Nitrolack & Gitarrenständer/halter

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Novemberclub

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Hallo ihr,


bin im Augenblick beim Wohnung-Planen. Und eines war mir von vornherein klar: Für unsere vier Gitarren (2x Western, 1x Western 12saitig, 1x E-[g=422]Gitarre[/g]) kommt eine Lagerung in der Tasche nicht mehr in Frage. Es ist ja echt nicht schön, wenn man irgendwo in 'ner Ecke 4 Gitarren in schwarzen Taschen rumstehen hat. Und die Wand an der Stelle sieht auf Dauer dann auch nicht mehr gut aus ...

Also hatte ich die Idee, die Gitarren entweder an Wandhaltern zu befestigen oder halt in einem Mehrfach-Gitarrenständer. Teilweise sind die nicht für Gitarren mit Nitrolack geeignet (Es kommt dann zu chemischen Reaktionen mit dem Kunststoff des Ständers/Halters, was zu Verfärbungen führen kann etc.). Nun meine Frage: wir haben beim Kauf der Gitarren wirklich nicht darauf geachtet, was das für ein Lack ist. Wie kriegt man das aber jetzt noch raus? Oder woran erkennt man es als Laie? Oder doch lieber vorsichtshalber auf Halter/Ständer ausweichen, bei denen diese Gefährdung nicht gegeben ist (wobei man dann auch wieder klären müsste, ob die Unverträglichkeit, wenn sie vom Hersteller nicht angegeben ist, nicht vorhanden ist oder nur verschwiegen wurde)?
 
Hallo Novemberclub,

Nitrolacke gehören zu den Lösemittellacken, d.h. sie trocknen einfach durch das Verdunsten des Lösemittels. Daher können sie nur relativ dünn aufgetragen werden und sind auch nicht so lösemittelfest wie 2-Komponentenlacke, die chemisch aushärten.
Du könntest versuchen, an einer unauffälligen Stelle etwas Nitro-Verdünnung aufzutragen und etwas zu reiben. Löst der Lack an, oder fühlt sich die behandelte Stelle anders an oder sieht anders aus als die Umgebung, wird es wohl Nitrolack sein.

Gruß
Peter
 
Novemberclub schrieb:
...

Es kommt dann zu chemischen Reaktionen mit dem Kunststoff des Ständers/Halters, was zu Verfärbungen führen kann etc.). Nun meine ...


Ja, und?

Die Dinger sind Arbeitswerkszeuge und keine Wichsvorlagen?

Oder?

Logisch nimmt man sich in acht, aber ne lütte Verfärbung oder "Abrieb" ist doch wohl normal oder?

Sorry, aber das n bisken kam so, als wenn du ´nen Hammer kaufst und nicht möchtest, dass man "Nagelspuren" sieht...unglaublich!
 
peterhenkel schrieb:
Hallo Novemberclub,

Nitrolacke gehören zu den Lösemittellacken, d.h. sie trocknen einfach durch das Verdunsten des Lösemittels. Daher können sie nur relativ dünn aufgetragen werden und sind auch nicht so lösemittelfest wie 2-Komponentenlacke, die chemisch aushärten.
Du könntest versuchen, an einer unauffälligen Stelle etwas Nitro-Verdünnung aufzutragen und etwas zu reiben. Löst der Lack an, oder fühlt sich die behandelte Stelle anders an oder sieht anders aus als die Umgebung, wird es wohl Nitrolack sein.

Gruß
Peter

Auch Acryl- und Alkydharzlacke lösen sich mit Nitroverdünnung an.

Um sicher zu sein welches Bindemittel im Lack zum tragen kommt bleibt dir nur eine Materialprobe im Labor analysieren zu lassen.

Oder aber du nimmst Kontakt zum Hersteller der [g=422]Gitarre[/g] auf, der sicher einfachere Weg.

Oder du hältst es wie Rotten, sehe ich übrigens genau so.

Gruss Holgi
 
Nitrolacke kommen hauptsächlich bei hochwertigen Instrumenten
zum Einsatz. Bei GIBSON wirst Du Nitrolack vorfinden.
Bei einer 500€-[g=422]Gitarre[/g] eher nicht ...

Man könnte sich aber auch einfach mal nicht so dämlich anstellen
und die entsprechenden Kontaktflächen an den Gitarrenständern
mit irgendwas umwickeln. z.B. mit irgendwelchem Stoff. Fertig.

Aber da sieht dann wahrescheinlich "die ganze Wand
an der Stelle auf Dauer nicht mehr so gut aus ..."
 
Von diesem Phänomen höre ich heute zum ersten Mal. Hmm.
 
Naja, dieses Phänomen ordne ich in die Kategorie "Weichmacherwanderung" , Fachbegriff: Migration, ein.

