nin the great destroyer

  • Ersteller misterkanister
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Ja, Warhol hat ja auch das Produkt zur Kunst gemacht. Ein gewiefter Schachzug. Insofern verriet er sich nie als Künstler.

Ja, da könnte man sagen:"Was für`n billiger Trick".
Aber nur wenn man vorher weiß, dass es erfolgreich wurde;)
Also doch Mut?

Richtig! Kann man erst wenn man sich 'nen Namen gemacht hat und sich in gewisser Weise befreit hat.

Dieser Aussage muss ich wiedersprechen.
z.B. Iggy, war der nicht namenlos mutig und hat die Pop-/ Rockmusik revolutioniert?
Ja, hat er:)
 
. Iggy, war der nicht namenlos mutig und hat die Pop-/ Rockmusik revolutioniert?

Ich mag zwar seine Mucke, aber ich halte ihn für einen der größten... äh, sagen wir mal, Pragmatiker im Biz. Zu Beginn wollte er nur Jim Morrison imitieren und für Geld macht der, glaub ich, alles.


Warhol war vermutlich der erfolgreichste, aber nicht der erste. Die Wegbereiter der Pop Art haben ihm schon 'ne Menge Arbeit und Unwägbarkeiten aus dem Weg geräumt. Und irgendwann wurde er dann auch zum One Trick Pony. Ich schätze sein Werk sehr, aber er war definitiv zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
 
. Iggy, war der nicht namenlos mutig und hat die Pop-/ Rockmusik revolutioniert?

Ich mag zwar seine Mucke, aber ich halte ihn für einen der größten... äh, sagen wir mal, Pragmatiker im Biz. Zu Beginn wollte er nur Jim Morrison imitieren und für Geld macht der, glaub ich, alles.

Die Stooges waren sicher deutlich mehr als eine doors-Kopie. Ostertag selber hatte ein künstlerisches Konzept, das er einfach durchgezogen hat und die Zeit, in der er das tat, hatte eben auf sowas gewartet. 10 Jahre später haben Alan Vega und Martin Rev als Suicide das gleiche gemacht und damit einen der Grundsteine für Elektro/Industrial gelegt und sie haben so gut wie kein Geld damit gemacht.

Trotzdem sind beide aus meiner Sicht gleich groß und gleich erfolgreich, nur haben Suicide keinen David Bowie gehabt, der sie erst gefördert und dann in Richtung Verwässerung und Selbstfledderei abgeschoben hat.
 

Osterberg.

nur haben Suicide keinen David Bowie gehabt,

Nee, aber Ric Ocasek von den Cars.


10 Jahre später haben Alan Vega und Martin Rev als Suicide das gleiche gemacht und damit einen der Grundsteine für Elektro/Industrial gelegt

Einen. Aber im Gegensatz zu Iggy Pop konnten/können die keine Ohrwürmer schreiben und sich nicht so inszenieren/inszenieren lassen.
Quasi die B-Liga der Avantgardisten.
 
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Davon ganz abgesehen: Nenne mal 3 Industrial-Nummern, die echte Ohrwürmer sind. Mit Rockmusik geht das eben besser.

Ich will aber hier die Stooges nicht klein reden: die waren großartig und Iggy ist es live immer noch auch wenn er seit 1975 keine relevante Platte mehr gemacht hat.

Back2Topic: ich denke, wenn Suicide ein besseres Label gehabt hätten und möglicherweise mit diesem ohne künstlerische Kompromisse diszipliniert zusammen gearbeitet hätten, wäre möglicherweise mehr aus ihnen geworden. Denk mal an die Einstrzenden Neubauten: da kann wohl auch weniger von Ohrwürmern die Rede sein aber die haben durchgehalten und sich in viele Richtungen entwickelt. Obwohl sie ihre Label finanziell über den Tisch gezogen hat, haben sie eben doch in Japan Starstatus gehabt, als sie das erste Mal da aufgetreten sind.

Heutzutage können das gute Labels immer noch, wie man an Relapse oder Southern Lord sehen kann. Und die nutzen übrigens ähnlich wie Reznor die ungeschützte Distribution via Internet ziemlich intensiv. Und das funktioniert, ich habe für Platten von Suno))), Boris, Red Fang oder Baroness inzwischen deutlich mehr als 200 E ausgegeben, obwohl(oder weil) ich das alles auf YT und Bandcamp komplett in akzeptabler Qualität anhören/runterladen kann. Und demnächst werde ich mir alles von Kylesa kaufen....
 
