Suche nach einer Richtung

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fishnetz

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Hallo liebe Gemeinde,

ich suche zur Zeit nach meiner "Richtung" um mich auch kompositorisch irgendwann daran zu orientieren.
Was mir sehr gefällt ist die Romantik, aber auch einiges aus der impressionistischen Zeit. Komponisten kenne ich noch zu wenige, also wenn ihr aus der Zeit was kennt was man gehört haben muss... immer her damit
smil451c7211b9e19.gif


Nun zu meinem eigentlich Anliegen:

Ich bin sehr angetan von diesem (streambaren) Demo der LASS 2.0 die ein User auf gearslutz erstellt hat.

https://www.box.com/s/fc803ee0f16b2a03f868

Wo lässt sich das einordnen? Gibt es eine Zeit bzw eine Stilrichtung der so etwas zuzuordnen ist?
 
Mein Tipp wäre, dass das schlicht filmmusikartige Orchestermusik ist. Das sind stilistische Anleihen aus verschiedenen Epochen drin. Aber im Einordnen solcher Sachen war ich nie gut, ich mach es oft einfach daran fest, wann der Komponist gelebt hat... ;)

Was ich nicht ganz verstehe ist, warum du deine Richtung also deinen Stil auf diese Weise suchst. Schreib Musik, dein Stil entwickelt sich von alleine, wenn du schreibst was du dir vorstellst. Je breiter deine musikalischen Einflüsse dabei sind, desto facettenreicher wird deine Musik.

Werke die man gehört haben sollte gibt es viele, ein paar hörenswerte die mir gerade spontan einfallen:

Dvorák - Sinfonie No. 9 'Aus der Neuen Welt'
Dvorák - Stabat Mater
Smetana - Die Moldau
Stravinsky - Le Sacre du Printemps
Stravinsky - Der Feuervogel
Debussy - Prélude à l'après-midi d'un faune
Grieg - Peer Gynt
Holst - Die Planeten
J. S. Bach - Hohe Messe in H-Moll
Händel - Messias
W. A. Mozart - Requiem
Mussorgsky - Night On Bald Mountain
Verdi - Requiem
Orff - Carmina Burana
Tschaikowski - Schwanensee

Und sehr viel mehr. Bei den jeweiligen Komponisten einfach noch ein bisschen rumschauen ;) Wagner, Bruckner und Beethoven habe ich zum beispiel zu Unrecht nicht in der Liste und sicher habe ich jetzt noch so manche andere vergessen.

Die Sache ist, dass ich auf keinen Fall finde, dass man sich auf Romantik oder Impressionismus beschränken sollte, weil man da eine Menge verpasst. Deswegen ist das jetzt ein bisschen durcheinander. Hoffe es ist trotzdem irgendwie hilfreich.
 
Vielen Dank für die Liste!

Ja ich fange gerade erst an die Welt der Musik zu erkunden und dachte ich hangel mich erstmal an dem fest was mir richtig gut gefällt.
Bei Klassik oder Barock gefallen mir immer nur einzelne Passagen zwischendurch, der Rest nervt mich einfach total; vielleicht weil ich es nicht verstehe.

Ich möchte mir dann die Techniken aus der Musik herraussuchen und versuchen nach diesen zu komponieren bzw die halt einzubauen. Dazu: Wie hast du das Komponieren gelernt?
 
Der Song erinnert mich spontan an John Williams (Star Wars)... Bei dem kannst du dich auch mal umsehen, wenn dir das gefallen hat...

Wichtig ist - egal wie du an die Sache rangehst - dass du ein Konzept hast... Es bringt nix, wenn du die Sonatenhauptsatzform wunderbar verstanden hast und dann erstmal schauen musst, wie man einen C-Dur-Akkord spielt...

Hilfreich sind hierbei sicher verschiedene Bücher... Entsprechende Sammlungen findest du hier im Forum.

Alternativ hat TheRoot gerade einen Thread aufgemacht, in dem er ein kostenloses Buch verlinkt hat...
 
der Rest nervt mich einfach total; vielleicht weil ich es nicht verstehe.

Finde ich gefährlich, diese Aussage, warum? Dein Bauch sagt dir das es doof ist, du versuchst dann über deinen Verstand die Kehrtwende.

Mach was du fühlst, alles andere ist Krampf.
 
