Pc zur Musikproduktion

[Petterson]

Hallo zusammen,

ich habe vor Zuhause mit der Musikproduktion anzufangen.
Voraussichtlich werde ich erstmal nur mit einem Midi-USB-Keyboard arbeiten und sonst nur mit Software. Bei der DAW habe ich mich für Cubase entschieden.
Ich habe mir hier mal einen PC zusammengestellt, und es wäre super wenn ihr mir sagen könntet ob alles so zusammenpasst und für meine Zwecke ausreichend ist.

Intel Core i5-4690 in-a-Box
Gigabyte GA-H97-D3H, Sockel 1150, ATX
Seagate Barracuda 7200 2000GB, SATA 6Gb/s
Crucial MX100 SSD 256GB (2,5", 7mm)
8GB-Kit Crucial Ballistix Sport Series DDR3-1600, CL9
Samsung SH-224DB schwarz
Alpenföhn Brocken Eco
be quiet! STRAIGHT POWER BQT E9-400W 80+Gold
Cooltek Antiphon Black, ohne Netzteil

Alles zusammen habe ich für ca 670,- und viel mehr sollte es auch nicht werden wenn etwas getauscht werden sollte.

Ist die i5 Cpu stark genug?
Reichen 8GB RAM? Aufrüsten kann ich natürlich noch immer..
Hat jemand eine Ahnung ob die Zusammenstellung so relativ leise arbeitet?
Brauche ich eine Grafikkarte?
Brauche ich eine Soundkarte wenn ich nur mit dem USB Keyboard und VST Plugins arbeite?


Vielen Dank schonmal im voraus

LG

 

[Ari]

Ist die i5 Cpu stark genug?

Nein, CPU ist nie genug. Und gerade Anfänger übertreiben gern mit insertierten Faltungshällen in 24 Spuren. (weil sie nicht wissen, was ein Send-FX ist) i5 ist einfach keine gute Desktop-Musik-DAW-Grundlage.

Reichen 8GB RAM? Aufrüsten kann ich natürlich noch immer..

Reicht! Die musst du erstmal voll kriegen. Jetzt nicht mit überspitzten Scenarien, sondern tatsächlich praxisnah.

Hat jemand eine Ahnung ob die Zusammenstellung so relativ leise arbeitet?

Relativer begriff. Mein Rechner steht im Flur mit 10m Kabel ins Studiozimmer gelegt. Meiner ist ruhig.

Brauche ich eine Grafikkarte?

Ich meine grundsätzlich, JA!
Auch wenn das Forum hier meist das volle Gegenteil behauptet. Aus welchen Gründen auch immer.

Brauche ich eine Soundkarte wenn ich nur mit dem USB Keyboard und VST Plugins arbeite?

Ja, oder wo soll die Musik rauskommen? Aus dem Netzteil?

 

[Petterson]

Danke für die schnelle Antwort!
Könntest du mir denn eine passende CPU und eine Soundkarte empfehlen?

 

[stefangeidel]

i5 ist ok, wenn 4 Kerne.
8 GB RAM ist knapp bemessen, wenn du mit aufwändigen Libraries arbeiten willst.
Dedizierte Grafikkarte ist nicht notwendig, wenn die CPU eine hat.
Soundkarte kann dir bessere Latenzen verschaffen und die Möglichkeit Kopfhörer und Monitore ordentlich anzuschließen. Kalkuliere für ein Einstiegsgerät mal 150€ ein.

 

[Satricon]

Hallo.

Also ich persönlich find den i5 ausreichend. Arbeite selber nur damit und habs bisher nicht hinbekommen den auszulasten.

Grafikkarte - macht sinn da du ja auch cubase stabil laufen lassen möchtest. Also zumindestens onboard sollte drauf sein. Allerdings kanns da schon Probleme geben. Bei nem Testlapptop hat cubase 7 und ner hd 4000 interner Grafikchip für 12 Spuren ca 20 Sekunden Verzögerung bei der Darstellung im Programm gehabt.

Soundkarte geht auch die interne. Die kann man nach und nach erweitern (wobei man da erst ab höheren Beträgen nen unterschied merkt)

 

[chrisspeed]

Grundsätzlich geht das System für den Preis in Ordnung. Kommt drauf an, was für Musik du machen willst und mit welchen Instrumenten / Software-VST´s.

