Overheads Bearbeitung.Wie macht ihr das?

[Sawdust]

Hey,
ich hab bis jetzt nur mit Kompressoren auf den Raum Mikros gearbeitet. Grade versuch ich jedoch mal aus den Overheads mehr Klarheit zu bekommen was die Beckenanschläge angeht. Die versinken zur Zeit etwas im Beckenbrei. Gibt es dafür einen Trick mit Kompressor/Expander?
Außerdem würde mich interessieren wie bei euch der Overhead EQ in der Regel so aussieht? Hebt ihr Höhen an oder nehmt ihr sie eher raus? Wie sieht es in den Bässen aus? Notcht ihr Beckenpfeifer raus?

Genremäßig würde mich vor allem die Rock - Metal Ecke interessieren.
Grüße

[Geändert von Sawdust am 25.01.2010 11:38 Uhr]

[Geändert von <a href="https://recording.de/myRecording/Profil/Sawdust">Sawdust</a> am 25.01.2010 12:43 Uhr]

 

[Tonkutsche]

Hi!

Mit Kompression würde ich bei Overheads und Atmos eher aufpassen.

Gates oder Expander machen auf Overheads nicht die gute Figur, das kann mächtig in die Hose gehen. Ich drehe bei den Overheads immer alle mitten und tiefen raus. Und zwar so weit, dass man von Snare, BassDrum und Toms fast nix mehr hört. Die Overheads können solo ruhig ein wenig dünn klingen, so lange der Mix funktioniert!

Tipp:
Keine generelle Höhenanhebung, schon garnicht mit einem Shelving! Eher gezielte Höhenanhebnung einzelner Frequenzen, die besonders "erwünscht" sind. Bei EQs ist nehmen seliger denn geben!

Gruß

Florian

 

[drumrobster]

Hallo

Ist echt unterschiedlich aber meistens nehme Ich einen LowCut be 250-350Hz
Höhen anhebungen wie schon gesagt wurde geziehlt und fals notwendig.

Einen Kompressor setzte ich da meist nicht ein da ich die Gruppe meist schon gut komprimiert habe. Aber wenn ich einen Kompressor einsetzt dann meist auf einer Kopie der Overheadspuren und verwende dann beide Signale also mit und ohne Kompressor.

greetz

 

[soundguy]

overhead kompression ist schon interessant, vor allem wenn du nach dem prinzip rangehst, das lauteste (meist snare) aus den overheadsignalen zu entfernen...

im endeffekt muss es im zum mix passen

 

[stratiii]

Ich kann die Meinung von Tonkutsche nicht ganz teilen, da über die Overheads auch viel Sound der Toms und [g=149]Snare[/g] kommt, würde das komplett verlorengehen. Was sehr schade ist.

Ich mache es meist so, dass ich von den Drums einen Mix erstelle und diesen dann sehr heftig kompremiere und dazu mische oer auch mit Parallelkompression auf der Drumsubgruppe. Ruhig ein bisschen Dreck rein.

Die overheads kompremiere ich meist nicht...kommt aber auch sehr auf die Musik an. Bei hartem Rock vielleicht schon, bei Blues und Jazz nicht. Da gibt es keine leitlinie. Probier ruhig ein bisschen, und nutz das was dir gefällt und gut klingt

 

[drumrobster]

Doch ich denke schon das man das machen kann wie Tonkutsche sagt mache ich ja ähnlich.

Stratiii hat da aber garnicht so unrecht da kann was an Tiefe etc. von dem Rest des Kits verloren gehen aber das kann daher mache ich ja oft das mit der Kopie die Ich Komprimiere und da natürlich nicht den Lowcut so hart ansetze bzw. ganz weg lasse.
da drehe ich eher ein paar Höhen weg.

Besser für die Tiefe des Sounds finde ich allerdings Raum Mics.

greetz

 

[stratiii]

Das ist korrekt, ich lass allerdings meist die Raum Mics weg , da mein raum nicht so doll klingt

 

[Jenner]

Das ganze ist wie immer natürlich auch stark abhängig vom Ausgangssignal.
Bei meinen eigenen Sachen setze ich auch meistens einen Lowcut irgendwo zwischen 100 und 150Hz und dünne die Tiefmitten meistens noch ein wenig aus.
Das ist allerdings auch nur deshalb notwendig, weil mir leider kein akustisch optimierter Raum zur Verfügung steht. Aus dem selben Grund komprimiere ich meine selbst aufgenommenen Overhaeads auch meistens eher nur zaghaft oder überhaupt nicht.

Vielleicht kennt hier der ein oder andere Wolfgangs Mission impossible Teil 2. In diesem Fall klangen die Overheadspuren schon so gut, dass ich sie nahezu flat in den Mix übernommen habe und auch relativ heftig komprimieren konnte, bevor es in meinen Ohren zu übertrieben klang.

 

[drumrobster]

@stratiii
Ok wenn der Raum nicht so toll klingt ist schade aber meiner ist auch nicht der beste

vorallem wegen der Grösse
Mache das aber trotztdem immer mit der Raumaufnahme.
Aber auch da kann man leicht abhelfen mit indem man einen IR als ersten Insert nimmt und dazu mischt gegebenenfalls davor die störenden Frequenzen mit nem EQ rausnimmt.

greetz

 

[alpenjodel]

Was bei Drumaufnahme A notwendig ist um den angestrebten Sound zu erreichen,ist bei Drumaufnahme B noch lange nicht notwendig.

