Orientalische Sounds - Aufnahme Generell und Percussion im Speziellen

[Burkie]

Hallo,

nochmal zur Mikrophonposition.
Gerade bei Trommeln kann es nützlich sein, das Mikrofon nicht auf die Felle, sondern auf den Kessel auszurichten. In vielen Fällen bekommt man so auch aus nächster Nähe den kompletten Sound, also die richtige Balance aus Fell-Schlag-Sounds und "Bauch" und Sustain.

Wenn man seine Trommel-Sounds nicht als Solo-Getrommel betrachtet, sondern als eine Klangfarbe im Zusammenspiel mit noch anderen Instrumenten, kann das sehr gut funktionieren.

Meine Erfahrung beim Aufnehmen und Mischen ist, wenn alle live zusammenspielen und man mit nur einem Stereo-Mikrofon aufnimmt, so nimmt man aus gewisser Entfernung zu allen Instrumenten auf, um die beste Klangbalance zu erhalten.

Nimmt man hingegen die Instrumente mit je einem eigenen Mikrophon aus der Nähe auf, etwa wenn alle gleichzeitig spielen, oder auch nacheinander per Overdubb, so "muss" man "tricksen".
Man möchte nur die wirklich charakteristischen Klanganteile des jeweiligen Instruments auf der Spur haben, aber nicht die "parasitären" Anteile, die im Mix nur die anderen Instrumente "zumatschen" und stören.

Es kann dann für den Mix gut sein, wenn etwa eine Handtrommel eher kaum Bass "macht" und eher nur "flach" klopft und klickert. Etwa, weil andere Instrumente im Arrangement schon den Bassbereich abdecken.
Auf der fertig gemischten Aufnahme klingt das dann schön differenziert und durchhörbar. Obgleich die Spur solo abgehört, eher flach und unnatürlich klingt.

Das muss man einfach mal ausprobieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

Gruß

 

[micheronfire]

Hallo Leute,

ich habe mich nochmal an einen Song gemacht und einige Tipps berücksichtigt. Mit der Mikrofonstellung bei den verschiedenen Trommeln rumprobiert und auch mit EQ und Kompressoren gearbeitet... Bin auf jeden Fall zufriedener als vorher! Trotzdem natürlich weiterhin dankbar um jeden Tipp, der es beim nächsten Mal noch besser macht

 

[lebasti]

Ich finds ziemlich cool! Zur Aufnahme kann ich dir leider keine wirklichen Tips geben, da ich sowas eigentlich selber kaum mache (ab und zu ne große Trommel über mein altes Behringer ist das Höchste der Gefühle ^^).
Der Mix gefällt mir schon ganz gut, könnte vll bisschen räumlicher wirken - hab ihn aber bloss auf KH gehört. Ist aber auch die Frage, welche Klangästhetik ihr anstrebt. Für das "Genre" muss es ja auch nicht immer so elektronisch überproduziert rüberkommen.
Habt ihr das alles selber komponiert/getextet? Würde ja gern mal nen Remix davon machen

 

[micheronfire]

Was meinst du mit räumlicher? Ich habe mit dem Mix sowieso erst frisch angefangen. Bei Layam z.B. (s. erster Post) habe ich eigentlich nur die Lautstärken angepasst. Effekte liefen da noch alle übers Effektboard (Habe ein Boss ME-50 für meine Gitarre). Erst bei Harmattan habe ich dann auch über Studio One Hall und Delay hinzugefügt. Probiere also vor allem noch rum und bin weit davon entfernt, die hohe Kunst des Mischens zu durchblicken. Ich will es halt auch nicht mit Hall überladen, weil es bei so vielen Spuren dann schnell sehr matschig wird. Daher kann von Anstreben keine Rede sein, es soll halt gut klingen. Ich habe mich auch schon gefragt, ob man den Hall eher gleich gestalten sollte, damit es "einheitlicher" wirkt? Also nicht, wie in verschiedenen Räumen aufgenommen?

