Noten lernen - Melodien nachspielen etc.

[MrAnderson]

Nabend!


Ich erwarte jetzt nicht das mir jemand Noten beibringt. Aber interessiere mich vermehrt dafür und möchte es mal lernen. Allerdings habe ich für eine Musikschule keine Kohle und Zeit im Moment.

Weiß auch das man für das Beat machen nicht unbedingt Noten braucht. Aber denke das es das Ganze leichter macht.

Weil irgendwie arbeite ich nach der "Trial und Error" Methode und denke das wenn man es von Anfang mit theoretischen Grundkenntnissen macht einfacher ist.

Ich habe zwar eine gewisse Reihenfolge wie ich mit meinen Beatz anfange und es nicht völlig systemlos, aber doch manchmal schon eher zufällig wie sich Melodien ergeben. Weil ich a) nicht einfach irgendwas nachspielen will und b) keine konkrete Melodie vorher im Kopf habe.

Und wenn ich eine im Kopf habe dann kann ich sie nicht richtig umsetzen.

Also ich spiele die Melodien im Piano Roll von FL zu einem Groove ein. Das eine Klaviatur aus verschiedene Oktaven besteht habe ich schon mal begriffen. Und das jede [g=338]Oktave[/g] bei c anfängt und a aufhört. Dann diese Striche oben dazu kommen. Oder das Akkorde bestimmte gleichzeit gesetze Töne sind.

Zur Zeit lese ich ein wenig über Tonarten.

Als nächstes will ich mehr über [g=63]Harmonie[/g] lernen, auch wenn man sein Gehör danach ausbilden kann.

Also ist schon alles ganz schön komplex finde ich.

Jetzt wo Weihnachten vor der Tür steht, habe ich auch wieder Gelegenheit mich praktisch damit auseinanderzusetzen, weil wir dann wieder ein paar Weihnachslieder auf dem Keyboard nachspielen wollen(müssen ). Naja, aber wirklich Spaß macht es mir nicht einfach etwas nachzuspielen.

Ich konnte mal in der Grundschule Blockflöte spielen, aber habe fast nichts mehr behalten. Is auch lange her.

Naja, wie lernt man denn eurer Meinung nach am besten Noten? Einfach ein Instrument üben, üben, üben oder theoretische Musik büffeln? Beides?

Und noch ein 3 Fragen:

- hat hier jemand ein absolutes Gehör?

- könnt ihr sofort sagen welche Stück welche Tonart hat? Wie wieviel Übung braucht man dafür?

- könnt ihr jede Melodie rekonstruieren? Also aus dem Kopf?


Sorry, für den langen Text.

 

[lustigerklaus]

Bin selbst gerade am nach noten speilen lernen für gitarristen ist das ja nicht die regel lesen kann ich, aber nicht vom blatt spielen.

Besorge dir harmonierlehre bücher, kann dir fürs allgemeine leider nichts emfpfehlen, hab nur harmonielehre für [g=422]gitarre[/g].

mhh..ansonsten kann ich sagen, noten lernen und tonleitern und ein instrument übenübenüben und langsam steigern. also theorie und praxis, so soltle es am schnellsten gehen.

Sicherlich gibts leute mit absolutem gehör. Das kann man aber auch üben/lernen. also ich höre mittelerweile ca. 5-6cent abweichung, kann dir dennoch nicht sagen obs nun ein e oder c war also kein absolutes gehör

Auweia, ohne instrument kann ich keine tonart bestimmen.

Meldodie ausm kopf kommt auf die komplexivität an.
hiphop beat geht meist, ist ja musikalisch wenig anspruchsvoll, bei der h-moll messe zum beispeil wirds da schon unmöglich

mfg
klaus

 

[kickback]

Und das jede [g=338]Oktave[/g] bei c anfängt und a aufhört.

jede [g=338]oktave[/g] fängt ersteinmal dort an, wo sie anfängt - und nicht bei C.

aber wenn sie schon bei C anfängt, dann hört sie bei H auf; genauer genommen eigentlich beim nächsten C.

