SAE sinnvoll?

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DarkTryle

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Hallo,

ich habe nun in diveresen Foren u.a. auch das internationale kvraudio board nach sae absolventen etc durchforstet und verschiedene meinungsberichte gelesen...
irgendwie hört man überwiegend negatives...entweder berechtigt oder nicht.....
z.b. meint jemand aus atlanta, dass die dortigen dozenten kaum ahnung von der materie haben un die schüler nicht viel lernen...zumindest nichts praktisches. dort pro tools studios angeschlossen sind, aber diese lediglich für video synchronisation verwendet werden und nichts anderes !!! so als wüssten die dozenten garnicht, was sie da stehen haben *lol*

dann hab ich soeben folgendes geschrieben bekommen:
"Also wir haben letztes Jahr in FFM bei SAE ein paar Songs eingespielt für die Abschlussprüfung von einigen Absolventen und waren eher entsetzt. Es wird leider kein Unterschied gemacht ob jemand echt was davon und vor allem von Musik versteht oder nicht! Die beiden die uns abgenommen haben, haben zum Beispiel so gar keinen Plan gehabt wie so ein Rocksong überhaupt klingen muss. Des Weiteren ist von der ganzen Zeit dort der
praktische Teil wohl sehr kurz - 4 oder 5 Monate glaub ich verbringen die am Pult! Waren von daher auch ziemlich überfordert mit dem Ganzen und den einzelnen Spuren etc."

Woran liegt das? liegt es vielleicht daran, dass viele direkt von ner realschule kommen un die sae lediglichals schule betrachten frei nach dem motto "man wird schon alles nötige beigebracht bekommen", ihre pflichtübungen machen und nach hause gehen, ohne sich selbst was zu erarbeiten? das studio ist doch angeblich non stop verfügbar, also auch nach unterricht.
meint ihr ich sollte es dann von anfang an anders angehen und selbst projekte erstellen wie z.b. erfolgreich eine cd produktion leiten und eine metalkband aufnehmen? gibt es dozenten an die man sich direkt wenden kann un die dafür sorgen, dass man nicht unterfordert bleibt?? +g+

ich beschäftige mich nur ein klein wenig mit homerecording..weiß gerade so, wie man die equalizer richtig einsetzt..für drums, bass, e-gitarre etc.
verwendung eines kompressors usw. aber möchte auch gerne lernen, wieso welche einstellung diesen klang bewirkt. außerdem verlangen auch private tv sender wie sat 1, pro 7 etc einen sae nachweis..aus welchjem grund auch immer. vielleicht hat die sae eine partnerschaft mit entsprechenden sendern..man weiß es nicht
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für mich selbst wäre es eine gute möglichkeit mit gutem equipment zu arbeiten, direkt jemanden zum nachfragen um mich zu haben.
 
Hier am anderen Forum wird derzeit grad Munter über dasselbe Thema diskutiert.
Da steht eigentlich alles. (so wie jedes Quartal)

Muss nicht wirklich sein, dass wir das hier auch noch ausschlachten.

Ich bin für schließen!
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Ari
 
Du hast jetzt viel geschrieben, ohne was konkret zum Thema positives oder negatives zu sagen.
Und genau SO enden früher oder später alle SAE Threads.

Du bist der Beweis, dieses hier gleich dicht zu machen.
Bis zum nächsten Mal!
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[Geändert von <a href="https://recording.de/myRecording/Profil/Ari">Ari</a> am 08.04.2010 17:49 Uhr]
 
Hi,

ich war 1999/2000 in Hamburg an der SAE.
Dass manche Dozenten keinen Plan haben, stimmt schon. Allerdings war das bei mir eher die Ausnahme, in jedem Bereich gab es schon gute Freaks. Bei Mikrofonen beispielsweise hatten wir Andreas Ederhof, der war ganz toll, da konnte man echt viel lernen. Sich Leute aus der Branche für Kurse zu holen, ist ja erst mal gut. Dass die didaktisch Nieten sind, kann man sich auch denken. Die Dozenten und Helferlein werden oft auch aus den Studenten rekrutiert, da kann es also gut sein, dass es Plinsen gibt, leider.
Aber da schwirren viele Leute rum, die man immer fragen kann, wenn der erste es vielleicht nicht bringt.

