quintenzirkel, vorzeichen, etc.

A

AlphaQ

Registriert
19.03.05
Beiträge
38
Reaktionen
2
Punkte
61
sers.

ich mache seit kindesalter musik. habe ca. 2 jahre geige, 3 jahre klavier gespielt und spiele seit 6 jahren gitarre. eines habe ich aber nie verstanden. warum vorzeichen? ich muss zugeben, musik mache ich eher intuitiv, wovon ich bis jetzt eigentlich nur positive rückmeldungen bekommen habe. meine musik möchte ich nicht notieren, ich möchte nur wissen warum verschiedene werke verschiedene vorzeichen haben. woran erkennt man die grundtonart eines stückes? ist es die erste note die gespielt wird? ist es der ton der am meisten gespielt wird? oder ist es zusammenhängend mit der [g=250]akkord[/g]- bzw. tonfolge?

gruß,
thomas
 
Die Grundtonart eines Stückes erkennt man bei notierter Musik an den Vorzeichen: Kein Vorzeichen = C-[g=251]Dur[/g]/a-moll, ein Kreuz = G-[g=251]Dur[/g]/e-moll, zwei Kreuze = D-[g=251]Dur[/g]/h-moll, usw, das geht auch in die andere Richtung mit b-s, ein b = F-[g=251]Dur[/g]/d-moll... und dann weiter im Quintenzirkel. Die Vorzeichen sagen dem Musiker, welche Noten er im Gegensatz zur C-[g=251]Dur[/g] Tonleiter einen [g=40]Halbton[/g] höher oder tiefer Spielen soll, also Fis statt F in G-Dur, Fis und Cis statt F und C in D-Dur usw... (die veränderten Töne stehen wie die Grundtonarten im Quintabstand, in A Dur wird also zusätzlich zu F und C die nächste Note im Quintenzirkel um einen [g=40]Halbton[/g] höher gespielt: Gis statt G)

Der Grundton ist der Namensgebende Ton für den Grundakkord, also C in C-[g=251]Dur[/g]. Eine Kadenz in C-[g=251]Dur[/g] C-F-G7-C löst sich für den Hörer am befriedigsten im Grundakkord auf, eine Melodie in C-[g=251]Dur[/g] klingt "beendet", wenn sie auf C endet. Es ist natürlich auch möglich, einer C-[g=251]Dur[/g] Tonleiter z.B. ein D als Grundton aufzudrücken; das wäre dann der dorische Modus, die melodischen und harmonischen Spannungsverläufe unterscheiden sich vom reinen (ionischen) [g=251]Dur[/g], es klingt etwas "ergebnisoffener", weniger volksliedhaft.
 
warum kann ich ein stück nicht einfach so notieren wie ich es meine, ohne vorzeichen, welche ja ständig mitgedacht bzw. im hinterkopf behalten werden müssen? bei 4 #´s muss ich ja die ganze zeit die jeweiligen töne um einen halbtonschritt erhöhen. ich kann mir nicht vorstellen mich aufs wesentliche konzentrieren zu können, wenn ich die ganze zeit dran denken muss, dass ich in e-[g=251]dur[/g] spielen muss, also die betreffenden töne nen [g=40]halbton[/g] höher zu spielen sind. gibts da nen trick? wobei soll das ganze helfen oder unterstützen? welche gründe hat es, dass man ein stück mit vorzeichen niederschreibt? übrigens danke für deine schnelle antwort
 
Mit der Zeit lebst du einen Song in einer gewissen Tonart. Es ist für dich automatisch klar, welche Töne leitereigen sind, wenn du einen Song in E-[g=251]Dur[/g] spielst. Es ist einfach eine Vereinfachung. Du wirst das mit zunehmender Routine auch merken.

Gruss

Mad
 
@ mad:

WAS soll es denn vereinfachen? ich steig nicht dahinter. vielleicht stellt sich auch nur mein kopf mal wieder stur und es ist am ende ganz simpel und ich hab einfach nur den falschen gedanken in meinem hirn festsitzen gehabt, aber was genau machen vorzeichen einfach? ist es denn ein unterschied, ob ich nun etwas in c-[g=251]dur[/g] schreib und das g wenn ichs brauch zum gis mach, oder ob ich g-[g=251]dur[/g] nehm und solches dann halt automatisch hab? sorry, wenn ich damit nerv, aber ich muss hartnäckig bleiben, weil ich des endlich mal kapieren will und mir bis jetzt keine lektüre hat weiterhelfen können (und ich werd solang weiterfragen bis ichs hab :)=

danke für die antworten

gruß,
thomas
 
Du hast da glaub ich was völlig falsch verstanden. Eine Tonart definert sich nicht daraus, was vorne an vorzeichen steht. Wenn du z.B. keine Vorzeichen am anfang der Zeile stehen hast, aber trotzdem immer statt dem F ein Fis spielst und so der Grudnton G zu höhren sein wird hast du G-[g=251]Dur[/g]. PUNKT. Es sieht zwar auf den ersten Blick aus wie C-[g=251]Dur[/g] (weil ja keine vorzeichen vorne stehen), aber es macht ja vom klang keinen unterschied WO das Vorzeichen steht.

Warum ist es einfacher die Vorzeichen zu anfang der Zeile zu schreiben? Ganz einfach, weil du dann nicht vor jede als F notiere Note ein # vormalen musst um dein Fis zu haben.