Naja, wie lernt man denn eurer Meinung nach am besten Noten? Einfach ein Instrument üben, üben, üben oder theoretische Musik büffeln? Beides?

noten als solches, beziehungsweise harmonielehre kannst du natürlich rein theoretisch lernen. wenn du es aber z.b. damit verbindest, einfache noten auf einem keyboard wiederzugeben, dann machts erstens mehr spaß, wenns einmal geklappt hat - und des weiteren bist du dann gleich dabei, ein instrument zu lernen

- hat hier jemand ein absolutes Gehör?

gottseidank nicht. das kann ein fluch sein. ein gewisses maß an absolutem gehör kann man sich antrainieren. realtiv zusammenhänge zu erfassen ist allerdings wichtiger. und das mußt du sowieso lernen.

- könnt ihr sofort sagen welche Stück welche Tonart hat?

sofort - dazu bräuchtest du eben ein absolutes. oder halt antrainiert und 2 versuche auf dem keyboard

Wie wieviel Übung braucht man dafür?

wenn du auf dem keyboard halbwegs fit bist und harmonische zusammenhänge verstehst, dann klappt das auch. dauert halt ein wenig.

- könnt ihr jede Melodie rekonstruieren?

wenn ich sie gut kenne - warum nicht. aber ob man sie gut kennt und im kopf abspielt oder nicht kennt und der [g=420]cd[/g]-player arbeitet - da ist wenig unterschied.

 

[26_DAEMONS]

Am Besten ist es meiner Meinung nach zuerst Rhythmik hören, schreiben und lesen zu lernen.

Danach erst würde ich mir einzelne Töne beibringen. Am Besten Töne einzeln auf dem Klavier/[g=32]Midi[/g] Keyboard spielen und nachsummen bzw singen.
Wie lange es dauert bist du melodien, Akkorde und Tonarten erkennen kannst, hängt von deiner Übrungsbereitschaft und Lernfähigkeit ab.
Aber du wirst bald erste Erfolge mit Oben genannter Methode erziehlen, bzw werden dich Töne, die du im Radio hörst förmlich anspringen "ah das war ein c' und ein das war ein a' ... "

Btw. eine [g=338]Oktave[/g] die auf c\\\\\\\\\\\' beginnt hört auf c\\\\\\\\\\\'\\\\\\\\\\\' auf. ( zB c-[g=251]Dur[/g]: cdefgah ->c)

 

[Claypool]

Hallo,
Erstmal eine Buchempfehlung zur Harmonielehre:
Frank Haunschild, "Die Neue Harmonielehre", erschienen im AMA-Verlag. Band 1 reicht dicke. Da wird alles von Grund auf erklärt, später geht er natürlich weiter ins Detail, als du's erstmal brauchen wirst, aber die erste Hälfte des Buches wird dir auf jeden Fall die eine oder andere Erleuchtung bringen.

Zu deinen Fragen:
Nein, ich habe kein absolutes Gehör. Das braucht man auch nicht. Stichwort relatives Gehör. Deshalb kann ich auch nicht auf den ersten Schlag sagen, in welcher Tonart ein Stück geschrieben ist, aber nach drei oder vier dazu gespielten Tönen ist meist alles klar - vorausgesetzt, das Stück hat überhaupt eine "feste" Harmoniestruktur.
Melodien rekonstruieren, es kommt darauf an - eine Melodie mit simpler [g=251]Dur[/g]-, Moll- oder modalen Tonalität stellt kein größeres Problem dar. Aber: ich hatte auch Unterricht, d.h. einen Lehrer, der mir die nötige Disziplin aufgezwungen hat, zielgerichtet zu hören.

Übrigens, von c zu a ist's eine große [g=344]Sexte[/g]. Von c zu c\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\' - das ist ne [g=338]Oktave[/g]!

P.S.:
Was soll das mit den Backslashes, die er einfach nach dem Posten einsetzt? Ein Bug oder mach ich was falsch?

P.P.S.:
Wieso seid ihr alle so fix?