Wenn Tchaikovsky schon erwähnt wird (diese Eindeutschung finde ich grässlich; ein John Smith heißt bei uns doch auch nicht Johann Schmidt ... ): Keinesfalls die 1812 Ouvertüre vergessen! Das kommt Filmmusik schon sehr nahe. Bei Dvorák, Grieg und Holst kann ich nur zustimmen! Bei letzterem haben Williams und Zimmer nicht umsonst geklau- ... Inspiration gefunden. :D

Wenn dir Filmmusik und "moderne" Ansätze orchestraler Musik gefallen, dann fang doch da an und hangel dich zurück. Schau dir Filme an. Wenn du sagst "Boah, geile Musik": Kauf dir mehr vom Komponisten und hör dich ein. Wenn du sagst "das ist ja langweilig", hör dir trotzdem ein paar andere Scores vom selben Komponisten an. Find raus, warum manches dir gefällt und warum nicht.
Damit kannst du deinen eigenen Geschmack finden. Da können Erkenntnisse wie die folgenden rauskommen: "Scores mit viel Bläsereinsatz gefallen mir super." "Zu viele Streicher gehen mir auf die Nerven." "Musik, die sich an einem Thema orientiert und nicht zu verrückt/zufällig/durcheinander ist, gefällt mir am besten". Damit teilst du erst einmal die modernen Komponisten in Kategorien ein.

Im Internet findest du dann sehr viele Quellen zu Themen wie "Moderner Komponist XY hat doch nur bei Klassischer Komponist Z geklaut!" - und damit auch Anhaltspunkte, welche Komponisten du dir näher anhören solltest und welche für dich womöglich irrelevant sind.

Hier ein Stück einzustellen und die Leute zu fragen, wo man das einordnet, halte ich für wenig zielführend (aber verbieten will ich's dir nicht! ;)). Wir können nicht wissen, ob die die Orchestration gefällt, der Rhythmus, die Melodie ... oder alles zusammen. Moderne Musik enthält immer Elemente aus vielen Epochen. Welche das sind, musst du wohl selbst herausfiltern.
Wenn du dann irgendwann Fragen entwickelst, die tiefer gehen ("Dieser und jener skalenfremde Ton bei H-Moll, woher hat der denn DIE Idee?"), dann werde ich dir immer noch nicht helfen können - aber andere hier, die Ahnung davon haben. Die ersten paar Schritte musst du, finde ich, selbst gehen. Find raus, was dir gefällt.

So hab ich auch angefangen. Von Zimmer zu Holst und irgendwann bei Rossini, Tchaikovsky und Grieg gelandet. Kommt vor. :)
 
Holst gefällt mir sehr gut!
Danke für desen Tipp. Das ist Gold wert. Und ja man erkennt schnell die "Fundgrube", wies auf Wiki heisst, von vielen amerikanischen Filmkomponisten:D

Mal dazu eine Frage:

Kennt ihr einen Trick zum Partituren lesen? Teilweise hab ich 2 Din A4 Zettel mit den verschiedenen Stimmen. Brauche dann immer ewig um Harmonien zu analysieren.

EDIT: Und noch ein explizites Dankeschön für: Die Moldau!
 
Der einzige Trick, der mir da einfällt, ist leider ein ziemlich offensichtlicher: Üben, üben, üben. Wenn dich bestimmte Kombinationen interessieren ("Wie sind die Holzbläser im Vergleich zu den Streichern aufgebaut?" etc.), kann es helfen, wenn du dir nur die Stimmen rausschreibst, die du gerade "brauchst". Einfachere Vergleichbarkeit und weniger "Das brauch ich, das nicht, das brauch ich, das nicht, was ist DAS denn?!, das brauch ich, das nicht". ;)
 
Wichtig ist dabei auch ein wenig Ahnung z.B. von den verschiedenen Notenschlüsseln zu haben. Das hat mich anfangs ziemlich verwirrt weil ich als Pianist natürlich noch nie einen Tenorschlüssel gesehen hatte. Man muss um die Partitur zu verstehen wissen, wie die jeweiligen Stimmen transponiert klingen. Erst dann kann man die Harmonien analysieren, sonst hat man logischerweise beim reinen lesen sehr komische Gasttöne ;) Aber ich geh mal davon aus, dass du dich damit schon ein bisschen beschäftigt hast.

Und klar, Flake hat recht, nur durch Übung kannst du da schneller werden.
 

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