Mad hatte übrigens schon absolut recht mit seiner Antwort: Du wirst dich mit der Zeit an die Tonart gewöhnen. Dann weißt du einfach, dass in G-[g=251]Dur[/g] ein Fis statt dem F gespielt wird und dann machst du es auch. So hast du dann das Notenbild nicht vollgemüllt mit unnötigen informationen (den ganzen #) und kannst dich besser auf die Noten konzentrieren. Wenn du jetzt zu anfang noch Probleme hast mal die einfach vor jedes Fis dein #. hab ich zu anfang auch gemacht. So kommst du auf jeden fall mit. Und später, wenn das ganze dann etwas komplexer wird, kannst du auch ein auflösungszeichen (das z.B. kommt wenn du in G-[g=251]Dur[/g] ein F spielen musst) besser erkennen, weil es ja das einzige Vorzeichen in den Noten ist und somit (wie der Ton selbst ja auch) aus der Reihe fällt.

Ich hoffe ich konnte helfen...Ansonsten wenn noch Fragen sind: Fragen!

Gruß,

Florian

PS: Ich bin jetzt so auch G-[g=251]Dur[/g] rumgeritten...war natürlich nur ein beispiel...in andern Tonarten ist das genauso (auch in Fis-[g=251]Dur[/g] :D )

EDIT: Noch was: Ich kann dir das Buch "In Vivo Guitar" von Abi von Reinighaus (Voggenreiter) ans herz legen. Da wird alles sehr verständlich und einfach erklärt. Ist ein Theoriebuch speziell für gitarristen (setzt also bei null an :p ).

EDIT2: Die Tonart eines Stückes erkennt man am Grundton. und den kann man hören. Ansonsten: Theoretischer Ansatz:

Eine Durtonleiter hat 2 Halbtonschritte: zwischen 3/4 und 7/8.

Es sieht im Falle von C-[g=251]Dur[/g] also so aus:

C--D--E--F-G--A--H-C

("-" = Ein [g=40]Halbton[/g]; "--" = Ein Ganzton)

Hier hast du keine vorzeichen.
Wenn du aber nun ein Stück in G-[g=251]Dur[/g] hast sähe die Tonleiter so aus:

G--A--H-C--D--E-F--G

Hier hast du die Halbtonschritte zwischen 3/4 und 6/7, also hast du keine [g=251]Dur[/g]-Tonleiter. Da setzen jetzt die Vorzeichen an. Um den Halbtonschritt zwischen 7/8 zu haben musst du das F mit einem # erhöhen, du erhälst statt F ein Fis:

G--A--H-C--D--E--Fis-G

Die Tonart definiert sich also darüber wo die Halbtonschritte liegen. (Beweis: Spiel die C-[g=251]Dur[/g]-Tonleiter bis zum H. Du kannst von hier aus sofort den Ton in deinem Kopf hören wo die Tonleiter einen Abschluss hat: der Ton C.)

Sollte ich in irgendeiner Weise Mist erzählt haben so korrigiert mich und verzeiht mir...Ich habe Bier getrunken :p

EDIT3: Boah...ist ja nen Monsterpost geworden :p
 
AlphaQ schrieb:ich kann mir nicht vorstellen mich aufs wesentliche konzentrieren zu können, wenn ich die ganze zeit dran denken muss, dass ich in e-[g=251]dur[/g] spielen muss, also die betreffenden töne nen [g=40]halbton[/g] höher zu spielen sind. gibts da nen trick?

Ja. Du hast je nach Instrument verschiedene Fingersätze für die jeweiligen Tonarten. Darum übt man ja Tonleiten bzw. Skalen. Ein geübter Gitarrist wird z.B. ein unbekanntes Stück in A-[g=251]Dur[/g] zu Beginn z.B. mit der [g=251]Dur[/g]-Skala beginnend auf dem 5. Bund auf der tiefen E-Saite spielen. Er benutzt dazu einen eingeübten Fingersatz, in dem z.B. ein C gar nich vorkommt. Wenn er auf dem Notenblatt ein C liest, wird er automatisch ein C# spielen, weil das C# eben das C im A-Dur-Fingersatz ersetzt. Ein geübter Pianist wird sofort in den A-[g=251]Dur[/g]-Modus umschalten, also quasi visuell oder per eingeübten Fingersatz F, C,und G durch F#, C# und G# ersetzen. Darum lernt man ja an Musikschulen erst Stücke in C-[g=251]Dur[/g] und tastet sich dann in Richtung der Vorzeichen-Tonarten vor. Das ist eine reine Übungssache.
 
Gnarf schrieb:
Sollte ich in irgendeiner Weise Mist erzählt haben so korrigiert mich und verzeiht mir...Ich habe Bier getrunken :p

Nein, das war, soweit ich das überblicke, alles korrekt. Man könnte "besserwisserisch" hinzufügen, dass Deine G-Tonleiter ohne Vorzeichen im modalen System (Kirchentonleitern) "mixolydisch" genannt wird. Ausserdem denke ich, dass AlphaQ das Prinzip schon verstanden hatte, ihm war nur nicht einsichtig, warum man Vorzeichen systemweit notiert, anstatt jeder Note ein einzelnes Vorzeichen zu spendieren.
 
Klugscheißer :p

Gruß,

Florian
 
ok, habs kapiert. hab bloß mal wieder den falschen sichtwinkel gehabt. danke für eure hilfe
 

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben