Oboe aufnehmen

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fas1piano

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problem: ich krächze. man hört viel luft und wasser im ansatz, ton ist eh auf der dünnen seite.

lösung wäre eigentlich schwereres rohr und vor allem täglich paar stunden übern. klappt halt leider nicht...

gibts tricks beim aufnehmen um das ein bisschen zu schönen? (mikroposition, eq etc.?) muss nicht "natürlich" klingen, elektropopjazz, keine klassik

habe: sennheiser MD 441, rme quadmic+multiface, sony ms 959c (elektret stereo mikro, mit "eingebautem" MS decoder), reaper

vielen dank für tips
lG f
 
jepp, gibt es, aber keine 100% richtige. ;)

oboe ist das schlimmste was man zu recorden hat, weil sie muss mit abstand aufgenommen werden.
bei der oboe liefern die grenzflächen-mikros sehr gute resultaten.
wenn kein gfm zur hand:

finde einen akustisch hellen raum (parkett, laminat, granitboden) mit wenig [g=361]nachhall[/g] und nehme die oboe von etwa 2 m abstand wo der großmembran mikro dem boden sehr nah steht.

vg
dragan
 
danke dragan!
ha, dis hab ich also schon mal total falsch angefangen. hab allerdings leider weder großmembran noch gfm. immerhin dielen im raum...kann ich dann das 441 nahe zum boden stellen oder lieber das sony? ok ausprobieren...lg f
 
jo ausprobieren...
nur weit weg von dem instrument, sonst kriegste immer unerwünschte begleitgeräusche auf die aufnahme... die oboe ist halt so, close miking kannste vergessen.
und: der sound kommt nicht NUR aus dem trichter, auch ganz wichtig...
das "herz" des klanges kommt aus dem klappenbereich - und logo - wenn man "das" aufnehmen möchte, nimmt man auch das klappern auf, egal wie gut der instrument ist.
also "das" muss man an anderen orten suchen.
wenn "das" nicht nah am boden ist, dann vom boden angefangen immer höher mit dem mic gehen und suchen.
irgendwann wirds klappen ohne klappen auf der aufnahme. ;)
vg
dragan

eleonore: ach, ich würde kein stereo mic am anfang nehmen, das kompliziert die situation nur...

probiere zuerst mit 441. wenn du die stelle gefunden hast, kannste dann auch mit sony probieren...
 
Greife das hier mal auf, muss am Freitag eine Oboe aufnehmen und habe das noch nie gemacht. Kann man Parallelen zu einem Sax ziehen, aufnahmetechnisch?

Mikros hätte ich diverse GM und dynamische. Ich würde jetzt mal zb. mit einem 421 starten auf der dynamischen Seite, oder mit einem schönen oldschool: akg d19c (will ich schon lange wiedermal benutzen).

Oder doch lieber auf GM setzen? Ich würde ja gerne etwas rumpröbeln, aber leider ist nur sehr wenig Zeit, dass grössere Tests nicht drin liegen..
 
also wir ham damals im studio mit vmx abgenommen.
das klang sehr schön.
Wir ham das Ding damals über der Oboe aufgehangen. Schräg über den klappen.
generell müsste man aber vielleicht ein mikro mit etwas wärmeren Charakter nehmen, Oboe ist ja doch recht durchdringend.
 
Hi zusammen

Ja, man kann Parallelen zum Sax ziehen, allerdings würde ich sogar mit zwei Mikrofonen quasi oberes und unteres Register der Klappen mikrofonieren (natürlich nicht zu close) und den Trichter eher ganz vergessen. MD421 finde ich normalerweise ein sehr gutes Bläsermikrofon, bei der Oboe wäre ich allerdings kritisch, weil die schon sehr quäkig klingt, wenn man nicht einen sptitzen Oboist hinterm Rohr hat und ich rein intuitiv sagen würde, dass das MD421 dieses bei der Oboe noch verstärkt (im Gegensatz zur Posaune z.B.). Ich hätte jetzt auf das GM zurück gegriffen.

