Tiefenstaffelung, speziell Reverb- / Predelay- / Early reflections-Unklarheiten

[blommberg]

Guten Tag,
zum o.g. Thema habe ich jetzt einiges gelesen und manches verstanden, bzw. zumindest habe ich es mir gemerkt.
Am Thema kommt man ja nicht vorbei und speziell für meine Computer-Elekronik-Musik wäre manchmal mehr Tiefe ganz gut.
So! Nun meine Fragen:
1. Zum Hall-Plugin, das verwendet wird - oder DIE PluginS?
Einige Videos weisen auf die Wichtigkeit hin, im Ganzen "den selben Raum" zu verwenden, also mehrere send busse mit einem bestimten Plugin einzurichten, an die die einzelnen Instrumente gesendet werden, dabei soll es mindestens 2 busse geben, einen für "hinten" (predelay kurz, EQ mumpfeliger) und einen für vorne (predelay länger, EQ brighter), so dass die Instrumente entsprechend mit verschiedener Stärke "nach vorne" oder "nach hinten" geschickt werden können, korrekt so weit?
Es sei wichtig, dass die Reverbs von der Raum-Info her gleich sind, weil sonst unklare irritierende npassende Höreinducke entstehen würden.
Ist das wirklich so wichtig?? Reverb Plugins haben doch verschiedene Charaktere, das würde dann ja leider entfallen, wenn man nur eins nimmt.
2. Mir ist der Zusammenhang zwischen Predelay und Early Reflections noch nicht klar, zumal man ja bei nur wenigen Reverbs die ER extra einstelen kann. bei manchem Reverb fehlen sogar Einstellmöglichkeiten für das Predelay (Valhalla Shimmer).

 

[Graham]

Es sei wichtig, dass die Reverbs von der Raum-Info her gleich sind, weil sonst unklare irritierende npassende Höreinducke entstehen würden.
Ist das wirklich so wichtig??

In Pop-Produktionen ganz und gar nicht. Und in modernen erst recht nicht.

Larger than life muss es sein.


EDIT: Es ist eine gute Idee, zu lernen, wie Schall sich in realen Räumen verhält, und wie das beim Mischen simuliert wird.

Und dann, am Besten erst dann, bricht man die gelernten Regeln.

 

[jet2]

Guten Tag,
zum o.g. Thema habe ich jetzt einiges gelesen und manches verstanden, bzw. zumindest habe ich es mir gemerkt.
Am Thema kommt man ja nicht vorbei und speziell für meine Computer-Elekronik-Musik wäre manchmal mehr Tiefe ganz gut.
So! Nun meine Fragen:
1. Zum Hall-Plugin, das verwendet wird - oder DIE PluginS?
Einige Videos weisen auf die Wichtigkeit hin, im Ganzen "den selben Raum" zu verwenden, also mehrere send busse mit einem bestimten Plugin einzurichten, an die die einzelnen Instrumente gesendet werden, dabei soll es mindestens 2 busse geben, einen für "hinten" (predelay kurz, EQ mumpfeliger) und einen für vorne (predelay länger, EQ brighter), so dass die Instrumente entsprechend mit verschiedener Stärke "nach vorne" oder "nach hinten" geschickt werden können, korrekt so weit?
Es sei wichtig, dass die Reverbs von der Raum-Info her gleich sind, weil sonst unklare irritierende npassende Höreinducke entstehen würden.
Ist das wirklich so wichtig?? Reverb Plugins haben doch verschiedene Charaktere, das würde dann ja leider entfallen, wenn man nur eins nimmt.
2. Mir ist der Zusammenhang zwischen Predelay und Early Reflections noch nicht klar, zumal man ja bei nur wenigen Reverbs die ER extra einstelen kann. bei manchem Reverb fehlen sogar Einstellmöglichkeiten für das Predelay (Valhalla Shimmer).

manche machen von einem reverb 3 kopien und erstellen daraus 3 tiefenebenen -
durch verändern von lautstärke, hallanteil, höhen, bässen, stereobreite, dämpfung, predelay, etc...
und senden dann jeden track an eine von den 3 ebenen.

andere nehmen einfach 3 unterschiedliche reverbs, einen kleinen raum, eine mittelgroße kammer und einen längeren hall
und senden jeden track an alle 3 effekte, aber mit unterschiedlichen anteilen.

manche verwenden nur diese 3 reverbs.
grundsätzlich ist es natürlich nicht verboten, in einem song noch weitere unterschiedliche reverbs zu verwenden.
das macht die räume künstlicher, kann aber auch ein stilmittel sein.

 

[LM18]

Das Ganze ist nicht malen nach Zahlen.

Natürlich versucht man den ganzen natürlichen Umständen, welche man mit technischen Methoden zu kopieren versucht, einen Namen zu geben und Theorien dazu zu entwickeln.
Aber es ist keine Prozessanweisung.

Wir kreieren eine Illusion und sind vollkommen frei in der Wahl der Mittel was bedeutet, wenn es gut klingt, dann ist es auch gut.

Was Mich angeht, verwende ich meistens 3 oder 4 Reverbs als Cluster, also 1 Send geht auf eine Gruppe von Reverbs die alle in ungefähr die selbe Abklingzeit haben und in einer Gruppe summiert werden.

Und das ergibt dann Eine Klangfarbe für die Raumillusion.
Das ist mehr oder minder das "Hallfeld" oder die Umhüllung ohne weitere Positionierungsidee.
Reverb ist immer diffus.

Je mehr man sein Signal da reingibt, um so unklarer wird es, Tiefen und Höhen gehen zurück, Transienten gehen zurück, Verständlichkeit und Kontur verschwindet und aus "Takka" wird "aggcha".

Also kannst du schon mit Laut und Leise das Signal nach vorne holen oder nach hinten schieben.

Mit EQ kannst du durch Präsenzen wegnehmen, die Transienten reduzieren und das Signal nach hinten schieben und durch wegnehmen des Grundtonbereiches oder der Tiefen das Signal körperloser machen und es damit nach hinten setzen.

Gleichzeitig nimmst du mehr Ambience oder "Hallfeld" dazu und machst das Signal noch diffuser und es verwischt mehr.

Das ist die Toolbox mit der man vielleicht 3 oder 4 Ebenen einrichten kann...

 

[Kosaken-Kaffee]

Einige Videos weisen auf die Wichtigkeit hin, im Ganzen "den selben Raum" zu verwenden, also mehrere send busse mit einem bestimten Plugin einzurichten, an die die einzelnen Instrumente gesendet werden

Für speziell elektronische Musik kannst du dieses Dogma getrost vergessen. Und für andere Stile ebenso.

 

[Kosaken-Kaffee]

Mir ist der Zusammenhang zwischen Predelay und Early Reflections noch nicht klar

Predelay ist die Zeit, die verstreicht, bis die Early Reflections eintreffen. Unter Early Reflections kannst du den Hallanteil verstehen, der zuerst dein Ohr erreicht, bevor es zu Reflektionen innerhalb des Raumes kommt, die dann später dein Ohr erreichen.