Jeder nimmt anders auf,jeder spielt anders,jeder hat ein anderes Hörempfinden.

Ganz zu schweigen von der Stimmung des Drumsets und Spielweise.

Manche nehmen 4,mach nehmen 8 oder mehr Mikros um den Sound einzufangen.

Also ist es Matrialabhängig,was nachher geboten wird.

Ich sag nur,wenn man sich mühe gibt,die Mikros richtig auszurichten,das man vorallem sauber klingende Becken bzw, Hihats hat,wird das Mischen eine ware Freude machen.

Ihr solltet euch lieber mit den Mikros und deren Ausrichtung beschäftigen,zuvor das Set so stimmen und Felle benutzen die auch ordentlich klingen.
Wie siehts mit dem Tempo des Songs aus,brauch ich da mehr ne knackige oder eher ne bauchig klingende Bassdrum.

Als nachher eure Nachlässigkeit mit Eq und Exiter,Transientdisigner und was es alles gibt,ausbessern zu wollen.
Das ist eine undankbare Mistarbeit,an die man sich selbst immer wieder dran hochzieht,oder andere ständig dran rummäckern werden,ganz zu schweigen davon,das die Atmo sich nicht einstellen will und der Groove darunter leidet.
Gerade bei Rock und Metal,gibt es nicht geileres,als glockige oder seidige sauber Hihats,wenn das Kesselwerk stimmt,wird der Sond erst edel klingen.

Wie oft hört man da immer viel zu leise und zischelnde und wischende unsaubere Hihats und Becken,die nur alles zusauen,die Atmo zerstören und den Groove kaputtmachen.

Dann bleibt vielen nur noch das Triggern der Sounds,was sich wieder auf den Groove auswirkt,mal negativ mal positiv,meisst aber eher ersteres

Abschliessend kann man sagen,mach es so wie es nötig erscheint,eine alles beantwortende Weissheit gibt es da nicht wie man ein Signal bearbeitet.

Ausser das man es schon bei der Aufnahme regeln sollte,das nur noch feine Berarbeitungsschritte nötig sind.
Bei einen Drumset auf dem sich billiger Proberaum befindet,am besten gleich in die Tonne werfen,erst garkeine Mischung damit beginnen,sonst wird das nur ein einzige Krampf.
Zwischen sich blödhören und alles sch.. findend bis zum Suizid,oder noch schlimmer,ein Forum aufsuchen

Das gilt aber nicht für Leute,die gerne Restaurationsarbeit leissten,oder bestimmte Musik machen,bei denen solch ein schrottsoud angestrebt wird,die haben da natürlich ihren Spass dran.

Naja,jedem das sein,mir aber bitte nur saubere Sounds mit genügen Schmalz geben.

Der Instrumentenfreak hat doch mal nen Thread aufgemacht,da hat man ihm sein Drumset sehr fein aufgenommen,so muss das klingen,solch ein Sound macht Spass.
Ich muss mal suchen.

Hier schau mal,da hat er alles aufgelistet.
https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Feedback_gesucht/130204/Thema_1.html

 

[Tonkutsche]

Ich kann die Meinung von Tonkutsche nicht ganz teilen, da über die Overheads auch viel Sound der Toms und Snare kommt, würde das komplett verlorengehen. Was sehr schade ist.

Uiii... nene, das passiert garantiert nicht! Die Overheads werden zwar recht dünn, aber ich will ja über die OV nicht den "Bauch" der Trommeln (also Snare und Toms) bekommen, dafür habe ich ja die separaten Mikrofone vor Ort. Nichtsdestotrotz liefern die Overheads unverzichtbare Klanginformationen für den Gesamtmix! Sehr schön erklärt das m.E. nach Friedemann Tischmeyer in seinen Tutorials.

Gerade die Klangbearbeitung der Toms würdest Du torpedieren, wenn da zuviel bzw das Falsche von den Overheads kommt.

Fazit: Um einen knackigen Mix zu bekommen, geht es gar nicht anders, als zu "Low-Cutten" bis der Arzt kommt. Probiers mal

Aber: Nicht mit der Brechstange

Der gesammt Mix muss gut klingen, nicht die Drum-Gruppe alleine

VG

Florian

 

[JayT]

Am Einfachsten sind Entscheidungen wie Kompressions- und EQ-Einstellungen,
wenn man den ganzen Mix laufen lässt (oder mindestens die Drums oder Solo In Place), die Overheads langsam lauter macht und dann das entsprechend passende einstellt.

Ein hoher Lowcut sorgt zwar für mehr Ordnung im Bass- und unteren Mitten-Bereich und einem trockeneren, definierteren Sound, gleichzeitig aber auch für einen weniger "echten" Klang. Umgekehrt kann man sich Phasenprobleme einfangen und eventuell einen weniger direkten Drumsound erzielen, dafür aber wesentlich "dreckiger" und "echter".

Beispiel:
Eine Snare alleine mit einem SM57 wenige cm vor dem Fell abgenommen wird nie wie eine "echte" Snare klingen. Ohne Raummikro oder Overhead ist der Sound für Pop mit 3 drübergelegten Samples verwendbar, für echten handmade Rock aber wenig glaubwürdig, meiner Meinung nach.

lg. JayT.

 

[soundguy]

generell kannst du die effektifität eines plugin´s (eq, dynamic...) beurteilen, wenn du es im gesamtmix einfach mal bypass´d!