Pro Tools

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Und weils gerade besonders langweilig bei mir in der Arbeit ist, bin ich mal auf die Digidesign HP gehüpft, und ich muß schon sagen, ich hab ordentlich Lust auf Protools bekommen.
Jetzt würde mich interessieren, was an diesem sagenumwobenem Programm eigenlich so dran ist.
Ich weiß, daß es angeblich die besten Plug-Ins dafür gibt (um für mich unleistbare Preise), aber sind die enthaltenen ebenfalls qualitativ besser wie zB die im Cubase?
Würde es sich zB für mich als Homerecorder mit gehobenem Anspruch :p auszahlen die im Cubase produzierten Tracks zB im ProTools zu mixen?
Arbeitet jemand von euch mit Protools, wie ist es so von der Handhabung, was müßte ich beachten und gibts bis auf die Gratis Version noch ein empfehlenswertes Einsteigerpaket?
Wieder mal Fragen über Fragen...
Thx for reading
Psylo
 
Hi,

meiner Meinung nach ist Pro Tools für die Editierung von Audiomaterial am besten geeignet, so daß man recht schnell und komfortabel alles von Interviews bis zu schlechten Schlagzeugern bearbeiten kann.
Der ganze Rest ist meiner Meinung nach nicht mehr wirklich Zeitgemäß. Schlechte Midifunktionalität, eine Beschränkung auf [p=136]32[/p] Spuren, schlechte Aufrüstbarkeit und ein sehr hoher Preis haben dazu geführt, daß, nachdem mein altes Digi001+[g=18]Mac[/g] System geklaut wurde, ich mir jetzt höchstwahrscheinlich RME+Samplitude holen werde.

Die Pluginqualität ist auch nicht großartig anders, sofern du von RTAS Plugins sprichst. Bei TDM sieht es natürlich etwas anders aus, da kann man sich aber eine TC Powercore holen die z.B. den gleichen [g=108]Hall[/g] hat der auch bei den "großen" ProTools systemen verwendet wird.

Ich würde dir also empfehlen dir mal Samplitude anzuschauen und sich nicht auf Pro Tools festzulegen, sofern du nicht unbedingt 100%ig Kompatibel zu irgendwelchen ProTools Studios sein willst und sogar dann würde ich dir zu einem anderen System raten.

Hoffe nicht allzuviel Verwirrung gestiftet zu haben..
Falls du noch was wissen willst frag einfach..
 
in protools zu investieren, nur weil man gehobene homerecording ansprueche hat, ist geliende gesagt komplett uebertrieben.
mal abgesehen von den folgekosten (hardware, studio ausruestung etc etc die dann auch auf gehobenem niveau sein sollten), ist wie schon mein vorredner geschrieben hat, protools teilweise veraltet.
protools hat deswegen diesen grossen ruf und namen, wel es eben langezeit das unangefochtene computergestuetzte recording system war, das hauptsaechlich in der USA von allen namhaftenproducern benutz wurde / bzw wird. da ein umstieg auf eine andere plattform fuer die meisten profi studios nicht in frage kommt wegen dem grossen wertverlust, wird eben mit protools weitergearbeitet - nicht unbedingt also, weil man mit protools etwas machen koennte das mit anderen systemen nicht moeglich waere.

eine wesentlich billigere alternative, die durchaus die selbe und qualitativ genauso gute ergebnisse erziehlt, ist eine kombination aus focusrite ISA mic preamps, focusrite red comps + eqs, garniert mit ein paar avalon und manley channelstrips/eqs/comps und dann das ganze in ein motu system welches zB ueber nuendo2 gesteuert wird.
jemand der sich mit solche einem system auskennt, wird -meiner meinung nach - mindest gleich gute ergebnisse erziehlen wie mit einem protools system. durch die eleganter und bessere einbindung der [g=77]vst[/g]-plugins, der besseren und stabilieren [g=32]midi[/g] einbindung und der nuendo eigenen moeglichkeit auch videovertonung und 9-sony devices zu steuern, ergibt sich ein effizienteres , aber billigers system.

