Suche DRINGEND Hilfe bezüglich Sonar 3 PE und Mastering!

[Leander]

Hallo,

Ich kenne mich null aus und hab schon einige Homerecording-Anleitungen im Net gelesen, aber nichts klappt. Ich bräuchte eine leicht verständliche Anleitung...weiß nicht, ob man einfach erklären kann, aber ich kriege meine Songs einfach nicht kompakt und laut.

Meine Fragen:

1) Ich habe Drums, Gitarre, Keyboards, Gesang, [g=118]Bass[/g]. Auf welche Spuren verwende ich einen [g=322]Compressor[/g]? Und welche Einstellung verwende ich jeweils dafür? Ich bräuchte quasi die genaue Anleitung, welchen [g=322]Compressor[/g] (Cakewalk oder SonitusFx) und die genauen Werte etc.

2) Wenn ich dann alles eingestellt habe, wie krieg ich den finalen Mix lauter? Soll ich da bei "Master" auch einen [g=322]Compressor[/g] verwenden oder Limiter? Egal, was ich einstelle, nix klappt. Entweder der Song ist gleich laut wie ohne oder es wird laut, aber der "Sound" ist kaputt, wo alles löchrig klingt, lauter und leiser wird usw.

Wie erklärt man einem Einsteiger, wie man den Song möglichst laut ohne Qualitätsverlust hinbekommt?

Ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden könnte und durch Rumprobieren klappt einfach nichts. Wäre super nett, wenn mir jemand weiterhelfen könnte oder mir Tipps geben, wie ich es nach und nach hinbekomme.

Hier füge ich noch ein Bild ein, wie ein gemischter Song aussieht...gemischt...die Vocals haben einen [g=322]Compressor[/g] drauf, weiß allerdings nicht, ob der überhaupt was macht. Und dann habe ich einfach den finalen Song normalisiert, mit dem alten Cool Edit. Dann sieht es so aus, wie auf dem Bild, was natürlich nicht ideal ist, da zu hohe Ausschläge und vieles zu leise etc.

http://www.tartosgardh.at/temp/wav.jpg

 

[smithers]

Hi,
erstmal vorab, bin kein Mastering-Profi, dennoch ein paar Tipps.
Compression in einzelnen Spuren ist in Ordnung, jedoch immer mit Bedacht:
Z.B. Ein DrumSpur ganz vorsichtig mit ner treshold von -6 bis -9 dB, ratio 3:1 bis 5:1, für attack-Zeiten gilt : nicht ganz herunterfahren um den Sound nicht zu plätten (nach Gehör), dito gilt für Release
Keyb-tracks (z.B. Flächensounds) gar net komprimieren, lieber ein bisserl mit'm EQ und Stereo expander arbeiten.
Für den [g=118]Bass[/g] gilt der Einsatz eines Limiters, um die [g=4]Dynamik[/g] (vor allem auch der Frequenzen) einzufangen.
Der Gesang ist das Wichtigste: hier mit Comp und EQ arbeiten, hier gilt der Comp sollte eigentlich nicht zu hören sein, erstwenn er weggeschaltet wird sollte man es merken (ist aber auch stilrichtungsabhängig, gibt ja auch voiceover-Vocals).
Das Summensignal sollte man während des Mixes gar nicht mit FX versehen, um die Transparenz net zu gefährden (Gewöhnungseffekt).
Grundsätzlich kann man aber nicht sagen, die und jene Einstellung muss man vornehmen, und dann passt das schon. Musik is immer unterschiedlich.
Leider wird Dir nicht erspart bleiben, Dich mit den FX auch in der Theorie zu befassen (welcher FX macht was und wie). Hierzu gibts aber in dem FOREN sehr gute Infos.
GREETZ smithers
p.s.: die FX von SONAR/Sonitus bringen eigentlich recht gute Voreinstellungen mit !

 

[Leander]

Ja, es ist alles nicht so einfach. *G* Ich werde halt nach und nach herumprobieren müssen.

Danke für die Antwort!