 

[ware]

Hallo, Mr. Anderson,

Du arbeitest in FL Studio?
Dann leg Dir doch mal eine leere Spur an und schau im Piano-Roll-Menü nach dem Untermenü "Chords" (ich glaube, so heißt das). Da findest Du die Abteilung "Scales". Die klickst Du an - und hast ganz fix eine entsprechende Major-oder Minor-Skala im Piano Roll.
Und jetzt mach mal Folgendes:
Setze die Major-Skala auf C, über vier Takte. Die nächsten vier Takte baust du eine Minor-Skala ein, auf A. Dann, wieder vier Takte lang, Major auf F, und die letzten vier Takte Major auf G. Insgesamt also 16 Takte.
Auf allen Tönen, die Dir das Piano Roll nun anzeigt, kannst Du Dich mit Deinen Ideen und [g=77]VST[/g]-Instrumenten austoben (auf anderen natürlich auch, aber dann wirst Du schnell merken, dass es nicht mehr harmonisch klingt). Und die Abfolge C-Major - A-Minor - F-Major - G-Major entspricht dem Aufbau eines klassischen Popsongs: Tonika - Mollparallele der Tonika - Subdominante - Dominante. So kriegst Du übers Piano Roll einen, sagen wir mal, 30-sekündigen-Loop hin, der Deinem Gehör ganz gut zeigt, wie sich so ein Song entwickelt.
Und dann lese noch bei Wikipedia alles über die Funktionen von Tonika bis Dominante und besorg Dir einen Quintenzirkel.
Zu kompliziert, diese Erläuterung? Oh je - wäre sie mir wahrscheinlich auch. Egal: Vielleicht kannst Du doch was damit anfangen.

 

[fretboardjunkie]

Hi!

Klasse. Find ich gut, dass Du es lernen willst Reeessspppekkt.

Die Fragen sind ja zum größtenteil schon beantwortet. Habe nur die Anmerkung, dass es verschieden Ansätze bzw. Schwerpunkte gibt. Ob man Rhythmik, [g=63]Harmonie[/g] oder Melodie (oder Klang, oder Gefühl, oder Attitüde oder was-weiß-ich-was) als führend betrachtet, ist IMO nicht festgelegt, sondern abhängig von dem, was man gerade machen will. In der Klassik z.B. streckt man um des Ausdrucks willen auch schon mal ein 8tel um ein Vielfaches, das wäre im Jazz undenkbar. Dafür vergewaltigt man im Jazz schon mal die [g=63]Harmonie[/g], dass sich einem Klassik-Ästheten die Fußnägel einrollen. Dafür ist der Groove/Swing heilig.

Trotzdem ist der Rhythmus natürlich elementar! Ohne Rhythmus keine Musik.

Ich kenne jemanden mit absolutem Gehör. Er produziert Schlager. Er hat Probleme, eine nicht aufgelöste Kadenz stehen zu lassen.

Ich habe gehört, das sagte mir ein studierter Profi-Bassist, dass Menschen mit absolutem Gehör oftmals daran arbeiten müssen, die Funktion eines Tones in Bezug auf den Grundton, also das Spannungsempfinden beim Hören eines Intervalls zu trainieren.

Ich selbst höre manchmal absolut, aber vor allem dann, wenn es um Gitarren geht. Gedächtnisfrage (nach 26 Jahren Üben und Spielen kein Wunder)

Was mir hier noch in der Aufstellung fehlt, ist das Verinnerlichen von Tönen durch Singen. Wenn Du Intervalle, Melodien und Akkordzerlegungen singst, wird Dir das hilfreich sein. Auch wenn es uncool ist: Kinderlieder eignen sich hervorragend.

Ach.. ich kann das, was ich an Musik im Kopf habe, recht gut auf dem Instrument umsetzen. Sowohl Melodien, als auch Akkorde und Harmonien spontan auf dem Griffbrett (oder momentan aktuell im Cubase Key-Editor) finden. Dafür habe ich leider nie gelernt, vom Blatt zu spielen, sondern mich immer herumgedrückt.

Musik machen ist ein wenig wie eine Sprache zu beherrschen.