Ich freue mich, wenn jemand sich an dem Material neu versuchen möchte! Wenn du also Lust auf einen Remix hast, geht as auf jeden Fall klar. Habe für "Harmattan" auch jemanden gefunden, der das Stück remixen will und bin schon ganz gespannt, was dabei rauskommt! Die Musik ist 100% selber komponiert. Ich mache die Musik, Sonia den Gesang.

 

[lebasti]

Meine Kritik bezog sich letzens auf "Njoum" - das erste muss ich nochmal richtig anhören!
Mit räumlich mein ich nicht unbedingt mehr Hall, sondern auch die Positionierung im Stereoraum. Momentan ist das meiste eher in der Mitte, oder?
EDIT: Am Ende des Stücks hast du die Vocals ja schon ein bisschen gepannt, sehr schön
Manchmal kann man auch im Equalizer Links/Rechts getrennt behandeln, das gibt schnell eine schöne Räumlichkeit ohne das dann auf einer Seite was total fehlt.
Generell sagt man glaub ich schon, dass man einen Hallraum (als Sendeffekt) nehmen soll und dann die Anteile der einzelnen Spuren entsprechend regelt, um die Positionierung im Raum zu unterstützen! Aber das ist wohl einfach viel Ausprobieren und hier posten !
Find es auf jeden Fall sehr geil was ihr da gemacht habt - geile Stimme, schöne Lyrics (soweit ich das beurteilen kann aus der Übersetzung ^^) und schön viel "echte" Instrumente!

Ja cool - dann lass mal die Tage quatschen! Würde von dem Njoum gerne nen Remix machen!

 

[micheronfire]

Generell sagt man glaub ich schon, dass man einen Hallraum (als Sendeffekt) nehmen soll und dann die Anteile der einzelnen Spuren entsprechend regelt, um die Positionierung im Raum zu unterstützen!

Du meinst, einen generellen, gleich bzw. ähnlichen Hall auf alles, und dann die einzelnen Instrumente etc. positionieren? Als wäre ich ein Dirigent, und Streicher eher weiter links, Bläser mehr rechts, obwohl durch die Raumakustik natürich trotzdem alles von überall klingt? Ich überlege gerade, wie ich da am Besten rangehe. Wenn ich ein Instrument in nur einer Spur habe und die leicht links habe, wäre es ja sinnvoll etwas anderes mehr auf rechts zu legen, damit es weiterhin ausgeglichen wirkt...

Hier habe ich das mal in einem anderen Projekt versucht. Das Klavier ist Mono aufgenommen und ganz auf einer Seite, und darüber iegen zwei E-Pianos, die ich so gepannt habe, dass sie gegenläufig von links nach rechts wechseln. Einfach zum Experimentieren, wie du schon sagst Da klingt wirklich alles räumlicher.

Ja, ich habe mittlerweile relativ viele Instrumente angesammelt und wo ich nun angefangen habe mit Aufnehmen kann ich die auch mal songdienlich nutzen als nur bei Jams mal drauf rumzudaddeln. Ist dann doch schwer alleine was zu komponieren mit umfangreicher Orchestration, wenn mans nicht festhalten kann...

Ja klar, ich kann dir die Spuren zukommen lassen! Mir gefällt deine Arbeit auch echt gut, schön verspielt, das steht dem Song sicher gut!

 

[micheronfire]

Moin zusammen,

nach längerer Schaffenspause habe ich in dieser Richtung wieder was produzieren können und finde, es ist qualitativ schon besser geworden. Auch die Udu klingt jetzt schön voll und knackig. Aber natürlich ist das wieder vor allem mein Blick, also stelle ich das Ergebnis wie immer gerne hier zur Diskussion!

 

[Moogman]

Moin zusammen,

nach längerer Schaffenspause habe ich in dieser Richtung wieder was produzieren können und finde, es ist qualitativ schon besser geworden. Auch die Udu klingt jetzt schön voll und knackig. Aber natürlich ist das wieder vor allem mein Blick, also stelle ich das Ergebnis wie immer gerne hier zur Diskussion!