 

[gitano]

[g=108]Hall[/g]öle,
großé Reserven für einen ordentlichen Mix sehe ich in der räumlichen Staffelung der Instrumentengruppen. Je klarer dies ist, desto eher kann man einzelne Instrumente / Instrumentengruppen auf mit Effekten versehen ohne dass der Gesamtmix matchig klingt. Also durch leichten [g=108]Hall[/g] und Delay Tiefe in die räumliche Staffelung bringen (vorn / Hinten) und durch Panoramaeinstellung seitlich aufteilen (links rechts). Die dritte Komponente ist dann die Lautstärke. Also wie laut soll jedes Instrument im Mix klingen? Gibt es Soli / Riffs die wichtig für die [g=4]Dynamik[/g] des Stückes sind? (also gewollte Schwankungen in der Lautstärke einzelener Instrumente?) Hier könnte man dann auch das Instrument vorübergehend räumlich weiter nach "vorn" holen.
meiner Meinung nach ist die Transparenz und Ausgewogenheit des Mixes die wichtigste Voraussetzung um gutes Premasering zu schaffen. Generell zählt für mich eine gute Aufnahme mehr als zu viel Effekteinsatz. Ausserdem sollte man bedenken, dass wenn ich [g=108]Hall[/g], Delay Comp. schon auf Einzelspuren einsetze und dies beim Premasern nochmal durch einen [g=322]Compressor[/g] schicke dass Ganze fast in ein für den Laien unbeherrschbarem Chaos endet. Das erste Mittel der Wahl sollte meiner Meinung nach daher der EQ sein und wie oben geschildertet der transparente Mix. dann gibt es auch weniger böse Überraschungen beim Comprimieren. Vorraussetzung dafür sind gute Ohren und eine Vorstellung davon wie es klingen sollte. Es kann auch nicht schaden sich mit den Funktionsweisen von [g=322]Compressor[/g] et al. auseinander zusetzen, damit man weiß man tut und nicht auf Versuch / Irrtum angewiesen ist. Sicher ist dies mühsam - aber es lohnt sich. Für ein masering Compression würde ich ein Treshold von ca. -20dB, Haltezeit von ca. 500 bis 800 ms und eine Ratio von 4:1 bis 5:1 empfehlen. dann den Output langsam anheben bis ca -2dB. Diese 2dB als Möglichkeit für kleine EQ Korrekturen offenlassen. Einen MaserEQ würde ich vor dem [g=322]Compressor[/g] einfügen.

Für weitere Tips gerne hier
gitano

 

[Leander]

@ Gitano Danke für die Antwort! Also heißt das, ich sollte

1. mit Volume und Panning arbeiten
2. mit EQ
3. noch keine Compressoren usw. verwenden, sondern die Spuren trackbouncen und
4. erst die exportierte, finale WAV-Datei mit MasterCompressor bearbeiten?

Aber gerade bei den Vocals sind doch manche Silben viel lauter als der Rest und die müsste ich doch schon vorher wegschneiden, oder?

 

[gitano]

[g=108]Hall[/g]öle nochmal,

1) im Mix die Instrumentengruppen mit leichten [g=108]Hall[/g] den Raum vorn / hinten staffeln und mit Pan und Volumen seitlich staffeln. Dann hörts du auch welche Instrumentengruppe zu präsent ist. Dies würde zuerst mit EQ versuchen zu beeinflussen (z. B. bei Gesang scharfe "ss" mit etwas Höhenkappung oder wenn es nicht anders geht mit einem Deesser, ein Limiter ist hier eher eine Notlösung). Wenn man hier schon zu hohe Pegel hat, dass ein Limiter erforderlich ist (ausser bei Drums) würde ich die Spur lieber nochmal sauber aufnehmen - weil man sonst mit der Signalbearbeitung vom Hundersten ins Tausendste kommt.

Alle Spuren würde ich vom Pegel her so aufnehmen, dass ich bei mindestens -4 bis -2 dB lande.


Gesangsstimme würde im Bereich von ca 250 Hz - ca 4kHz mit EQ etwas anheben dann klingt sie präsenter, um die "ss" Laute zu kappen würde ich oberhalb von 10 oder 12 KHz absenken und spätestens bei 16 Khz generell kappen.

2) bei Drums kann es durchaus ok sein, schon in den Einzelspuren eine leichte Compression zu machen (z. Basedrum), übertreibt man es hier klingt die Base matschig.

3) ob du bouncen musst oder nicht hat erst mal nur was mit der Rechenpower des PC zu tun, im Mix mache ich dies wegen der Übersicht (die man ja braucht) generell nie. Aber ich habe da wahrscheinlich eine andere Arbeitsweise, weil ich in Sonar mixe.

4) im Premastering muss der Track klanglich eigentlich schon "fertig" sein. Das Master EQ soll ledigleich kleine Schwächen im Zusammenklang der Spuren ausgleichen und dadurch den Mix transparent halten. Die abschliessende Compression darf nicht das Kriterium für Lautstärke an sich sein (ein häufiger Irrglaube). Die [g=4]Dynamik[/g] / Transparenz an sich ist im Mix zugrunde gelegt! Die Compression nutzt jetzt ledigleich die Spanne von wenigen dB Spielraum (die beim Mix noch nicht genutzt wurden aus der Gesamtmixspur - meist so -4 bis -2 dB und extra für das Premastern freigehalten) um den Pegel zu optimieren. Was also im Mix nicht stimmte wird jetzt auch nicht stimmen bzw. sogar noch schlechter klingen, da es deutlicher hervorgehoben wird durch die Compression.