Wenn du eine Graka einbaust, musst du schauen, ob du mit dem Netzteil hinkommst, bin mir nicht sicher, aber 400W könnten gernzwertig sein.

Ansonsten CPU wäre I7 interessant.

Soundkarte auf jeden Fall, bzw. Audiointerface, sonst macht es keinen Spaß, wenn du über Keyboard was einspielen möchtest.

 

[Can]

Ich stimme Ari weitgehend zu.

Ob dir i5 reicht, kann dir hier vermutlich keiner vorhersagen. Du hast ja nicht geschrieben, ob du viel mit Software-Synthesizern und exzessiv mit vielen Effekten auf vielen Spuren arbeiten willst. Mit einem i7 bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite, wenn du schon deinen Musik-PC planst. Und auch von dem Musik-Kram abgesehen - ein schneller Rechner ist nie verkehrt.

Mit dem RAM ist es ähnlich. Ich würd auch sagen, dass 8 GB genügen. Aber wenn du z.B. Orchestermusik mit großen Sample-Libraries machen willst, daaann sind die 8 GB ruckzuck voll. Denn allein das Betriebssystem beansprucht ja schon mal mindestens 1-2 davon. Aber gut, den Speicher kannst du auch später noch aufrüsten…

Und ja, eine ASIO-fähige Soundkarte bzw. ein Audio-Interface brauchst du schon. OnBoard-Soundkarte nur im absoluten Notfall, wird dir aber keine große Freude machen, da du nicht auf genügend kleine Latenzen kommst. Es gibt zwar Workarounds wie ASIO4ALL, der diesen Treiber auf Software-Ebene faket…. aber es ist halt auch nur Gefake. Und irgendwann willst du vielleicht eh mal was audiomäßig aufnehmen oder mal schnell ein echtes MIDI-Gerät anschließen und dafür brauchst du ein "echtes" Audio-Interface.

 

[Petterson]

Danke euch allen für die schnelle Antwort

Kann mir denn jemand eine "gute" i7 mit einem 1150 Sockel empfehlen die nicht über 250,- kostet?
Wie ich arbeiten will kann ich natürlich noch nicht sagen, da ich absoluter Neueinsteiger bin, ich hätte aber schon gerne eine vernünftige Grundlage und einen schnellen Rechner mit dem ich erstmal keine Probleme mehr habe.

 

[Ari]

Günstigste beste P/L CPU aktuell ist:

Intel Core i7-3770 Box, LGA1155

Am Namen zu erkennen auf dem 1155 Sockel. Also vielleicht einfach auch nochmal das Board überdenken.




Nebenbei mit dem Ram und den Sampler-Argumenten immer:
Es läuft heutzutage nahezu ALLEs über Disk-Streaming. Also man muss schon ordentlich zeug absichtlich in den RAM laden um bei einem Musikbeginner 8 GB voll zu bekommen. Es ist meines Erachtens in dem Falle einfach ein falsches Handling.

 

[Can]

Es läuft heutzutage nahezu ALLEs über Disk-Streaming. Also man muss schon ordentlich zeug absichtlich in den RAM laden um bei einem Musikbeginner 8 GB voll zu bekommen. Es ist meines Erachtens in dem Falle einfach ein falsches Handling.

Najaaa…. jaa…nein. Es gibt durchaus Instrumente, die ihren ganzen Kram in den Speicher laden. Und es gibt Instrumente (z.B. Klaviere in KONTAKT), bei denen es schon Sinn macht, die größtenteils auch wirklich komplett zu laden, da die gestreamten Samples halt doch abundzu mal verschluckt werden weil zu spät geladen. Klaviere sind da aber wohl auch ein Extrembeispiel, weil da je Sustain-Pedal auch haufenweise Töne gleichzeitig klingen und live gespielt werden… bei anderen Instrumenten (Streicher etc.) ist das alles nicht so tragisch.

Aber als Anfänger ist 8 GB mehr als genug, auch bei heutigen Samplern und Libraries. Ich hab mit 512 MB angefangen

 

[Petterson]

Ist die I7 3770 denn besser als die I7 4790?
Die ist nur unwesentlich teurer und neuer, und ich müsste das Board nicht wechseln.
Oder spricht irgendetwas gegen das Board?

