schon Elektrotechnikingenieure Voltcraft Geräte zu diesem Zweck nutzen sehen ;-)

Deine anderen Fragen kann ich dir leider nicht beantworten.
 
Das war weniger auf "teuer" gemeint sondern damit meine ich wirklich im professionellen Einsatz.
Das muss nicht immer zwangsläufig dasselbe bedeuten. ;)

Ich geb Bescheid. :right:
 
Also für den Hausgebrauch tuts ein einfaches allemal...

Ich habe zwar auch ein "professionelles", aber das war eher zu Studienzwecken...
 
Ist Voltcraft ein Qualitätsprodukt oder ungefähr so gut wie die "Profi-PA's" von Conrad?

also ich hab Voltcraft MM fast jeden Tag beruflich im Einsatz, für einfache, schnelle Messungen also absolut brauchbar.

Was bedeutet "2000 (oder 4000) Counts"?

das gibt die Genauigkeit der Displayauflösung an, umso höher die "Counts" umso mehr Stellen werden angezeigt.

Kann man Messgerät gebraucht kaufen?

ja, ich habe dieses Jahr nen neuen gebrauchten Networkanalyzer für ~40k€ bekommen ;)

Aber zur Zeit bin ich auch dabei, eine altes Roland-Fußpedal (FC-100) auf Midi umzurüsten - da wäre es ganz gut, wenn ich mit dem Gerät die Tx+ bzw. Tx- Leitungen bestimmen könnte. (Kann ein Multimeter das überhaupt?)

wenn man weiß wie man damit umgehen muß, ja.

Ansonsten möchte ich demnächst vielleicht mal eine DIY-Box bauen - also Nachmessen von Frequenzweichenbauteilen - muss ein Messgerät dafür kalibriert sein oder reicht die in Handbuch angegebene Genauigkeit?

Durch eine Kalibrierung wird ein Messgerät nicht genauer, es wird nur geprüft, dass es auch richtig misst.
 
wenn du mir deine Anforderungen an die Messungen genauer nennen kannst, kann ich mir ja mal die Voltcrafts bis 50€ ansehen, was die können oder nicht.
 
@ArdathBey:

Danke für das Angebot - aber genauer kann ich es nicht sagen - da fehlen mir (inzwischen) sämtliche Kenntnisse.
Mess- und Regeltechnik war in einem früheren Leben ... längst vorbei und vergessen ...
Ich kann nur die oben erwähnten Anwendungen aufzählen.

Clemens
 
Danke für das Angebot - aber genauer kann ich es nicht sagen - da fehlen mir (inzwischen) sämtliche Kenntnisse.

ich dachte dabei an die zu messenden Teile. reicht es dir z.B. zu wissen, ob ein Kondensator 100nF hat und nicht 150nF oder willst du wissen ob der Kondensator 101,32nF oder 98,97nF hat?
 
WIMRE waren zumindest früher die Voltcraft von Meter hergestellt. Ob das immer noch so ist, weiß ich nicht, aber ich habe zwei von den Dingen und bin zufrieden.
Was ich Dir aber empfehlen möchte, ist ein Gerät mit True-RMS-Messung zu nehmen. Damit wird dann immer die korrekte Wechselspannung berechnet. Dann ist noch interessant, was Du alles messen willst. Bei Weichen wären da z.B. Kapazität und Induktivität interessant. Es kann aber auch sinnvoll sein, zwei verschiedene Geräte zu kaufen. Neulich hatte ich so einen Fall, wo ich zum Fet-Matching zwei Spannungen gleichzeitig messen musste.
 
@ArdathBey
Da ich mir eine Kalibrierung eh nicht leisten kann, dürfte die gröbere Genauigkeit reichen, oder?

@Dryman
True-RMS klingt sehr sinnvoll - das geht bei den Voltcraft-Geräten aber erst ab 60€ los. Da werde ich wohl mal nach gebrauchten Geräten suchen müssen.

Clemens
 
Ich habe auch zwei eher günstige (bis ca. 50 Euro) Geräte von Voltcraft etc, die habe ich Jahrelang verwendet. Irgendwann habe ich mir noch ein teuerers Fluke geholt, eben wegen der True RMS Funktion. Ich bin mir aber ziemlich sicher dass dich eines der günstigen Geräte zufrienden stellen wird. Messtoleranzen etc sind auch bei den Billiggeräten für 99% der Anwendungen immer noch mehr als ausreichend.
 
