Rode NT2A für Live-Auftritt einsetzbar? Probleme mit Rückkopplung

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recorder1

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Hi, ich hatte heute einen Auftritt als Sänger mit einer kleinen Tanzkapelle im Stil der 20er Jahre.

Der Musikleiter hatte vorgeschlagen, ob ich nicht mal mein Großmembran-Kondensator-Mikro Rode NT-2A einsetzen sollte - zumal es schön nostalgisch aussieht.

Nun hatten wir aber während der ganzen Veranstaltung Probleme mit Rückkopplung.

Meine Fragen:
- Ist das Rode NT2A generell für solche Einsätze unbrauchbar?
- Hab ich an den Einstellungen am Mikro eventuell eine falsche Einstellung gehabt? Da gibt es doch verschiedene Parameter?
- Was wären die richtigen Einstellungen in einer solchen Situation (Niere? Kugel?, Tritthall etc.) Wäre da für die exakten Einstellungen bei allen drei Einstellungen dankbar (Foto anbei).

Danke und Grüße
Christoph
 

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Ja Großmenbran-Studio-Kondensatormikrofone heissen nicht ganz umsonst so, weil sie eben fürs "ruhige" Studio konzipiert sind. Sie sollen möglichst fein und akurat ALLES aufnehmen, was ihnen entgegenfliegt. Jede kleinste Stimmennuance.

Dass dadurch bedingt live natürlich sämtlicher anderer Geräusch-Schmutz von ringsrum da jetzt mit vom Mikrofon eingefangen wird, liegt also in der Natur der Sache.

Es gibt ein paar - auch recht gute - Kondensatormikros, die für Live gedacht sind. Die meisten sind jedoch Sogenannte Handhelds. Also Dinger zum anfassen und mit über die Bühne laufen. Also ich würde das Teil hier nicht live verwenden, obwohl ich grad dieses Mikrofon sehr sehr schön finde!!! (akustisch meine ich).

Wenn ihr was nostalgisches wollt, dann holt euch doch den Elvis Rasierer von Shure.
Das ist son Standard-Werkzeug für live, wenns um Optik im Retrolook geht.

Grüße
Ari


ps: Auch wenn ichs nicht empfehlen würde für live, sind hier noch meine Einstellungstips:
Oben: mitte (Niere)
Mitte: oben (80hz Lowcut)
Unten: mitte ( Null stellung)
 
- Ist das Rode NT2A generell für solche Einsätze unbrauchbar?
generell ist es sache des tonmenschen die passenden mics zu wählen
das NT2A ist keinesfalls nicht geeignet für live


- Hab ich an den Einstellungen am Mikro eventuell eine falsche Einstellung gehabt? Da gibt es doch verschiedene Parameter?
wenn du nicht sagst, welche einstellungen du gehabt hast - und nichtmal sagst, was überhaubt du mikrofoniert und in welchem abstand und überhaupt den ganzen bühnenaufbau kann dir keiner helfen


- Was wären die richtigen Einstellungen in einer solchen Situation (Niere? Kugel?, Tritthall etc.) Wäre da für die exakten Einstellungen bei allen drei Einstellungen dankbar (Foto anbei).
zu 90% wäre ne niere zu empfehlen - wenns nicht für recordingzwecke eingesetzt wurde (worauf ich dank der rückkopplung schließen kann)

wieso müssen immer leute die keine ahnung haben eine veranstaltung fahren und sich nacher wundern?
 
wieso müssen immer leute die keine ahnung haben eine veranstaltung fahren und sich nacher wundern?

Hier im Forum machen ja auch Leute Musik und "mischen" sie, die weder Ahnung von Musik noch von Klang haben. :D

Und das finde ich völlig in Ordnung!!!

Meine Haltung oder sogar Ansage an die meisten Leute ist: MACHT EINFACH!
Probieren, lernen, testen, weiterbilden, dabei spaß haben, sich nicht von anderen einreden lassen, dass diese und jene Technik falsch oder billig wäre.

Einfach machen!
Ari





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dann sind se wenigstens weg von der Straße. :p
 
im gegensatz zum recording gibt es leute die es in diesem moment ertragen müssen - meistens sogar gegen geld
 
Müssen wir das hier nicht?
Ok, man kann ja fern bleiben.
Kann man draussen aber auch. ;)

Nee, ich will dir garnich groß widersprechen. Ich bin echt empfindlich, was Live Sound betrifft. Eigentlich find ich ihn zu 95% sehr sehr schlecht. Wenn man halt Studio gewöhnt ist, und nur einen Funken Anspruch besitzt, dann hat mans echt schwer in der deutschen Clublandschaft.

Und es sind nicht die Räume und die Technik, die ich bemängel. Sondern, dass die Deppen von Tonchefs nicht hören, dass die ganze Halle brummt und resoniert, und alle findens toll. Das ist für mich teilweise akustische Vergewaltigung.

Und das sind jetzt Erfahrungen, die habe ich bei teuer bezahlten Konzerten gemacht!!!
Will sagen, da saßen hauptberufliche Tonis hinter den Knöpfen. Schande, sach ich.