Das ist schon richtig gut, du bist auf einem guten Weg!

 

[AndiPaulo]

Sound is insgesamt noch bissl dumpf, und an manchen Stellen tät ich mir besseres Timing wünschen, aber musikalisch isses absolut goil! Weiter so!

9/8 Takt?

Übrigens:
Kennste den Herrn schon? Abgesehen davon daß er Weltklasse is kannste bei seinen Videos viele Anregungen über Mikro-Positionen kriegen.
https://www.youtube.com/user/DavidKuckhermann

 

[micheronfire]

Danke!
Ja, das mit dem Timing ist nachvollziehbar. Aber ich nutze oft direkt das erste Take, da ich dann die Spontaenität mit drin habe (gerade bei der Percussion spiele ich meist einfach zu dem, was ich dann bis dahin aufgenommen habe).

Ja, David Kuckhermann durfte ich dieses Jahr vor und mit Dead Can Dance sehen. Wundervoll! Danke für den Tipp, wie er die Mikros nutzt habe ich mir tatsächlich noch nic angeguckt. Die Udu in diesem Fall habe ich mit nur einem Mikro aufgenommen, dem Rode NT-1 und dann ca. 15-20 cm vom Schalloch entfernt über die Udu gehängt. Leider rutscht das Ding immer hin und her in meinem Schoß.

Hm wie kommst du auf 9/8? Eigentlich ist alles ganz banal im 4/4.

 

[Moogman]

Aber ich nutze oft direkt das erste Take, da ich dann die Spontaenität mit drin habe ...

Ich mache oft ein Zweites, Drittes, Viertes, usw., aber nehme dann doch meistens das Erste, trotz einiger kleiner Fehlerchen, weil es am "ehrlichsten" klingt. Geht dir das auch so, das die späteren Takes vielleicht technisch perfekter sind aber irgendwie zu berechnet und statisch klingen.

 

[Gast92251]

David Kuckhermann durfte ich dieses Jahr vor und mit Dead Can Dance sehen. Wundervoll!

+1 !!!!


großartige und einzigartige Band, großartiger Künstler!

 

[micheronfire]

Aber ich nutze oft direkt das erste Take, da ich dann die Spontaenität mit drin habe ...

üben
Ich mache oft ein Zweites, Drittes, Viertes, usw., aber nehme dann doch meistens das Erste, trotz einiger kleiner Fehlerchen, weil es am "ehrlichsten" klingt. Geht dir das auch so, das die späteren Takes vielleicht technisch perfekter sind aber irgendwie zu berechnet und statisch klingen.

Genau das meine ich. Ich gehe sowieso oft planlos an die Song ran, spiele eine Idee ein und baue dann darauf auf. Ich bin kein Perfektionist und oft empfinde ich es genau so, wie du sagst. Klar kann ich mir den Part noch mehrmals anhören, raushören, was ich gespielt habe und so weiter, manchmal wird es dann beim nächsten Versuch besser, manchmal aber eben auch nicht, weil es in dem Moment einfach rausgeflossen ist. Und dann fange ich lieber den Spirit ein. Ich sehe die Dinge hier ohnehin nur als eine Art Demo bzw. Spielerei an, an der ich mich versuchen und Neues lernen kann. Die früheren Tracks z.B. könnte ich mir vorstellen, vllt irgendwann nochmal einzuspielen (jedenfalls in Teilen), und dann mit den neu gewonnen Erkenntnissen ein besseres Ergebnis zu erzielen. Dann würden die aber sicher ganz anders klingen, weil ich dann Soli etc. eben auch nicht nochmal genauso spielen würden, sondern wieder zu einem großen Teil improvisieren würde.

Dead Can Dance waren super live. Eines der besten Konzerte seit langem... Würde ich mir jederzeit wieder geben, wenn die Möglichkeit besteht.