Greetz Thomas

 

[Claypool]

Setze die Major-Skala auf C, über vier Takte. Die nächsten vier Takte baust du eine Minor-Skala ein, auf A. Dann, wieder vier Takte lang, Major auf F, und die letzten vier Takte Major auf G. Insgesamt also 16 Takte.
Auf allen Tönen, die Dir das Piano Roll nun anzeigt, kannst Du Dich mit Deinen Ideen und [g=77]VST[/g]-Instrumenten austoben (auf anderen natürlich auch, aber dann wirst Du schnell merken, dass es nicht mehr harmonisch klingt). Und die Abfolge C-Major - A-Minor - F-Major - G-Major entspricht dem Aufbau eines klassischen Popsongs: Tonika - Mollparallele der Tonika - Subdominante - Dominante. So kriegst Du übers Piano Roll einen, sagen wir mal, 30-sekündigen-Loop hin, der Deinem Gehör ganz gut zeigt, wie sich so ein Song entwickelt.

Ich kenne mich mit FL ja nicht so aus, aber wenn du eine Durtonleiter auf F und G bildest, weicht das Ganze doch vom Tonmaterial von C-[g=251]Dur[/g] ab? Beispielsweise F-[g=251]Dur[/g], da wäre dann doch Bb statt H drin (praktisch also C Mixolydisch) - das verwirrt doch erstmal, gerade wenn du von einer klassischen Kadenz schreibst. Oder hab ich das Piano Roll-Prinzip falsch verstanden und verwirre jetzt selber?

 

[Fritz]

kauf dir so ein buch..ääh wie zB das ABC musik vom Ziegenrücker und fang einfach mal an zulesen...mir hat das sehr geholfen...da kannst du zumindest mal die wichtigesten begriffe etc. lernen...ich habe einfach in jeder freien minute da reingeschaut um mal zu lernen, wie man mit noten halbwegs umgeht..dann habe ich angefange, 4 stimmigen satz zu machen und dann ein bisschen jazz harmonielehre...

soviel zur theorie..

 

[ware]

Hallo, Claypool,

Du hast schon Recht: Meine Ausführungen waren etwas verwirrend - aber sind sie auch fehlerhaft? Wenn ja, müsste ich ja selbst auch noch mal ganz umdenken. Hab mir das Kadenz-Prinzip zumindest damals mit dem netten Ultrachord-Programm angeeignet, und das bildet ja auch das Grundschema des Quintenzirkels ab. Und im Quintenzirkel liegen die von mir oben erwähnten Tonarten dicht beieinander.
Nuja, am besten ist es jedenfalls, Mr. Anderson nimmt sich einfach mal eine Skala vor und spielt auf der herum, lernt die einfachsten Akkorde etc (die, und das ist das Gute an FL Studio, dort alle hinterlegt sind). Dann kann er immer noch weiter basteln.

 

[gisogrisu]

ich war vor einem jahr an diesem punkt, wo ich nich mehr nach trial and error vorgehen wollte.
da habe ich angefangen keyboard zu lernen (mit der software emedia piano and keyboard method). außerdem hab ich mir nochdas buch harmonielehre und songwriting geholt (dafür sollteste aber erstmal nen instrument nen bisschen spielen können).
und vor nen paar wochen habe ich dann noch mit earmaster school (gehörtrainingssoftware) angefangen.
aber ich kann dir jetzt schon sagen, dass dauert selbst bei regelmäßigem üben jahre.
vom melodien raushören bin ich noch ordentlich entfernt.

 

[Claypool]

ware schrieb:
Du hast schon Recht: Meine Ausführungen waren etwas verwirrend - aber sind sie auch fehlerhaft? Wenn ja, müsste ich ja selbst auch noch mal ganz umdenken. Hab mir das Kadenz-Prinzip zumindest damals mit dem netten Ultrachord-Programm angeeignet, und das bildet ja auch das Grundschema des Quintenzirkels ab. Und im Quintenzirkel liegen die von mir oben erwähnten Tonarten dicht beieinander.

Das stimmt schon, G-[g=251]Dur[/g] und F-[g=251]Dur[/g] sind mit C-[g=251]Dur[/g] eng verwandt (nicht umsonst liegen sie direkt beieinander - genauer gesagt sind sie also quintverwandt), aber wenn du vom Beispiel der erweiterten Kadenz (I-IV-V) ausgehst und nicht schon von einer Modulation, bleibt das Tonmaterial C-[g=251]Dur[/g] (c d e f g a h c). Oder hast du\\\\\\\\\\\\\\'s so verstanden, dass man sich für jeden [g=250]Akkord[/g] eine neue Tonleiter sucht? Das geht dann schon Richtung Jazz - Stichwort "[g=250]Akkord[/g]-Skalen-Theorie" - und das nimmt doch schon einiges vorweg...