Zu fastp1ano: Ich kenne das Sony nicht, musst du ausprobieren. Einen kleinen Trick gibt's noch, um die Nebengeräusche kleiner zu halten, evtl. auch ein bisschen die "giftigen" Obertöne zu reduzieren: Zuätzlich zum Abstand, was diagonstix schon gesagt hat, könntest du versuchen, das Mikrofon zur Wand oder zur Decke zu richten. Damit verlierst du natürlich auch Brillianz, aber evtl findest du einen guten Kompromiss.
 
Kommt darauf an wie stark sich der Hautbois-Spieler bewegt. Und natürlich auf viele andere Sachen auch ;)

Musst halt testen.
 
Ich würde ggf. auch mal ein Bändchennausprobieren. Nachdem man sie jahrelang einfach vergessen hat, kommen sie nun regelmäßig immer wieder aus der Versenkung hervor, wenn man einen wärmeren, gedeckteren Klang sucht. Erst gerade hat Sound & Recording ein günstiges China Bändchen von Fame für 99€ sehr gut bewertet. Das würde ich mal testen. Kann man ja bei Nichtgefallen wieder zum Music Store zurück schicken.
 
Bändchen fände ich durchaus interessant, habe aber (noch) keins und bis freitag ist sicher auch keins da.. Für zukünftig aber eine überlegung wert. Teste wohl mal mit einem/zwei akg d19c und sonst neumann oder gefell - das funktioniert immer irgendwie. Ah, ein sennheiser 441 hätte ich auch noch.

Position werde ich wohl von oben auf die klappen gerichtet machen mit etwas grosszügigem abstand, das leuchtet mir am meisten ein.
 
Hallo refined rough,

als studierter Ex-Oboist kann ich ebenfalls nur vom MD421 abraten. das ist zu spitz, und dynamisch würde ich auch nicht unbedingt empfehlen, da das Ding ohnehin immer sehr druckvoll um nicht zu sagen gepresst klingt. Bändchen halte ich für eine sehr gute Idee, oder weiches Großmembran wie z.B. ein Oktava MK101 (nur die gemoddete Version) . Ein Kleinmembraner geht auch immer gut, event. die Höhen absenken, damit es weicher klingt. Die Oboe hat sehr viele Obertöne, da kommt genug Brillanz rüber. Das ist übrigens auch der Grund, warum sie das a' zum Durchstimmen des Orchesters gibt. Eine Flöte könnte man für die präzise Intonation nie genau orten.

Micposition würde ich mal ausprobieren. Durch den Schallbecher kommt viel Energie. Sehr weit oben hast Du dann nicht mehr die Mitten bzw. Bässe, sondern viel Klappergeräusche. Ich würde das mal mittig probieren, also genau auf der Hälfte des Teils.

Viel Spaß beim Aufnehmen.
 
Danke, super! Das hilft mir weiter. Dann werde ich am besten aufs gefell setzten, das ist eher weich.
 
Ich würde das so machen:

Der Spieler sitzt auf einer reflektierenden Oberfläche, gut ist Parkett. Die Mikrofonposition wählst Du nun so, dass der aus der Stürze austretende Schall durch die Reflexion vom Boden ungefähr den gleichen Weg zurück legt wie der von den Klappen ausgehende Schall. Das ist Deine Ausgangsposition. Nun kannst Du sorgfältig hören und variieren, indem Du das Mikrofon leicht in die eine oder andere Richtung verschiebst bzw. seine Neigung einfach änderst.

Mit einer Kugel bekommst Du beide Schallanteile sehr gleichmäßig aufgenommen, mit zunehmender Richtwirkung (Niere, Superniere, Hyperniere) kannst Du gezielt Schall ausblenden. So kannst Du z. B. ausnutzen, dass das off-axis Verhalten von Mikrofonen meistens stark die Höhen bedämpft.

Probier es einfach aus. Du wirst wohl mehrere Probedurchgänge machen müssen.
 
Ah, ein sennheiser 441 hätte ich auch noch.

Position werde ich wohl von oben auf die klappen gerichtet machen mit etwas grosszügigem abstand, das leuchtet mir am meisten ein.

