Patchbay im kleinen Studio - Nötig? Oder gibt es Alternativen?

[MountainKing]

Bislang ist mein Recording-Setup immer sehr übersichtlich gewesen. Prinzipiell bleibt da auch so. Aber es ist eben doch manchmal nervig, wenn man immerzu Kabel wechseln und an- und abstecken muss. Hier hätte ich gerne im Sinne der "convenience" eine Erleichterung.

Ich muss dazu sagen, dass sich meine Setup auch immer mal wieder ändert. Ich probiere immer mal andere Interfaces aus u.ä. Zur Zeit habe ich:

- SPL Crimson (v1)

-Shaodow HillsMono Gama

- Lyndell Audio 7X-500 Compressor

Beide sitzen in einem A Design 500HR:

Ich mache zur Zeit eigentlich so gut wie alles über die 500HR-Kette (Vocals, Gitarre, Bass, Percussions):

Mono Gama > 7x500 > Line In 3 des Crimson

Dabei ist der Comp mal zu- mal abgeschaltet, das heißt die Kette ist vom Signalweg her auch genau wie gerade beschrieben verkabelt.

Nun habe ich noch zwei DBX 376, die auch über einen Digital-Ausgang verfügen. Das Crimson hat auch einen Digital-In- and Out, so dass man das auch gut verwenden könnte (das hat beim Abhören eine paar Besonderheiten beim Crimson).

Hinzu kommt neuerdings noch ein Eleven Rack, ebenfalls mit Digital-Out - diesen hab ich gerade digital ans Crimson angeschlossen. Damit ich das dann beim Crimson auch (während der Aufnahme) abhören kann, geht noch ein Instrumentenkabel vom Phones-Out des Eleven Rack an den Sources-IN des Crimson (rein für Abhörzwecke).

Bislang hatte ich noch überhaupt kein 19-Zoll-Rack, jetzt aber doch, weswegen ich mir nun gedacht habe, ich könnte das alles ja mal ordentlich verbinden. Die Threads hier zum Thema Patchbay sind nicht immer so frequentiert, wie der DOTD-Bereich. Ein paar hab eich gefunden:

https://recording.de/threads/patchbay-verkabelung.200180/


Ich würde nun gerne die beiden Mikro-Eingänge des Crimson, den MonoGama Channel Strip mit dem Lyndell Comp und einen (oder beide?) DBX376 mit den Line-Eingängen 3 +4 des Crimson verbinden. Das geht natürlich auch ohne Patchbay. Aber es ist mit den Kabeln eben manchmal doch ein bisschen Gefriemel.

Im Prinzip würde mir sowas gewiss reichen:

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...-symm-/art-REC0008844-000?campaign=PSM/kelkoo

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/ART-XPatch-3-Kanal-XLR-Patchbay/art-REC0008845-000

Dabei finde ich aber unpraktisch, dass es nicht im 19-Zoll-Rack platziert wäre. Insofern also vielleicht besser owas (obwohl das eigentlich übers Ziel hinausschießt)?

https://www.thomann.de/de/art_p16_patchbay.htm

https://www.thomann.de/de/samson_s_patch_plus_black.htm

Wie würdet ihr das an meiner Stelle angehen? Wie gesagt: Convenience wäre sehr schön. Also, alles von vorne her patchen können - wär' cool. Welche Alternativen fallen Euch ein? Gibt es welche?


Im oben verlinkten Thread hat der TomSofa geschrieben

die hinteren eingänge würde ich aus faulheit auf eine patchbay packen (selbst wenn es momentan noch sinnfrei erscheint), es ist erstaunlich, auf was für ideen man kommt, wenn man so ein ding im rack hat, ich will nicht mehr darauf verzichten

Tja, auch das kann natürlich Spaß machen. Bis jetzt habe ich noch kein externes Gear (zwecks Summing o.ä.) verwendet. Aber vielleicht käme man ja auf den Geschmack.

 

[clemenserwe]

Ich versuche mal zusammenzufassen, ob ich alles richtig verstehe.

Ich sehe drei "Schienen" der Signalverteilung:
a) geht es um Mikrofonsignale, die flexibel den unterschiedlichen Preamps zugeordnet werden sollen.
b) geht es darum, die (Line-) Ausgänge der Preamps auf den einen Line-In des Crimson zu routen.
c) geht es darum, Digitalsignale zu routen - die Quellen sind AES/EBU (oder SPDIF) und das Ziel am Crimson ist SPDIF.