however - meiner meinung nach tut ae aber fuer gehobene homerecording ansprueche auch cubase se - oder wenns unbedingt sein muss sx.
den solche ein high end setup erfordert auch einiges an signalqualitaet. focusrite isa preamps sind nicht gerade billig, genausowenig wie es die manleys fuer ein apfel und ein ei gibt. ausserdem sollte dann auch das mic natuerlich in dieser klasse spielen (neuman ? gefell ?) und der raum und die monitoring anlage vom feinsten sein.
und jetzt habe ich noch nicht erwaehnt, dass so ein system - egal ob PT oder nuendo basiert - auch einiges an technischen know-how und koennen verlangt, dass wohl die wenigsten [g=79]homerecordler[/g] die das nicht 24/7 machen, wohl kaum oder nur begrenzt haben. (nicht persoenlich an dich )

punktum - solange das resultat gut ist, wird es keine sau interessieren ob du mit PT oder fruity loops das ganze gemacht hast, nur der gedanke das aleine durch das verwenden von high end gear die qualitaet der musik auch besser waere, ist ein irrglaube - auch wenn oft die werbung das suggerieren moechte.
 
Erstmals Danke für die ausführlichen Antworten.
Mittlerweile ist meine ProTools Begeisterung wieder etwas verflogen, was hauptsächlich an der Preisliste liegt, die ich mir besorgt hab :-(
Was ich eigentlich damit vorhatte war, daß ich die im Cubase produzierten Spuren als Audio im ProTools fertigmixen wollte, da ich jetzt schon oft Plug-In Tests gelesen habe, bei denen die Sieger immer nur auf ProTools liefen. Auch schwärmt mir ein Bekannter von der SAE immer davon vor.
Aber wie gesagt, die Idee ist erstmals auf Eis.
Über was ich aber in letzter Zeit immer mehr stolpere ist das TDM.
Was ist das genau? Gehe ich richtig in der Annahme, daß das eigene Plug-Ins sind, die jedoch eine spezielle Soundkarte benötigen, in der die Signale berechnet werden, und so quasi den CPU entlasten? Kann mir da wer noch etwas Genaueres dazu erklären?
LG Psylo
 
Hi,

bei der Plug-In Qualität kommt es ganz darauf an, ob du von TDM- oder Native-Systemen sprichst.
TDM-Systeme sind ProTools-Audiokarten mit [g=3]DSP[/g]'s, auf denen die gesamte Audioverarbeitung geschieht und der Rechner dann im Endeffekt nur als graphische Oberfläche und Speichermedium genutzt wird.
Deshalb ist ProTools auch so weit verbreitet, da es früher nur mithilfe von [g=3]DSP[/g]'s möglich war Musik am Rechner zu bearbeiten und Pro Tools(neben Soundscape glaub' ich) eine der wenigen Firmen war, die sowas anbietete.

Heute ist sowas aber aufgrund der schnellen Rechner nicht mehr wirklich nötig.
Trotzdem gibt es PlugIns für TDM die wirklich etwas besser klingen als ihre nativen Gegenstücke oder die es garnicht native gibt (z.B. TC MegaReverb, Virus,..).

Dafür gibt es aber z.B. von TC die Powercore-[g=3]DSP[/g]-Karte, die du in jede beliebige DAW einbinden kannst und deren PlugIns teilweise die gleichen sind wie in den TDM-Systemen und, da auf [g=3]DSP[/g]'s berechnet, auch die CPU entlasten.

Und wenn man bedenkt, daß man für 8i/o's bei Pro Tools schon so mit ca.6000€ rechnen kann, du mit einem sehr guten Rechner, einer guten Karte/[g=60]Wandler[/g] mit 16 i/o's und einer Powercorekarte "nur" 3000€ bezahlst, dürfte die Entscheidung einem relativ einfach fallen.

Noch kurz was zu den nativen ProToolskarten.
Die Digi 002 beispielsweise ist an sich eine ordentliche Karte aber meiner Meinung nach trotzdem überteuert. Man bekommt zwar die ProTools-Software, die aber nur auf [p=136]32[/p] Spuren begrenzt ist und es ist nicht möglich aufzurüsten wie bei vielen anderen Herstellern (RME, Soundscape,...), daß heißt du kannst nicht auf der vorhandenen Hardware aufbauen wenn deine Ansprüche steigen, sondern mußt dir alles neu kaufen.