Davon ganz abgesehen: Nenne mal 3 Industrial-Nummern, die echte Ohrwürmer sind. Mit Rockmusik geht das eben besser.

Könnte mit ein bissken suchen 3 auftreiben, stimmt aber im Prinzip! Richtig nachpfeifbare Hits gibbet (naturgegeben) in diesen Stilen nicht. Ist ja auch nicht gewollt.

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Naja, kann man halten wie die Dachdecker. Im Vergleich zu Iggy Pop wirkt Alan Vega wie ein Provinzartist. Vieles liegt aber auch einiges in den begrenzten Möglichkeiten begründet, die 'ne 2 Mann Band, davon einer am Synthesizer klebend, so hat. Und die Gesangsperformance und Songstruktur lässt keinen Spielraum dafür, dass die Leute irgendwie mitgehen können.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, alles schön und gut. Aber so kommt niemand aus 'ner Nische raus und erreicht höchstens 'nen kleinen Kreis von "Eingeweihten".

Erst mal hat künstlerische Radikalität schon immer in eine Nische geführt. Als die Stooges noch wirklich gut waren und all die Songs rausbrachten, die auch heute noch von anderen gecovert werden, waren sie alles andere als populär. In der eigenen Nische möglichst viele Afficionados zu erreichen ist oft besser als irgendwie mit dem Massenmarkt zu flirten, indem man sich wie old Iggy mit kompromisslerischen Singleauskopplungen unglaubwürdig macht.

Allerdings bin ich ziemlich tolerant in der Hinsicht: solange die Singles noch OK sind und auf den Alben auch noch richtig amtliches Material (wie bei Mastodon oder Black Sabbath)...


Andererseits schaffen es auch Radikale immer wieder, viel zu verkaufen auch jenseits der Gruppe der Musikkenner. Joanna Newsom, Antony Haggarty, Trail of Dead und früher Nick Cave oder Metallica haben es ziemlich weit gebracht. Wobei Metallica und teilweise auch Cave schon wieder als abschreckendes Beispiel von Verwässerung gelten müssen.....
 
Wobei Metallica und teilweise auch Cave schon wieder als abschreckendes Beispiel von Verwässerung gelten müssen.....
Geschmackssache, ich finde es gut und interessant, wenn man sich entwickelt.
Wenn die Entwicklung aus der Niesche in Richtung Mainstream geht und das dann auch noch gut gemacht ist, ist`s dock OK.
 
Wenn man mal vom doofen Duett mit Kylie Minogue absieht, gefältl mir der Nick Cave der 90er bei weitem besser als der, der 80er. In den 2000ern hab' ich seine Entwicklung nicht mehr so verfolgt.

Hörbare Musik ist ja nicht gleich pfui!
 
Wobei Metallica und teilweise auch Cave schon wieder als abschreckendes Beispiel von Verwässerung gelten müssen.....
Geschmackssache, ich finde es gut und interessant, wenn man sich entwickelt.
Wenn die Entwicklung aus der Niesche in Richtung Mainstream geht und das dann auch noch gut gemacht ist, ist`s dock OK.

Ich gehöre zu den wenigen frühen Metallica-Fans, die auch das erste Load-Album noch gut gefunden haben. Das Coveralbum auch noch. Aber danach hatten sie einfach keine Ideen mehr. Ich hätte ihnen stilistisch vieles abgekauft aber das lustlose, mechanische Gedudel seit Saint Anger dürfen sie gerne behalten...
 
Wenn man mal vom doofen Duett mit Kylie Minogue absieht, gefältl mir der Nick Cave der 90er bei weitem besser als der, der 80er. In den 2000ern hab' ich seine Entwicklung nicht mehr so verfolgt.

Hörbare Musik ist ja nicht gleich pfui!

Das Problem bei Cave ist nicht, dass er mit eingängigen Balladen angefangen hat, das Problem ist, dass er seitdem immer wieder die gleichen Balladen mit neuen Titeln herausbringt.
 

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