5) natürlich ist es möglich durch wahnsinnigen Compressoreinsatz an der Lautstärke zu basteln, aber die eigentliche [g=4]Dynamik[/g] geht verloren, weil das Signal bei der Compression "zusammengestaucht" wird - soll heißen, der Pegel (Spanne) von Spitze oben zu Spitze unten wird geringer. Wenn man also [g=4]Dynamik[/g] in einem Song (von einem guten Mix her) erhalten will, sollte man das compremieren nicht übertreiben.

Ein sehr bekanntes Beispiel wo dies im negativen Sinne passiert ist, war die vorletzte CD von Sarah Jones. man wollte die Instrument so staffeln dass eine Jazzclubatmosphäre entsteht...aber die Stimme ist mit vielen hohen Anteilen gemixt, während das Klavier (etwas weiter hinten im Raum) völlig dumpf klingt. In der Mastercompression wurde dann dieser Mangel noch verstärkt. man hört dies schon über mittelklassige Hi Fi Anlagen recht deutlich - und bei einigen Songs stört es regelrecht. Der Gesamtmix ist zwar räumlich gut gestaffelt klingt aber meiner Meinung nach wirklich matschig durch zuviel Mastercompression.

Wenn du du einem Mehrband Mastercompressor hast (z. B. von Steinberg) kannst du den auch bevorzugt einsetzen. Damit ist es möglich nur einzelene Frequenzbänder zu Comprimieren. So behelfe ich mir selbst wenn ich eine Spur durch EQ Arbeit allein nicht in den Griff bekomme. Voraussetzung ist aber immer eine gut aufgenomme Spur. Aus schlechter Aufnahmequalität wird man schwerlich etwas Gutes machen können.

Grüße aus dem Taunus
gitano

 

[Leander]

"Alle Spuren würde ich vom Pegel her so aufnehmen, dass ich bei mindestens -4 bis -2 dB lande."

Das geht bezüglich Vocals doch gar nicht! Gerade meine haben sehr große Schwankungen, da ich Flüstern, Normal Reden, Kreischen usw. verwende. Und ein Text eben nicht runtergeleiert ist, sondern "theatralisch" betont, wo eben gewisse Wörter lauter sind als andere.

EDIT: Erklärung: Bei mir ist es dann so, dass die Vocals eben entweder zu laut sind oder zu leise. Da sie durch Flüstern, lauter Reden usw. eben NICHT gleichlaut sind...allerdings kann ich natürlich nicht leise schreien oder laut flüstern, eh klar. Also sind die Vocals unterschiedlich laut. Und ich weiß dann nicht, was ich tun soll....weil gewisse Wörter oder Silben (je nach Intonation) zu laut oder leise sind. Und ich muss dann beim Sonar mittels [g=105]Gain[/g]-Envelope und zig Nodes die zu leisen Stellen künstlich anheben...was zeitaufwendig ist. Aber ich weiß nicht, wie es anders ist...ich bräuchte quasi einen [g=322]Compressor[/g] oder sonstwas, der das zu leise anhebt und das zu laute senkt. Sicher soll es dynamisch klingen, aber die Vocals sollten halt doch gleich laut sein. Weil wenn ich Streicher und Klavier verwende und gleichzeitig dann flüstere und normal rede, ist es ja klar, dass das Reden lauter ist als das Flüstern und es ist eben unmischbar...dass beides gut verständlich ist...mach ich das Flüstern lauter, ist das Reden zu laut, mische ich das Reden optimal, ist das Flüstern zu leise. Also muss ich mit dem Envelope das ausgleichen...hab leider noch keine andere Möglichkeit gefunden...was gäbe es da?

 

[diagnostix]

hi,
versuche einfach umgekehrt zu denken:
wenn es mit [g=322]compressor[/g] nicht klappt, nimm ein EXPANDER.
aber damit wird unter umständen auch das rauschen des signals merkbar. das lässt sich aber beseitigen.
nach dem expander kannst du dann [g=322]compressor[/g] einsetzen...
hoffe dass es dir hilft,
viele grüße,
diagnostix

 

[diagnostix]

ah, quatsch, habe schneller geschrieben als ich dachte...
also:
gesangspur ---> [g=322]compressor[/g] ---> expander.

die release-time des expanders muss ein tick schneller sein als die des compressors.
das ev. rauschen wird zurückgeregelt und unter umständen geht dann auch das "[g=147]pumpen[/g]" weg.
so wird dein flüstern (du muss aber die richtige einstellungen finden) angeglichen dem rest des signals...
also, dann kannst du deine summe komprimieren (das dachte ich mit comp nach dem expander)...