Generell ist es ja so, dass man da viel freie Zeit hat, und sich selbst an den Maschinen und Geräten disponieren kann. Da liegt es also an einem selbst, was man macht und lernt. Was die Leute in 18 Monaten einem beibringen, kann ja eh nicht so grundlegend sein, denke ich im nachhinein. Wenn deine Freunde also keinen Plan hatten, liegt es erstmal an denen. Ich erinnere mich da an mich, ich war manchmal froh, die Signale überhaupt auf die Bandmaschine zu bekommen, haha.

Was die Produktion angeht: wir hatten damals 6 Stunden, um die Band aufzubauen, zu mikrofonieren, aufzunehmen und alles wieder abzubauen. Dass da nicht grad das neue Foo Fighters Album rauskommt, müsste klar sein. Aber man lernt (wieder, wenn man sich Mühe gibt), mit wenig Zeit auszukommen, sich Gedanken zu machen usw. Das war eine gute Lehre.

Ich kreide der SAE hauptsächlich an, dass ich das Gefühl vermittelt bekommen habe: wenn du hier rausgehst, kannst du es. Und das stimmt nicht. Es dauert sooo lange, bis man ein Gespür für Mischung bekommt, geschweige denn für Sounds (wie mache ich was, um einen bestimmten Klang hinzubekommen?). Ein unglaublich langer Erfahrungsprozess, wo man immer und immer wieder neu recorden, mischen und auch verwerfen muss, und wenn ein Starproduzent die 100 darstellt, hast du vielleicht 10 nach der SAE. Das Ding ist halt, dass zu meiner Zeit in Hamburg ne SSL Konsole stand, und die klingt ganz schnell ganz gut. Da ist man schnell zufrieden, und strebt nicht nach mehr. Man lernt viel mehr, wenn man mit schlechtem Equipment arbeitet
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(mach mal nen guten Sound mit nem 02R und SM58
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)

Ich würde dir also raten, den Tag der offenen Tür zu nutzen, und wenn du es dann machen solltest: knie dich richtig rein, und mach doppelt soviel, als man verlangt. Kauf dir gute Kopfhörer (gutes Zeug, kein HD25 oder so), mach 10 Mal Golden Ears von den Moulton Labs, nimm dir CDs von Bands, die dir gefallen, und höre sie immer im Vergleich mit deinen Aufnahmen. So tastet man sich auch ran.

Genug Laberei, weitermachen.

Grüße
Thomas
 
ich habe nur mal als teil einer band dort für eine abschlussprüfung eingespielt. das aufnehmen usw. lief eigtl sehr prof ab. schneller aufbau, in meinen augen mikrofonierung die ok war (wäre mehr gegangen aber in 6 stunden ..) und die leute haben auch das pult verstanden.

am ende des tages einfach mal nur fader hoch klang schon verdammt gut.


jetzt aber das große aber: der endmix klang so unglaublich schlecht ! gitarre klang nach kreissäge, bass war nicht hörbar, bd hat eher gewummert. eigtl war alles in einem schlechten lautstärkeverhältnis und v.a. bis auf gesang und snare wirklich eher kaputt eqt als verbessert.

nachdem ich hier schon ein paar jahre mitlese scheint das aber wohl eher die regel als die ausnahme zu sein.

wie thomas schon geschrieben hat: ich denke hier brauchts viel eigeninitiative, aber das brauchts auch bei vielen anderen studiengängen (wer denkt nachm bachelor in maschinenbau wo man sich eben so mal durchgemogelt hat, man könne danach ein auto baun liegt falsch
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)
 
nachdem ich hier schon ein paar jahre mitlese scheint das aber wohl eher die regel als die ausnahme zu sein.


