Phasenschweinereien

[youngwoerth]

Ist es korrekt, dass A tendenziell breiter und räumlicher wirkt, aber gefährlicher ist in Sachen Monokompatibilität als B?


x = Fläche / Pad / Instrument


A:

x ganz links / Send-Hall ganz rechts

x ganz links / Send-Delay ganz rechts

x ganz links / Send-Flanger ganz rechts



B:

x Stereo Mitte / Send-Hall Mitte

x Stereo Mitte / Send-Delay Mitte

x Stereo Mitte / Send-Flanger Mitte

 

[RefinedRough]

mach halt mal nen mono-check. kann man nicht allgemeingültig sagen. trotz breite, könntest du ja zumindest die bässe mit passendem plugin zusammen fahren.

 

[Macka]

A, ist breiter,ja aber nur bedingt Monokompatibel,lässt sich aber einstellen,in dem man den Panregler zb,im Gruppenkanal enger zieht,oder eben den FX-Kanal sowie die zu bearbeitende Spur nicht hart nach links bzw,recht zieht.
Das Routing muss stimmen,alles gut beschriften,sonst wird das Kaos pur.

B, ist meisst Matsch oder der Sound taucht weg,wenn man es nicht kann,der Hall muss schon passend sein und auch so eingestellt werden,dann ist auch oft ein Eq im FX-Kanal ganz hilfreich.

Die Anwendung ist aber auch Song abhängig,was will man erreichen.
Alles in die breite ziehn,klingt ja nicht,da muss man sich schon vorher Gedanken machen.

Wenns anfängt metallisch zu klingen,hast Du einen Kammfiltereffekt.

 

[youngwoerth]

@RR:

Klar, die Bässe bleiben im Zentrum. Eine verhallte Fläche klang bei mir mit Anordnung A in Stereo räumlicher, der Mono-Mix hat allerdings ordentlich gelitten. In Anordnung B klang die Fläche im Stereomix bescheidener, dafür ging sie in Mono nicht so unter.

 

[youngwoerth]

Vielen Dank für Deine sehr hilfreiche Antwort, Macka!

 

[RefinedRough]

ein trick, dass alles schön breit klingt ist auch, nicht alles breit machen es soll ruhig auch elemente in der monomitte oder nah daran haben, dann wirken breitere sounds gleich viel offener. sprich breite braucht einen bezug.

zu breit ist allgemein oft gar nicht so geil wie's beim ersten hinhören wirkt, verhält sich ein bisschen wie exciter meiner meinung nach. wow-effekt, aber auf dauer nervig. ich habs gern, wenn sich mehr eher zentriert abspielt, als alles überbreit.. ist aber wohl auch ein bisschen geschmacksache.

die breiten sounds kann man auch ganz cool mit m/s- eq'ing hervor heben. sprich die charakteristischen frequenzen eines sounds im side-kanal ein bisschen boosten (oft passt mir das irgendwo in den hochmitten bei so flächenzeugs), bässe abschneiden und der mid-kanal dann ggf. dort leicht senken und untenrum eher ein wenig herausarbeiten. mussdu probieren.

 

[youngwoerth]

Da hast Du natürlich Recht. Ging mir auch in erster Linie um die Parts, die im Mix tendenziell mehr Stereobreite einnehmen, wie z.Bsp. Flächen. Aber jedes Instrument soll natürlich einen angenehmen Aufenthaltsraum bekommen und das funktioniert nicht, wenn man allen den gleichen Bedarf einräumt, führt nur zu Platzangst.

Klasse Ergänzung mit dem M/S-EQ, Thankeschön!

 

[karumba]

technisch gesprochen ist eine phasenschweinereien eigentlich nimmt immer "breit". ein track kann sehr breit gemischt sein, aber dennoch monokompatibel sein. phasenprobleme sind erst welche, wenn die *kurzzeitliche* korrelation sehr hoch ist.

beispiel:
wenn du einen sinusbass nimmst & den links pannst & ihn auf einer anderen spur nach rechts pannst & diese spur um ein paar ms verzögerst -> phasenschweinerei, da sich mit etwas verschieben von R das signal mit L auslöscht. je mehr es sich auslöscht, desto weniger monokompatibel.

wenn du hingegen eine gitarren 2 mal einspielst & dann links & rechts pannst -> keine phasenschweinerei & es wird sich auch sehr viel weniger auslöschen als beim "kopierten" sinusbass. "optimal" ists also wenn sich nicht viel auslöscht (d.h. du hast ein starkes mittensignal) & du aber trotzdem einen breiten mix hast.
vorstellen kannst du dir das wie einen gemischten chor den du mit 3 mikrophonen aufnimmst. eins zielt nach links, das andere mitte & das andere rechts. du wirst "volle" breite haben, aber dennoch monokompatibel sein.

 

[youngwoerth]

Ein sehr konstruktiver Beitrag, vielen Dank!

wenn du hingegen eine gitarren 2 mal einspielst & dann links & rechts pannst -> keine phasenschweinerei

Um das auf Flächenklänge zu übertragen: Dann wären zwei unterschiedliche Pads mit jeweils anderer Effektierung, die gegensätzlich gepannt werden, doch eine recht monofreundliche Lösung.

wenn du einen sinusbass nimmst & den links pannst & ihn auf einer anderen spur nach rechts pannst & diese spur um ein paar ms verzögerst -> phasenschweinerei

Ähnliche Probleme bringen ja auch Flanger/Phaser mit sich. Deshalb wohl besser den Send-Regler nicht zu weit aufdrehen.