Eine Software die meiner Meinung nach Pro Tools recht nahe kommt ist Samplitude 7.0.
Im Vergleich zu Logic5 und Cubase5 (SX kenne ich noch nicht) meine erste Wahl.

Hoffe ich war nicht zu verwirrend..
Gruß
 
es wurde eigentlich schon alles gesagt... ich hab bisher nur mit den kleinen versionen von pro tools gearbeitet und bin damit vom schneiden und arrangieren sicher am schnellsten von allen sequenzern... aber wie schon gesagt wurde, wenn dann zahlt sich nur eine tdm-variante aus und die ist zu teuer. und wegen den plugins besorg dir lieber eine tc powercore und eine uad und du stehst dem ganzen nicht um so viel nach und fährst billiger, ich wüßte nicht wieso ich auf pro tools umsteigen sollte, auch wenn mir das arbeiten damit spaß macht (ich nehm jedoch eigentlich fast ausschließlich audio auf).

lg
flox
 
aha!
war eigentlich sowieso nur eine reine interessensfrage. danke für die sehr informativen antworten
@floxe: wir sollten uns eigentlich persönlich kennen (stichwort dachsberg).
lg psylo
 
Nur eine kurze Gegendarstellung von einem ProTools-User:
Man kann PT nicht wirklich mit Logic oder Cubase vergleichen, da es hauptsächlich digitales Mischpult und HD-Recording Tool ist. Das aber in einer Qualität, an die weder Logic noch Cubase noch irgendwas anderes herankommen.
Von wegen veraltet. ProTools ist das Programm für professionelle Anwendungen.
Dafür ist die [g=32]MIDI[/g]- Abteilung sehr schwach. Aus diesem Grund fahre ich schon seit Jahren zweigleisig: ProTools als HD-Recording und Pult auf einem Rechner, Cubase bzw. Logic parallel auf einem zweiten. Best of both Worlds sozusagen. Synchronisiert wird per [g=32]Midi[/g]-Timecode.
Der Gedanke, von der CPU-Leistung abhängig zu sein, ist für einen PT-User abwegig und unangenehm. Ich habe selbst bei 128 Stimmen, und weiteren 80 Aux-Inputs mit Compressoren und EQs in fast jedem Kanal grad mal etwas mehr als die Hälfte der DSPs belegt.

Gruß, Globo
 
globo schrieb:
..........Der Gedanke, von der CPU-Leistung abhängig zu sein, ist für einen PT-User abwegig und unangenehm. Ich habe selbst bei 128 Stimmen, und weiteren 80 Aux-Inputs mit Compressoren und EQs in fast jedem Kanal grad mal etwas mehr als die Hälfte der DSPs belegt.

Gruß, Globo

Goil, einfach goil!
 
Hi,

ich sehe es ja auch so, daß PT so ziemlich die schnellste und intuitivste Software für Audioaufnahme und -bearbeitung ist, ich aber nicht einsehe mir ein TDM-System kaufen zu müssen, um mehr als 32 Spuren zu haben und gezwungen werde mir Hardware zu kaufen die ich nicht brauche.

Für das Geld kann ich mir locker einen G5 holen mit Hostsoftware,PlugIns und guten Outboardgeräten.

Und zur "Qualität" von Logic und Cubase.
Von der Audioqualität her kann mit Sicherheit gleiche Ergebnisse erzielen, nur das es mit den beiden viel viel umständlicher ist, da, wie schon gesagt wurde, die beiden Programme in erster Linie keine Aufnahmeproggis sind.
Was ich aber auch schon erwähnt hab' ist Samplitude.. auf jeden Fall antesten wenn man was PTähnliches haben will.

Will jetzt keinen Religionskrieg anfangen:)
Wenn ich meine erste Million habe hole ich mir gerne PT und bis dahin gehts auch mit anderen Systemen

Achso... kennt eigentlich jemand von euch Digital Performer?

Gruß
 
Kennen nicht direkt. Jedoch hat eine Band in meiner Church mit Digital Performer ihr Album aufgenommen.
Motu ist allgemein Software mässig in Europa nicht so bekannt, denke ich!
Gruss Michael
 

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