Woher kommt eigentlich die dämliche Annahme, dass jemand nach 18 Monaten perfekt mischen können muss? Ein Tonmeister-Absolvent kann das auch nicht genauso wenig wie ein Medizinstudent am Ende des Studiums ein guter Arzt ist. Das kommt alles mit der Berufserfahrung. Wenn man die fachlichen Fähigkeiten von Fachkräften nach dem misst was sie am Ende der Ausbildung können wären die meisten in den meisten Branchen Nieten. Richtig gelernt wird im Berufsleben, bei einem Job dauert es länger beim anderen kürzer. Mischen lernen ist ein lebenslanger Prozess.
Seid mal realistisch!
 
Das konzept der SAE ist ansich ja schon einzigartig und ansich nicht schlecht,
gibt hier viele im forum die die SAE für totalen Blödsinn halten,was ich aber unverständlich finde.
Wies frankye schon sagt, wer dort hingeht und denkt nach ner gewissen zeit der prefekt mastering profi zu sein,hat sich geschnitten,
Die Grundlagen werden einem dort gut vermittelt!

Man kann das so vergleichen: ein Klavierlehrer bringt einem nicht klavierspieler auch nicht innerhalb 2 jahren das perfekte klavierspiel bei, nach 2 jahren beherrscht man lediglich erst mal jede tonleiter fehlerfrei zu spielen etc.. noch n paar kadenzen und n paar billige lieder--für elise etc...
Genauso ists bei der SAE Ausbildung,das dauert alles und letztendlich kommt es auf ein sehr lang geschultes Gehör an, aber das ist jedem selbst überlassen
 
Hi,

auch ich war auf der SAE (Köln). Mir persönlich hat sie viel gebracht - wichtig ist, dass man Interesse mitbringt. Auch ein gewisser Background (z.B. durch Homerecording) hilft. Damit meine ich jetzt hauptsächlich Begrifflichkeiten wie "Sequencer", "EQ", "Kompressor" usw. - also das tägliche Handwerkszeug. Nur so kommt man mit der Geschwingkeit mit (18 Monate sind echt kurz...).
Wer meint, in der SAE zu lernen wie man "fette Beatz" macht oder gar abmischt, der irrt.
Wie in jedem Beruf lernt man die Handwerkszeuge kennen und arbeitet damit (und macht jede Menge Fehler). Die Aufgabe ist dann, aus diesen Fehlern zu lernen und Sicherheit im Umgang mit den Werkzeugen zu bekommen.

Meine Frau studiert gerade Malerei und Grafik - natürlich lernt sie dort nicht wie man malt - das geht gar nicht in kreativen Berufen (und da zähle ich Tontechnik auch mit zu). Sie lernt die Techniken kennen, lernt Tipps und Tricks rund ums Pinsel, Farben etc. - was man daraus macht bleibt einem selbst überlassen.

Das Bands sich aufregen, wie schlecht eine Aufnahme aus der SAE ist hängt imho mit zwei Dingen zusammen:
1. Die SAE hat gute Technik - aber die ist eben nur so gut, wie der der sie bedient
2. Der Zeitdruck ist enorm, und wer vorher überwiegend für und mit sich gearbeitet hat, muss erst mal lernen, mit dem Druck umzugehen - zudem übt die Band durch ihre Anwesenheit ja auch noch einen gewissen Druck aus (egal ob bewußt oder unbewußt)

Wie frankye schon sagt - jeder ist nach der Ausbildung ein blutiger Anfänger. Und oft ist es so, dass man dann erst mal erkennt, dass man gar nichts weiß - was imho daran liegt, dass man erst mal sieht, wie breit das Spektrum überhaupt ist.

Dies soll keine Rechtfertigung sein - es soll nur zeigen, dass die SAE im Prinzip wie jeder andere Ausbildungsberuf arbeitet - es wird nur ein viel zu großes Fass um die Bedeutung aufgemacht.
 

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