PAN und Hörgewohnheiten

[SNAFU]

Hallo,

folgende Problematik beschäftigt mich gerade:

ich habe bei meinem Material bisher beispielsweise die Toms so im Raum verteilt, dass ein Fill über die Toms (beginnend bei dem Hi-Tom, über Mid-, Lo- und Floor-Tom) von LINKS nach RECHTS verläuft.
So, wie ich das bisher gewohnt war - geschuldet vielleicht der Tatsache, dass ich es eben gewohnt bin, dass hinter mir der Drummer sitzt.

Ich habe aber auch beim Musikhören das Gefühl, dass ich mich eher "im Geschehen" fühle/höre (quasi on stage), als "in front of", sprich vor einer Band.

Neulich habe ich mit Freunden, die allesamt keine Musiker sind, unterhalten und dabei hat sich herauskristallisiert, dass sie - beim Hören von Musik - sich eher "vor" dem Geschehen gesehen haben.

Sollte PAN nicht auch das wiederspiegeln? Schließlich will ich nicht Musik machen, die nur Musikerhörgewohnheiten wiedergibt... Sofern ja, wie trage ich dem Rechnung? Alles so pannen, wie es für jemanden klingen würde, der direkt vor der Band steht, oder ist das komplett Wurscht? Nur, falls die homerecording-polizei mal nachfragt...

Bin auch für Tipps sehr dankbar; habe das mit dem PAN bisher in meinen Betrachtungen immer etwas stiefmütterlich behandelt

Gruß
snafu

 

[Kainer]

als konsument ist es besser (gewohnter?) das die musik von vorne kommt, also ich mich VOR dem geschehen befinde.

so sollte das dann auch klingen, also auch von den panning-einstellungen wiedergegeben werden.

denke ICH

 

[InSomnius]

Grüße.


wenn ich mich recht erinnere, hatten wir dazu vor einiger zeit mal einen thread, der recht schnell ausartete, woraufhin sich Ari die mühe machte, in einem [g=420]cd[/g]-laden die aktuelle top 100 durchzuhören und auf pan zu untersuchen.

das ergebnis: in den allermeisten fällen wird der pan so gesetzt, als wäre man der zuschauer, der vor der bühne steht.

gerade im metalbereich wird das aber oft umgedreht - vielleicht weil fast jeder metaller selbst in ner band spielt?

letzten endes isses geschmackssache. die pop-profis, um nochmal auf Aris empirische untersuchung zurückzugreifen, mischen aber für zuhörer.


Der Gruß

Griffin



EDIT: bei genannter untersuchung wurde vernachlässigt, ob diese hörgewohnheit davon beeinflusst wird, ob die konsumenten überhaupt schonmal livemusik gehört haben. heute kommt doch eh fast alles aus der konserve.....

 

[MH-Guitar]

bei den Drums ist das wirklich Geschmackssache.

Ich mische aus der "Publikumsperspektive".
Hör dir einfach ein paar Lieder an, du wirst Beispiele auf beiden Seiten finden.
Die Tendenz ist meiner Erfahrung nach aber tatsächlich aus Hörerperspektive.

Wenn ich mich recht erinnere, dann gabs hier auch schon ein paar threads dazu. Letztendlich ist gut, was gefällt.

Beste Grüße,

Michael

 

[SirGreco]

ist auch meine Meinung...
Natürlich ist es als Musiker verwirrend, aber der durchschnittsmusikmensch empfindet es normal..so wie er es im Fernsehen sieht, auf Konzerten... etc

Aber im Endeffelt musst du entscheiden was gefällt...

Generell ist die Mehrheit aber auf " vor der Bühne" fixiert..

 

[hhjh]

Ich glaube, den meisten Musik-Hörern ist es völlig wurscht. Lasst einfach mal Eure Frau/Freundin/Geliebte oder alle drei euren neuesten Mix anhören. Sie werden auf die Stimme achten, auf die Stimmung, den Groove... aber aufs Panning schaut nur die Musikerpolizei.

Von daher machs einfach so, wie's Dir gefällt.

 

[lustigerklaus]

Das leidige Thema....aber zum glück gibts ja keine regeln, was funktioniert ist erlaubt

 

[SNAFU]

Wow, superschnelles [g=94]Feedback[/g]

@INsomnius: na ja, vor dieser Art der Empirie bin ich dann doch zurückgeschreckt

Und um Gotteswillen: ich will nicht einen ausartenden Thread eröffnen; aber es war mir jetzt schon wichtig mal noch andere Meinungen zu haben Wo gab's den Thread? Hab jetzt nur mit "PAN" gesucht...

Wurgx, mein Gehirn versucht mit der Publikumsperspektive mitzuhalten, aber ganz ohne Scheiß: das fühlt sich total verwirrend an

Immerhin entnehme ich eueren Antworten, dass man zumindest mal nix grob falsch machen kann. Wahrscheinlich ist dem Konsument auch egal, ob da was von links oder rechts kommt

Vielen Dank für euere (schnellen) Antworten

schöne Grüße
snafu

 

[Kainer]

hhjh schrieb:
Ich glaube, den meisten Musik-Hörern ist es völlig wurscht. Lasst einfach mal Eure Frau/Freundin/Geliebte oder alle drei euren neuesten Mix anhören. Sie werden auf die Stimme achten, auf die Stimmung, den Groove... aber aufs Panning schaut nur die Musikerpolizei.

Von daher machs einfach so, wie's Dir gefällt.

100%ige zustimmung, ..wenn der gesamtmix ok ist. wenn einem alles aus der mitte zusammen ins gesicht matscht, merkt das auch der ungeübte mp3-hörer.
ausser vieleicht er hört übers handy

 

[floxe]

viel spass
http://homerecording.de/modules/new...&viewmode=flat&order=ASC&type=&mode=0&start=0

lg
flox

 

[300LittleBirds]

die vorstellung eines stereo-pianos aus "zuschauersicht" ist für mich mehr als gewöhnungsbedürftig.

 

[Eleusis]

frag ihn (http://www.spiegel.de/img/0,1020,285175,00.jpg) mal!

 

[Jenner]

kleiner Denkanstoß:
Wieviel Prozent der durchschnittlichen Musikkonsumenten wissen, wie die Trommeln und Becken an einem normalen Rechtshänderset aufgebaut sind? Und wieviel Prozent würden eine Aufnahme als schlecht bewerten, weil z.B. die Hihat aus der "falschen" Richtung kommt?
Die Antwort wird meiner Ansicht nach eher im Promille-Bereich liegen. Deswegen kann ich nur nochmal den Beitrag von hhjh unterschreiben.

Worauf man allerdings schon achten sollte, ist dass das Panning des Schlagzeugs in sich selbst stimmig ist. Damit meine ich, dass wenn beispielsweise die Hihat auf den Overheads rechts im Stereobild sitzt, das Hihat-[g=116]Mikrofon[/g] ebenfalls auf die rechte Seite gepannt werden sollte. Denn gegeneinander arbeitende Pannings werden auch einem Laien merkwürdig vorkommen, auch wenn er vielleicht nicht bewusst wahrnimmt, was die Ursache dafür ist.