 

[gitano]

Hi Leander,
anscheinend habe ich mich nicht genügend präzise ausgedrückt, sorry dafür!
Mit -2dB bis -4 dB ist natürlich der Maximalpegel der Spur gemeint, sowohl der Einzelspuren als auch des Mixes!

Zu deinem Vocalspurproblem:
Hierzu gibt es mehrere Lösungen:

1) Primär bietet die Aufnahme die Möglichkeit
a mit weniger Lautstärkeunterschiede zu agieren (singen, flüstern, sprechen)
b einen [g=322]Compressor[/g] in den Aufnahmekanal einzuschleifen
c das Signal der Spur nachzubearbeiten (mit [g=322]Compressor[/g])

besonders zu a empfehle ich ein paar Testaufnahmen um den minimalen und Maximalen Pegel vorab herauszufinden. danach würde man die entsprechende Aufnahmelautstärke ausrichten. Die leisesten Töne dürfen nicht so leise sein dass sie eventuell Rauschen beeinträchtigt und sie müssen klar hörbar sein, die lautesten nicht so laut, dass sie an der Clipgrenze landen. Ein weiteres Hilfsmittel kann sein, die Stimme weit nach vorn zu holen im Mix (siehe oben>>Staffelung der Instrumentengruppen), dann sind in der Regel auch sehr leise Töne hörbar.

Zu b
Natürlich kann man bei der Aufnahme selbst schon einen [g=322]Compressor[/g] einschleifen (nach einem EQ). Aber auch hier sind einige Probeaufnahmen unverzichtbar. Die Einstellungen des Compressors würde ich vorsichtig wählen: (Peak) -10dB Treshold, Release 100ms, und Ratio 1:4, dann mit [g=105]Gain[/g] auf -2dB bis -4dB ausgleichen. Sollte dies nicht genügen, langsam die Treshold absenken.

Zu c
Im Prinzip gilt hier für den Compressoreinsatz Ähnliches wie für b. Die Klangformung (EQ, [g=108]Hall[/g] etc.) sollte vor der Compression erfolgen. Es ist aber schwierig, die Effekte wirklich abzusehen, die sich z.B. durch die Compression der Spur dann ergben. Schließlich wird die Klangregelung und der [g=108]Hall[/g] etc. durch den Compressor nicht ausgespart. Also wie klingt nun ein "komprimierter [g=108]Hall[/g]"? Klar ist, das die Hallfahne nun durch die Compression mit gekrümmt wird und dies macht dann oft weniger Transparenz aus!
Eine Alternative wäre noch es umgekehrt zu versuchen: Zuerst den EQ dann den [g=322]Compressor[/g] setzen danach dann den [g=108]Hall[/g].

Eine extrem hohe [g=4]Dynamik[/g] innerhalb einer Spur kann auch durch die Hüllkurvenautomatik (Lautstärke, Hall, [g=52]Chorus[/g], andere Effekte) variiert werden. dass dies "Arbeit" bedeutet ist klar. Aber die anderen Varianten sind durch vieles Kontrollhören und Anpassen nicht weniger arbeitsintensiv.

Ob du einen Expander einsetzen möchtest ist Geschmackssache (wie eigentlich so vieles). In der Regel macht dieses Teil "mehr Druck". Es gibt aber nur wenige Geräte 7 Softwäreteile die nicht auch den Frequenzgang versauen bzw. stark einschränken.
Auch hier würde man an Transparenz verlieren. Ein transparenter "luftig" klingender Mix ist schliesslich ein echtes Qualitätsmerkmal - nur Druck macht einen Mix oft dumpf klingend. Oder man hat super Equipment....

Von einem reinen Limitereinsatz würde ich abraten, da dieser das Signal lediglich im Spitzenlevel kappt. Dies kann nur sinnvoll sein (meine Meinung) wenn sehr viele scharfe "ss" Laute in Verbindung mit EQ und eventuell Deesser eleminiert werden sollen. Die scharfen "ss" verursachen schnelle hohe Pegelspitzen, die eher störend sind - von daher ist die Kappung ein Eingriff in das Frequenzspektrum dass im Ergebnis eher angenehmer klingt.

Grüße aus dem Taunus
gitano

P. S. ich empfehle auch mal diverse Literatur zum Thema einzusehen, z. B. den Mixingworkshop