Liege ich soweit richtig?
Die XLR-Geräte, die Du verlinkst, sind eigentlich keine Patchbays, sondern nur Steckfelder. Man kann damit nichts routen, sondern es geht immer nur vorne rein und hinten (an der gleichen Stelle wieder) raus. Das wäre also nur dafür, die rückseitigen Anschlüsse nach vorne zu legen. Bei den kleinen Art-Geräten würde mich stören, dass man die (speziell bei XLR) gut festhalten muss um Stecker rein oder raus zu kriegen.

zu c) Ob das per SPDIF so geht, weiss ich nicht.
Ob das ohne Wordclock funktioniert, kann ich auch nicht sagen - bei SPDIF geht's bei AES/EBU müsste ein Experte helfen.

den Punkt a) könnte man auch mit dem XPatch lösen. An der Rückseite wären die Eingänge der Preamps angeschlossen, an der Vorderseite suchst Du Dir die zugehörige Buchse raus.
Du könntest dafür aber auch eine (symmetrische) Klinken-Patchbay nehmen aber Vorsicht mit der Phantomspeisung.
Wenn Du die Klinken-Patchbay nutzt, kannst Du damit natürlich auch den Punkt b) damit erledigen.

 

[Gel Mitglied 84274]

Um deine Frage aus der Überschrift zu beantworten : Ja und nein.
Ja, weil ich mich immer wieder geärgert habe, nicht mal eben schnell irgendein Gerät an das Interface / Mixer anschließen zu können.
Nein, weil es keine Alternative gibt

Vor vielen Jahren habe ich mir ein kleines 19Zoll-20HE-Rack gekauft, dass unter dem Tisch steht. Hinten sind Anschlüsse (Patchbays) für das, was vom Mixer bzw. bei mir von den Keyboards kommt, das alles geht nach vorn ebenfalls auf Patchbays, von dort in das Interface. Weiter habe ich vorn eine 1HE-Blende mit XLR male/female Anschlüssen, spart mir blöde Adapter und 2 routebare (Stereo) DI-Boxen. Ist zunächst einmal aufwendig, auch für mich als Amateur, aber ich freue mich jedes mal, wenn das Konzept "greift".
Selbst wenn ich meine Tisch mal für eine Renovierung räumen muss oder für was weiß ich auch immer, alles hinten abziehen und fertig.
Rounting/Verkabelungsplan nicht vergessen! Bei ist das ein Excel.

 

[olligurtschmann]

Ich habe in meinem kleinen Heimstudio 5 externe Pre-Amps, deren Eingänge ich an ein XLR-Panel und deren Ausgänge ich an eine Patchbay im halbnormalisierten Modus angeschlossen habe, von dort dann in die Line-Ins am Interface. Das alles mitsamt externem Kompressor und EQ hab ich in einem 19" Rack untergebracht. So hab ich ein flexibles Setup:

a)
Ich kann meine Mikrokabel einfach und bequem am XLR Panel (wie dem oben abgebildeten von ART) anschließen und auch wieder wegräumen.

b) ich kann beliebig meine Preamps mit Kompressor, EQ oder sonstigem Outboard Gear patchen und an mein Interface routen.

c)
Ich kann bei Bedarf meine externen Preamps umgehen und ein Line-Signal direkt an die Patchbay anschließen, das dann an das Interface geleitet wird. (Stichwort halbnormalisiert)

d)
Ich kann meine Line-Outs vom Interface an die Patchbay routen und dort bequem von vorn abgreifen. Praktisch für Reamping, andere Kopfhörermischungen, etc.

 

[MountainKing]

Super, Jungs.

Vielen Dank für Euren Input schon mal an dieser Stelle. Ich komme später noch mit einer ausführlicheren Antwort zurück.

 

[WorkFloh]

"....Hinzu kommt neuerdings noch ein Eleven Rack, ebenfalls mit Digital-Out - diesen hab ich gerade digital ans Crimson angeschlossen. Damit ich das dann beim Crimson auch (während der Aufnahme) abhören kann, geht noch ein Instrumentenkabel vom Phones-Out des Eleven Rack an den Sources-IN des Crimson (rein für Abhörzwecke)....."

Warum das Extra-Kabel?
"Digital-In" drücken und den "Monitor-Mix" Regler am Crimson nach links drehen (also Direct Monitoring) sollte doch genau DAS machen.

 

[electrisizer]

patchbay ist supi!
für ein kleineres setup am besten die samson s patch. du brauchst halt doppelt so viele kabel, aber die kabel von der T hausmarke sind dafür auch echt in ordnung...