Ich glaube, die Schwelle zur Qualität sinkt ab, wenn man es tag-täglich und auch noch beruflich für einen Hungerlohn macht, den einen die Clubs zahlen. Und sich dann auch noch ständig von Bands zusammenscheissen lassen muss, dass sie nicht so klingen, wie Robbie Williams und Rolling Stones.

Scheinbar scheints das Publikum nicht zu stören. Daher wird da auch weiterhin kaum Wert drauf gelegt,, mehr für sowas zu investieren.
 
ich bin selbst als live toni unterwegs gewesen und war mit meinen paar gigs als erfahrung schon so weit, daß ich die meisten tonis mit 20 jahren erfahrung locker einstecken konnte - ich denke die haben alle den schuss nicht gehört.. ich rede von stadtfesten

große konzerte mit größeren acts sind bis jetzt alle super vom sound gewesen in denen ich drin war..
aber wie du schon sagst - im unteren level der fahnenstange gibts extreme unterschiede

ich weiß das man live mit begrenzten mitteln/zeit/budget eben nicht den "supersound" hinbringen kann - das kann man nicht mit recording vergleichen
aber was ich trotzdem sehe sind immer wieder die eigenheiten dieser komischen tonis, die es einfach nicht gebacken kriegen einen sound für die masse herzustellen und nicht nur für sich selbst a la "boa die kick is so geil wenn die clack clack macht ... " und das bei ner ballade xD
das musikalische gehör ist bei den meisten absolut nicht vorhanden - kein sinn für effekteinsatz - skrupelloses geschraube an irgendwelchen einstellungen die nunmal garnicht für den gesamtsound ausschlaggebend sind - aber es sieht cool aus wenn ich den pan regler im takt hin und her schraub anstatt mal die levels ordentlich zu meistern, daß man auch mal den gesang richtig hört oder die zu schrille gitarre mit dem EQ entschärft..

ich wollte dem TE jetzt auch nicht wirklich ans bein pissen - das ist nur mal wieder so hochgekommen - hab schon zuviele idioten am FOH gesehen..
keiner ist als profi auf die welt gekommen - aber dann sollte man sich entweder einen daneben stellen der sich auskennt oder sachen machen, wo fehler halbwegs entschuldbar sind
 
Also völlig unmöglich ist es sicher nicht, so ein Mikro einzusetzen, aber die Gefahr, sich Feedbacks einzufangen ist sehr groß. Da geht es natürlich erst mal um die Disziplin, auf der Bühne so leise wie möglich fahren zu können und man muss Zeit haben, um Monitor Boxen etc. von der Position so zu optimieren, dass es eben nicht zu Feedbacks kommt und ggf. auch mit anderen Richtcharakteristika als der Niere experimentieren zu können. Deshalb sollte man für den Fall der Fälle Plan B im Sack haben, sprich ein auf jeden Fall bewährtes Mikro im Gepäck haben. Du kannst Dir die Bedienungsanleitung herunter laden und an den Polardiagrammen erkennen, aus welcher Richtung das Mikro für welche Einstreuungen am empfindlichsten ist für welche Frequenzen. Und die Position von Monitorboxen und anderen Klangquellen, die auch wieder zum Mikro zurück gelangen könnten, entsprechend versuchen, zu optimieren. Das ist aber auch schwer alles vorher zu sehen und wie gesagt, für so eine Show bräuchte man aufgrund des Mikros schon sehr viel Zeit, um alles ausprobieren zu können. Ich weiss als live "Toni" auch, dass die Musiker oft nicht die benötigte Disziplin an den Tag legen. Also ich würde es eher nicht mit einem Nt2-A probieren.

Was z.B. für live geht, ein Kondensator Mikro ist und einen Retro- Touch hat (wenn es riesig groß wäre, erst recht, aber es ist recht klein das sieht man auf dem Produktbild nicht so weil man keine Bezugsgröße hat ....) ist das EV Blue Cardinal. Völlig unkritisch ist die dynamische Variante "EV Blue Raven" das dann auch tatsächlich einen richtig hörbaren Vintage- Touch hat. Jemand hat mal im Songvoting ein paar Songs damit vorgestellt, das hatte genau das richtige Timbre, um "retro" zu klingen. Aber auch die Shure "Elvis" Teile SH55 wurden ja schon als Alternative genannt. Das ist zwar auch kein "20er Jahre", dafür würde das Nt2-A ja auch zu futuristisch aussehen und viel zu klar klingen, aber zumindest "alt".
 
Der Musikleiter hatte vorgeschlagen, ob ich nicht mal mein Großmembran-Kondensator-Mikro Rode NT-2A einsetzen sollte - zumal es schön nostalgisch aussieht.

Das NT-2A lehnt sich optisch schwer ans U87 aus den 60ern an, also kannst Du Deinem Musikleiter die Idee wieder ausreden, ist die falsche Nostalgie.

Seine Inspiration hatte er wohl von Max Raabe?