1. Beim Kauf eines Messgerätes solle man sich vorher überlegen, was man messen möchte. Die Option zur Messung von Kapazitäten haben nicht alle Messgeräte - wer also mal eben einen 10 µF-Kondensator nachmessen möchte, wird dies nicht mit dem Basismodell erledigen können.

2. Noch aufwändiger wird es, wenn auch Spulen bzw. Induktivitäten gemessen werden sollen. Ich hab hierzu ein extra Gerät von Voltcraft aus dem Bereich 80-90 Euro gekauft und kann auch große Spulen und große Kapazitäten messen.

3. Die Voltkraft-Teile kann man durchaus hernehmen. Natürlich hebt man die Quittung auf, falls mal ein Garantiefall eintritt. Ich hab noch ein Voltcraft, das jetzt 30 Jahre alt sein dürfte - geht immer noch.

4. Bei komischen Messwerten auch mal dran denken, dass vielleicht die Kabel hinüber sind und dass vielleicht der Drehschalter nen Wackelkontakt haben könnte. Also mal andere / neue Kabel hernehmen und den Drehschalter mal ein paar Mal durchdrehen, in beide Richtungen.

5. Die Genauigkeit der Geräte steigt natürlich mit dem Preis, doch für die Mehrzahl der Messungen dürften die Genauigkeiten ausreichend hoch sein.
 
Du kannst dir ja noch die Geräte von Uni-T anschauen. Da gibt es auch welche die auch Kondensatoren, Spulen, Temperatur und Frequenzen messen können. Ich glaube ich habe eins irgendwas mit 70 im Modellnamen. :)

Tolleranzen sind auch ok. Ich habe es mal mit einem Fluke 87 verglichen, die Abweichung bei der Spannungsmessung war sehr gering. Fluke war natürlich besser, aber wenn man die Preise mal vergleicht bietet das günstige echt enorm viel fürs Geld.
 
4. Bei komischen Messwerten auch mal dran denken, dass vielleicht die Kabel hinüber sind

Danke, das ist ein guter Hinweis und Anlass für eine weitere Frage.
Die Anschlüsse für die Messspitzen sehen an unterschiedlichen Geräten sehr verschieden aus.
Passen z.B. Voltcraft Messspitzen an Uni-T Geräte (da könnte es optisch passen).

Ich habe bis jetzt Zubehör nur bei Conrad (von Voltcraft) und bei Pollin-Electronic (die verkaufen Uni-T und schreiben bei den Leitungen "passen auf fast alle Messgeräte") gesehen.

Ich habe den Eindruck, es ist sinnvoller, auf ausgefallene Messfunktionen (Kapazität, Frequenz etc) zu verzichten und dafür mehr Zubehör wie Klemmspitzen, zusätzliche Messleitungen, Krokodilklemmen zu nehmen. Richtig?

Clemens
 
4. Bei komischen Messwerten auch mal dran denken, dass vielleicht die Kabel hinüber sind

Danke, das ist ein guter Hinweis und Anlass für eine weitere Frage.
Die Anschlüsse für die Messspitzen sehen an unterschiedlichen Geräten sehr verschieden aus.
Passen z.B. Voltcraft Messspitzen an Uni-T Geräte (da könnte es optisch passen).

Ich habe bis jetzt Zubehör nur bei Conrad (von Voltcraft) und bei Pollin-Electronic (die verkaufen Uni-T und schreiben bei den Leitungen "passen auf fast alle Messgeräte") gesehen.
Die Messleitungen besitzen i.a. Bananenstecker und sind zumindest in NF-Bereich beliebig austauschbar.

Ich habe den Eindruck, es ist sinnvoller, auf ausgefallene Messfunktionen (Kapazität, Frequenz etc) zu verzichten und dafür mehr Zubehör wie Klemmspitzen, zusätzliche Messleitungen, Krokodilklemmen zu nehmen. Richtig?

Das sehe ich nicht so. Messleitungen kannst Du Dir jederzeit nachkaufen. Fehlende Messfeatures leider nicht.
 

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