Störche

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Störche

Als kämen sie von schöneren Planeten,
so schreiten sie und breiten ihre Schwingen,
sind heimgekehrt nun endlich. Und wir beten
die Störche an, die uns den Frühling bringen.

Sie wählen sich ihr Nest in großer Höhe,
von wo aus sie die Ortschaft überblicken.
So preisgegeben auch der kleinsten Böe,
mit großem Fleiß sie an der Brutstatt flicken.

Sie lassen sich von Wind und Sonne leiten.
Wir sind voll Weh, wenn sie im Herbst entfliegen.
Doch vorerst sind sie Gäste unsrer Breiten
und zwicken Fraun ins Beim zum Kinderkriegen.


Voll Liebe schallt das Klappern ihrer Schnäbel,
wenn Storch und Störchin zärtlich sich begrüßen,
wie Kastagnetten oder Kindersäbel,
Flamenco mit Pantinen an den Füßen.

Der Nachwuchs muss mit Wachsen sich beeilen.
Im Herbst schon soll es auf die Reise gehen.
Nach Afrika sind’s viele tausend Meilen.
Das werden nur die Starken überstehen.

Sie lassen sich von Wind und Sonne leiten.
Wir sind voll Weh, wenn sie im Herbst entfliegen.
Doch vorerst sind sie Gäste unsrer Breiten
und zwicken Fraun ins Beim zum Kinderkriegen.


Erhabner Adel der Natur,
der keine goldne Krone braucht,
Symbol des Friedens, dessen Spur
den Himmel in ein Märchen taucht.

Sie lassen sich von Wind und Sonne leiten.
Wir sind voll Weh, wenn sie im Herbst entfliegen.
Doch vorerst sind sie Gäste unsrer Breiten
und zwicken Fraun ins Beim zum Kinderkriegen.
 
Wo ich wohne, in der Nähe in den Feldern hat es richtig viele Störche und ich bin immer fasziniert von ihnen:
Diese Größe, die Farbgebung des Gefieders, die langen Beine, der scheinbar bedächtige Gang, die Tatsache, dass sie dabei suchen, töten und fressen und überhaupt.
Zeilen zu finden, die Bilder und Worte finden für das Besondere an ihnen, find ich gut.
"Als kämen sie von schöneren Planeten" gefällt mir am besten. Auch weil das eine für mich neue und überraschende Formulierung ist.
Andere mit ihnen verbundene Themen wie die Sage vom Kinderbringen oder pädagogische Erklärungen zum Lauf der Natur sprechen mich eher nicht an, treffen aber vielleicht eine andere Zielgruppe.
 
@Andaraginga Danke für deine Zeilen. Im Brandenburgischen, wo ich herkomme, gibt es auch massenhaft Störche. Der erste, der aus Afrika zurückkommt, schafft es regelmäßig ins Fernsehen. Und wenn sein/e Partner/in dann dazustößt, gibt es regelrechte Feste. Jetzt, wo ich das schreibe, fällt mir auf, dass ich genau das hätte vertexten sollen. Wenn sie wieder nach Afrika fliegen, werden immer die während ihres hiesigen Aufenthaltes geborenen Kinder gezählt. Auch so ein Brauch. An ruhigen Orten schallt das Schnäbelgeklapper durchs ganze Dorf...
 
Interessant.
Ist der erste Storch denn immer der selbe? Kennt man den schon und gibt ihm entsprechende Ehrentitel?

Beim Vertexten wär ich nur vorsichtig, nicht zu sehr zu denken wie bei einem Zeitungsartikel (alle Infos sammeln und alle wichtigen Vereinsmitglieder erwähnen), sondern mehr wie bei einem Bild, das nur einen bestimmten Moment einfängt.
 
Die Störche sind oft beringt, manchmal haben sie sogar GPS-Chips. Störche sind dem Partner und dem Standort treu. Der Horst, an dem sie jedes Jahr weiterbauen, nimmt mitunter beträchtliche Ausmaße an. Manchmal, wenn er herunterfällt, baut der Ort eine neue Nisthilfe und alle freuen sich, wenn die Störche diese auch annehmen. Glaub schon, dass die Leute "ihre" Störche erkennen. Auch ohne technische Hilfe.
Musst mal bei Youtube gucken, da gibt es interessante Beiträge über Freund Adebar. :)
 
Beim Vertexten wär ich nur vorsichtig, nicht zu sehr zu denken wie bei einem Zeitungsartikel (alle Infos sammeln und alle wichtigen Vereinsmitglieder erwähnen), sondern mehr wie bei einem Bild, das nur einen bestimmten Moment einfängt.
Ja. Das stimmt. Es ist ja keine Rede fürs Jubiläum des Storchenvereins. ;)
 

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