Max Raabe singt auch live mit einem Großmembraner. Es ist ein Neumann M 149. Er hat allerdings auch mit Bernd Meyer-Lellek einen sehr guten Tontechniker. Das Mikro ist übrigens von ihm mit ein wenig Gaze popfest "frisiert". Ansonsten noch viel Neumann und Sennheiser. Die EQs sind imho von LA Audio.
 
Authentisch waere vermutlich am ehesten sowas:

i_0130.jpg



Alternativ ein altes Baendchen oder bei Kondensern was in "Flaschenform"
 
Danke für Eure Beiträge!

Hat mir sehr geholfen. Werd mich die Woche mal mit meinem Musikleiter kurzschließen, damit solche Pannen in Zukunft nicht mehr vorkommen.
 
P.S. @Ari:

Ich werd selbst nochmal einen Crash-Kurs in Mikrofonie machen.

Nur vorab:

Du hattest mir Einstellungen netterweise genannt.

Was regel ich mit denen exakt?

Klar, Nierencharakteristik ist mir ein Begriff?
Das andere ist wohl Tritthall-Reduktion?
Und das Dritte?


Letzte Frage: Angenommen, ich nehm eine Gesangsspur für ein Vor-(!)Demo in den eigenen vier Wänden auf, bevor man ins Studio geht:

Was für Einstellungen bei den o.g. Parametern wäre da empfehlenswert?

Da wäre ich für einen Rat nochmal dankbar!

Und danke auch fürs Verständnis. Ich WILL ja dazulernen.
 
Hallo,

die Funktionen hatte ich ja versucht in Klammern dahinter zu schreiben.
Aber gut, hier etwas exakter.

Dieser 40/80 Schalter da ist ein LowCut.
Richtig hieße das Trittschallfilter. (nicht hall). Damit wird unerwünschtes Gerumpel zb durch den Mikrofonständer nicht so doll mit aufgenommen. Da kann man locker 80hz Einstellung nehmen, und damit stressfrei arbeiten. (ich selbst würds auch im studio so einstellen. Andere würden mich für diese Aussage steinigen. egal, mach wie du denkst)

Der untere Schalter ist ein sogenanntes Dämpfungs PAD. Eine Absenkung der Lautstärke.
Zb wenn du sehr laute Sachen aufnimmst, zb ein Drumset oder das Mikro vor eine Gitarrenbox stellst, dass ist ja um Welten lauter, als eine filigrane menschliche Stimme. Damit der Mikrofonoutput nicht zu hoch ist, und die Aufnahme dannach unbrauchbar wird, kann man mit diesem PAD den Pegel schon am Mikrofon selbst absenken. Die Zahlen stehen für die dB zahl der Absenkung.

Grüße
Ari
 
Max Raabe singt auch live mit einem Großmembraner. Es ist ein Neumann M 149. Er hat allerdings auch mit Bernd Meyer-Lellek einen sehr guten Tontechniker. Das Mikro ist übrigens von ihm mit ein wenig Gaze popfest "frisiert". Ansonsten noch viel Neumann und Sennheiser. Die EQs sind imho von LA Audio.
Das ist nicht mehr ganz aktuell. So weit ich weiß, ist das aktuelle Mikro von Raabe eine Spezialanfertigung von Neumann zwischen U 67 und U 87. Das "Elvis"-Shure gab es übrigens schon in den Dreißigern. Ich würd es übrigens mal mit dem TLM 102 probieren.
 
In welchem Frequenzbereich hattest Du denn Feedbacks? War es eher tief, ähnlich wie ein sich aufschaukelndes "Möööööp"? Oder eher singend/pfeifend im Mitteltonbereich? Oder fiepsend/kreischend im Hochtonbereich?

Und kam das Feedback über die Monitore oder über die PA? All diese Dinge muss man wissen, wenn man sich an die Bekämpfung der tatsächlichen Probleme machen will.

Wenn es partout nicht in den Griff zu kriegen ist, dann besorg Dir ein modernes Mikro mit Vintage-Optik wie z.B. das Shure Super 55 Deluxe: https://www.thomann.de/de/shure_super_55_deluxe.htm - bei weniger Budget auch das nicht ganz so gute Shure SH55 II (mehr Nebengeräusche, potentiell etwas mehr Feedback): https://www.thomann.de/de/shure_sh55_serie_ii.htm

Ich habe mal gesagt bekommen, die beiden wären vergleichbar wie SM 58 und Beta 58a. Habe aber keine eigenen Erfahrungen damit, lediglich mit einem echt-antiken SH55, welches mit einer neueren Kapsel ausgerüstet wurde, und das ging ganz ordentlich, jedenfalls für eine R'n'R- und Boogie-Woogie-Band.

Viele Grüße
Jo
 
Hallo Jo,

danke für die Tipps. Ich hak morgen nochmal nach, wo genau die Geräusche herkamen.

Es war einmal tatsächlich ein sich aufschaukelndes dumpfes Brummen
Danach wurde etwas korrigiert, dann ist es nicht mehr aufgetaucht.

Dafür kamen dann aber wiederholt diese hohen Fiepser.

Ob aus Monitoren oder der PA, werd ich morgen durchgeben.

Grüße
Christoph
 

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