Reihenschaltung externer Effektgeräte

[Don_Quichotte]

Ich hatte mit dem Room EQ Wizard (siehe hier: http://www.roomeqwizard.com/ ) den Frequenzgang von 3 in Reihe geschalteten externen Effektgeräten gemessen.

Lange Rede kurzer Sinn: wenn jedes Gerät eine untere Grenzfrequenz oder auch Lowcut von vielleicht 15Hz hätte, so steigt doch die resultierende untere Grenzfrequenz auf höhere Werte. Bei mehreren Geräten wäre sie noch höher. Hier in dem Beispiel liegt die -3dB Frequenz gemessen am Maximum bei etwa 30Hz.

Also je mehr Geräte in Reihe geschaltet werden, u.U. auch wenn sie auf Bypass stehen (je nach Schaltung), desto schlechter kann es werden. Dasselbe geschieht auch mit der oberen Grenzfrequenz. Es sei denn, dass der Gerätehersteller auf eine ausreichend große Bandbreite designed hat, dann wird es vernachlässigbar.

 

[Tobbes]

um was für effektgeräte handelt es sich denn, mit denen du getestet hast?
sind es effekte für Keys/Gitarre/Bass oder Hall/Delaygeräte, etc?

 

[Don_Quichotte]

Das was jetzt kommt war klar, da hätte ich gleich dran denken können: als schwächtes Glied in der Kette hat sich der Behringer Tube Composer geoutet. Ich habe auch noch den Behringer Virtualizer, aber der ist bezüglich des Frequenzgangs ok.

 

[HarrySH]

Wenn Du mehrere Effektgeräte hintereinander schaltest, ist das nichts weiter als eine Reihenschaltung von Hoch- und Tiefpässen. Damit steigt die Grenzfrequenz im Bassbereich und fällt im Hochtonbereich.

Ich hab mal ganz einfach mit PSpice 3 Reihenschaltungen simuliert. Jeder OP repräsentiert ein Effektgerät. Da die meisten Geräte einen Kondensator im Eingang besitzen und zugleich ein bestimmter Eingangswiderstand besteht, entsteht hier schon mal ein HP. Den TP habe ich mir in dem Beispiel geschenkt. Die Frequenz habe ich von 1 Hz bis 1000 Hz simuliert.

Jede Schaltung hat ja eine bestimmte Bandbreite. Die grüne Kennlinie ist der Pegel hinter U1, blau hinter U2 und rot hinter U3. U3 ist sozusagen der gesammte Ausgangspegel, den Du auch misst.
Man sieht deutlich, wie der 3dB-Punkt nach oben verschoben wird.

Aber mal gut, daß Du das angesprochen hast. Ich hätte daran, beim Einsatz so einer Kette, jetzt auch nicht daran gedacht. Bei den Höhen schätze ich mal, ist das nicht so schlimm. Für einen Basser könnte sich das schon bemerkbar machen.

 

[Tobbes]

also da wundert es mich dann nicht ^^

interessant fände ich es eher bei einem Lexicon oder t.c. electronic gerät.

 

[Don_Quichotte]

Für einen Basser könnte sich das schon bemerkbar machen.

Danke Harry für die technische Erklärung und Ausarbeitung. Verdächtig wären mehrere Bodentreter für einen Bass.

viele Grüße
Ralf

 

[Don_Quichotte]

also da wundert es mich dann nicht ^^

interessant fände ich es eher bei einem Lexicon oder t.c. electronic gerät.

Man kann es eventuell an der Herstellerangabe erkennen.
Behringer nennt für den Tube Composer eine Bandbreite von 18Hz - 30kHz, +/- 3dB. Das ist irreführend, wenn der Frequenzgang sonst glatt ist, denn es sind tatsächlich -6dB an den Grenzfrequenzen.

Besser wäre 20Hz - 20kHz +/- 1dB.