 

[ware]

Hallo, Claypool,

nicht für jeden [g=250]Akkord[/g] eine neue Tonleiter, um Himmels Willen. So jazzig bin ich auch nicht. Aber wenn ich zum Beispiel von der Strophe in den Refrain wechsle, baue ich gern mal einen Übergang von der Dominante zur Tonika (also bei C-[g=251]Dur[/g] als Grundtonart von G-[g=251]Dur[/g] hin zu C-[g=251]Dur[/g]). Und bisher hat das nach Angaben kritischer Tonabnehmer aus meinem Freundeskreis immer halbwegs okay geklungen (dafür sind jedoch meine Qualitäten als Sänger leider mittel bis saumäßig, da treffe ich gern mal leicht neben den gewünschten Ton und würde mir gern Melodyne zulegen, wenn es im Moment nicht am Geld dafür fehlen täte).

 

[Claypool]

Hallo,
Dann hab ich dich bloß falsch verstanden, gut so.
Ich bin kein Fan von Melodyne & Co., ich finde diese industrielle Glattbügelei schrecklich. Bei sterilen Popplatten, bei denen die Kicks und Snares noch penibel auf die richtigen Zählzeiten gerückt werden, okay, aber sonst... lieber an der eigenen Intonation arbeiten, anstatt noch eine Baustelle im Mix aufzumachen.

 

[MrAnderson]

Danke für die vielen Tipps und Empfehlungen. Mal gucken ob ich auch wirklich die nötige Ausdauer mitbringe. Das tolle ist aber daran das man es gleich praktisch probieren kann. Oder auch nur über die Praxis. Wenn man einmal nötige Grundkenntnisse hat.

Also ich finde Musik schon deutlich komplizierter als Sprachen wenn man es richtig machen will. Sicherlich gehorchen Sprachen auch logischen Regeln wie Grammatik aber bei der Musik ist es irgendwie Nuancenreicher und noch exakter finde ich. Fast wie in einer exakten Naturwissenschaft. Man spricht ja auch nicht umsonst vom mathematischen Notensystem.

Meistens war es aber gerade das was mich abgeschreckt hat.

@ware: Ich habe das mit den Chord-Einstellungen gefunden. Mit Skala meinst du bestimmt die anderen "Balken" die gesetzt werden wenn ich einen Ton anklicke. Also diese Töne die auch automatisch gesetzt werden harmonieren mit den ersten Ton welchen ich gesetzt habe und untereinander?

Und mit Moll-Paralelle meinst du das die selbe Reihenfolge der Melodie nur von der Höhe anders gespielt wird?

Also quasi oktavenverschoben?

Unter Quintenzirkel habe ich sowas gefunden:Quintenzirkel.

Genau sowas ist doch für die Harmonielehre gut zu gebrauchen. Danke!

 

[fretboardjunkie]

Hi Mr. Anderson,

Sprache fällt Dir leichter, weil Du die Grundkenntnisse und die Sprachkonzepte, also die Grammatik und die vielen, vielen Nuancen schon in frühester Kindheit gelernt hast. Und zwar so früh, dass es Dir so tief in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass Dir das Verstehen und das Anwenden von Buchstaben, Silben, Wörten, Reimen, Sätzen, Absätzen, Geschichten und ganzen Romanen wie selbstverständich vorkommt.

Nun fängst Du beim Musikmachen wieder von vorn an

Ich hoffe, Du verstehst.

Ach.. mit den modalen Kirchtentonarten, mit den Moll-Ablegern (z.B. melodisch und harmonisch Moll), mit dem Quintenzirkel (und dem Quartenzirkel) und den Parallel-Tonarten (Moll- und [g=251]Dur[/g]-Parallele) kommst Du schon ganz schön weit. Das ist schon eine fette Basis.