 

[Kuno]

i5 ist einfach keine gute Desktop-Musik-DAW-Grundlage.

Absoluter Unfug und einfach nur falsch.

Der i5-4690 ist eine sehr schnelle CPU und bietet ein besseres P/L-Verhältnis als der von Ari später empfohlene i7 3770. Dieser ist ca. 35% teurer, bietet jedoch nur maximal ca. 23% mehr Leistung (und das auch nur unter Optimal-Bedingungen, wenn das SMT perfekt ausgenutzt wird).
Der i5-4690 hat außerdem eine leicht höhere Single-Core-Leistung.
http://www.cpubenchmark.net/cpu.php?cpu=Intel+Core+i5-4690+@+3.50GHz&id=2236
Außerdem ist Sockel 1155 und i7-3770 eine veraltete Generation. Darauf würde ich heute kein neues System mehr aufbauen.

Ich meine grundsätzlich, JA!
Auch wenn das Forum hier meist das volle Gegenteil behauptet. Aus welchen Gründen auch immer.

Absoluter Unfug und einfach nur falsch.

Man kann mit der iGPU der Intel Prozessoren ganz wunderbar arbeiten. Es wird ein wenig RAM abgezwackt, aber wenn dieser ausreichend vorhanden ist, wird die Performance des Systems davon kein bisschen beeinträchtigt.
Außerdem hat man sehr wenig zusätzliche Abwärme und keine zusätzliche Karte, die unter Umständen zu Problemen führen kann (nvlddmkm Fehlermeldung lässt grüßen).

 

[Petterson]

Also ist die Zusammenstellung so gut?
Eventuell dann auf 16 GB RAM hochgehen, und noch eine Soundkarte dazu.
Kann mir jemand eine Soundkarte mit einem guten P/L Verhältnis empfehlen?

 

[Cell_o_Chromos]

RAM würde ich wirklich erstmal nur 8 verbauen und erst nachrüsten, wenn Du merkst dass es wirklich benötigt wird.

Es ist egal ob Du 1GB oder 1+8=9GB vom RAM leerstehen hast. Erst wenn Voll, dann doof.

Die Gesparte Kohle lieber in die Soundkarte investieren, oder ein Gedämmtes Gehäuse oder ein Essen mit der Partnerin/dem Partner.

 

[chrisspeed]

Kann mir jemand eine Soundkarte mit einem guten P/L Verhältnis empfehlen?

Scarlett 2i2 | Focusrite. Besser geht's fast nicht

 

[Kuno]

Scarlett hab ich nicht getestet.
UR22 ist auf jeden Fall auch sehr gut zu dem Preis. Hatte das damals mit der Presonus AudioBox 22VSL verglichen. Vom Klang und Rauschverhalten her nehmen die sich so ziemlich nichts, aber die Treiber vom UR22 sind deutlich besser.

@Cell_o_Chromos
Das Case ist wohl schon gedämmt.
Alternativ dazu kann ich das Fractal Design Define R4 empfehlen. Das ist etwas größer, hat größere Lüfter und ist etwas flexibler (Festplattenkäfige und verschließbare Lüftungsöffnungen). Ist ebenfalls gedämmt und vom Aufbau her sehr ähnlich.

Mit einem Scythe Mugen 4 kann ich meinen auf 4,4GHZ übertakteten i5-4670K in diesem Case übrigens ohne zusätzliche Gehäuse-Lüfter betreiben, solange keine Grafikkarte aktiv ist.
Die Temperaturen sind dann noch so gut, daß der Lüfter des Mugen in den allermeisten Fällen auf der minimal-Geschwindigkeit drehen kann.
Zusammen mit einem leisen (bzw. mittlerweile semi-passiven) Netzteil ist der Rechner in diesem Zustand als absolut lautlos zu bezeichnen.

Allerdings habe ich auch keine mechanischen Festplatten mit drin.
Die 7200 Barracuda würde auch hier das lauteste Element sein.
Nimm lieber ne WD Green. Die ist sehr leise.