Das ist ein Sehr guter Ansatz und mit der Position würde ich auch beginnen (hab shcon viele Oboen, auch solistisch, aufgenommen). Das 441 könnte gut passen, mit dem würde ich aber noch etwas weiter weg gehen, denn es richtet stärker als eine Niere

Eine Oboe hat eine ähnliche Schall-Abstrahlcharakteristik wie eine Klarinette. Nur die Obertonstrukur ist eine andere.
Saxophon, wie oben genannt, strahlt ganz anders ab durch den nach oben gebogenen Trichter (Ausnahme Sopranino).

Von oben geht ganz gut mit mehr als 1m Abstand. Man kann das ruhig etwas zur Seite ausrichten, wenn die Klappen stören - ruhig mal mit Höhe und Seite spielen.

Grenzflächen klingen für mich bei Oboen und Klarinetten nicht so toll. Die Klangcharakteristik vom Trichter wird dabei zu stark betont.

finde einen akustisch hellen raum (parkett, laminat, granitboden) mit wenig nachhall und nehme die oboe von etwa 2 m abstand wo der großmembran mikro dem boden sehr nah steht.

Mikrofon nahe am Boden kann schnell zu Kammfiltereffekten führen, je nachdem. wie das Mikro ausgerichtet ist und welche Richtcharakteristik man einsetzt.
 
Stimmt, ein MD441 könnte natürlich auch gut passen, da es recht angenehm ist in den Höhen. Die Richtwirkung könnte allerdings ein Problem sein, da Oboisten auch gerne mal musikalisch anfangen zu rudern. Von daher würd ich dann doch eher auf ein Kondenser setzen.
 
Ich bin euch allen sehr verbunden für die Hilfe. Da ich ja leider ziemlich wenig Zeit habe zum experimentieren, werde ich mich wohl nur aufs Gefell beschränken und damit ein wenig mit der Position spielen. Muss an dem Tag auch noch eine Geige und ein Klavier aufnehmen, alles innerhalb 5h.

Nun denn, ich werde berichten wie's geworden ist.

Thadd%C3%A4us_Tentakel.jpg
 
Muss an dem Tag auch noch eine Geige und ein Klavier aufnehmen, alles innerhalb 5h.


Und dabei Deinem Eichhörnchen immer wieder ein Bier servieren ;-) Viel Spaß beim Aufnehmen.
 
Hat geklappt, Gefell ca. 1,5m schräg oberhalb plus ein akg c4000b auf Kugel im anderen Teil vom Raum als Ambi. Bin froh, dass es so gut geklappt hat, klingt schon roh sehr angenehm.

Eine E-Geige über Amp (leider war das nicht wirklich ein guter Amp, sehr quäckig) ist auch noch im Kasten (TLM103 + MD421 + Ambimik). Das klingt aber nicht so richtig wie ich mir das vorgestellt hatte. Habe zum Glück noch das Linesignal mitgenommen, mal sehen was da Mixtechnisch geht. Zum Glück solls eh poppig werden am Ende, dann passt das wohl schon nach dem Fleischwolf.

Piano war Clavia Stage. Das klingt echt cool und war natürlich kein Problem mit direkt in die Büxe. Midi zur Sicherheit noch mitgenommen.

Jetzt erst mal ein wenig Mischen, dann wirds noch durch die elektronische Mangel genommen, wenn's dann soweit ist, darf ich das wahrscheinlich auch zeigen.. wird so ein Promoding für das Trio. Video gibts scheinbar auch noch.

Nochmals herzlichen Dank an die Hilfesteller :)
 
das dynamische mikro aufs mundstück gerichtet, das stereosystem in die mitte des registers.
3 zu 1 regel bei polymikrofonierung beachten!

mithilfe des MS dürfte der klang noch etwas breiter gezogen werden können.
bei klassischen instrumenten sollte man tendentiell immer natürlich aufnehmen, da unser gehör sehr schnell eine gewisse unnatürlichkeit wahrnimmt.
 

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