A-Moll ist die Mollparallele zu C-[g=251]Dur[/g]. Wenn Du einen C-[g=251]Dur[/g] [g=250]Akkord[/g] setzen kannst, dann passt meist auch A-Moll. C6 und Am7 haben identisches Tonmaterial. Wenn Du so willst, ist C6 (C-E-G-A) die erste [g=121]Umkehrung[/g] von Am7 (A-C-E-G). Guck's Dir auf der Klaviatur an.. sind die gleichen Tasten

Greetz und Gute Nacht
Thomas

 

[MrAnderson]

Jo. Ich hatte es auch eher mit einer Fremdsprache verglichen. Z.B. Englisch was ich in der Schule gelernt habe. Aber vielleicht habe ich es auch nicht mehr so in Erinnerung wie es war. Allerdings fällt einen das lernen als junger Mensch auch einfacher.

Naja, das mit den Moll-Parallelen habe ich noch nicht gnaz verstanden. Mal morgen in Ruhe angucken. Schönen ersten Advent noch!

Edit: Lol, der is auch schon vorbei...naja gute Nacht!!!

 

[Claypool]

Hallo,
Nochmal zur parallelen Moll-Tonart:
Jeder [g=251]Dur[/g]-Tonart lässt sich eine parallele Moll-Tonart zuordnen, der das gleiche Tonmaterial zugrunde liegt (geht man von "natürlich Moll" aus). Diese liegt einfach eine kleine Terz (also drei Halbtöne) drunter - die parallele Molltonart zu G-[g=251]Dur[/g] wäre also z.B. E-Moll.
Das geht natürlich auch anders herum: die parallele Molltonart von C-Moll wäre also z.B. Eb-[g=251]Dur[/g].

 

[ware]

Hallo, Mr. Anderson,

hab eben mal FL Studio auf meinem Laptop geöffnet, um Deine Fragen genau zu beantworten. Also: Genau diese Balken meine ich. Im Menü "Chord" werden Dir weiter unten die "Scales" angezeigt, und da kannst Du Dir mal eine"Major" ins Piano Roll ziehen und mit dem unteren Balken auf C absetzen.
Jetzt lade irgendein Instrument in die nächste Spur und spiele nur auf dieser Skala, sonst nirgends. Dann bewegst Du Dich bereits in der Tonart C-[g=251]Dur[/g] und kannst ein minimalistisches Hip-Hop- oder House- oder Sonstwas-Stück entwerfen.
Fl Studio vereinfacht Dir das Lernen der Harmonielehre insofern, dass Du unter "Chord" auch gleich alle wichtigen Akkorde findest (von Major über sus 4 bis zu minor usw.). Such Dir welche, die zu dieser Tonart passen (da muss man am Anfang seines Harmoniestudiums lange herumprobieren, das ist wohl wahr), und dann höre genau zu, wie sie miteinander klingen und harmonieren.
Wenn Du das ein bisschen verinnerlicht hast, kannst Du nach dem gleichen Muster andere Tonarten - also "Scales" - ausprobieren, die auf dem Quintenzirkel, den Du ja bei Wikipedia gefunden hast, dicht daneben liegen und die Du an Deine C-[g=251]Dur[/g]-Takte reihst.
Ach so, das vielleicht noch zur Erklärung, falls Du es noch nicht wissen solltest: Major steht für [g=251]Dur[/g], minor für Moll.
Gute Nacht erst mal.

 

[ware]

@Claypool: Ich finde "Melodyne" gar nicht so übel, aber ich mag auch, wie Du es nennst, "glattgebügelte" Musik. So hat mich begeistert, wie Daft Punk dieses Programm auf ihrer "Discovery"-Platte eingesetzt haben (die manche Leute bestimmt für stupides Wummewumme-Zeugs halten): Da wurde der Gesang bewusst ganz monoton aufgenommen und dann mit Melodyne an die jeweilige Tonart angepasst. Das Ergebnis klang in meinen Ohren, nun ja, unerhört und interessant. Hat natürlich nichts mit handgemachter Musik von, sagen wir mal, Neil Young, zu tun - aber das haben Kraftwerk ja auch nicht, und die mag ich gerade, weil sie "industriell glattgebügelt" klingen.