Oder verzichte ganz auf eine interne HDD und nutze eine externe als Datengrab.
(Oder baue dir alternativ einen Wechselrahmen ein, bei dem du bei Bedarf ganz einfach eine HDD einschieben kannst.)

 

[chrisspeed]

Ich finde gedämmte Gehäuse sinnlos, denn die lautesten Teile sind mit die Lüfter. Und da diese nun mal an der Gehäuseöffnung sitzen, ist die Dämmung schon wieder dahin.

Außerdem macht das nur Sinn, wenn du mit deiner DAW auch aufnehmen willst und der Rechner im selben Raum steht. Da der TE nicht nach einer Aufnahmemöglichkeit gefragt hat, wird er wohl auch nichts über Mikros aufnehmen, also macht die Dämmung so gesehen auch keinen Sinn.

Dann lieber in gute Kopfhörer investieren und los geht's. ich weiß nicht, ob der TE schon Abhöre hat und den dazu passenden Raum???

 

[Petterson]

Also ich will keinen Gesang und auch keine externen Instrumente aufnehmen.
Zum einspielen habe ich nur ein Alesis Q49 Midi-USB Keyboard.
Und ich habe bereits ein Paar M-Audio BX5 und einen AKG K 121 Kopfhörer.

 

[Cell_o_Chromos]

Chris, da kann ich Dir nur aus Erfahrung sagen: Es macht einen Riesenunterschied, ob die ganze Kiste mitschwingt und wackelt, oder ob sie es eben nicht tut. Die Gehäuselüfter kann man problemlos so groß und leise wählen, dass die so oder so nicht auffallen.

Aber beim Prozessor und Grafikartenkühlung sieht das anders aus, von der mechanischen Festplatte ganz zu schweigen.

Aber ja, wenn er nichts aufnehmen will, ist der Leidensdruck natürlich weit geringer.

 

[Kuno]

Ich finde gedämmte Gehäuse sinnlos, denn die lautesten Teile sind mit die Lüfter. Und da diese nun mal an der Gehäuseöffnung sitzen, ist die Dämmung schon wieder dahin.

Sinnlos, nein.
Überbewertet, ja.

Beim Fractal Design Define R4 kann man auch gut damit arbeiten, nur 2 Lüfter vorne zu haben, und die sind zumindest noch mal etwas abgeschirmt, was auch merkbar leiser ist (Klappe auf vs. zu)!
Wenn man dann das untere Loch stopft, kann die Luft nur noch hinten entweichen und dadurch entsteht schon ein ganz guter Luftstrom. Da benötigt man hinten gar keinen Lüfter mehr.

Ein anderer Faktor sind Schwingungen des Gehäuses.
Und das kann (gerade mit HDDs) einen riesigen Unterschied machen!

Ich muss dazu sagen, daß ich damit selbst mit meinem R4 zu Beginn noch kleine Probleme hatte.
Der CPU-Lüfter hat gereicht, um über das Mainboard die Schwingungen auf das Case zu übertragen und bei diesem schwang dann die Decke mit (die leider nicht gedämmt ist ... Achtung, beim Cooltek Antiphon ist diese gedämmt, aber nur mit Schaumstoff, was in dieser Hinsicht nichts bringt).
Es hat schon gereicht, eine Zeitschrift wie bdw oder Geo oben drauf zu legen, um diese Schwingungen komplett zu killen. Da ich allerdings auch noch eine alte auf Bitumen basierende Dämmmatte hier hatte, habe ich diese nun oben verbaut und damit ebenfalls die Schwingungen ruhig gestellt.

Das Problem trat übrigens auch nur auf, wenn das eine Seitenteil installiert war. Das hat wohl das Case unter eine entsprechende Spannung gesetzt, die zu einer sehr Schwingungs-empfindlichen Decke geführt hat.
Dies kann daher auch von Exemplar zu Exemplar unterschiedlich sein.

Von daher ist so eine Dämmung schon sinnvoll.
Allerdings sind leise Lüfter und Festplatten nach wie vor wichtiger.

Geschlossene Kopfhörer sind für mich keine Alternative, da das Feeling mit Boxen einfach ein ganz anderes ist.
Aber das muss jeder selbst entscheiden.