Soll bedeuten; Lacke auf Kunststoffbasis wie Acryl- und (weniger) Alkydlacke dünsten die innerten Weichmacher aus, die sind drinnen um eine gewisse Elastizität des Kunststoff-Lackkonstruktes zu gewährleisten, Weichmacher lagern sich an Kontaktflächen ab und bilden einen mikroskopisch dünnen Klebefilm welcher nun wieder Staubpartikel bindet (Grauverfärbung) oder auch Verfärbungen im Lackgemisch der Kontaktfläche via chemischer Reaktion verursacht- - -

Weichmacher sind quasi Lösemittel-ähnlich dünn und flüchtig...

Sind die mal gänzlich ausgedünstet wird der Lack porös und brüchig.

Nur mal so.



Gruss Holgi
 
Ui, verstehe. Du scheinst vom Fach zu sein! ;-) Wie immer dürfte das alles auch noch krebserregend sein, unterstelle ich.

Ha, etwas deplaziert aber habe neulich einen Bericht über weichmacherbelastete Dildos gesehen... LOL.
 
Jau, ist mein Arbeitsgebiet, quasi Broterwerb ;)

Weichmacher in Dildos, OK :D .. ich geh mal eben unter die Dusche und lese danach besser nicht den Flyer vom Durex.

In einer Stunde ungefähr bin ich wieder online. :)
 
Ha, etwas deplaziert aber habe neulich einen Bericht über weichmacherbelastete Dildos gesehen... LOL.

sollten die nicht hart sein? :roll:
 
Wie unser Experte ausführt, sind Weichmacher auch in Hartplastik. Aber es gibt ja eine breite Produktrange. Vom harten Knüppel bis zum Jelly-Prengel ist alles dabei.
 
ahh, noch ein Experte! :D
 
Euch allen erstmal danke für die Antworten. Naja, bei der Preisklasse dürfte Nitrolack dann wohl eher ein unwahrscheinliches Problem sein.

Und ja, da, wo ich jetzt meine Gitarren im Gigbag an der Wand zu stehen hab, sieht die Wand tatsächlich inzwischen ziemlich scheiße aus. Gut, in dieser Wohnung hier muss ich nicht beim Auszug malern/tapezieren. Aber in der nächsten schon. Und manch einer will's ja auch schön zu Hause haben, auch wenn er Rockmusik macht.

Und manch einer mag auch Instrumente, die nur Spuren vom Gebrauch und nicht vom Missbrauch haben. Ich mein, es gibt halt "natürliche" Gebrauchsspuren und Spuren von Vernachlässigung und Miss-Behandlung. Und ha'm ja auch nicht alle so viel Geld, dass sie alle paar Jahre 'n Instrument total verschleißen können. Ich zumindest nicht. Wenn ich so viel Geld hätte, hätt ich eh ein Instrument mit Nitrolack ... Hehe. Naja, so isses halt, die Ansprüche sind verschieden. Also ich denke mal, ich werde da keine Probleme mit dem Nitrolack bekommen, weil ich keinen hab. Und das beruhigt .... dank euch.
 
Nur zur Klarstellung:
Es geht nicht um die Weichmacher im Lack, sondern
um die Weichmacher, die sich in den Plastik-Teilen der
Gitarrenständer befinden.
Diese können mit empfindlichen Lacken reagieren.
 
Hi,

das Problem hatte ich schon sowohl mit Wandhaltern wie mit Mehrfachständern und zwar sowohl bei einer schönen weißen Les Paul Custom, die davon eklige gelbe Flecken bekam (und das sieht dann wirklich oberätzend aus!) als auch bei einer Mex-Strat.

Preiswerte Lösung: Ich benutze seit dem immer schwarzen Filz als Überzug (über dem Ständer, dem GITARRENständer- muss man ja hier wohl dazu sagen ;-) ), kostet 5 EU und seit Jahren keine Probleme mehr!

Beste Grüße
Bernd
 
Sowas stört dich?

Sagt mal, guckt ihr eure Instrumente nur an, oder arbeitet ihr damit auch?

Das was ich hier lese, wäre ja ähnlich, als wenn ein Drummer sch daran stört, Macken in die Becken zu kloppen...Himmel Arsch zu zugenäht...das sind simple Gebrauchsgegenstände und keine Wichsvorlagen zur Kompensierung fehlender Dinge im grauen Leben...;-)
 
Wenn eine [g=422]Gitarre[/g] gebraucht aussieht, ist das kein Problem. Hat dann halt Gebrauchsspuren aufm Griffbrett und dergleichen. Der Schlagzeuger wird sich auch nicht über Gebrauchsspuren beschweren, sondern über Missbrauchsspuren. Wenn er seine Hardware kaputt kriegt, wird er sich (je nach Charakter) vielleicht schon eher ärgern. Und ja: eine [g=422]Gitarre[/g] ist auch ein ästhetisches Instrument zum Anschauen. Das Auge hört schließlich auch mit, bei manchen Leuten zumindest, zum Beispiel bei mir.
 
Nö, kein Stück...

Deshalb muss das Ding ja auch einfach nur schwarz sein, nur 4 Saiten haben (ala Cavalera) und nur nen AN Schalter haben...mehr ist in meinen Augen und Ohren schon Gewichse...lach!!! ;-)
 
Idealerweise sind der An-Schalter und der Laut-Schalter identisch... ;-)
 

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